Angst mich zu versprechen/ordentlich reden

sporadischer Gast 27 M, 18

Hallo. ich bin ein eher schüchterner junge im alter von 19 jahren.Würde sagen das ich auch unter einer sozialphobie leide(hatte probleme mit menschen zu reden,bin rot geworden usw)Vor einem jahr war das fast alles weg. Ich hatte meine lehre,auf einmal viele freunde ,meinen Führerschein und vor allem irgendwie keine Angst mehr mit Menschen zu reden,war sogar richtig lustig.Als ausgleich ging ich noch ins fitnessstudio und war recht muskolös. . Jedoch hab ich dann meine lehre verloren,kurz darauf meinen führerschein(alkohol) und bin irgendwie in ein tiefes loch gerutscht. habe ne therapie gemacht und kann jetzt einigermaßen wieder leben. Jedoch mit ängsten und meiner sozialphobie. Habe den kontakt von meinen freunden fast abgebrochen und gehe auch nicht mehr trainieren. Mache zurzeit nur ein praktikum um mich wieder daran zu gewöhnen. Das problem ws ich aber seit dem habe ist es ordentlich zu reden. Ich weiß das ich es mal konnte und denke immer wieder an diese zeit zurück,aber ich verspreche mich jedesmal. Ich denke auch immer genau nach bevor ich was sage bzw. wenn ich was sagen will fallen mir immer mehrer varianten ein die man damit ausdrücken könnte u.dann verspreche ich mich immer ,weil ich eigentlich normal reden möchte.Habe sogar richtige wortfindungsstörungen,weil ich mit den gedanken immer an dem *nicht versprechen* bin.Ich achte dermaßen auf andere Menschen und bewundere die,die normal reden können. Es ist schon soweit das ich denke ,das andere von menschen denken sie seien doof ,dumm weil sie nicht richtig reden können. Ich bin aber intelligent,war gut in der schule ,verstehe das einfach nicht. Ist das nur vorüber gehend und könnte das sich wieder normaliesieren wenn ich meinen leben wieder halbwegs geregelt habe?

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi Jordon,

es hört sich so an als würdest du keine Therapie mehr machen - wäre es nicht eine Möglichkeit nochmal eine zu machen? Offensichtlich bist du da ja noch nicht ganz raus. In einer Therapie könntest du gezielt an deinem Problem arbeiten und mehr Selbsvertrauen erlangen.
Dass du dumm bist, denkt bestimmt keiner, aber kann schon sein, dass manche Leute sich wundern, was mit dir los ist.

LG Ashiama

Moderatorin 606 Deutschland, NRW W, 28

Hallo Jordon,

ich hatte dieses Problem auch, bis ich angefangen habe, mich selbst über meine Versprecher zu amüsieren. Es geradezu als Hobby zu betreiben, Sätze so kompliziert und unvollkommen zu formulieren, mittendrin nicht mehr zu wissen, was ich am Anfang gesagt habe, kein passendes Verb am Ende zu haben oder unvollständige Sätze zu sprechen.

Ich redete im Grunde genommen genauso schlecht, wie zuvor, aber ich hatte Freude daran, ich habe es darauf angelegt, leicht verwirrt zu wirken, Pausen zu machen, und durch seltsame Satzstrukturen aufzufallen. Und es machte viel Spaß und verursachte viele Lacher der anderen, die ich aber als Kompliment und nicht als böswilliges Ärgern empfand.

Ich weiß noch, wie ich mich in einem Seminar in der Uni versprach, als ich eine Frage stellen wollte und dann am liebsten im Boden versunken wäre. Jetzt gehe ich damit viel lockerer um, ich habe es als "zu mir gehörig" angesehen, dass ich mich nun mal öfter verspreche und dass das auch oftmals sehr lustig sein kann.

Wortfindungsprobleme haben viele Menschen, viele meiner Freunde, sowieso auch ich, haben dieses Problem. Aber niemand denkt sich dann gleich, dass das furchtbar peinlich und schrecklich wäre. Das hängt natürlich von der eigenen Einstellung ab, wie man zu sich selbst und seinen Versprechern steht.

Mir selbst fiel das auf, als ich ein Buch über Versprecher las, wie diese zustande kommen und warum das passiert. Meist denkt man wirklich schneller als man spricht, kommt mit den eigenen Gedanken nicht mehr mit. Oder man überlegt es sich zu genau, was man sagen will und setzt sich damit viel zu sehr unter Druck.

Mein Rat also, weniger nachdenken und mehr über die eigenen Fehler lachen und sie zur Sprache bringen. Nicht still vor sich hinleiden.

Viele mutmachenden Grüße von der Kleinen Fee, die heute auch mal wieder viele Versprecher hatte und vor sich hinstotterte, aber Spaß dabei hatte... Wink

sporadischer Gast 16 Deutschland W, 18

hi, ich kann dich sehr gut verstehen, weil es mir auch oft so geht. Ich habe unheimliche Probleme anderen etwas zu erzählen. Für einen selbst ist das immer schlimmer als für die anderen. Man fragt sich was die anderen jetzt wohl von einem denken könnten. Ob man dumm ist oder eine Sprachbehinderung hat?! Vor allem darfst du dich bevor du redest nicht verrückt machen oder dir varianten überlegen wie du es deine Worte am besten zum Ausdruck bringst. Das macht dich nur unnötig verrückt und du verprichst dich wieder. Habe mal gehört das man sowas trainieren kann. Vertraue dich jemandem an und lass dir helfen. Du schaffst das ganz sicher.

Liebe Grüße Holy

sporadischer Gast 27 M, 18

danke für die netten antworten hier.

Ich werde eure tipps mal beachten. Es ist halt nur so schwer für mich ,weil ich eine kurze Zeit ganz anders war. Ich weiß nicht ob es der Sport(die Muskeln ) waren,obwohl ja viele Bodybuilding betreiben um ihr inneres zu verstecken oder weil es mir gut ging(hatte arbeit,führerschein usw). Heute ist es mir auch wieder aufgefallen. War gerade im Kino mit Freunden.Naja,ging so ,nur ich hatte wieder angst,angst das mir irgendjemand was tut und ich konnte irgendwie keinen mehr zum lachen bringen. Nagut das ist nicht ganz so schlimm,nur diese verdammte Angst,zittern in den beinen und alpträume das mir irgendwas getan wird,ich ermordet werde oder einfach nur zusammengeschlagen werde.

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Gab es denn mal ein Ereignis, wo dir was "getan" wurde?

Solche Ängste treten fast immer in Phasen auf - ist bei mir auch so, mal mehr mal weniger Angst. Wobei ich mir allerdings oft nicht sicher bin, vor was genau ich eigentlich Angst habe...

LG Ashiama

sporadischer Gast 27 M, 18

hmmm das ist eine gute Frage. Aber die ängste fingen eigentlich auf einmal an. Als ich meinen führerschein verloren hatte ,streß mit mein vater hatte und wie gesagt meine lehre,sowie meine muskeln(künstliches selbstbewusstsein). War ja fast alles auf einmal. Naja und nen monat später oder so sind wir (kumpels u.ich) nach berlin gefahren zum feiern. Doch dann sind wir mit den falschen leuten in Kontakt gekommen und wurden von den verfolgt. Da hatte ich dann richtige panische angst,weil ich dachte jetzt bist du dran. Seit dem ist die angst auch nicht weg gegangen. Wenn ich zuhause sitze sowie jetzt ,spühre ich sie fast kaum.Aber dann wenn ich raus gehe,denke ich immer jeden will mir was böses. komisch was

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Na, dann kann es sein, dass du zumindest Anteile vom Prostraumatischen Stresssyndrom hast: http://www.polizeieinsatzstress.de/was_ist_ptsd.htm
Und ich frage nochmal: was ist mit einer Therapie? Ohne Hilfe wird es schwer sein da wieder rauszukommen.

LG Ashiama

sporadischer Gast 27 M, 18

naja wie gesagt,hatte schonmal ne therapie und habe sie abgebrochen weil es mir eigentlich nichts bringt. Ich denke oder hoffe mal das es wieder besser wird wenn ich mein leben wieder geregelt habe. Und meinen vater kann ich nicht ändern ,also bin ich dort ausgezogen und meide ihn. Denn insbesondere bei ihn bekomme ich immer ANGSTZUSTÄNDE ,weil er mich früher immer nur angeschriehen hat. Auch wenn es nur eine lapalie war,es wurde nur geschriehen. Denke mal so hat sich die Angst bei mir aufgebaut. Denn immer wenn ich heut zu tage eine laute tür zu fallen höre bekomme ich angst,oder jemand streitet sich laut sowie wenn jemand laut gegenüber mir wird.

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Wenn du davon überzeugt bist, dass dir eine Therapie nicht helfen kann, dann kann sie dir wirklich nicht helfen, weil ohne deine Mitarbeit geht es nicht. Psychotherapie ist nicht wie ein Medikament, das man einnimmt und auf die Wirkung wartet, sondern Hilfe zur Selbsthilfe.
Es hört sich so an, als würdest du dich nicht deinen Problemen stellen, sondern sie vermeiden - ein deutliches Zeichen, dass therapeutische Hilfe angebracht wäre...

LG Ashiama

sporadischer Gast 27 M, 18

ja ,aber nehemen wir mal an mein problem ist mein vater und das hat sich halt die ganzen jahre so aufgebaut bis zu den heutigen ängsten.Wieso sollte ich zur therapie gehen. Wenn dann müsste mein vater zur therapie. er ist ja der kranke. man kann ja nicht normal mit ihm reden oder so etwas in der art. da hilft nur die flucht und die verdrängung.

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Die meisten Leute, die dieses Forum benutzen, haben ihre Probleme, wenn überhaupt, nur zu einem geringen Anteil selbst "verschuldet", aber ihr Umfeld wird sich nicht einfach zu ihren Gunsten ändern.
Es bringt deshalb nichts zu warten bis sich andere ändern und selbst, wenn dein Vater eine Therapie machen würde, dann würde das dein Problem im Nachhinein auch nicht lösen.
Du kannst nur dich verändern und dir ein gesünderes Umfeld suchen. Weil es aber schwer ist das allein zu schaffen, ist dabei eine Therapie sehr hilfreich. Kurz: es geht darum deine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und nicht, wer schuld an der Vergangenheit und Gegenwart ist.

LG Ashiama

sporadischer Gast 21 5081 Anif W, 20

Hallo Jordon!

Mir ists früher, als ich noch zur Schule ging, auch so ähnlich ergangen wie dir. Bestimmte Wörter (besonders mit mehreren "m"´s) gingen mir nicht leicht über die Lippen. Das blöde daran ist/war, dass man das hundert mal normal sagen kann, wenn man allein ist, aber unter dem Stress der Angst hat man keine Kontrolle über seine Lippen (zumindest wars bei mir so).
Na ja, bei mir hörte das nach einigen Monaten von selbst auf. Weiß nicht wieso, aber so wie es kam, so verging es auch wieder.
Ich dachte mir auch immer, dass mich viele Leute für einfältig oder so halten müssten, weil ich nie so viel sprach. Aber inzwischen weiß ich, dass ich, dass es mir egal sein kann, was andere meinen. Weil ICH ja weiß, dass es nicht so ist. Ich bin genau wie du sehr intelligent, und Leute, die dich mögen, und denen du wichtig bist, die wissen das.
Die, die immer so viel reden, die wollen nur überspielen, dass sie weniger im Kopf haben als andere, die weniger reden. Denn wenn du weisst, was in dir steckt, dann bist du auch meistens klug genug, nicht so damit anzugeben...
Natürlich kann man nicht alle in einen Topf werfen...
Aber es hat sicherlich nix mit Dummheit zu tun, wenn du weniger sprichst...
Glaub mir...

Kopf hoch...
Smile

sporadischer Gast 27 M, 18

Danke mami für deine antwort. Solangsam weiß ich auch wann ich mich öfters verspreche. Eigentlich immer wenn ich aufgeregt bin oder unter stress stehe. Komisch aber ich bekomm das langsam hin. Das was mich nur jetzt wirklich stört ist meine angst. Wenn die nicht wäre,würde ich bestimmt auch keine gGedanken mehr hegen zu depressionen und so. ´War gerade raus und hatte wieder völlig totale angst,angst jemanden zu treffen der mich vielleicht noch anspricht .Und dann bekomme ich immer voll angst bei dingen die früher sehr schlimm für mich waren oder womit ich mich beschäftigt habe. Wie z.B wenn mein vater immer angerufen hat(Morddrohungen) und jetzt klingelt das telefon ,bekomme ich sofortiges zittern in den beinen. Oder die tür fällt ins schloss,dann denke ich jetzt kommt er und meckert wieder obwohl ich gar nicht mehr zuhause lebe.Will das endlich alles vergessen. Deshalb hab ich auch ein neues thema eröffnet. glaube ich leide vielleicht unter manie oder ebend unter posttraumatische störungen

sporadischer Gast 21 5081 Anif W, 20

Hm.. Das tut mir echt leid für dich, was da mit deinem Vater alles war.
Aber, ich musste das nicht durchmachen, und mir gehts auch oft so. Fast immer eigentlich. Wenns Telefon klingelt, dann fängt mein Herz schon zu rasen an, es könnte ja jemand sein, der gleich vorbeikommt, oder ich muss wohin oder oder oder. Das Gefühl kenn ich. Oder ganz arg ists, wenns an der Tür klingelt oder klopft... Das ist dann ein wahrer Gefühlsrausch, im negativen Sinne... Weiß nicht, obs dir auch so geht, aber ich krieg dann so einen Stich im Bauch, das ist die Angst... Dann bin ich total nervös, zittere, und steh unter Strom. Da wirds mir ganz heiss. Am liebsten würd ich auf den Balkon rennen, damit mich niemand hört, und glaubt, ich wär nicht zu Haus. Nur leider geht das ja nicht. Darum muss ich die Tür trotzdem öffnen.......
Nach ein paar Minuten gehts eh wieder, da bin ich nicht mehr nervös, zittere nicht mehr, hab mich an die Situation gewöhnt.
Aber immer diese paar Minuten, wo all diese Angst-Symptome auftauchen, die sind sehr schlimm für mich. Und genau davor hab ich immer Angst.
Wie du sagst, wenn ich mit meinem Kleinen draussen spazieren geh, dann hab ich immer Angst davor, es könnt mich einer ansprechen.
Und ich MUSS raus, weil ich ja meinem Kind was zeigen will, und weil er ja normal aufwachsen soll. Da kann ich auf mich keine Rücksicht nehmen. Ich meine, ich tu es gern für mein Kind. Aber wenn nur die Angst nicht wär.....
Ich kann dich also gut verstehn...
und das sind (soviel ich weiß) ganz normale Anzeichen, wenn man unter dieser Form von Angst leidet. Du bist nicht unnormal...
Ciao, lG

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