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Dela
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Post Fri, 23.Jan.04, 12:03      Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich hatte in den letzten 2-3 Jahren immer mal wieder von Panikgefühlen begleitete Angstvorstellungen. Oft dachte ich (und war davon fest überzeugt) ich hätte Krebs, dann dass das Hotel in dem ich schlief in genau der Nacht einstürzen würde, dass das Flugzeug abstürzen bzw. mein Zug entgleisen würde usw.

In der akuten Situation zittere ich und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich bin von dem nahen Ende überzeugt und verspüre eine Todesangst. Seit Beginn meiner Therapie vor gut 1 Jahr sind diese Ängste seltener geworden, d.h. ich hatte sie zwar noch gelegentlich aber mehr so als gedankliche Vision, ohne allzu starke Panikgefühle (dazu muss ich aber auch sagen dass ich Situationen wie hohe Gebäude, Flugzeuge etc. meide, also kann ich es nicht mit Bestimmtheit sagen). Zur schlimmsten Zeit meiner Ängste war es jedoch auch so dass ich mich zuhause im Garten befinden konnte und wenn dann oben ein Flugzeug (in dem ich ja nicht mal sass...) "komische" Geräusche machte bekam ich ebenfalls Herzrasen und war überzeugt es würde - auf mich - herabstürzen. Aber das hatte sich alles wie gesagt gebessert.

Seit kurzem jedoch ist es wieder schlimmer geworden, ebenso meine fast verschwundenen Einschlafprobleme (Angst vor dem Einschlafen, und wenn ich dann nicht mehr kann und doch wegdämmere mehrmaliges Hochschrecken mit Herzklopfen). Vorgestern bekam ich dann eine ganz schlimme Panikattacke. Ich war allein zuhause nur die Kinder waren da, schliefen. Ich ging im Dunkeln vors Haus (Zigarette...) und es war nicht so ruhig wie sonst hier am Waldrand sondern ich hörte so ein dumpfes Brummen das ich mir nicht erklären konnte, es schien von überall zu kommen, und hörte auch nicht wieder auf. Ich weiss nicht warum aber da ich das Geräusch nicht ergründen konnte kam ich zu der Überzeugung (!!) es müsse ein riesiger Meteorit sein der auf die Erde stürzt. Ich spähte Stunden lang mal drinnen und mal draussen in den Himmel, jeder Lichtschein am Horizon (nächste Stadt??) schien mir wie der Vorbote des grellen Feuerballes der gleich erscheinen würde, zugleich (was ja eigentlich unlogisch war) dachte ich ein dunkler Fleck am Himmel (nächtliche Wolken ??) sei der Umriss eines unermesslich grossen Gesteinsbrocken der sich nähert und die Erde zetrümmern wird.... Jetzt hört sich das alles lächerlich an aber ich war davon überzeugt und zitterte und war vollkommen atemlos und verzweifelt. Ich versuchte mich durch die Normalität des Fernsehens abzulenken (so nach dem Motto wenn es nicht in den Nachrichten ist kann ja nix sein..) aber es gelang mir nicht ich fand immer wieder Gründe warum nichts gesendet würde....

So, und jetzt interessiert mich einmal ob es noch jemanden gibt der sich mit solchen Katastropen-Ängsten herumquält, und was ihr in solchen akuten Situationen macht. Ich habe nächste Woche wieder meine Therapiestunde und werde es dort natürlich ansprechen (obwohl mir das was ich hier schildere dann sterbenspeinlich sein wird...), aber ich möchte mich trotzdem mit anderen austauschen, auch ob ihr wisst was bei Euch die Auslöser sind. Ich weiss es bei mir nämlich nicht, es ist nichts besonderes passiert vorher (ausser dass ich ein paar Nächte allein zuhause war aber da habe ich sonst mehr Angst vor Einbrechern...), und dass ich gerade ein kleines Thera-Loch hatte weil einmal ausgefallen ist, aber davor hatte ich 4 Wochen Pause... na gut und in der Zeit sind die Einschlafstörungen wieder gekommen... ob es das ist?

So bevor das hier noch länger wird: ich hoffe jemand schreibt mir.

Dela
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Post Fri, 23.Jan.04, 12:59      Re: Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hallo Dela,

red mit deinem Therapeuten darüber, das muss dir echt in keiner Hinsicht peinlich sein - da ist wirklich nichts peinliches dran.

Die Ängste, dass ein Flugzeug, natürlich gerade auf einen selbst,
abstürzen könnten, kenne ich ziemlich genau so, wie du es beschreibst.
Auch das mit den Nachrichten schauen, als Rückversicherung kenne ich.
Ok und Meteoriten, "Sonnenfeuer" etc. auch.

Um die Zeitspanne zu verkürzen, wenn ich Angst habe und es mich gerade sehr "drückt", schaue ich nach,
wo die Flugzeuge sind, und ob da alles Ok ist Wink .

Die Ängste sind mit Therapie sehr viel seltener geworden und ich sehe den Zusammenhang, dass sie vor allem dann noch auftreten, wenn
es mir insgesamt nicht so gut geht.

Es kann gut sein, dass da ein Zusammenhang besteht, zwischen dem "Therapieloch" und der Angst.
Aber du siehst ja daran, dass die Angst weniger geworden ist seitdem du Therapie machst, dass deine Therapie dir gut hilft Wink

Musst dir echt nicht "komisch" vorkommen, bloß weil du diese Ängste
im Moment hast friend .
Sie sind halt ein Symptom von irgend was.
Es gibt hier einiges an Beiträgen die solche Ängste beschreiben,
kannst mal stöbern..

lieben Gruß

Nele
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Post Fri, 12.Mar.04, 14:19      Re: Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe echt überlegt ob es unpassend ist dass ich mich hier auf die aktuellen Ereignisse in Spanien beziehe, angesichts des realen und unvorstellbaren Leides der Menschen dort nach dem Anschlag. Ich meine, mir ist ja durchaus klar dass ich hier nicht mit einer realen "wahrscheinlichen" Gefahr lebe, aber dieses Ereignis bringt mir meine Ängste der letzten 1-2 Jahre wieder sehr nah. Ich hatte eigentlich am Samstag vor Shoppen zu gehen (ich lebe auf dem Dorf, also Shoppen in der nächsten Stadt). Ich hatte schon seit langem Probleme in Kaufhäuser zu gehen und das auch schon oft vermieden, indem ich mir dann sagte "ach was ich fahre jetzt nach Hause, genug Geld ausgegeben..". Und manchmal wenn ich dort auf einer Rolltreppe stehe rechne ich allen ernstes jeden Moment mit einer Katastrophe wie man sie jeden Tag leider aus den Nachrichten übermittelt bekommt. Dann bekomme ich Herzrasen und muss ganz schnell raus. In den letzten Monaten fühlte ich mich z.T. fast nur noch in meiner gewohnten Umgebung sicher (Dorf-Alltag, hier würde schon nichts passieren), bis ich dann auch die in meinem obigen Posting beschriebenen Ängste bekam. Gut, die haben in den letzten Wochen wieder nachgelassen, im Zweifel gehe ich halt Abends nicht vor die Tür, dann geht's.....

So und nun merke ich dass ich wieder dabei bin mich soweit einzuschränken dass ich denke ich fahre lieber nicht in die Stadt. ich finde es wie gesagt angesichts des realen Leides selbst lächerlich aber die Angst ist da..... ich hadere echt mit mir ob ich mich sozusagen leichtsinnig einer Gefahr aussetze, denn es kann ja anscheinend jederzeit überall passieren, warum nicht bei Karstadt und C & A? Als würde ich das Schicksal herausfordern.... ich schäme mich dieser Gedanken und meiner Feigheit, ich meine wie leben schliesslich die Menschen in Israel oder Irak oder der Türkei usw...... und ich habe diese lächerlichen Gedanken....

Wie geht es Euch damit?

Dela
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Post Fri, 12.Mar.04, 15:52      Re: Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hi Dela,

nein, ich finde das überhaupt nicht unpassend.

Quote:
.". Und manchmal wenn ich dort auf einer Rolltreppe stehe rechne ich allen ernstes jeden Moment mit einer Katastrophe wie man sie jeden Tag leider aus den Nachrichten übermittelt bekommt. Dann bekomme ich Herzrasen und muss ganz schnell raus.


Ja, das kenne ich ganz genau so: „Was, wenn jetzt eine Bombe hochgehen würde, das ganze
Kaufhaus einstürzen würde etc.“. Vorzugsweise übrigens auch auf der Rolltreppe.
Früher habe ich das ganz oft gehabt, heute passiert es nur noch, wenn ich schlecht drauf bin.

Ich habe irgendwie einen ganzen Haufen Strategien, was ich mache, wenn es mir passiert.
Zunächst schau ich nach dem Notausgang.
Wenn in dem Kaufhaus irgendetwas in der Art passieren würde, wäre ich mit Sicherheit der
am allerbesten gewappnete Mensch – möglicherweise, es sei denn, du wärst auch da *schmunzel*, oder?
Ich kann mich also sicherer fühlen, als die Leute, die mit so was gar nicht rechnen.

Dann hilft mir, dass ich mir sage, dass es jetzt eben meine alte Angst ist, da gibt es auch so Übungen, in denen man versucht, der Angst ein Bild zuzuordnen.
Damit kriege ich es auch ins Gefühl, dass die Angst alt ist.

Außerdem weiß ich, dass die Angst wieder aufhört. Egal, ob ich das Kaufhaus jetzt fluchtartig verlassen würde (tu ich nicht) oder nicht.
Und sie hört auch auf.
Bis die Angst dann aufhört, versuche ich ein bisschen verständnisvoll mit mir selber umzugehen,
mache alles bewusst ein bisschen langsamer, weil Hektik das ganze noch verstärkt.

Der kritische Punkt dabei ist, dass ich ja einen Sohn habe. Du hast auch Kinder, nicht?
Leider ist es früher, als das noch schlimmer war, oft passiert, dass mein Sohn in solchen Situationen auch noch irgendwie meilenweit die Rolltreppe hoch rannte oder ähnliches.
Da habe ich dann voll die Panik gekriegt.

Inzwischen ist es so, dass, wenn ich merke, es wird kritisch: z.B Kind „schwallt/redet“ ununterbrochen, ich merke, dass mir leicht schwindelig wird.., ich dann schon sage, er muss mal etwas langsamer machen, mir schwirrt der Kopf.
Das funktioniert ganz gut.

Mich würde sehr interessieren, wie das bei dir mit deinen Kindern ist.
Mein Sohn hat natürlich viel von meinen Ängsten miterlebt.
Hast du auch Ängste bezogen auf deine Kinder, falls du drüber reden magst?

Quote:
..... ich hadere echt mit mir ob ich mich sozusagen leichtsinnig einer Gefahr aussetze, denn es kann ja anscheinend jederzeit überall passieren


Ja, das kenne ich auch.
Würde gerne in die Berge fahren z.B, ist aber „viel zu gefährlich“ und das Gefühl ich würde unser Leben damit aufs Spiel setzten, gerade mit den Sachen, die Spaß machen würden und schön wären.
Das schränkt sehr ein, ist echt blöd.

Es wird mit der Zeit sicher um einiges besser werden, Dela. Du machst ja Therapie.
Ich gehe (fahre) heute, lebe übrigens auch auf dem Dorf, total gerne in die Stadt.
Einfach nur so, für Kleinigkeiten und rein aus Spaß.
Es ist auch total wichtig das zu tun.

Vielleicht hilft es dir, wenn du vorher ein bisschen planst?
Nimmst nur ein/kein Kind mit, nimmst dir nur eine Sache vor zu erledigen
(das Buch kaufen, dass du dir wünscht; Kinder und Mann kommen zur Not auch mit den alten Socken etc. aus *g*)
Planst Eisessen oder Kaffee trinken (koffein-frei !) in einem ruhigen Cafe abseits des Trubels ein.

Eine Menge Sachen, die Spaß machen könnten, mache ich auch (noch) nicht.
Seilbahn fahren, oder Achterbahn, oder Schlittschuhlaufen..
Letzten Sonntag bin ich zum ersten Mal wieder selbst Auto gefahren.
Nach 4 Jahren.
Es hat echt Spaß gemacht und ich habe selbstverständlich niemanden angefahren..
Mal schaun, wann ich wieder fahre, dranbleiben ist wichtig.

Musst dich für deine Ängste echt nicht schämen.

lieben Gruß

Nele
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Dela
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Post Fri, 12.Mar.04, 21:02      Re: Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hallo Nele,

vielen Dank für Deine Antwort.

Also, das mit den Kindern macht für mich die Sache insofern schlimmer weil ich nicht mehr "nur" noch um mich Angst habe, sondern ein Teil der Angst ist jetzt auch "was ist mit ihnen wenn mir was passiert".... meistens bin ich in der Stadt allein unterwegs, selten mit Mann, mit der ganzen Familie ganz selten, d.h. es ist wirklich Zeit für mich, die ich dann aber eben NICHT so geniesse wie ich sollte bzw. könnte wenn ich mich nur liesse..... Smile... Ich meine ich weiss ich habe es "gut" mit einem Mann der mir auch diese Freiräume gönnt, aber abgesehen von den Ängsten bin ich innerlich immer viel zu sehr unter Strom um mich (allein) in ein Café zu setzen... sagt mein Mann auch immer "lass Dir Zeit setz Dich irgendwo rein", aber das habe ich noch nicht gelernt (genauso zuhause ich muss immer rumwurschteln, erst durch den Thera versuche ich manchmal mit Entspannungsübungen zu mir selbst und zur Ruhe zu finden...).

Also meistens sind die Ängste am schlimmsten wenn ich allein unterwegs bin. Ich habe ansonsten keine Probleme mit Autofahren usw. - halt ist nicht ganz richtig ich HATTE nie Probleme bis letzten Dienstag auf der Fahrt zur Therapie da war ich sowas von neben der Spur dass ich mich richtig ängstlich fühlte beim fahren, ansonsten kannte ich das aber wirklich noch nicht, ich war immer eine eher zügige und selbstbewusste (leichtsinnige ??) Fahrerin.... Mich irritiert echt dass meine diversen Ängste in den letzten ca. 2, 5 Jahren so zugenommen haben... Ich weiss nicht ganz sicher ob es stimmt aber ich denke es hat erst seit der Geburt meiner Tochter (vor knapp 2,5 J.) ein Aussmass angenommen dass es mir sehr bewusst wurde und ich mich teilweise auch schon sehr eingeschränkt fühlte.

Durch die Therapie hat sich schon einiges zum Besseren geändert, und eine zeitlang waren die Ängste auch fast weg aber jetzt ist es halt wieder stärker geworden. Naja, wo Du es sagst: gut drauf bin ich im Moment auch nicht, da ist im Moment in der Therapie einiges am brodeln, vielleicht hängt es ja auch bei mir damit zusammen dass ich durch den (inneren) Druck mit Ängsten reagiere....

Vielleicht kannst Du mal erklären wie Du das mit den Bildern und den Ängsten meinst und warum die sich dann "alt" anfühlen? Also was ich gut finde ist der Gedanke "ich weiss dass die Angst aufhört"... denn ich vergesse in den Situationen immer dass es ja "nur" meine Angst ist, ich denke dann immer die Gefahr ist real und JETZT also muss ich raus... ich folge der Angst zwar nicht immer, manchmal kann ich mich auch beherrschen und ablenken, aber es ist eben nicht so schön unbelastet wie früher...

Tschüss erstmal
Dela
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Post Sun, 14.Mar.04, 18:48      Re: Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hallo Dela,

Quote:
Also, das mit den Kindern macht für mich die Sache insofern schlimmer weil ich nicht mehr "nur" noch um mich Angst habe, sondern ein Teil der Angst ist jetzt auch "was ist mit ihnen wenn mir was passiert"....


Ja, das kenne ich auch, dass die Angst seitdem ich eine Familie habe, sich auf die auch noch bezieht.
Allerdings ist es jetzt weniger, dass ich überlege, was mit meinem Sohn wäre, wenn mir etwas passieren würde,
in dem Fall wäre ja noch mein Mann da, sondern ich finde es ziemlich schwierig,
die Ruhe zu behalten, wenn mein Sohn alleine draußen rumspringt, oder gar tatsächlich leicht riskante Sachen macht z.B Erlebnisbad oder so.

Andererseits ist ziemlich viel dabei Gewohnheit.
Ich habe ihn z.B ewig lange zur Schule gebracht und mich auch fast nie getraut, ihn mal für mich einkaufen zu schicken.
So im Sinne von „das Kind unnötig in Gefahr bringen, was wäre, wenn er ausgerechnet dann unters Auto käme..“ etc.
Wenn ich dann aber gewöhnt bin, dass er alleine geht und ihn auch öfter mal losschicke, ist`s Ok
und kaum noch Angst da.

Blöd daran ist, dass mir natürlich klar ist, dass ich in diesen Dingen so eine Art Hemmschuh
für ihn bin/war und er eben viele Sachen sehr viel später durfte, als andere Kinder,
bloß weil ich die Angst nicht aushalten konnte.
Und fürs Selbstbewusstsein ist das natürlich auch nicht so toll, wenn so ein Kind merkt, seine Mutter traut ihm nicht so viel zu, wie andere Mütter ihren, oftmals jüngeren Kindern zu trauen -
wobei er schon weiß, dass ich eben ängstlicher bin als andere Mütter und er gibt sich große Mühe sehr zuverlässig zu sein, dann fällt´s auch leichter.

Bei mir haben die Ängste nach seiner Geburt auch sehr zugenommen, wobei ich allerdings
rückblickend weiß, dass ich schon immer sehr viel Angst hatte, nur war es mir irgendwie nicht so klar, dass man da was machen kann und das das nicht ein „unabänderlicher Fehler“ von mir ist.

Ich denke, es ist ein gutes Zeichen, wenn durch die Therapie die Ängste sogar eine zeitlang mal fast weg (!) waren, wie du schreibst.
Es pendelt eben so.
Hat man gerade mehr Druck oder passiert etwas, was einen mitnimmt, werden die Ängste immer mal wieder größer – aber dass es pendelt, zeigt, dass Bewegung in die ganze Sache kommt
und das ist gut!

Quote:
Vielleicht kannst Du mal erklären wie Du das mit den Bildern und den Ängsten meinst und warum die sich dann "alt" anfühlen?


Ich habe eine zeitlang in der Therapie so Übungen gemacht, der Angst einen Platz im Körper, eine Farbe, Form, Konsistenz etc zu geben. Das war ganz gut.
Mein Thera hat dann angeregt, wenn die Angst mal wieder da wäre, könnte ich versuchen, mir ein dazu passende Erlebnis als Bild vorstellen.
Hm, erst war mir dabei ein wenig „mulmig“, weil ich dachte, in so einer Situation auch noch an „blöde Erlebnisse“ zu denken, würde bestimmt nicht gerade zu meiner Beruhigung beitragen.

Hab´s dann aber mal ausprobiert und dann war es wirklich so ein Aha-Erlebnis, dass ich gemerkt habe, dass meine Angst oft einfach nur den richtigen Platz finden muss.
Die gehört da hin, wo die Bilder und Erinnerungen aus der Vergangenheit sind.
Ist vielleicht ein bisschen speziell – sicher nicht jede Angst kommt aus der Vergangenheit.
Hilft bei mir aber echt gut.

Auch bei dem, was du schreibst, mit dem „innerlich unter Strom sein“ ist das bei mir so.
Was machst du für Entspannungsübungen, falls du Lust hast, noch mal drauf zu schreiben?

lieben Gruß

Nele
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Post Sun, 14.Mar.04, 22:14      Re: Angstvorstellungen wegen Katastrophen Reply with quoteBack to top

Hallo Nele,

vielen Dank für Deine Antwort.

Also, die Entspannungsübung die ich mache (leider nicht so oft wie ich sollte) ist dass ich mich einfach bequem hinlege und versuche mich ganz auf die Atmung zu konzentrieren, ich versuche dann an nichts mehr zu denken, die Gedanken loszulassen, und nur auf die Atmung zu achten. Das geht bei mir dann relativ schnell dass ich in so einen kribbeligen körperlichen Trancezustand gerate aber im Kopf bin ich hellwach. Am Anfang hat mich dieser Zustand sehr irritiert und ich wusste nicht ob es "so richtig ist", aber ich hatte es dem Thera beschrieben und der meinte dass es genau das wäre, nämlich die Entspannung. Vermutlich kam es mir nur so "komisch" vor weil ich das garnicht kannte: einfach nur so daliegen und die Atmung (mich...) zu spüren. Ich mache das meistens nur so 5 - 10 Minuten und dann brauche ich noch ein paar Minuten bis ich mich körperlich wieder bewegen kann. Ich hatte vom Thera auch mal eine Kassette mit Übungen für Progressive Muskelentspannung (heisst glaube ich so) bekommen, das war noch relativ am Anfang der Therapie, damit konnte ich nicht so viel anfangen, vielleicht war ich damals auch noch nicht so weit mal loslassen zu können. Die Kassette habe ich natürlich immer noch aber benutze sie seit damals nicht mehr, die andere Methode ist mir irgendwie lieber. Wie gesagt mache ich es nicht so oft wie ich "sollte" d.h. der Thera sagt ich sollte schon versuchen es so oft wie möglich zu machen und wenn ich es mache merke ich ja auch dass mir diese wenigen Minuten ja auch gut tun, aber ich bin halt meistens so unter Strom dass es mir nicht leicht fällt, und ich weiss auch dass ich es auch öfters machen sollte um auch daraus eine Art Gewohnheit zu machen, und zwar zur Abwechslung mal eine die mir gut tut.... Wink

Dela
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