Probleme und Ängste nach Unfall

sporadischer Gast 6 H. W, 24

Hallo!
Ich hatte gestern etwas, was mir total fremd war und was mir angst gemacht hat. Hatten Montag einen Autounfall, jemand ist uns hinten drauf gefahren. Nicht schlimm, es ist niemandem was passiert, ich hatte nur Nacken- und Kopfschmerzen. Als es Dienstag nicht besser wurde, bin ich Mittwoch morgen zum Arzt. Röntgenbilder sind ok, habe eine Halskrause, Schmerztabletten und 3x Reizstrom verordnet bekommen. Gestern Abend, als ich dann alleine war, habe ich plötzlich ganz unkontrolliert angefangen zu weinen und zu zittern, meine zähne sind richtig aneinander geschlagen, mir war kalt, meine Muskeln haben sich gekrampft bis es weh tat und mir war leicht übel. Dazu hatte ich die schlimmsten Kopfschmerzen, die ich je hatte. Ich dachte mir platzt alles. Ich hatte Angst, was das ist. Ich konnte normal denken und mir sagen, dass doch alles ok ist. Ich bin zuhause, das Schleudertrauma ist auch nur ein leichtes...
Heute Nacht habe ich dann eine Schmerztablette genommen und die Kopfschmerzen haben nachgelassen. Die Nacken- und Rückenschmerzen sind noch da.
Ich frage mich, was das war. Hatte ich einen Schock, der nachgelassen hat oder (wie mein Freund meint) war das ein Migräneanfall (was ich noch nie hatte)? Kann mir da jemand Auskunft geben?

Danke

Helferlein 65 M, 20

Hört sich für mich sehr nach den Auswirkungen eines Schocks an, auch wenn es seltsam ist daß das so lange gedauert hat bis es hervorgebrochen ist. So lange es einmalig war und net immer wieder kommt würd ich dem ganzen noch net viel Bedeutung beimessen, man muß net Zwanghaft aus net Mücke nen Elefanten machen Wink

Liebe Grüße,
Apo Smile

sporadischer Gast 9 Österreich M, 31

Für mich hört sich das sehr nach einer Panikattake an.

Wenn es einmalig bleibt dann, wirds sicher wieder.
Aber ich bitte dich (weiß es aus eigener sehr sehr leidvoller Erfahrung)
wenn es dir nochmals passiert SUCHE RAT und Hilfe bei Psychologen....

Ich traue mir das auch nur zu sagen da ich einmal in einen Beruf Tätig war mit vielen auch Schrecklichen Unfällen, und ich habe viele viele Leute getroffen den es Viel Viel besser gehen würde hätten sie sich nach den Unfall getraut Hilfe zu suchen.

Und aus Erfahrung traue ich mir auch zu sagen das nicht die schwere eines Unfalls ausschlaggebend ist sondern die Angst die daraus hervorkommen kann.

Und glaube mir es gibt keinen Grund auch nur annähernd sich zu schämmen zu einen Psychologen oder Zu einer Psychologischen Beratungstelle zu gehen und einen Fachmann um Rat zu fragen..

In der Hoffnung das alles für dich wieder gut wird

MFG
Hoffnung

sporadischer Gast 6 H. W, 24

Hallo!

Danke für Eure Antworten!
Es geht mir wieder gut, ist auch nur bei einem Mal geblieben, von daher denke ich auch unbedenklich. War wohl ein Nachlassen des Schocks, obwohl es ja nur ein kleiner Unfall war.

Trotzdem Danke für die Hilfe, hat mir viel gebracht!!

Grüße Very Happy

neu an Bord! 2 W, 27

hallo,

ich bin inzwischen schon ziemlich verzweifelt! hatte im august 03 (unschuldig) einen schweren autounfall (schleudertrauma, prellungen, ...) und leide noch immer! mein leben hat sich seither ziemlich verändert - ursprünglich war es ein wendepunkt um bewußter leben zu lernen - so versuchte ich es auch zu beginn, aber mittlerweile ist mir alles zuviel!

die physiotherapie hilft nur kurzfristig - kaum gehts mir 2 tage besser, ist schon wieder ein anderes problem im anrollen, welches mich körperlich niederstreckt und die physio für nichts war. ich schaffe es nicht mehr, mein leben zu koordinieren. jede kleinigkeit, egal ob im job oder privat, spür ich im rücken - genauso der stress, den die unfall-bewältigung (in form von therapie, arztterminen, div.schriftverkehr mit anwalt, versicherung, gkk, ...) mit sich bringt, sind für mich inzwischen ein einziger horror - weil ich mich physisch und psychisch dermaßen unter druck fühle ... in kombination und gestreßt durch die koordination mit meinem job. Ich bin einfach nicht mehr in der lage, das ganze ohne professionelle unterstützung zu managen. ich fühle mich nicht mehr im stande prioritäten zu setzen - was ist wichtiger??? mein körper, meine seele, meine familie, meine beziehung, meine arbeit ... ??? oder soll ich zuerst meine angst vor lkw's behandeln? jede autofahrt endet mit schmerzen im oberkörper, daß ich nur mehr liegen, liegen, liegen will!

ich kann nicht mehr - ich will nicht mehr - ich hab keine kraft mehr!!!
ich will doch nur wieder normal leben ... ich kann doch nichts dafür!!!

kann mir jemand sagen, wie mir körperlich&seelisch geholfen werden kann? oder kennt jemand eine selbsthilfegruppe die unfallopfer mit ihren "lebensproblemen" betreut? idealerweise in wien!

ich bin dankbar für jeden tipp!!!

liebe grüße
b.

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Liebe Biene,

gönn dir doch erstmal eine Auszeit!
Die Idee sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen ist gut, und ich würde dir auch eine Psychotherapie empfehlen.
Ob du für den Unfall und die Folgen etwas kannst, ist unwichtig. Du musst jetzt sehen, wie du die Folgen verarbeiten kannst - und erstmal musst du natürlich auch körperlich wieder gesund werden.
Kannst du nicht erstmal auf Halbzeitarbeit umsteigen? Schau mal gezielt nach Entlastungsmöglichkeiten, damit du dich erstmal deinem persönlichen Wohl zuwenden kannst.

LG Ashiama

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo Biene,

Du könntest dich an das "Rote Dreieck" wenden, eine private Organisation, die umfassende Unfallhilfe anbieten, auch psychologische Beratung und Psychotherapie. Solche schweren Unfälle können auch zu Traumen führen. Vielleicht wäre neben der Physiotherapie auch eine Psychotherapie für dich gut, hast du darüber schon nachgedacht?

wünsche dir baldige Besserung und liebe grüße

Naomi

neu an Bord! 2 W, 27

hallo,

danke für eure ratschläge!
habe heute versucht kontakt zum "roten dreieck" zu legen, jedoch ist dieser verein im moment aus personalgründen nicht aktiv.

der gedanke die arbeit zu reduzieren ist mir auch schon gekommen - habe ich aber wieder verworfen, weil es halt leider genau das ist, was mich von diversen anderen dingen einfach ablenkt, um mich nicht noch mehr in die anderen probleme reinzusteigern

ich habe gehofft, in diesem forum auf leute zu treffen, die vielleicht erfahrung mit den verschiedensten therapieformen haben - eben in bezug auf traumen und ähnliches.

ich danke euch in jeden fall für eure antworten!
werde einfach weiter in diesem forum schnuppern ...

viele liebe grüße
biene

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo Biene,

biene76 wrote:

habe heute versucht kontakt zum "roten dreieck" zu legen, jedoch ist dieser verein im moment aus personalgründen nicht aktiv.

Schade. Auf Psyonline kannst du dir aber Psychotherapeuten mit Themenschwerpunkten raussuchen. Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß beim Schnuppern im Forum.

Psychologische Betreuung gibt´s zwar auch bei der AUVA, aber das ist wieder nur für Arbeitsunfälle. Ich bin mir aber sicher, dass du was finden wirst. Eventuell bei ARBÖ oder ÖAMTC zu fragen, wäre noch eine Möglichkeit.

lg

Naomi

neu an Bord! 3 Halle W, 28

Hallo,

ich bin vor 2 wochen von einem Auto umgefahren worden, als ich über eine Fußgängerampel ging und auf dem Weg zur Arbeit war. Ich kann mich an das Geschehen nicht erinnern. Ich sehe nur die Lichter des Autos und dann erinner ich mich wieder, als ich mit dem Rücken an der Bordsteinkante lag.
Das ist vermutlich immer so. Die Rettungskräfte sagten mir, ich hätte noch mal riesiges Glück gehabt. Es ist "nur" der Unterschenkelkopf gebrochen. Das heißt für mich 10 Wochen an Krücken laufen, da ich das linke Bein nicht belasten darf.
Ich lag da auf dem kalten boden und und habe um Hilfe gerufen, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis jemand kam. Im Krankenhaus konnte ich nicht eine Nacht richtig schlafen. Seitdem habe ich Angst vor dem Alleinsein, ich kann allein nicht mehr einschlafen. Ich habe Angst allein in der w-ohnung mit den kindern zu sein. Wenn ich bei meinen Großeltern oder bei meinem Freund schlafe, geht alles gut. Leider kann ich dort nicht einziehen, da die Kinder ja in die Schule müssen.
Was kann ich gegen die Ängste tun? Es läuft mir dann eiskalt die Beine hoch und runter.
Danke für alle Antworten

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

liebe sattasnikki,

du solltest eventuell mit einem(r) psychotherapeuten(in) kontakt aufnehmen, um über das erlebte zu sprechen. verkehrsunfälle können nämlich traumata verursachen, die bei nichtbehandlung zu posttraumatischen belastungsstörungen führen können. auf jeden fall hast du einen schweren schock erlitten. hast du im krankenhaus psychologische hilfe erhalten?

lg, naomi

neu an Bord! 3 Halle W, 28

Hallo Naomi,

ich hab im Krankenhaus überhaupt keine psychologische Hilfe erhalten. Sie haben mich nur gefragt, ob ich einen Seelsorger brauche, weil es ein katholisches Krankenhaus war. Es ist schon verrückt. Mich haut so schnell nichts um, desto schlimmer ist es, das ich jetzt bei jedem bisschen auf Hilfe angewiesen bin...

Ich werd mir einen Therapeuten suchen, später, ich kann das Haus nicht verlassen mit meinen Beinen.
danke fürs Antworten

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

liebe sattasnikki,

es ist wirklich schlimm, was du erlebt hast. du hättest wahrscheinlich sofort nach dem unfall psychologische hilfe gebraucht. vielleicht kannst du, bis du wieder außer haus kannst, zumindest telefonisch mal mit einem(r) psychologen(in) in einer psychologischen beratungsstelle reden. vielleicht kann dir das vorläufig helfen und vielleicht kannst du da erst mal tipps bekommen, wie du mit dem kribbeln in den beinen und der angst vor dem allein sein umgehen kannst.

alles gute dir.

lg, naomi

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