Ich schaff es einfach nicht!

sporadischer Gast 11 NRW W, 18

Hallo!
Ich bin total verzweifelt!!!Ich befinde mich grade in der "jetzt musst du zunehmen sonst...-Phase".Nach Klinik und Krankenhaus kontrollieren meine eltern jetzt mein Gewicht.Ich habe von Anfang September bis jetzt 4kg zugenommen, wiege momentan 49kg.Mein Psychiater sagt, er würde ein Gewicht unter 58kg bei mir nicht dulden.Aber ich kann nicht mehr. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll.Ich werde in 2 Monaten 18 und meine Eltern erlauben mir erst den Führerschein zu machen wenn ich aus der Magersuchtsgrenze raus bin, das heißt mit 53kg. Ich wünsche mir echt nichts auf der Welt mehr als endlich meinen Führerschein zu haben, aber das Essen, das viele Essen... Ich will doch so gerne und tief in meinem Innern will ich doch nicht und genau das krieg ich nicht überwunden. Ich habe solche Angst vor dem Zunehmen und ich quäle mich jeden Tag um überhaupt mein Gewicht zu halten. Kann mir irgendjemand sagen wie ich da durch komme?Ich will doch nicht mein Leben lang krank sein.
Aber ich akzeptiere meinen Körper so, wie er im moment ist und habe Angst davor,ihn mit 53kg (und später mit noch mehr) zu sehen. Auch wenn mir jeder sagt ich wär hässlich...

sporadischer Gast 10 M, 30

Hi marijke!!

Zuerst muss ich sagen, ich kenne mich mit solchen sachen nicht wirklich aus. meine probleme liegen woanders. Aber eines finde ich absolut falsch:
und das ist der druck der dir geboten wird von deinem psychiater und deinen eltern! andererseits sollte es dir klar sein, dass dein körper essen braucht. ich glaube deine eltern meinen es gut mit dir, aber das mit dem führerschein finde ich nicht in ordnung. wie geht es dir seelisch momentan? ich weiß nicht ob ich dir helfen kann, aber ich kann dir gerne zurückschreiben.
Auf jedenfall viel glück!!!!!!!!

Helferlein 99 the armpit of the universe W, 20

Hallo!

Ein bisschen Druck ist ok, weil sonst würdest du wahrscheinlich nicht genug zu dir nehmen, aber das mit dem Führerschein find ich auch nicht gut...aber ich denke deine Eltern wollen dich einfach damit anspornen es zu schaffen.
Es ist normal, dass Essen dich anekelt...kein Magersüchtiger fängt auf einmal wieder normal an zu essen.
Du musst wieder lernen soetwas genießen zu können. Wie wär es denn wenn du mit ein paar Freunden mal zusammen was kochst? Das ist besser als alleine vor dem teller zu sitzen. Ausserdem macht es tierisch viel Spaß, so dass du vielleicht einen Moment nicht daran denken wirst sondern einfach isst,weil du Hunger hast...ohne dir einzureden was wäre wenn du so oder so viel zunimmst.

Ach und zu deiner Befürchtung, wie dein Körper aussehen würde, wenn du 53 kg wiegst... die meisten Models wiegen mehr... und die sehen doch trotzdem super aus, oder? Wink

sporadischer Gast 11 NRW W, 18

Danke für die Antworten!
Ich habe mit meiner Therapeutin gesprochen, die findet diesen übermäßigen Druck (wenn du am Freitag nicht so und so viel drauf hast,darfst du z.B. nicht zu deinem Freund) auch nicht okay. Sie meint ich solle in meinem Tempo weitermachen,so, dass ich mit der psychischen Belastung klar komme. Immerhin habe ich es ja schon geschafft, in 4 Monaten 4kg zuzunehmen.
Es ist ja bei mir garnicht mehr so, dass mich das Essen anekelt.
Als ich ins Krankenhaus kam musste ich auch von heute auf morgen "reinhauen", weil mir bei <100g/Tag mit Magensonde, Besuchsverbot etc. gedroht wurde. Ich schaffe es auch wieder, eine pizza zu essen, aber dann eben NUR die Pizza damit ich auch ja nicht zunehme.
Ich muss schon sagen, dass ich mein Gewicht verdammt gut unter Kontrolle habe, aber eben genau das darf ja nicht sein!
Mein Problem ist, dass ich meinen inneren Schweinehund nicht überwinden kann - wie auch, wenn ich meinen Körper doch SO akzeptiere...???

sporadischer Gast 11 NRW W, 18

hallo ihr alle!
ich schreibe nicht, weil ich ein problem habe. sondern weil ich einfach nur sagen will: ich bin gesund!!!

ich war 2 1/2 jahre schlimm magersüchtig, war im krankenhaus, in der psychiatrie, 2 jahre in therapie; nichts hat geholfen. weil ich tief in meinem innern nicht wollte. ich konnte mit der krankheit ganz gut leben, dachte ich. ich hatte einen tollen freund, gute noten in der schule. was will man mehr?

nun, mein freund hat sich von mir getrennt. die krankheit war wohl schuld daran. aber anstatt noch weiter zu hungern, habe ich angefangen zu essen.
ich bin von tag zu tag kräftiger geworden, schöner geworden, stabiler geworden. ich habe gelernt, gerne zu essen. habe in dieser phase mein abi gemacht. ganz alleine. ich habe es alleine geschafft!!! ohne hilfe. und da bin ich mächtig stolz drauf!

ich hätte niemals gedacht dass ich jemals gesund werde - und wollte es auch nicht. ich merke jetzt erst, was ich in den 2 1/2 jahren verpasst habe. ich lebe. das ist mir jetzt erst bewusst. und ich genieße es!

natürlich habe ich erst angefangen zu essen, um meinen freund zurück zu bekommen. aber er kam nicht. und ich habe gesehen: ich bin auch alleine stark, vielleicht sogar noch viel stärker.
ich freue mich mich über mein neues und auf mein weiteres leben.
und habe sogar jemanden kennengelernt.... Wink

das leben dreht sich nicht ums essen - magersucht macht den körper und die seele kaputt. muss das sein?

es ist nicht einfach, wirklich nicht. aber ich lege es euch ans herz: das leben hat sehr viel zu bieten, hat bereiche, in die man mit dieser krankheit nicht vordringen kann. und es ist wunderschön dort Exclamation

ich wünsche jedem von euch, dass er es schafft. aus tiefstem herzen.

und danke an alle, die mir in den harten jahren hier im forum trost gespendet haben!

mit besten wünschen
marijke

sporadischer Gast 5 Frankfurt W, 16

Da ist ja toll! Very Happy

Ich freu michr ichtig mit dir,als ich deinen Beittrag gelesen habe.
Es gbist noch eine anderer Welt in der man viel glücklicher sein kann,ohne eine ES.Ich galub ich hab sie auch gefunden,nur braucht es noch ein bisschen um wirklich in ihr teilnhemen zu können.
Du kannst mächtig stolz auf DICH sein!
Weiter so...
Liebe Grüße

Forums-InsiderIn 164 geheim W, 25

Hi,
obowhl sich das Problem hier ja schon gelöst hat, würde ich hier gerne einen Aspekt ansprechen, der mich beschäftigt
.

Quote:

Mein Psychiater sagt, er würde ein Gewicht unter 58kg bei mir nicht dulden.

das ist ja unverschämt. Würde ich mir nicht bieten lassen. Und mit 18 Jahren würde ich mir auch nicht mehr vorschreiben lassen, ab welchem Gewicht ich Führerschein machen "darf". Ich frage mich, woher sich widfremde Leute wie Therapeuten das Recht nehmen, jungen Frauen vorschreiben zu wollen, welches Gewicht sie haben "müssen". Das ist unverschämt. Man ist das nur schon so gewöhnt in der "Magersuchts-Therapie", dass es einem nicht mehr auffällt. Stellt euch das mal anderherum vor: "Nö Frau M., ihr Gewicht kann ich nicht akzeptieren, sie müssen mindestens auf 58kg abnehmen!". Da würde doch jeder den Vogel zeigen und sagen "das ist ja wohl meine Sache". Aber sobald man als Magersüchtige behandelt wird, meinen die Leute, einem vorschreiben zu können, was man wiegen soll. Ich find das schockierend!
Ich meine, es besteht kein medizinischer Grund, anders siehts aus wenn jemand meinetwegen 27kg wiegt und die Ärzte sagen, mindestens 40kg müssen es sein - den Fall mein ich aber nicht.

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