bin ich psychisch total gestört?

Helferlein 48 W, 18

Hallo Leute!
Ich hab mal wieder ein Anliegen, mir geht es in letzter Zeit mal wieder gar nicht gut. Ich habe irgendwie richtig Angst irgendwann in die Klappse (sorry, den Ausdruck!) zu müssen, einfach`ne totale Störung zu haben, ich bin mir dessen fast sicher, sicher, dass ich echt professionelle Hilfe brauche. Ich verstehe mich momentan einfach selbst nicht mehr, das bin nicht mehr ich. Ich bin schon seit langer Zeit oftmals depressiv, aber das hier ist anders. Von einer Sekunde auf die andere ändert sich meine Stimmung so extrem, entweder vom total Verzweifeltem zum total Gutem oder andersrum. Wenn es mir richtig schlecht geht, ändern sich auch all meine Gedanken und Gefühle. Plötzlich wusste ich z.B. nicht mehr, ob ich meinen Freund noch liebe, mein Freund, der das beste ist, was mir je in meinem Leben passiert ist, mit dem ich fast ein halbes Jahr zusammen bin und es nie irgendwelche Auseinandersetzungen gab, einfach jede Sekunde schön war, weil wir so auf einer Wellenlänge sind und ich ihn immer über alles liebe. Und plötzlich liege ich da und weine übelst und weiß es einfach nicht mehr, es tat mir weh ihn zu küssen, anzugucken, zu streicheln, ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe, und dann - schwups- ging alles wieder, der Schalter war wieder umgelegt und es war klar, dass ich ihn liebe und ich konnte ihm sofort wieder meine Zuneigung zeigen. Das ist doch nicht normal oder? Mich verfolgt trotzdem noch dieses Gefühl, diese kurze Angst ihn zu verlieren, weil ich ihn aus irgendwelchen total unverständlichen Gründen nicht mehr liebe und wenn`s mir schlecht geht steiger ich mich da scheinbar wieder rein, obwohl wieder alles gut war und dann nach diesem kurzen Aussetzer auch wieder ist. Ich fühle mich, als hätte ich zwei verschiedene Seelen und Herzen und manchmal bricht einfach die andere, miese Seite durch. Kennt ihr vielleicht sowas? Könnte das eine Krankheit sein, jemand der nur schwarz und weiß malt, ohne irgendwelche Grautöne, halt Zwischenstufen, einfach vom einem Extrem ins andere springt und es gibt keine andere Variante? Mich frisst das langsam auf, mir kommt schon wieder der Selbstverletzungswunsch übel stark hoch und ich habe Angst irgendwann nur noch von diesem "schwarz" beherrscht zu werden, depri zu sein und alle zu verlieren, alle die, die ich sooooo liebe und brauche und mit denen es immer so schön ist.

Helferlein 105 Nähe Hannover M, 25

Willkommen im Club Evil or Very Mad

Ähnlich geht es mir auch , allerdings muss ich dazu sagen das bevor es mir schlecht ging ich schon drüber nachgedacht hatte mich zu trennen .
Aber nun ist alles irgendwie extremer . Und ich bin so unsicher , daß wenn ich mich trennen würde , gar nicht mehr alleine weiter helfen koennte . Alleine der Gedanke wenn ich hier jeden Tag zu Hause mit meinen Gedanken alleine bin , koennte ich Amok laufen .....

Ich denke bei mir kommen die starken Schwankungen durch das viele Grübeln ... aber woher kommt das ???? *grübel*
Ein Teufelskreis .....

Kopf hoch , wir packen das schon . Wenn die Krise erst einmal ueberstanden ist , werden wir geistig sehr gewachsen sein !
LG
DdW

Helferlein 48 W, 18

Hallo Ihr Lieben!
Ich trete nun bald meine Psychotherapie an, zum ersten Mal steht das für mich fest, ich werde nicht davonrennen, es nicht immer wieder vor mir herschieben! Nur habe ich ziemliche Angst und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mich zu fragen beginne, ob ich es denn ECHT brauche. Ich hatte in den vergangenen 6 Monaten sehr, sehr starke Depressionen und mich auch immer wieder geritzt. Nun geht es mir seit schon einem ganzen Monat mal richtig gut, ich kann mich nicht beklagen und bin glücklich. Aber sofort kommt in mir die Frage hoch, ob jemand denn wirklich Depressionen hat, wenn`s einem über einen so langen Zeitraum konstant gut geht. Was sind eigentlich Depressionen, ich meine, gibt es da eine Definition dafür, die auch "vorschreibt" (ich hoffe ihr wisst, was ich meine!) wie lange solche Phasen dauern und in welchen Abständen sie ungefähr kommen oder heißt es vielleicht sogar, dass man depressiv ist, wenn es einem IMMER schlecht geht? Brauche ich echt Hilfe, wenn es mir auch mal lange gut geht und ich mich nur selten verletze, nur monatlich oder so? Ich bin einfach verunsichert, will nicht von der Psychotherapeutin abgewiesen werden (weil, sie evtl. keinen Grund für eine Behandlung sieht, nur weil ich ihr gerade nix "vorheulen" kann, da es mir gut geht) und immer das Gefühl haben jemandem, der es nötiger hat den Platz wegzunehmen. Sollte ich allerdings wieder in so eine Phase geraten, weiß ich sofort nix mehr von dem hier geschriebenen, dann weiß ich, dass ich krank bin und es keine andere Hilfe für mich gibt! Aber kann es nicht vielleicht auch sein, dass meine Depris irgendwann ganz von alleine verschwinden? Ich weiß gerade gar nix mehr !
Viele liebe Grüße,
*Anonym*

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

die Therapeutin kann das bestimmt besser herausfinden als wir hier, ob du wirklich Hilfe brauchst. Ich allerdings glaub schon dass du in einer Therapie gut aufgehoben wärst.
Vergiss das mit dem Platz-wegnehmen, es gibt genug Therapeuten...fast sogar zuviele. Frag mal einen Psychologiestudenten...

Es gibt auch etwas das manisch-depressive Erkrankung heisst, weisst du was das ist? Da wechseln sich depressive Episoden mit manischen ab. In den manischen ist man gut drauf, manchmal auch euphorisch und es geht einem super. Man hat Motivationsschübe und könnte Bäume ausreissen. Dann wieder kommt eine depressive Phase und es geht einem schlecht. Mit Tabletten und einer Therapie kann man das aber soweit in den Griff kriegen dass der Betroffene ganz normal damit leben kann.

Also: mach deine Therapie, die Therapeutin wird dich sicher nicht abweisen weil du nicht "krank" genug bist. Es gibt da mit Sicherheit Dinge bei dir, die angeschaut und verarbeitet werden müssen. Auch wenns dir im Moment gut geht, heisst das nicht dass alles in Ordnung ist.
Wenn ich beim Zahnarzt sitze, dann hab ich plötzlich auch kein zahnweh mehr...

Hab Vertrauen und viel Erfolg und Glück bei der Therapie! Du tust das Richtige!

Helferlein 48 W, 18

Hallo Incah!
Danke für deine Antwort! Ich werde hingehen, mit ihr sprechen, es mir anschauen und dann kann ich immer noch entscheiden, ob das nun der richtige weg ist oder ob ich`s lieber bleiben lassen sollte!
Kindheitserlebnisse hab ich jedenfalls genug auszuwerten, der Ursprung des ganzen, das selbst verletzen sollte man vielleicht auch nicht ganz so auf die leichte Schippe nehmen, oder? Und Depressionen hatte ich in meinem jungen Leben schon oft genug und unberechenbar, von einer Sekunde auf die Andere, mal länger nicht, mal Wochen, aber es ist eigentlich ein 50:50 Verhältnis, bergauf und bergab.
Ich hoffe nicht manisch zu sein, diese Krankheit macht mir Angst, habe schon viel schlechtes drüber gehört =/. Und euphorisch bin ich nur seeeeeeehr selten, ich bin nie wirklich super drauf, immer ok, oder eben schlecht. Das lässt mich jetzt erstmal hoffen!
Wie will die Thera. eigentlich rausfinden, was mir fehlt und wie lange dauert das?
Danke für deine Ermutigung, meine Mutter fragt mich immer, wozu ich das eigentlich machen will. Sie kann nicht verstehen, warum es mir manchmal sooooo schlecht geht, wo ich doch eigentlich alles zum glücklichsein habe! Aber sie hat mich eh noch nie verstanden, leben in zwei absolut verschiedenen Welten. Trotzdem find ich`s fies von ihr, da bin ich mir einmal 100% sicher in einer Sache und sie lässt mich wieder zweifeln. Sie sieht mich einfach nicht, will vielleicht auch nicht sehen, wie ich leide, manchmal nur am heulen bin oder total gelähmt.

Liebe Grüße,
*Anonym*

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