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master
Guest
W
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Tue, 13.Jan.04, 2:10 und so geht alles den Bach runter... |
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Ich schaff es nicht, die Kontrolle über mich und mein Leben zurück zu gewinnen. Um mich herum scheint alles grau. Ein Leben in Glück und Freude kenn ich nicht mehr. Ich fühle mich total überfordert, obwohl ich nicht wirklich viel zu tun habe. Es sind diese ständigen Gedanken, die mich in unendliche Tiefen ziehen. Meist geht es dabei um nichts Spezielles. Es sind alltägliche Dinge, sowie die Zukunft und meine Vergangenheit die mich tagtäglich belasten. Quälende Gedanken, die alles von mir Betrachtete in einem negativen Licht scheinen lassen. Zahllose bereits erlebte Dinge halten mich fest, mit dem Ziel mich weiter zu zerstören.
oft befällt mich eine grenzenlose leere. Alles erscheint dann so sinnlos. Und der weg dieses leben einfach zu beenden erweist sich als leichter. Einfacher, als jahrelang weiterzuleben. Ein leben ohne positive emotionen und ohne lebensfreude. Ich denke oft darüber nach, das ich es genauso gut auch tun könnte. Allerdings glaube ich nicht, das ich in der lage dazu wäre. Ich will nicht sterben. Ich will mit diesem leben umgehen können.
Neue Situationen die es zu bewältigen gibt, schiebe ich vor mir her, da ich sie von vornherein aus irgendwelchen Gründen als schlecht betrachte. Alles was mir passieren könnte ist negativ.
Dadurch wird meine „Handlungsbereitschaft“ unterdrückt. Ich fühle mich der Lage nicht mehr gewachsen. oft schaffe ich es nicht, persönliche dinge selbstständig zu regeln. Meist habe ich schon tage vorher angst davor, und somit genug zeit, alle mögl. Negativen Aspekte durchzugehen. Das führt dann wohl dazu, das ich nur noch das nötigste erledige. Unter größter Anspannung und gleichzeitig mit einer Art Gleichgültigkeit.
Wenn ich merke, wie beschäftigt und ehrgeizig die meisten Menschen in meinem Alter sind… sie wissen genau was sie erreichen wollen, haben feste Wege um diese ziele zu erreichen. Ich beneide die Menschen, die alles gern und voller Freude tun, Menschen denen das leben Spaß macht. Von all dieser Lebensfreude ist bei mir nichts. Und ich weiß nicht, ob ich je das Gefühl des uneingeschränkten Glücks hatte. Ich kann mich nur an Situationen erinnern, in denen ich nicht ganz so down war, wie an anderen Tagen.
In letzter zeit erlebe ich wieder öfter Schübe aus Angst, Depression oder Wut. Mittlerweile ist mir klargeworden, das es an mir liegt. ICH habe diese Gedanken und Gefühle, die mich runterziehen und ein "normales" Leben verhindern. Ab und zu kommt es dann zu einer art Wutausbruch, der sich meist gegen mir nahe stehende Personen richtet. Ohne das es mir gelingt, mein verhalten zu ändern.
Seit einigen Wochen ist dieser Drang, mich selbst zu verletzen wieder intensiver geworden. Ich habe angst davor, dass ich mich diesem zwang irgendwann nicht mehr widersetzen kann. Damals ist es für mich eine der Möglichkeiten gewesen, den unerträglich gewordenen inneren druck abzubauen. Danach fühlte ich mich für eine gewisse zeit von dieser Angst und dem Druck befreit. Ich will nicht wieder damit anfangen.
Ich fühle mich schuldig. Wertlos. Mir geht es schlecht. Ich weiß das ich mein Leben in die hand nehmen muss. Und ich weiß, das ich etwas ändern muss. Doch ich schaffe es nicht. Wahrscheinlich weiß ich nichtmal, wie man „richtig“ lebt.
Alles scheint unerreichbar fern. Der weg zum ziel bleibt im verborgenen.
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obscur
Helferlein
44
hamburg W, 25
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Tue, 13.Jan.04, 2:28 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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ich habe mich auch lange zeit alleine mit meinen problemen herumgequaelt. als ich dann erneut (wie du ja scheinbar ebenfalls) in eine krise abzurutschen drohte, habe ich zum telefon gegriffen, und meine hausaerztin nach einer telefonnummer eines therapeuten gebeten. eine halbe stunde spaeter hatte ich den termin fuer mein erstes probegespraech vereinbart. ich war erleichtert. endlich hatte ich den mut gefunden. jetzt bin ich unglaublich froh ueber meinen schritt, ich weiss nicht, was ohne ihn passiert waere. wahrscheinlich haette ich mich still und heimlich erneut ein paar jahre meines lebens gequaelt (hatte schon einmal ca 2.5 jahre erst magersucht dann schlimme bulimie) - nun steht mir jemand zur seite, der mir halt gibt, mit dem ich all meine verschuetteten gefuehle langsam aufarbeite. das vertrauen zu ihm wird dann wohl mit der zeit zu einem vertrauen zu mir selbst (soweit bin ich noch nicht ) - dann habe ich immer noch genuegend zeit, mich um meine weitere zukunft zu kuemmern.
um herauszufinden, was man moechte, zukunftsplaene zu entwickeln, muss man eben freien zugang zu dem inneren haben. sind da lauter mauern, die all die unschoenen alten gefuehle umschliessen, so kannst du auch nicht herausfinden, was du moechtest.
trau dich! es ist keine schwaeche, um hilfe zu bitten - es erfordert lediglich ein bisschen mut, den du ja hier schon bewiesen hast!
ein ganz lieber gruss
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_________________ ich bin mir erst ganz allmaehlich aehnlicher geworden |
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aSHi
sporadischer Gast
5
M, 26
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Tue, 13.Jan.04, 13:21 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Einen Arzt/in anrufen oder aufsuchen, nie im Leben.
Mit Freunden sprechen oder meinen Eltern, auf garkeinen Fall.
Aber jeder entscheidet das fuer sich, jeder ist anders. Und master, wenn es dir wie obscur weiterhelfen koennte, dann geh den Schritt, vieleicht ist dieser Schritt dann der erste auf den Weg zu Besserung ...
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master
Guest
W
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Wed, 21.Jan.04, 10:58 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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hallo,
erstmal wollte ich mich für die antworten bedanken. hab jetz nen termin bei einer psychotherapeutin.
allerdings weiß ich nicht, ob sie mir helfen kann. irgendwie läuft in meinem leben ständig alles schief, und wenn ich mal denke, das ich aus dem loch rauskomme, passieren wieder irgendwelche sachen, die mich zurückschmettern. langsam denke ich, das ich an allem selbst schuld bin. ich scheine nicht in der lage zu sein, zu leben.
seit 1.11.03 bin ich arbeitslos. ich hab gekündigt, wahrscheinlich war das einer meiner größten fehler, aber in dem job gings nicht weiter. ich war mit der situation voll überfordert. seit 17.11.03 bin ich nun also krankgeschrieben und bekomme antidepressiva. aber es wird nicht besser.
vorige woche bkam ich einen brief von der krankenkasse. ich bin seit monaten nicht mehr versichert, da ich im moment durch die sperrzeit kein arbeitslosengeld beziehe. somit bekomme ich auch kein krankengeld, und mit etwas pech (und das hab ich sowieso immer) muss ich die arztkosten rückwirkend selbst zahlen.
am wochenende war ich bei meinen großeltern. sie haben versucht zwischen mir und meinen eltern zu vermitteln. sie waren sonntag zum kaffee trinken da. ich hasse meine mutter. sie hat mich die ganze zeit fertig gemacht, mir gesagt ich wäre an allem schuld. und sie meinte ich würde die depressionen vortäuschen um nicht arbeiten gehen zu müssen. argumente von mir ließ sie nicht zu, oder sie meinte eben ich würde lügen. ich saß die ganze zeit da, war total fertig, konnte ihre vorwürfe wie immer weder verstehen noch verarbeiten, ich hab geweint, sie hat mich angeschrien, dann sind sie wieder heim. mein vater saß die ganze zeit daneben, wenn er mal was gesagt hat, dann genauso gegen mich. ich halt das nicht mehr aus. ich hab mein leben lang um ihre liebe gekämpft, undd sie macht mich immer nur fertig.
irgendwie ist das noch lange nicht alles. seit paar monaten hab ich nen superlieben freund. er würde alles für mich tun und ist immer für mich da. ich kenn ihn seit 4 jahren, er hat mich also mit den depressionen kennengelernt, und liebt mich trotzdem. eigentlich müsste mir das guttun, vor zwei tagen hat sich mein ex bei mir gemeldet. er meinte er hätte sich geändert, will es noch mal mit mir versuchen (ich hab mich damals von ihm getrennt weil er mich nur angelogen hat), er meinte er würde mich immernoch lieben und hätte mich die ganze zeit üer nie vergessen. ich glaub er hat sein leben wirklich auf die reihe gekriegt, im gegensatz zu mir. ich fühl mich hin und hergerissen, er löst gefühle in mir aus, von denen ich nicht zu hoffen gewagt hätte, das sie da sind. dieses kribbeln im bauch, diese vorfreude wenn mein handy klingelt und er es ist, diese sehnsucht... und auf der anderen seite mein freund, der mich über alles liebt und mir das gefühl gibt, das ich machen könnte was ich will, ohne ihn zu verlieren. irgendwie scheint mich sein verhalten immer mehr zu meinem ex zu treiben.
WARUM MUSS DIESES ***ß LEBEN SO KOMPLIZIERT SEIN??
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Blomsung
sporadischer Gast
13
W
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Wed, 21.Jan.04, 23:06 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Erstmal: Ich finde deine Art über dein Problem zu schreiben, sehr eindrucksvoll. Wirklich.
Und dann: Ja, ich kenne das Gefühl auch, diese Antriebslosigkeit. Irgendwie frag ich mich ständig, wozu ich das eigentlich alles tue. Und das ist nicht erst seit den Panikattacken und dem mehrmonatigem Krankenhausaufenthalt so. Wahrscheinlich ist es genau umgekehrt und die Angstzustände waren eine Folge daraus. Manchmal überkommt mich dann eine Phase, in der ich total ehrgeizige Ziele habe. Aber sobald es daran geht, sie zu verwirklichen, legt sich bei mir der Hebel um und alles wird mir total egal. Ist schon komisch.
Bist du eigentlich ein Mädchen oder ein Junge ? Bzw schon so alt, dass man dich als Frau oder Mann bezeichnen muss?
Mein Psychologe hat mir für den Jahreswechsel die Aufgabe gestellt, meine größten Wünsche aufzuschreiben. Seltsamerweise hab ich trotz meiner Lethargie zweieinhalb Seiten vollgekritzelt mit lauter Wünschen. Da hab ich erstmal gemerkt "Hey, in dir lebt noch was!" Und man kann ja bei dir unschwer herauslesen, dass auch du voller Wünsche und Träume steckst.
Vielleicht musst du dir die erstmal bewusst machen? Keine Ahnung, ob das was bringt bei dir, ist ja auch alles irgendwie sehr theoretisch. Aber einen Versuch ist es sicher wert.
Und ich kann dir nur den Tipp geben, dass du dich nicht zu sehr unter Druck setzt. In tausend Büchern steht "Nehmen sie ihr Leben selbst in die Hand" Mal ganz ehrlich: Was soll das bedeuten? Man macht es doch automatisch, von Geburt an, sein Leben leben. Das braucht man nicht als Ratschlag und es verbessert auch sicher nicht die Lebensqualität, wenn man ihn denn befolgt. Ist irgendwie nur so eine Floskel, von der man sich frei machen muss.
Würde mich freuen, mehr von dir zu lesen.
Bianca
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_________________ There is no truth. There is only you and what you make the truth. |
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master
Guest
W
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Fri, 23.Jan.04, 0:14 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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ich bin 20 jahre. zu jung um an depressionen zu krepieren. ob du mich als mädchen oder frau bezeichnen willst, überlasse ich dir, wobei meine momentane seelische verfassung eher darauf hinweist das ich eher ein kind bin als alles andere.
irgendwie ging alles damit los,das meine eltern vor 11 jahren meinten ihr leben ändern zu müssen.ohne rücksicht auf verluste, ohne rücksicht auf ihre einzige tochter.
ich bin in nem dorf aufgewachsen.bis ich neun war.alles lief super.bis dahin war meine kindheit geil.besser hätte sie vermutlich nicht sein können.meine restliche familie wohnte auch dort.immer war jemand da.ich hatte freunde.bis dahin lief alles so,wie es in einer normalen kindheit laufen solllte.ich war glücklich.
dann meinten meine eltern das sie in die stadt umziehen müssten.es waren nur 30 km... 30 km die für ein kind in dem alter eine weltreise waren.dann gings mit mir bergab und keiner hat es gemerkt. ch fand keinen anschluss.ich wollte es auch nicht.das leben in dem dorf meiner kindheit ging ohne mich weiter.das zu wissen hat mich zerstört.ich wurde immer ruhiger,hab kaum noch geredet,fand keine freunde.meine eltern hat das nie interessiert.sie waren glücklich und ich wollte ihr glück nicht zerstören.wie auch?ich war neun.zu jung um das alles zu verstehen,zu jung um damit klarzukommen.
als ich in die 7. klasse kam wurde alles noch schlimmer.keiner wolllte was mit mir zu tun haben.es folgten 4 jahre in denen ich von allen in der schule fertig gemacht wurde.jeden abend lag ich im bett und weinte,jeden morgen stand ich auf und ging wieder hin. zu meinen eltern konnte ich nicht gehen.ich konnte seit dem umzug nicht mehr mit ihnen über meine probleme reden.sie haben mich aus der gewohnten umgebung gerissen,und sie haben mich dafür veratwortlich gemacht das ich nicht damit klarkam.laut meinber mutter bin ich an allem schuld was mir widerfahren ist.auch heut noch,jahre später bin ich an allem schuld.geholfen hat sie mir nie.
dennoch,ich hab die schule durchgezogen.danach (ich war 16) bin ich zu meinen großeltern gezogen.für mich war es die einzige möglichkeit wieder zu leben.statt mich zu verstehen versuchten meine eltern mich mit drohungen bei ihnen zu halten.sogar die polizei wollten sie mir hinterherschicken.bei meinen großelten hab ich zum ersten mal liebe und geborgenheit erfahren.
materiell gesehen hatte ich bei meinen eltern alles.bei meinen großeltern hab ich ein zimmer,notdürftig eingerichtet mit bett,sessel,schrank und tisch.trotzdem bereue ich den tausch nicht.meine oma ist die liebste der welt und sie versteht mich.das ist mehr wert als alles geld der welt.meine mutter verstand das nie.hat sogar meine großeltern fertig gemacht weil sie mich damals aufgenommen haben.es tut weh die menschen die man liebt zu verletzen.daran schuld zu sein das sie verletzt werden.
jetz bin ich 20,und komm mit meinem leben nicht klar.all das was man von seinen eltern lernt,wie man mit diesem leben umzugehen hat,hat mir nie jemand gezeigt.tiefe depressionen,schuldgefühle und wahrscheinlich auch selbstmitleid sind das einzige was sie mir mitgegeben haben.
ich werde für die fehler meiner mutter bestraft.nichtmal jetzt ist sie für mich da.statt mir zu helfen macht sie mich fertig,sagt ich würde lügen um mitleid zu erhalten.dabei ist das das letzte was ich will.mitleid... ich will die liebe meiner mutter.bin ich es nicht wert sie zu kriegen?...
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master
Guest
W
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Fri, 23.Jan.04, 0:16 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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bin ich ein schlechter mensch weil ich versuche mit meinem leben und meinen eltern klarzukommen?mein vater hilft mir nicht.das hat er nie getan.er hat nie etwas gesagt.mittlerweile weiß ich,das er mich geliebt hat.ich bin seine einzige tochter.er war immer so stolz auf mich,doch er hat mich gehen lassen.statt mir zu helfen hat er angefangen zu saufen.und selbst dafür macht meine mutter mich verantwortlich.
dabei will ich nichts als ihre liebe.bedingslos,wie ein kind die liebe der mutter eben braucht.die liebe die sie meinem bruder tagtäglich gibt.er ist 10 jahre jünger als ich.er kam auf die welt als wir umgezogen sind.er hat meinen platz eingenommen.ihn kann sie lieben.warum nicht auch mich??
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DurchdenWind
Helferlein
105
Nähe Hannover M, 25
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Fri, 23.Jan.04, 10:57 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Hallo ,
Ist ja wirklich eine blöde Geschichte . Ich denke als Kind kann man einen Wohnungswechsel nicht so leicht wegstecken wenn man es auch nicht wirklich will .
Was Deine Eltern betrifft . Ich denke Menschen , die nie Depressionen oder sonstige psychische Krankheiten hatten koennen sich einfach nicht in die Lage hineinversetzen und denken dann häufig das das Kind übertreibt und sich nur irgend etwas einredet .
Es hat bei mir jetzt knapp 1 1 / 2 Jahr gedauert bis ich mal etwas für ernst genommen wurde .
Nach Aussen hin habe ich ja nen tollen Eindruck gemacht . bin gepflegt , sportlich und ich kann auch lachen . Zum Party machen reicht es auch nur wenn es dann um Arbeit und sonstige Verpflichtungen geht bin ich nicht zu gebrauchen .....
Vielleicht hast Du ja irgendwie die Möglichkeit Deinen Eltern es noch irgendwie zu vermitteln das Du wirklich ein ernsthaftes Problem hast .
Du hast die Arbeit geschmissen , ja sicherlich auch nicht ohne Grund . Das wird doch Hintergründe haben . Das sollten die sich einmal fragen ....
Lass den Kopf nicht hängen , es geht immer irgendwie weiter . Versuch Dich an kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen (Die Welt ist voll davon !) , unternehme etwas mit Freunden (bist doch wieder in dem Dorf wo diese sind ?!) .... und gehe weiter zu einer Psychotherapie .
Dann wird sich irgendwann auch wieder alles einrencken , mit oder ohne Deine Eltern .
Hast Du einen festen Freund ? Eine funktionierende Beziehung kann einem auch sehr viel Halt geben !
Alles Gute
DdW
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_________________ ILoVe |
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master
Guest
W
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Fri, 23.Jan.04, 12:32 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Ich hab versucht es meinen eltern zu erklären… egal was ich sage, sie fühlen sich angegriffen. Vor ein paar wochen hab ich sie zum ersten mal darauf angesprochen, das ich mit dem umzug nicht klargekommen bin. Das einzige was sie dazu sagten war, das sie mir damals schließlich gesagt hätten, das wir umziehen und das sie nicht mehr hätten tun können. Damit war das thema für sie beendet. Ich hätte schließlich nicht das recht ihnen das vorzuwerfen. Weil es ja ihr leben ist. Dabei hab ich es ihnen nicht vorgeworfen. Ich wollte nur, das sie mich verstehen.
Ja, ich hab ne feste beziehung. Allerdings verstehe ich nicht, wie mein freund jemanden wie mich lieben kann. Er war bei dem gespräch mit meinen eltern dabei. Er kennt mich seit vier jahren. Wie gesagt, er hat mich nie anders erlebt, und er hat versucht es ihnen zu erklären. Laut meiner mutter lügt er, um meine unfähigkeit zu decken. Es tut weh so behandelt zu werden, von den menschen die mich in diese welt gesetzt haben, ohne je für mich da zu sein.
Nach aussen kann ich auch den eindruck vermitteln das es mir gut geht. Was sollte ich auch sonst tun? Den ganzen tag heulend durch die gegend rennen? Lieber verstelle ich mich, lache wenn es angebracht ist, ohne etwas dabei zu fühlen. Die fassade als schutz vor verachtung. Aber auch das wirft mir meine mutter vor, sie meint, solange ich auf partys rumrenne kanns mir ja nicht so schlecht gehen, dabei bin ich dankbar für jegliche art von ablenkung. Meine eltern sind sich keine schuld bewusst, ich wäre zu faul zum arbeiten, und würde alles dran setzten meine eltern fertig zu machen. Sie werden nie verstehen, das ich ernsthafte probleme habe.
für meine mutter gibt es keinen grund mich danach zu fragen, wieso ich den job geschmissen habe. Sie ist der meinung ich bin einfach nur zu faul. Will den ganzen tag nur rumgammeln und vom staat leben. dabei kotzt mich das genauso an. Wie gerne hätte ich einen job, der mir spass macht, nur leider weiß ich nicht, was mir spass machen könnte.
in dem dorf hab ich im grunde alles verloren. Ich war zulange weg, gehörte nicht mehr dazu. Zulange ging das leben dort ohne mich weiter. Es hat sich in der ganzen zeit soviel dort geändert. Sie sind alle älter geworden, ich pass da nirgends mehr hin.
Klar, ich hab neue freunde gefunden, wohne mittlerweile in ner wg, mit 3 leuten die ich nach meiner rückkehr kennenlernte.
Es hat etwas neues angefangen, doch ich kann das alte nicht verarbeiten. Kann es nicht akzeptieren, das vor elf jahren alles endete. nur wenn ich an damals denke, von meiner kindheit reden kann hab ich dieses strahlen in den augen. ein gefühl von glück und gleichzeitig kämpfe ich gegen tränen.
letzte woche war ich nachts mit nem kumpel an meiner alten grundschule. die, die ich vor meinem umzug besuchen durfte. für eine weile konnte ich wieder das kind von damals sein, und mit strahlenden augen erzählen was ich dort alles schönes erlebte. ich kann mich an soviele details erinnern. von der zeit danach kann ich nicht reden. und mir fällt auch nichts schönes davon ein.
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 23.Jan.04, 15:33 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Hallo master,
schade dass du nicht schreibst in welchem Land du lebst.
Hast du gegen die Sperrzeit beim AA Einspruch eingelegt?
Ich würde das auf jeden Fall versuchen, wenn es terminlich noch geht!
Du hast da nichts zu verlieren, kannst höchstens gewinnen.
Deine Kündigung ist doch ganz sicher im Zusammenhang mit deiner Erkrankung zu sehen, wenn du 14 Tage später krank geschrieben wirst und Antidepressiva verschrieben bekommst.
Selbst wenn die Frist, Einspruch gegen die Sperrzeit ein zu legen, schon verstrichen sein sollte,
lohnt es sich trotzdem noch, Einspruch zu erheben, da du in der Frist krank warst und es dir auf Grund dessen nicht möglich war,
rechtzeitig Einspruch ein zu legen (die Frist zu wahren )
Verstehst?
Wir hatten auch mal so eine Sperrzeit (in D). Die Krankenkasse muss einen 1 Monat lang beitragsfrei weiterversichern.
Wenn die wissen, dass man Einspruch eingelegt hat, warten die normalerweise das Ergebnis des Einspruchs ab und du kannst weiter normal zum Arzt gehen.
Wie es in Österreich ist, weiß ich allerdings nicht.
Du könntest auch einfach mal bei deiner Krankenkasse anrufen,
die wissen da oft sehr gut Bescheid und können dir da eventuell
konkret sagen, was du tun kannst.
Find ich gut, dass du einen Termin bei einer/m Psychotherapeuten/tin
hast!
lieben Gruß
Nele
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master
Guest
W
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Fri, 23.Jan.04, 15:49 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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hi,
bin aus deutschland. das mit der kasse hat sich geklärt. irgendwie lag alles daran, das das arbeitsamt den antrag noch nicht bearbeitet hat. wenigstens das scheint sich zum guten zu wenden.
tja, der termin bei der therapeutin ging wohl voll nach hinten los. die hat sich ne halbe stunde mit mir unterhalten, dann meinte sie ich wäre beziehungsunfähig, hätte deswegen all diese probleme. kam sogar so rüber als wär ich wirklich selbst daran schuld das meine eltern mich hassen, auch dafür, das ich in der schule jahrelang fertiggemacht wurde, ist die schuld bei mir zu suchen. also haben meine eltern recht, ich bin schuld an allem, für meine lage selbst verantwortlich. ich werde gehasst weil ich bin wie ich bin, und daran bin alleine ich schuld. das ist es, was ich aus dem erstgespräch mitnehmen konnte.
ich will nicht mehr. niemand kann mir helfen. keiner nimmt mich ernst. wenn ich an meiner lage selbst schuld bin kann ich mir auch das recht nehmen, dieses leben zu beenden.
sollte eine therapeutin nicht dafür sorgen, mir meine ängste, selbstzweifel und depressionen zu nehmen?? statt alles zu verstärken?kann ich mich nicht einfach in professionelle hilfe begeben ohne wieder für alles verantwortlich gemacht zu werden?
im grunde hat das alles doch keinen sinn mehr.
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 23.Jan.04, 18:59 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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hi master
Quote: | bin aus deutschland. das mit der kasse hat sich geklärt. irgendwie lag alles daran, das das arbeitsamt den antrag noch nicht bearbeitet hat. wenigstens das scheint sich zum guten zu wenden. |
Das ist doch gut!
Quote: | tja, der termin bei der therapeutin ging wohl voll nach hinten los... |
Hört sich so an.
Quote: | ich werde gehasst weil ich bin wie ich bin, und daran bin alleine ich schuld. |
Also ich hasse dich ganz sicher nicht!
Vieles was du schreibst hört sich echt gut an, für mich.
Zum einen, wie genau du in deinem allerersten Beitrag beschreiben kannst,
wie das bei dir funktioniert, wenn dich deine Gedanken „runter ziehen“ -
Alle Achtung! Das siehst du ziemlich klar!
Dann z.B:
Quote: | meine oma ist die liebste der welt und sie versteht mich.das ist mehr wert als alles geld der welt. |
Hm, hört sich für mich nicht beziehungsunfähig an.
So, wie deine Beziehung zu deinen Eltern klingt, so wollte ich das auch nicht!
(Bei mir schaut`s da übrigens ähnlich übel aus, aber ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern.)
Aber du hast auch ziemlich gute Vorstellungen davon, wie es sein sollte!
z.B was es angeht, wie Kinder aufwachsen sollten, oder
hier z.B :
Quote: | sollte eine therapeutin nicht dafür sorgen, mir meine ängste, selbstzweifel und depressionen zu nehmen?? |
Ja! Genau dafür sollte sie sorgen bzw. dir dabei helfen, dass du so leben kannst mit der Zeit.
Und die meisten Psychotherapeuten tun das auch!
Es kann ein bisschen dauern, bis du jemanden gefunden hast,
aber wenn du dann angekommen bist, wirst du sehen, dass es sich gelohnt hat.
Bleib bei deiner Vorstellung davon, wie es richtig sein sollte!
Du siehst eine Menge Sachen, die so nicht gut sind und so nicht sein sollten.
Und das ist auch gut so, wenn auch nicht einfach für dich.
Du hast aber, glaube ich, auch das andere: Eine sehr genaue Vorstellungen davon, wie es sein sollte! Und das ist ein ganz schönes Potential! (ganz schön viel "power") Unterschätz das nicht!
Lieben Gruß dir
Nele
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 23.Jan.04, 22:22 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Hallo master,
ein kurzer Einwurf von mir:
master wrote: | tja, der termin bei der therapeutin ging wohl voll nach hinten los. die hat sich ne halbe stunde mit mir unterhalten, dann meinte sie ich wäre beziehungsunfähig, hätte deswegen all diese probleme. |
"Beziehungsunfähigkeit" gibt es nicht. Und es beweise mir jemand das Gegenteil.
Wenn Sie das Gefühl haben, daß Ihre Therapeutin eher Denkmöglichkeiten reduziert statt erweitert, bezweifle ich, daß Sie bei ihr an der richtigen Adresse sind.
Nicht aufgeben - weitersuchen.
Freundliche Grüße
Richard L. Fellner
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_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
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master
Guest
W
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Sun, 25.Jan.04, 20:58 Re: und so geht alles den Bach runter... |
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Hi,
es tut gut zu wissen, das da draussen noch leute sind, die mich verstehen.
Gestern kam ein brief vom arbeitsamt. Die endgültige bestätigung,das eine sperrzeit eintrifft.Mit der begründung,das meine psychische verfassung meine kündigung nicht rechtfertigen würde.Was sind das für bearbeiter?Was ist das für ein staat,der psychisch gestörte menschen sich selbst überlässt?Die meinten wohl,das ich gegen den beschluss des arbeitsamtes einspruch erheben kann,aber wozu das ganze?Was kann in meinem einspruch dazu beitragen, das die sperrzeit rückwirkend zurückgenommen wird? Ich bin dankbar für jeden noch so kleinen tipp,vielleicht liest das ja jemand der sich damit auskennt.
Ich weiß das ich hilfe brauche.Aber mir fehlt die kraft weiterzumachen.Ich bin am ende.Ich hab keine ahnung wie es weitergehen soll.Ich hab mein leben lang gekämpft.Ich wollte leben,wollte glücklich sein,doch jedes Mal,wenn ich etwas mut schöpfe,und dazu bereit bin weiterzukämpfen,passiert irgendetwas,das mich dann wieder voll runterzieht.Ich sehe mein leben nicht mehr als lebenswert an.
Ich hab mit 15 jahren angefangen tagebuch zu schreiben.Ich war geschockt, als ich merkte, das ich damals schon ähnlich wie heut gedacht habe,im grunde könnte das datum von gestern über den einträgen stehen und es würde keinen unterschied machen.Ich hab damals so gedacht wie heute und ich werde es auch noch in paar jahren tun.Es wird sich nichts ändern.
Ich hab lange gebraucht,bis ich soweit war,mir professionelle hilfe zu suchen.Es ist mir alles andere als leicht gefallen zu einer psychotherapeutin zu gehen.Ich weiß nicht ob ich das noch mal schaffe.Zu groß ist die angst,wieder abgewiesen und nicht verstanden zu werden Mit meiner ärztin läuft das ähnlich.Vor zehn tagen hat sie mir antidepressiva gegeben.Es hilft, um mich halbwegs oben zu halten.Es sorgt dafür,das ich nicht den ganzen tag im bett liege und gegen tränen kämpfe.Kurz vor weihnachten hatte ich das zeug schon mal,danach,als sie merkte,das es mir half,sollte ich es absetzen,dann gings mit mir wieder den bach runter.Bis ich erneut bei ihr war.Ich hab angst davor,das sie der meinung ist,ich würde es nicht mehr brauchen,angst davor,ohne den tabletten wieder abzustürzen.
Ich weiß nicht,was ich tun soll.Dienstag läuft mein krankenschein aus,Im grunde wünsche ich mir nen job, der mich ausfüllt, der mir spass macht, doch ich weiß genauso gut, das ich nicht dazu in der lage bin. Mag blöd klingen, bitte denkt nicht ich wäre faul, ich hab angst. Doch weiß ich nicht genau, wovor.
Meine oma meinte, ich muss die vergangenheit vergessen. Sie sagte ich wäre alt genug um mein leben zu leben.andere hätten es auch geschafft,sie hat recht,andere schaffen es,ich bin unfähig.Unfähig zu vergessen und unfähig zu leben.
wenn ich sehe,wie es bei anderen läuft, dann tut das weh.Vielleicht ist es selbstmitleid,aber dann kommt irgendwann der punkt,wo es berechtigt zu sein scheint.Meine probleme gingen nicht erst gestern los,jahrelang im schatten zu stehen,ohne rauszukommen,das ist hart,und ich hab jahrelang versucht mein leben selbst in die hand zu nehmen und glücklich zu sein.Es klappt nicht,immer wieder passieren dinge,die mir das leben schwer machen,und diese dinge passieren nur mir,so als hätte jemand bei meiner geburt meinen namen an die ganze welt gegeben,mit der auflage,das ich immer verlieren muss,wenn ich irgendwo bin.
Am liebsten würde ich für den rest meines lebens in meinem zimmer bleiben und darauf warten,das der rest des lebens schnell vorbei ist.
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