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erik
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Post Mon, 12.Jan.04, 21:44      Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Hallo,

mich beschäftigt schon seit längerem das Sexverhalten meiner – jetzt leider seit kurzem - Exfreundin. Ich hab schon so ziemlich alles durchgekaut, ob sie „nur“ nymphoman oder devot ist oder aber doch mehr dahinter steckt, weil sie eben wohl auch des öfteren von (Selbst)Zweifeln, Ängsten (Depressionen) und Stimmungswechseln heimgesucht wird und sich so gut wie für garnichts begeistern kann, also keine Hobbies oder dergleichen hat. Ihr Studium macht ihr auch nicht wirklich Spass, aber was sie sonst machen könnte weiss sie eben auch nicht.
Direkt mit ihr drüber sprechen klappte leider nie so wirklich, nur ab und an kam sie mal aus sich heraus und dann kamen solche Aussagen wie: Es würde ihr leichter fallen mit jemandem zu schlafen als mit ihm zu reden. Weil sie Angst vor der Blöße habe, das sie nicht mitreden könne, die anderen denken könnten, daß man mit ihr ja doch nichts anfangen könne.

Ein praktisches Beispiel:
Wir sitzen auf der Couch und schauten uns einen Film im Fernsehen an oder sitzen auf der Couch und ich erzähle was, sie mit dem Kopf auf meinem Schoß liegend und zuhörend bzw. schauend bis sie ganz plötzlich meine Hose öffnet und es mir oral macht. Wenn ich dann sozusagen „fertig“ bin macht sie die Hose wieder zu und will weiterschauen.

Überhaupt gab es keinen Tag an dem wir uns gesehen haben und keinen Sex gehabt hätten, meistens sogar mehrmals, so 2-3 mal, ich bin manchmal kaum die Treppe hochgekommen, da wurde aus dem Willkommenskuß schon rumgeknutsche und endete schließlich im Bett. Vor dem Schlafen dann sowieso immer Sex (das war ein Muß) und nach dem Aufwachen kam auch nicht selten vor.
Geredet hat sie sonst nicht viel. Wenn ich damit anfing was zu erzählen dann schwieg sie meistens und hörte zu oder fing eben sehr oft mit sexuellen Handlungen an.
Einerseits hab ich das schon genossen, ich könnte auch fast ständig. So gesehen war es sexuell optimal. Auch weil sie sexuell sehr offen und „verspielt“ war. Aber dafür fehlten mir die Gespräche. Und mir kam es oft so vor als wüsste sie eben nicht was sie sagen sollte und ist deshalb sexuell so hyperaktiv geworden.


Ihre letzte Beziehung ging zwei Jahre lang, die beiden wohnten zusammen, teilten allerdings auch nicht viele Gemeinsamkeiten und er hat ihr wohl auch eher gezeigt wo’s lang ging. Zitat: „Essen gehen, Fernsehen, F***en.“ An einem „schlechten“ Tag sagte sie mal das sie so was suchen würde. Jemand der ihr zeigt wo’s lang geht.
Mit ihren Eltern hat sie wohl auch nicht immer das beste Verhältnis, steht scheinbar unter hohem Erfolgsdruck.
Und nicht zuletzt hatte sie schon mal mit mir Schluß gemacht (ich wäre zu einfühlsam, rücksichtsvoll und wüsste nicht zuletzt viel mehr als sie, wäre viel weiter), mich regelrecht von sich weggestossen und war vier Wochen später in einer Beziehung mit einem 16 Jahre älteren Mann (sie ist 24). Während dieser Zeit war sie mal beim Arzt wegen Grippe und der sagte sie würde wie ein eingeschüchtertes 18jähriges Mädchen wirken (was ich teilweise, grad beim telefonieren, bestätigen kann) und überwies sie an einen Psychotherapeuten (da war sie aber nur das eine mal). Der meinte, nachdem sie ein bisschen erzählt hatte, sie würde diese Beziehung führen weil sie bei ihm „Kind“ sein kann und nicht mithalten muss und auch er solle sich mal Gedanken darüber machen ob er wirklich eine Frau in ihr sähe. Er hat das, als sie es erzählte als Kinkerlitzchen abgetan. Es gäbe keine Probleme. Sie solle sich nicht so anstellen.
Diese Beziehung/Affäre war auch durchzogen von abwechselnder Hingezogenheit und Abweisung ihrerseits, je nach ihrer momentanen Stimmung, schließlich zerbrach es und sie suchte wieder Kontakt zu mir. Nach ein paar Treffen war das aber auch wieder vorbei. Möglicherweise ist sie wieder bei ihm, würde ich nicht ausschließen.

Wie lässt sich dieses sexuelle Verhalten einordnen? Was geht da vor und was kann man machen?


Last edited by erik on Wed, 14.Jan.04, 1:04; edited 1 time in total
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Triana
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Post Tue, 13.Jan.04, 17:17      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Quote:
An einem „schlechten“ Tag sagte sie mal das sie so was suchen würde. Jemand der ihr zeigt wo’s lang geht.
Mit ihren Eltern hat sie wohl auch nicht immer das beste Verhältnis, steht scheinbar unter hohem Erfolgsdruck.
Und nicht zuletzt hatte sie schon mal mit mir Schluß gemacht (ich wäre zu einfühlsam, rücksichtsvoll und wüsste nicht zuletzt viel mehr als sie, wäre viel weiter), mich regelrecht von sich weggestossen und war vier Wochen später in einer Beziehung mit einem 16 Jahre älteren Mann (sie ist 24).

hi erik
genau hier denke ich, scheint das problem zu liegen. hoher erfolgsdruck bei den eltern, die ihr vielleicht bis jetzt immer gesagt haben, was sie zu tun hatte. sie musste niemals selber entscheiden, wenn sie vielleicht mal etwas "eigenes" tun wollte oder getan hatte, wurde sie vielleicht von ihren eltern bestraft, ausgelacht, nicht ernst genommen?

ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich darum in der beziehung zu dem 16 jahre älteren mann wohler gefühlt hatte, weil sie da die kindrolle weiterhin spielen konnte.

es scheint mir, dass sie gar nicht selber denken und handeln WILL weil sie das ja bis jetzt auch nicht getan hat. ich denke auch, dass hier nur eine theapie helfen könnte. sie muss das allerdings auch selber wollen, sonst geht das nicht.

lg
triana
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erik
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Post Tue, 13.Jan.04, 19:55      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Scheint mir leider auch so. Ist ja auch das was der Therapeut gesagt hat.

Soweit ich weiss wurde ihr beruflicher Werdegang auch sehr von den Eltern vorgegeben, also so nach dem Motto: -Talent entdeckt, das lernst du jetzt.-
Ihr Vater finanziert auch teilweise ihr Studium, scheint schon Geld und Einfluß in ihrem Heimatort zu haben.

Mir schien es auch oft so das ihr nie jemand sonderlich zugehört hat, geschweige denn auf ihre Probleme eingegangen ist. Als würde sie das garnicht kennen und sich regelrecht von mir bedrängt fühlen, weil ich vielleicht in ihrem Seelenleben herumwühlen könnte? Sie hat mir auch oft Arroganz vorgeworfen, obwohl ich das sonst von noch niemandem gehört hab.

Aber leider kam ich eben nicht an sie heran und jetzt wo ich überhaupt keinen Einfluß mehr habe mach ich mir wirklich Sorgen um sie, komm mir hilflos vor, mal abgesehen von meinem Kummer. Weil sie, obwohl sie damals gesagt hat sie würde das Problem jetzt anpacken, das sie ja schon Jahre vor sich her schieben würde (also ist es ihr schon bewußt), jetzt schon wieder ganz anders denkt und sich scheut zum Therapeuten zu gehen. Hab ihr auch angeboten das zusammen mit ihr durchzuziehen, wovor ich mich wirklich nicht gescheut hätte.

Und ich denk eben das es für sie nicht gerade förderlich ist wenn sie die ganze Zeit von ihren Freunden, oder Männern, zu denen sie sich hingezogen fühlt nur zu hören bekommt, sie solle sich doch nicht anstellen, es gäbe keine Probleme usw. oder ihr sogar erzählen das sie die letzte Beziehung beendet hätten als es Probleme gab, sozusagen als Drohmittel. Klingt eher nach Ausnutzung.

...und irgendwann könnte es zu spät sein oder der Schuss nach hinten losgehen.

lg,
erik.
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Post Tue, 13.Jan.04, 20:17      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

[jetzt wo ich überhaupt keinen Einfluß mehr habe mach ich mir wirklich Sorgen um sie, komm mir hilflos vor, mal abgesehen von meinem Kummer]
Das Gefühl kenne ich sehr gut. Ich fühlte mich auch sehr hilflos, als mein Ex-Freund in der Krise steckte, aber nicht mehr mit mir zusammen war.
Heute denke ich, ich konnte als ich mit ihm zusammen war nichts ausrichten, weil ich mit verstrickt war. Als wir auseinander waren, hatte ich einen klareren Blick.
Ich versuche mich an das Motto zu halten, dass jeder nur selbst für sich verantwortlich ist. Ich kann nur versuchen, für ihn da zu sein; wenn ich Kraft genung habe, aber ob meine Hilfe angenommen wird hängt immer von dem Anderen ab.

Übrigens kenne ich es auch gut, wenn Sex dazu dient einem Problem auszuweichen. Ich habe lange Zeit Konflikte in meinen Beziehungen erträglich gemacht, indem ich mit anderen Sex hatte.
Du bist sicher auf dem richtigen Weg, wenn Du das Gefühl hast Deine Freundin wich Dir aus, indem sie Sex wollte.
Ich wünsch Dir, dass Du Dich lösen kannst und nur für Dich Verantwortung trägst. Es lag nicht an Dir, dass sie nicht reden konnte!
lg
little green

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Post Wed, 14.Jan.04, 0:03      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Was das mitverstrickt sein angeht: Als ich die Probleme so langsam erkannt hab, hab ich mich schon fast als unfreiwilliger "Täter" gefühlt. Einerseits fand ich es ja toll mit ihr zu schlafen, das ich sie nicht erst heiss machen musste, andererseits kamen die Fragen in meinem Kopf ob es wirklich okay ist. Weil ich das Gefühl hatte das da doch mehr dahinter steckt als nur eine devote oder nymphomane Neigung. Und da ich in einer vergangen Beziehung schonmal mitbekommen hab wie man doch über Jahre hinweg Vorkommnisse aus der Kindheit verdrängen kann, konkreter eine Vergewaltigung, hab ich bei ihrem Verhalten auch regelrecht nach Ursachen gesucht.

Noch ein praktisches Beispiel:
Wir waren auf Städtereise. Am ersten Tag alles okay. Dann hab ich gemerkt das sie zunehmend anders ist, sie irgendwas beschäftigt und hab sie drauf angesprochen. Sie schob es aufs Studium, müsse noch was machen. Also sind wir am nächsten Tag, einen Tag früher, heimgefahren. Hab sie zuhause abgesetzt und dachte mir das es das -wiedermal- gewesen ist. Kaum zuhause rief sie an, ob ich nochmal vorbei kommen könne. Ich dachte jetzt sagt sie mir -nochmal wiedermal- das sie keinen Bock mehr hat. Doch nein, stattdessen zerrt sie mich von der Couch aufs Bett, zieht mir die Hose runter und bläst mir einen. Ich war natürlich auch schnell erregt, wollt auch was machen, doch sie stösst mich zurück, geht regelrecht in Abwehr. Als ich gekommen bin legt sie sich neben mich und schläft ein. Für ne halbe Stunde, während ich fernsehe und ihr durchs Haar streichele (wobei sie übrigens schlecht träumt und schwer atmet). Dann wacht sie auf und meint sie wolle jetzt noch was fürs Studium machen, wie ja ursprünglich geplant. Ich fahr also wieder heim und find am nächsten Morgen eine Mail vor, in der steht sie wollte mir eigentlich schon gestern was sagen als ich zu ihr kam, habe sich aber nicht getraut und jetzt müsse es endlich raus. Nämlich das sie nicht mehr mit mir will, das es weder ihre Schuld wäre noch meine, und das, Zitat: es ihr leider eher unangenehm gewesen wäre als schön gestern neben mir zu liegen.

Ich mein, wenn sie das schon wußte das sie keinen Bock mehr hat, es ihr sogar unangenehm sein würde (wobei ich das nicht so ernst nehme, kenn sie ja), warum kommt die Initiative ins Bett zu gehen dann von ihr??? Ich versteh's nicht und ich mach mir ernsthafte Sorgen um sie, das sie da eben selbst nicht mehr rauskommt...

...und trotz einiger solcher Vorfälle liebe ich sie wie niemanden zuvor. Warum ich das mitmache frage ich mich manchmal selbst. Aber es ist eben so, und wir können trotzdem wohl weder miteinander, noch ohneeinander. Das ich die Kraft hätte ihr beizustehen, bei was auch immer, weiss ich. Was vielmehr schmerzt als der Gedanke sie diesesmal endgültig verloren zu haben zu können ist im Moment die Tatsache nichts tun zu können.

@little green: danke. auch wenn das lösen noch ein ganzes stück weit weg liegt...
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Post Wed, 14.Jan.04, 5:11      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Lieber erik,

nichts, rein gar nichts kann man da machen;
lass sie fallen, so hart das klingt, Du wirst sie nicht halten können; sie wird Dich aussaugen und wegwerfen.

Meine Geschichte ist EXAKT wie Deine (bzw. unsere ist so wie Eure); ich war mit einer Frau zusammen, die neun Jahre sexuellen Missbrauch als Kind erfahren hatte.

Wir sind auseinander, obwohl ich auch sie geliebt habe, wie keine auch nur annähernd zuvor !
Irgendwann kam nur noch streteotyp: "Ich kann nicht lieben"; jetzt ist sie total verliebt in einen anderen, schwanger von ihm und musste mir natürlich auch das noch reindrücken.

Wenn Du magst, lies hierzu mal "Die Sache mit Petra" im Trennungs-thread von mir.

Die Parallelen sind augenscheinlich !
Würde mich sehr gerne weiter schriftlich mit Dir austauschen.

Dein "Leidensgenosse" Rainer

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Post Wed, 14.Jan.04, 5:16      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Nachtrag:

Kann es sein, dass sie sexuell missbraucht wurde als Kind ?

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Post Wed, 14.Jan.04, 9:24      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Confused Ich frage mich, warum es nötig ist der jungen Frau zu helfen?
Ihre Lebensstrategie funktioniert doch prächtig. O.K. Sie mag unglücklich sein, aber wie es scheint ist sie selber dafür zuständig, dass es nicht besser wird.
Ich würde nicht unbedingt davon aus gehen, dass die Mißbrauchserfahrungen hat.
Als Frau, die emotional andere Wege fühlt, merkt man deutlich wieviel Macht und Kontrolle aus Sex entsteht.
Männliche fürsorgliche Retterpersönlichkeiten, Embarassed (bitte nicht beleidigend verstehen, falls Beschreibung anspricht) lassen sich so prima an die Frau binden. Sex ist an dieser Stelle keine Zuwendung. Es bedeutet Sicherheit.
Als Mann wirst Du berechenbar, wenn Du auf das Spiel einsteigst.
Du bist abhängig. Sie fühlt sich scheinbar frei, weil sie immer durch paradoxe Reaktionen die Kontrolle hat.
Wieso reden wir nicht davon, was es so schön macht kontroliert zu werden, dann sind wir wieder bei Euch Erik und Rainer.
Bin etwas unsicher, ob dass jetzt zu provozierend klingt...

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Post Wed, 14.Jan.04, 11:30      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

ich muss kleine grüne frau und rainer mast recht geben Confused du kannst ihr deine hilfe nicht aufzwingen. sie will sie gar nicht. du machst dich nur selber kaputt und bist enttäuscht, wenn sie dann eh macht, was sie will. so hart es auch klingt, rainer hat meiner meinung nach recht mit seinem rat, sie fallen zu lassen. du hast alles, was du für die tun konntest, getan und musst dir keine gedanken drüber machen. sie ist für sich selber verantwortlich, wie es meine beiden vorschreiber bereits gesagt haben.
wünsche dir viel kraft
lg
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Post Wed, 14.Jan.04, 11:41      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Liebe kleine grüne Frau,

ich erkenne in Eriks Beitrag einfach viel zu vieles wieder;
warum schreien denn diese Frauen dann so laut nach Rettung und Beistand, hm ?

Inzwischen ist sie bei einem, der sie mehrmals täglich verprügelt und geniesst das sehr (dazu muss man sagen, dass sowohl meine "Ex", als auch ihr Neuer, als auch ich aus BDSM-Zusammenhängen kommen, heisst, wir sind alle praktizierende Sadomasochisten/Sadisten).

Ich habe mich mit diesem Missbrauchsthema intensivst beschäftigt und wollte sie, ja, retten, stell Dir vor.

Natürlich ging das nicht, aber es war ein ganz normaler Reflex aus Liebe heraus; mein Beschützerinstinkt, Solidarität, ein Stückweit Berechnung, von allem etwas.

Ja, macht Euch nur lustig.

Man muss wohl doch ein Schwein sein in dieser Welt, um geliebt und anerkannt zu werden; aber nach DIESEN Regeln will ich nicht spielen.

Ich denke ausserdem, dass diese grosse Sehnsucht nach Kontrolle und Unterwerfung aus einer Unfähigkeit entsteht, für eigenes Leben einzustehen und Verantwortung zu tragen; eine Art regressiver Reflex, wieder Kind sein können und sich um nichts mehr kümmern müssen.

Auch das eine reine, nicht beweisbare und von daher nicht tragfähige Hypothese von mir; alles nicht böse gemeint, aber MEINE Sicht der Dinge mittlerweile.

Rache an den Männern, Revanchismus...vieles kann da eine Rolle spielen.

MfG, Rainer

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Post Wed, 14.Jan.04, 11:50      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Nochmal. Ich mache mich nicht lustig über Dich!
Wenn jemand liebt, möchte er auch dem anderen beistehen. So sollte lieben abgehen. Dazu stehe ich genauso.
Ich habe doch richtig verstanden, wenn ich höre, dass ihr Beide nicht mehr mit der Frau zusammen seid und trotzdem noch darunter leidet, oder?
lg
little green

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Post Wed, 14.Jan.04, 13:12      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Ich gehe auch nicht zwangsläufig von Mißbrauchserfahrungen aus, sie hat auch nie etwas in dieser Art anklingen lassen. Ich kenne ihre Familie auch nicht persönlich, aber sie hält es dort immer nur ein paar Tage aus und fährt selbst über Weihnachten nur aus einer Pflicht heraus mal hin.
Kann natürlich sein das da auch gar nichts ist, ich hab mir allerdings eben auch ein paar Gedanken in diese Richtung gemacht, eben weil ich das mit einer früheren Beziehung schon erlebt hab, wo unter anderem ich und einige andere Umstände plötzlich Kindheitserinnerungen, die über 20 Jahre verdrängt waren, nämlich der Missbrauch durch den Onkel und die Tante, plötzlich zu Tage gefördert wurden. Aber ist ne andere Geschichte.

@kleine grüne frau:
Keine Sorge, versteh das nicht beleidigend…
Ich seh mich nicht als Retterpersönlichkeit. Es ist eher so wie du ja geschrieben hast, wenn man liebt möchte man dem anderen auch beistehen. Seh ich ganz genauso.
Außerdem hab ich selbst rechtzeitig noch gelernt Probleme offen zu besprechen bzw. zuzuhören, was früher bei mir auch mal anders war (Soziophobie und Depression). Von daher sind mir Gespräche, sich zureflektieren und neue Impulse zu bekommen generell wichtig. Außerdem kann ich ihre Gedanken deshalb in Ansätzen auch ganz gut nachvollziehen, oder glaube es zumindest.

Nach den ersten Abweisungen ihrerseits habe ich mir auch darüber Gedanken gemacht was genau meine Rolle in diesem „Spiel“ ist, wenn es eben eines ist. Klar lässt man mit jedem neuen Anlauf die Hosen ein Stückchen weiter runter und wird berechenbarer. Wurde sie aber auch mit der Zeit. Inzwischen kann ich schon auf dem Kalender ein Kreuzchen machen wann sie schlecht drauf ist, wann sie sich Trennen könnte und wann sie tendenziell wieder Kontakt aufnimmt.
Aber ob ihre Strategie so prächtig funktioniert bezweifle ich, ganz besonders langfristig gesehen, und wenn man dauernd unglücklich ist dann fährt man ohnehin nicht gerade die beste Strategie. Und sie weiss das!

Zu deiner „Provokation“: Mach einen neuen Thread auf, dann reden wir drüber. Smile Kein Problem. Kurz angeschnitten: Ich fühle mich ihr gegenüber nicht Abhängig oder lass mich kontrollieren, bin auch schon öfters mal einfach ohne sie weg wenn sie keine Lust hatte. Ich hab auch schon mal mit ihr Schluß gemacht und eine kurze Affäre angefangen (was sie übrigens ziemlich eifersüchtig machte). Das ich mich manchmal zu sehr von meiner Libido kontrollieren lasse streite ich gar nicht ab…

Trotzdem leide ich natürlich drunter, einerseits wie man wohl nach jeder Trennung von jemandem der einem was bedeutet hat leidet, andererseits weil ich eben nichts tun kann aber gerne würde. Und ich find es schon nötig ihr zu helfen. Oder besser, wünsche ihr das sie es endlich anpackt. Wenn’s nur ohne mich geht dann ist das ja auch okay, mit ihr zusammen wärs aber, für mich und eine evtl. gemeinsame Zukunft, schöner gewesen.
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Post Wed, 14.Jan.04, 13:13      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Njet.

Ich leide nicht mehr darunter; ich halte solche Frauen für schlichtweg beziehungsunfähig und beneide keinen Mann, der mit ihnen zusammen sein muss.

Ich habe mich VIEL zu lange blenden lassen und bin heilfroh, aus dieser malaise raus zu sein, das Thema, das mich gar nichts angeht (Missbrauch) wieder fallenlassen und abschliessen zu können und wieder den Kopf und das Herz endlich FREI (!) haben zu können.

Ich habe ein verdammt schönes Leben und habe diesen verheerenden "Fleck" darin endlich, endlich tilgen können.

Ich sehe es als eine aus Liebe und Begehren geborene, bedauerliche, kleine Verirrung an; eine Narbe kann da nicht bleiben.

MfG, Rainer

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Post Wed, 14.Jan.04, 13:22      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

@rainer
Rainer Mast wrote:
Irgendwann kam nur noch streteotyp: "Ich kann nicht lieben"; jetzt ist sie total verliebt in einen anderen, schwanger von ihm und musste mir natürlich auch das noch reindrücken.


Das hab ich von ihr auch sehr oft gehört: "Kann ich lieben?" oder auch so Aussagen "Wo will ich hin?" bis hin zu "Ich hab sie nicht mehr alle, vergiss mich am besten!" - da war so ziemlich alles dabei, wenn sie stimmungsmässig gerade ein Tief hatte.

Schwanger, ohwe, das ist auch so eine Sorge von mir. Das sie zu ihm zurück geht, wenn er sie überhaupt noch nimmt nach all dem was sie sich auch bei ihm schon geleistet hat, da war es nämlich noch schlimmer, Vertrauensmißbrauch ihrerseits und ein regelrechter Krieg zwischen den beiden.
Aber damals war mein Gedanke schon, wenn sie ein Kind von ihm bekommt dann gehts rund. Ihre Eltern würden diese Beziehung wohl kaum gutheissen oder akzeptieren und die Probleme wären vorprogrammiert. Außerdem lehnt er Probleme ab, hat auch schon zwei Kinder und würde sie vermutlich einfach fallen lassen.

Aber ihr habt schon alle Recht. Ich bin am Zug und muß mich lösen und damit abschließen. Egal ob sie sich wieder meldet oder nicht. Bleibt mir auch nichts anderes übrig als einzusehen das ich mit ihr nicht die Zukunft haben kann die ich mir gewünscht hab.
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Post Wed, 14.Jan.04, 13:32      Re: Sex um Probleme zu kompensieren und um auszuweichen? Reply with quoteBack to top

Also gut ich bleibe da noch beim Thema. Ich sehe mich in der Rolle einer Frau, die lange Zeit dieses Prinzip. Sex als Kompensation für andere Probleme genutzt hat. Es hat gut funktioniert. Wenn ich wie ich jetzt weiß, mich in der Beziehung besonders abhängig oder von einem Konflikt bedroht gefühlt habe, habe ich mit anderen Männer geschlafen. Danach war in der Beziehung scheinbar alles wieder schön. Ich halte es jetzt für eine Art von Autoagression. Meine Wut habe ich an mir ausgelassen, indem ich mich unmöglich verhalten habe.
Es tat dann mir weh, aber der Ärger auf meinen Partner war weg.
Deine Freundin?(Eric) scheint es anders zu machen. Sie schläft mit Dir, wenn sie Dir danach die Trennung unterbreitet. Du sollst gebunden bleiben durch das "Geschenk" Sex und sie kann beruhigt gehen. Sie weiß, sie kann wieder kommen. Ist das so?

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