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devilsown
Helferlein
77
M, 22
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Sun, 11.Jan.04, 23:32 eines tages wollte ich nicht mehr |
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Eines Tages wollte ich nicht mehr, ich wollte diesen ganzen Alltag nicht mehr...
Ich wollte nicht jeden Morgen aufstehen für einen Job den ich nie machen wollte. Also stand ich auf und ging in die Kirche, ich ging einfach nicht in die Arbeit. Eigentlich hätte ich mich furchtbar frei fühlen müssen, aber das konnte ich nicht, weil mich mein Gewissen plagte. In meiner Arbeit hätten mich einige Menschen gebraucht, so müssen andere viel mehr arbeiten, weil ich einfach nicht gekommen bin.
Ich wollte nicht mehr jeden Tag dafür bezahlen das mich eine öffentlichte Einrichtung an Orte bringt, die ich nie bereisen wollte. Also beschloss ich einfach ohne Fahrschein durch die Gegend zu fahren. Eigentlich hätte ich mich furchtbar frei fühlen müssen, aber irgenwie hatte ich immer Angst erwischt zu werden. Und die Geldstrafe hätte ich im Moment nicht aufbringen können.
Ich wollte nicht mehr jeden Tag meine Freundin anrufen und ihr erzählen, dass ich sie Liebe. Also beschloss ich mein Handy abzudrehen, so das
sie mich nicht mal mehr erreichen konnte. Eigentlich hätte ich mich furchtbar frei fühlen müssen, aber irgenwie quälte mich der Gedanken ihr damit sehr weh zu tun. Sie hat soich sicher grosse Sorgen gemacht, schliesslich ruf ich sie seit Jahren immer pünktlich an und sag ihr das ich sie liebe.
Ich wollte nicht mehr zu Mittag zu meinen Eltern fahren um mit Ihnen zu essen. Also beschloss ich einfach Ihnen abzusagen. Eigentlich hätte ich mich furchtbar frei fühlen müssen, aber ich hörte meine Mutter leise sagen, das sie Angst hat, dass ich jetzt überhaupt nicht mehr kommen würde.
Ich hatte keine Lust mehr mich höflich gegenüber anderen Menschen zu verhalten. Also beschloss ich einer alten Frau, die mich nach dem WEg fragte
einfach zu sagen, das mich ihre Probleme nichts angehen und das sie sich einen Stadtplan kaufen sollte. Eigentlich hätte ich mich furchtbar frei fühlen müssen, aber sie tat mir leid als ich in der U Bahn nach Hause sass, ohne Fahrschein, also beschloss ich mir einen Fahrschein zu kaufen
in die U Bahn zurück zu steigen und sie zu suchen. Ich fand sie leider nicht, aber ich drehte mein Handy auf entschuldigte mich bei meiner Freundin
sagte meinen Eltern das ich heute ausnahmsweise zum Abendessen kommen würde...Und am Nachmittag ging ich ganz Normal in die Arbeit.
Eigentlich hätte ich mich furchtbar normal fühlen müssen, aber ich war freier als je zuvor.
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_________________ Tränen oder Blut, was weinst du wenn du liebst |
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Mela
Guest
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Mon, 12.Jan.04, 14:04 Re: eines tages wollte ich nicht mehr |
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Der Versuch, dem Kreislauf des Lebens zu entrinnen.
Das immer Wiederkehrende zu beenden.
Die Dinge ändern zu wollen.
In der Hoffnung, sich dann freier zu fühlen,
glücklicher zu sein.
Am Ende bleibt nur die Angst zu verletzen, was man doch eigentlich liebt. Schuldgefühle werden dein ständiger Begleiter.
Gefangen im Kreislauf des Lebens, gefangen in sich selbst.
Dann die Heimkehr zurück in das "Normale".
Dankbar für das Gefühl der Sicherheit, dass einen so unendlich frei machen kann....
Wenn du das damit sagen wolltest...
Verdammt, dann verstehe ich dich so gut...
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devilsown
Helferlein
77
M, 22
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Mon, 12.Jan.04, 15:05 Re: eines tages wollte ich nicht mehr |
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du hast mich nur zu gut verstanden...
Es ist ein anfang ohne Ende, sowie ein Ende ohne Anfang.
Ein Kreis den wir ständigen versuchen in ein rechteck zu formen
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_________________ Tränen oder Blut, was weinst du wenn du liebst |
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Mela
Guest
W
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Mon, 12.Jan.04, 16:45 Re: eines tages wollte ich nicht mehr |
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Gefangen in sich selbst...
Aus einem Kreis ein Rechteck zu formen, unmöglich!
Aber dennoch die Hoffnung, es irgendwann schaffen zu können.
Immer wieder verzweifelt, immer wieder verletzt, immer wieder allein...
Noch ein letzter kläglicher Versuch...
nur um zu erkennen,
ich schaffe es wieder nicht...
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devilsown
Helferlein
77
M, 22
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Mon, 12.Jan.04, 17:00 Re: eines tages wollte ich nicht mehr |
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Mela wrote: | Gefangen in sich selbst...
Aus einem Kreis ein Rechteck zu formen, unmöglich!
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Wir sind das Rechteck, das sich so in den Kreis drängen muss, dass er uns umgibt.
Eine Lösung? vielleicht nicht aber eine Hintertür für ein paar Sekunden Freiheit.
Liebe heisst Loslassen
Freiheit heisst zurückkommen
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_________________ Tränen oder Blut, was weinst du wenn du liebst |
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Mela
Guest
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Mon, 12.Jan.04, 17:17 Re: eines tages wollte ich nicht mehr |
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devilsown wrote: |
Liebe heisst Loslassen
Freiheit heisst zurückkommen |
Wunderschöne Worte.
Wenn es nur so einfach wäre...
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