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Ashiama
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Post Fri, 09.Jan.04, 22:55      Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hi,

wuerde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Kliniken in Deutschland empfehlen koenntet. Ich habe soziale Phobie und suche eine stationaere Therapie, vorzugsweise (aber nicht zwingend) in der Naehe von Berlin.

Danke schonmal! Cool
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Post Fri, 09.Jan.04, 23:10      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hallo Ashiama!

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Charité - Universitätsmedizin Berlin, CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN
Eschenallee 3, 14050 Berlin

http://www.medizin.fu-berlin.de/psyche/Klinik/

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Post Fri, 09.Jan.04, 23:42      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Liebe Ashiama,

Shocked warum eine stationäre (!) Therapie für Sozialphobie?

Liebe Grüße
Richard L. Fellner

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Post Sat, 10.Jan.04, 1:18      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

@himmelblau: danke

@r.l.fellner:
Meine Eltern verlangen von mir, dass ich ab Mai wieder bei ihnen wohne. Meine Mutter hat auch mit Aengsten (und Zwaengen) zu tun und ist ziemlich aggressiv. Ausserdem sind sie der Meinung, in userer Familie gaebe es keine Probleme bzw. ich sei das einzige Problem. Deshalb sind sie auch nicht bereit mich zu unterstuetzen.
Um nicht bei ihnen wohnen zu muessen, koennte ich vor Gericht gehen, ausserhalb Berlins weiter studieren oder mir einen Job suchen - nur genau das kann ich nicht, weil ich nicht mal ein Telefonat fuehren kann. Ich fuehle mich unselbststaendig wie ein Kind und wunder mich selbst, dass ich es bis nach Amerika geschafft habe.
Am liebsten wuerde ich Amerika auch abbrechen,aber ich trau mich nicht und dann muesste ich ja auch nach Hause.
Ich will einfach nur moeglichst schnell selbststaendig genug sein, um mein Leben selbst in die Hand nehmen zu koennen und mich nicht weiter von meinen Eltern fertigmachen lassen zu muessen. Ausserdem habe ich Angst, dass es mir sonst wieder so schlecht gehen koennte wie frueher, bevor ich ausgezogen bin - da habe ich versucht mich umzubringen und meine Eltern haben nichts gemacht und ich habe diesmal kein Jugendamt zur Unterstuetzung.
Ein weiterer Grund ist auch, dass ich schon vor der Therapie totale Angst habe und mich dann am liebsten nicht noch um andere Sachen kuemmern muessen moechte.
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r.l.fellner
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Post Sat, 10.Jan.04, 9:30      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Liebe Ashiama,

nun, ich kann mir gut vorstellen, daß man es unter diesen Umständen tunlichst vermeiden möchte, wieder nach Hause zu kommen, wieder in diesem belastenden Umfeld wohnen und leben zu müssen. Kein Zweifel....

Die Frage, die ich mir aber stelle ist, ob es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, dies zu vermeiden, als in eine psychiatrische Klinik zu gehen. Ich tu' mir einfach schwer zu glauben, daß eine in bestimmten Bereichen auch recht 'fix' und ideenreich wirkende Frau, die sich noch dazu gerade im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" befindet, keine andere Möglichkeit findet, etwas an ihrer Situation zu verändern und daran zu arbeiten, diese zu verbessern, als sich nach dem Aussteigen aus dem Flieger vom Taxi direkt in eine psychiatrische Abteilung führen zu lassen...

Fällt Ihnen da sonst überhaupt nichts ein? <skeptisch Wink>

Was ich beobachte, ist auch, daß sie hier mitunter ja auch anderen empfehen, eine Psychotherapie zu beginnen - selbst sehen Sie für sich bei Sozialphobie und einer sehr belastenden Familiensituation in der Heimat nur die Option der Psychiatrie?
Aus meiner Sicht kann der große Abstand zu Berlin auch ein gewaltiger Vorteil für Sie sein - wenn Sie etwas daraus machen.
Und: selbst wenn Sie zurückkehren wollen/müssen (?), bin ich mir sicher, daß es da mindestens noch ein dutzend Alternativmöglichkeiten zwischen den Extremsituationen "wohnen daheim" und "Psychiatrie" gibt.

So, nun drücke ich telekinetisch Ihren Einschaltknopf zum Kreativzentrum ...Exclamation....und, tut sich was?
Augen zu und Bilder kommen lassen! Wink

Herzliche Grüße
Richard L. Fellner

p.s.: ich würd's schön finden, wenn Sie darauf nicht sofort impulsiv "nein, weil..." antworten, sondern sich einige Tage Zeit schenken, ein paar Alternativmöglichkeiten zu durchdenken.

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Post Sun, 11.Jan.04, 6:42      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

mh... eigentlich bin ich als angehende Architektin sehr kreativ und an systematische Problemloesungen gewoehnt. Ich denke auch schon seit fast zwei Jahren darueber nach, komme aber nie bis zur Ausfuehrung meiner Ideen, weil ich bei allem was ich tun moechte auf Angst stosse und im Endeffekt wie gelaehmt bin. Es faellt mir auch schwer zu unterscheiden zwischen dem, was ich wirklich will und dem, was ich meine zu muessen. verwirrt

Ich habe gelernt, dass ich mich nur auf mich selbst verlassen kann, und sobald ich auf jemand anders angewiesen bin bekomme ich totale Angst. Leider habe ich das Gefuehl mich auf mich selbst immer weniger verlassen zu koennen, was mir auch Angst macht. Wer kuemmert sich um mich, wenn ich es nicht mehr kann? Wenn es mir jetzt schon kaum moeglich ist Hilfe in Anspruch zu nehmen, was waere wenn es mir richtig, richtig schlecht geht? Ich finde es schon im Internet schwierig. <---

Ich habe schon zwei Klinikaufenthalte, zwei abgebrochene Therapien und zwei Jahre therapeutische Jugend-WG + Nachbetreuung hinter mir, ohne je es geschafft zu haben mich irgendjemandem zu oeffnen. kopfwand Ich weiss dass es nicht realistisch ist, aber ich fuehle mich bei jeder Kleinigkeit von meiner Umwelt bedroht und je groesser der Stress ist, desto weniger Energie habe ich um damit umzugehen und meine "laechelnde Maske" zu halten. flower hmmm...

Amerika: Ich wuerde den mittleren Westen (Indiana) eher als ziemlich begrenzt bezeichnen (es gibt in den Staedten nichtmal Buergersteige), aber immerhin bietet meine Uni kostenlose Therapie an, was ich zukuenftig auch wahrnehmen will (hoffentlich kann ich mich da wenigstens hinzwingen). Allerdings liegt das Maximum bei 12 Stunden im Jahr. Das Studium hier ist so stressig, dass meine Mitstudenten sich schon Tabletten einschmeissen. So habe ich denn auch letztes Semester zum ersten Mal richtige Angstzustaende bekommen und den Rest des Semesters geschmissen. Das naechste Semester faengt Montag an... Shocked (und ich muss im Mai abreisen, hab kein Geld mehr)

Auch wenn die Zeit bis Mai schwer wird, das Loch sehe ich erst danach kommen. Mir faellt da wirklich nichts mehr ein, aber dass muss nichts heissen, meine Gedanken sind nur wie gelaehmt. Vielleicht sehe ich ja nur den Wald vor lauter Baeumen nicht. Es rueckt aber immer naeher...pale
Ich bin im Allgemeinen von der Nuetzlichkeit der Psychotherapie uberzeugt, obwohl ich schon schlechte Erfahrungen gemacht habe, und empfehle es auch gerne anderen. Ich selbst aber sehe im Moment nicht, wie ich mir ein akzeptables Standbein aufbauen koennte, von wo aus ich zur Therapie gehen koennte... Ich trau mich ja kaum zur Bank etc. ...
Ich haette auch Angst meinen Kater, meine Wohnungseinrichtung und alles zu verlieren, wenn ich mir keine Wohnung mieten kann.

Oje, ich hoffe das war jetzt kein "nein, weil..." (doch ich glaub schon brain ) und auch nicht zu viel "alles oder nichts"-Denken. Rolling Eyes nixweiss


Last edited by Ashiama on Mon, 12.Jan.04, 5:21; edited 1 time in total
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Post Sun, 11.Jan.04, 23:59      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hallo Ashiama!

oh mensch, die Situation scheint verfahren - oder?
Deine Umstände in den Staaten kenne ich ja nicht.
Lebst du dort von Erspartem? Oder arbeitest du neben dem Studium irgendwie? Wurde Unterstützung von irgendeiner Deutschen Behörde gezahlt? Stipendium, Partneruniversität? ...

Falls es keinen Weg da zu bleiben (in den Staaten, falls du überhaupt möchtest) gibt und du wieder nach Deutschland kommst ... da gibt es doch immer die Möglichkeit von Wohngeld, Bafög und auch elternunabhängiges Bafög... WGs in Berlin gibt es doch auch in Massen und sind relativ günstig- im Verhältnis zu einer eigenen Wohnung sowieso. Diesbezüglich kann ich dir vielleicht auch helfen und Tipps geben, wenn Du möchtest. Wie Du siehst wohne ich ja sehr nahe Berlin. Da musst Du sicher nicht in eine Klinik. ... und bestimmt nicht zu Hause wieder einziehen.

Ich denke, die 12 Therapiestunden können sicher nicht schaden, auch wenn man sie vielleicht nicht mal für das eigentlich Problem nutzt, wegen der Schwierigkeit sich zu öffnen und auch wegen der begrenzten Anzahl von Stunden - sicher ist es aber gut um den Stress des Studiums zu bewältigen und vielleicht auch um einen "Alternativ-Plan" zur Klinik aufzustellen.

Ich bin auch sicher, dass es da Möglichkeiten gibt - zumindest für Berlin bin ich mir sehr sicher.

Wie gesagt ich helfe gern wenn Du es möchtest! Wink
Alles Gute und viel Kraft wünscht Dir himmelblau!

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Post Tue, 13.Jan.04, 2:20      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

@himmelblau
Danke!

Meine Eltern bezahlen fuer alles. Weil mein Vater zuviel verdient, steht mir keine staatliche Unterstuetzung zu.
Die Situation ist fuer mich auch nicht neu. Ich bin nur nach Amerika gegangen um mich meinen Aengsten zu stellen und nicht wieder zurueck zu meinen Eltern ziehen zu muessen. Kann auch nicht sagen, dass es mir hier besonders leicht faellt. Am liebsten wuerde ich das Unigebaeude nie wieder betreten. Heute haben sie uns gesagt was sie dieses Semester von uns erwarten: staendige Anwesenheit, Arbeit in kleinen Gruppen, woechentliche und spontane Vortraege, taeglicher Nachweis des Projektstandes usw. Hilfe!!! Ich habe schon Probleme mit der reinen Anwesenheit. Wir sollten uns auch gleich was ausdenken und es vortragen - ich habe sofort die Flucht ergriffen. Ich kann das nicht. :05
Meine Eltern haben heute angerufen und gesagt, ich soll mich doch gleich bei der TU Berlin bewerben, damit ich im Mai gleich meine Aufnahmepruefungen machen kann und das, obwohl ich ihnen schon tausendmal erzaehlt habe, was los ist. Sie tun als waere ich nur faul und mir des ausgegebenen Geldes nicht bewusst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in eine WG reinkommt, ohne ein Wort zu sprechen - und meine Katze? Ich liebe ihn ueber alles und koennte ihn nie im Stich lassen.
Ausserdem merke ich schon wieder, dass ich kaum noch Denken kann. Selbst wenn ich es schaffen wuerde wohin zu gehen, wuerde ich nur wie gelaehmt dastehen - sprachlos. Ich bin frueher von einer Beratungsstelle und einem Amt zum naechsten gelaufen und immer habe ich fast nichts sagen koennen oder habe aus Angst so getan als haette ich nur ein winziges Problem - mit dem Resultat, dass mir gesagt wurde mir ginge es ja gar nicht so schlecht und ich koenne deshalb wieder nach Hause. Von Allgemeinaerzten wurde mir sowieso nur gesagt, ich wuerde simulieren. Ich habe diesen Beitrag mindestens fuenf mal angfangen, weil mein Gehirn einfach zu leer war um irgendwelche Worte zu finden.
Ich denke, es ist auch echt schwer mir zu helfen, weil ich immer sofort auf "mir gehts eigentlich doch gut" oder "lass mich bloss in Ruhe" schalte. Dieser Thread ist der erste, in dem ich mal aus ernsthaftem persoenlichen Anliegen was geschrieben habe und eigentlich nicht mit der Absicht, mein Problem naeher zu besprechen... kopfwand Wenn es vorwaerts nicht geht und ich es so nicht aushalte, kann ich doch nurnoch rueckwaerts!?
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, wie ein Leben ohne Angst waere - an ein Davor kann ich mich nicht erinnern. Woher soll ich fuer mich wissen, was normal waere und was ich eigentlich koennte? hmmm...

LG Ashiama
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Post Tue, 13.Jan.04, 23:29      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Ich war heute beim Counseling Center und nach mehreren Fragebögen haben sie jemanden für ein Erstgespräch geholt und morgen habe ich einen Termin wegen Medikamenten. Mal sehen was daraus wird. Rolling Eyes
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Post Wed, 14.Jan.04, 18:45      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hallo Ashiama!

Für den Termin drücke ich dir die Daumen! ok

Das mit deinem Studium ist schon ein bisschen heftig. Ich bin auch immer ein kleiner Angsthase. Rational gesehen bringt aber jedes Referat seine Fortschritte, da die Angst nach und nach weggeht. …spring doch dann ein für ein Referat, wenn dir ein Thema liegt.
Dann gibt es ein Pro (das Können) für das Referat und ein Contra (die Angst). Die müssen doch sicher nicht eine Stunde füllen? oder etwa doch cyclop ?

Quote:
Meine Eltern haben heute angerufen und gesagt, ich soll mich doch gleich bei der TU Berlin bewerben


Ob du zur TU Berlin gehst oder nicht solltest vielleicht nur entscheiden… auch wenn deine Eltern zahlen. Es sollte dir doch dabei auch gut gehen!

Ich glaube das sind typische aber schreckliche Verhaltensweisen von vielen Eltern, dass sie einen unter Druck setzen, wenn sie das Studium finanzieren oder mitfinanzieren und Vorwürfe machen, man wäre sich dieser Kosten nicht bewusst und dazu noch faul wie du es sagst. Aber letztendlich muss man sich vermutlich einreden „sie meinen es nur gut!“ … aber man muss sich auch irgendwann abkapseln um erwachsen zu werden auf eigenem Weg und mit eigenen Entscheidungen. Wenn du nicht zu deinen Eltern ziehen willst dann tu alles für ein eigenes „zu Hause“, so weit es machbar ist. Sie werden dich bei dieser Entscheidung vielleicht auch mehr unterstützen als du annimmst.

Quote:
Ich denke, es ist auch echt schwer mir zu helfen, weil ich immer sofort auf "mir gehts eigentlich doch gut" oder "lass mich bloss in Ruhe" schalte.


Es ist schwer zu lernen einer Bezugsperson wenigstens zusagen wie es einem wirklich geht, wenn man es nie getan hat. Aber du solltest es vielleicht nach und nach versuchen, so gibst du anderen die Chance auf dich einzugehen, ein wenig zu unterstützen, mal zu trösten oder anderweitig zu helfen.

Quote:
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, wie ein Leben ohne Angst waere


Noch etwas in meinen Augen, warum du dir Hilfe suchen solltest, denn für dich allein wird es bestimmt schwer. Aber es wird sich lohnen – davon bin ich überzeugt! Wink

Zu einer WG und deiner Katze: vermutlich erschwert es die Sache, aber es gibt auch Vermieter die lassen durchaus tierische Hausbewohner zu. Es wird vielleicht etwas schwieriger… aber gebe nicht vor dem ersten Versuch auf.

Aber was meinst du genau damit
Quote:
dass man in eine WG reinkommt, ohne ein Wort zu sprechen
?

Es gibt sicher Leute die dir helfen und dich zu einer WG-Besichtigung begleiten und dich unterstützen. Oder nicht? Wie kommst du denn mit dem WG Leben zurecht?

Quote:
Wenn es vorwaerts nicht geht und ich es so nicht aushalte, kann ich doch nurnoch rueckwaerts!?


Nee, nicht rückwärts gehen, wenn dann bleib eher stehen und warte auf den Zeitpunkt an dem du einen Schritt nach vorn gehen kannst.

Mit dem Ergebnis dieses Termins bekommst du dann die 12 Stunden Therapie von der Uni???


Liebe Grüße Wink

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Post Wed, 14.Jan.04, 22:04      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hallo himmelblau!

Vortraege: wir muessen unsere eigene Arbeit einer Jury vorstellen und sie dann auch mit denen diskutieren. Die Jury besteht meistens aus Professoren verschiedener Unis, Stellvertretenden von Architekturfirmen und manchmal auch lokalen Politikern...

Die Meinung meiner Eltern ist mir nicht so wichtig, ich habe einfach Angst, sie koennten mir den Geldhahn abdrehen oder mich weiter unter Druck setzen - ich will ja trotz allem nicht den Kontakt abbrechen muessen und im Moment waere ich auch nicht in der Lage mir anderweitig die noetige Unterstuetzung zu holen.

Ich habe mich von meinen Eltern schon ziemlich geloest, aber die aus meiner Angst resultierende Unselbststaendigkeit und die finanzielle Abhaengigkeit treiben mich halt immer wieder zurueck. Wenn erstmal eine endgueltige Entscheidung getroffen wurde, wird zumindest mein Vater mich sicher etwas unterstuetzen, auch wenn er mich meistens ziemlich ignoriert. Ich weiss, dass er mich trotzdem liebt. Keine Ahnung warum er immer tatenlos zusieht. Auf emotionale Unterstuetzung werde ich aber sicher vergeblich warten...

WG: Wenn ich meine Angst erstmal etwas unter Kontrolle habe, werde ich sicher eine Loesung finden. Im Moment waere ich nur zu keinerlei Bewerbungen oder organisatorischen Erledigungen in der Lage.
Das WG-Leben selbst bin ich gewohnt, finde es aber etwas anstrengend, wegen den typischen Auseinandersetzungen.

Ich war heute beim Psychiater und bekomme jetzt Paxil. Oje, ich bin bei dem Gespraech halb gestorben, obwohl er sehr nett war. Es fiel mir so schwer auf seine Fragen zu antworten - ich haett mich am liebsten irgendwo verkrochen.
Meine Therapeutin treffe ich naechste Woche. Mal sehen wie oft ich dann hin kann. Ich versuche mich erstmal darauf zu konzentrieren und dann spaeter zu sehen, wie es im Mai weitergehen soll. Erstmal muesste ich ueberhaupt wieder zum Unterricht gehen koennen...

Danke fuer deine Unterstuetzung!
LG Ashiama
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Post Thu, 15.Jan.04, 17:28      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hallo Ashiama, hallo

ich glaube ich verstehe dich ganz gut.
Zumindest die Problematik mit deinen Eltern ist mir bekannt, denn ich habe mich auch in die "Abhängkeit" meienr Eltern begeben.
Sie zahlen die Versicherungen während meiner Studienzeit.
Ich fühle mich Tag für Tag schlecht und schuldig. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich da aussteigen kann und am Besten wieder min.800 km zwischen denen und mich bringen kann.
Das und meine Zweifel, ob ich diese Studienrichtung überhaupt noch will, lassen mich verzweifeln. Ich kann keine Entscheidung treffen. Die Angst vor der Enttäuschung der Eltern oder dass ich eine falsche Entscheidung getroffen habe (denn dafür habe ich ein Händchen) ist zu groß.

Ich glaube ich würde mich als erstes Fragen, ob ich in Amerika bleiben möchte oder wieder nach Deutschland. Dann, ob ein besseres klarkommen mit einer WG oder der Familie möglich ist.
Und nach diesen Entscheidungen würde man dann weiter sehen. Falls du deine Eltern von einer Entscheidung überzeugen müsstest, denke ich, gibt es viel Potenzial an Argumenten dafür auszuschöpfen.

Also, was sagt dir dein Bauch was du möchtest?

liebe Grüße nach Amerika. flower himmelblau

PS: vor dieser Art Referat hätte ich auch große Schwierigkeiten und würde die Flucht ergreifen.

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Post Thu, 15.Jan.04, 22:58      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hi himmelblau,

hättest du denn schon ein Alternativfach im Sinn? Bei manchen Fächern lässt es sich recht leicht wechseln - das machen viele und ist sicher besser als etwas zu studieren, was einen doch nicht so ganz glücklich macht. Ich kenne deine Eltern nicht, aber so lange du nicht ganz abbrichtst oder von vorne anfängst, müssten sie doch damit leben können.

Inzwischen kann ich trotz meiner sehr kritischen politischen Einstellung sagen, dass ich in Amerika fast so zu Hause bin wie in Deutschland. Ich werde auch nicht mehr gleich als Ausländer erkannt, aber ich habe ab Mai kein Geld und somit kein Aufenthaltsrecht mehr. Vielleicht kann ich noch einen Monat in Kalifornien totschlagen - maximal zwei, aber das wars dann.

Meine Eltern zu überzeugen, ist ziemlich aussichtslos. Das ist jetzt schon seit Jahren das gleiche Thema. Meine Eltern sind der Meinung, ich hätte sämtliche Hilfe vom Jugendamt und anderen Stellen mir nur erschlichen, weil ich in Wirklichkeit überhaupt nicht krank sei, sondern es an meinem Charakter läge. Meine Mutter hat auch schon als ich sechs war behauptet ich würde meine Eltern versuchen in die Scheidung zu treiben. Ich diskutiere da nichts mehr. Das muss ich mir nicht nochmal antun, es ist so schon schwer genug. Ich werde versuchen jeden Konflikt zu vermeiden bis ich alles soweit organisiert habe, und dann ganz schnell meine Sachen packen und das Weite suchen. Dann brauch ich erstmal eine ganze Weile Distanz.
Nach ein paar Stunden mit ihnen fühle ich mich schon krank, aber ich liebe sie so und sie geben auch immer viel Geld für mich aus, wofür ich dann wieder unendlich dankbar sein soll (weil ich es ja eigentlich nicht verdiene). Sobald ich nicht so funktioniere wie sie es gerne hätten, gehen die endlosen Diskusionen und dann das Ignorieren los - und ich bin jedesmal so bescheuert mich drauf einzulassen, weil es sind ja meine Eltern, die ich so liebe und brauche. Sie haben damals wissend meinen Selbstmordversuch ignoriert und versucht eine Behandlung zu verhindern und das ist heute nicht anders. Nie wieder! Notfalls muss ich halt vor Gericht, vorausgesetzt meine Angst lässt das zu.Twisted Evil
Das ist gut. Die Wut gibt mir wieder Energie! Evil or Very Mad

Wenn ich mich doch bloß trotz der Wut des Verstandes nicht immer gleich schuldig für alles fühlen würde! Das mus jetzt aufhören - ich übe schonmal: :16 :10 fight axehit
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Post Fri, 16.Jan.04, 22:14      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Hi Ashiama!

Ein Alternativfach hätte ich schon im Auge, da ich aber über meinen bisherigen Schulweg diesen Weg etwas verbaut habe muss ich das Studium beenden und darf mit dem Diplom das andere Fach studieren.
Aber es ist müssig! Mich nervt es dermaßen. ... mein Antrieb liegt bei 0.
Irgendwie hoffe ich auch, dass ich mein Interesse wieder finde.


Es ist schön, dass du dich so wohl fühlst in Amerika wie in Deutschland. Ich hoffe du hattest dich in D wohlgefühlt. Wink

Dann musst du wohl doch wieder zurück? ...mmmh. Die Option, dass du später wieder nach Amerika reist bleibt ja offen. Tu mir bloß den Gefallen, höre nur nicht zu sehr auf deine Eltern, wenn sie dir ein schlechtes Gewissen machen wollen. Auch wenn deine Eltern sich trennen wollen, dann ist es deren Entscheidung - du hast damit nichts zu tun, das weißt du!

Quote:
Ich werde versuchen jeden Konflikt zu vermeiden bis ich alles soweit organisiert habe, und dann ganz schnell meine Sachen packen und das Weite suchen. Dann brauch ich erstmal eine ganze Weile Distanz.
Du sprichst mir so aus dem Herzen. Ich kenne das nur zu gut!
Man hat von den Eltern alles tausend mal gehört, tausend mal versucht seine Position klar zumachen um anschließend zu erkennen: "die Eltern haben recht. ich war schlecht zu ihnen, bin nicht dankbar, behandel sie wie Dreck.... Ich muss mich bessern." und es hängt einfach nur aus den Ohren raus. Gute Miene zum "bösen" Spiel"
Aber ich weiß auch, dass es schwer ist Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern zu ignorieren. Mich treibt das regelmäßig zur Weißglut. Ob das die richtige Methode ist weiß ich nicht.

Deine Smileys zeigen ziemlich deutlich was in dir vorgeht. Und wenn du eine Therapie willst, lass dich nicht aufhalten, erst recht nicht von deinen Eltern, denn es geht um dich, deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.
Und wenn du sie vielleicht dann, wenn es soweit ist, eine Zeit lang heimlich machst - um zusehen, ob es dir hilft?

Ich drück dir weiter die Daumen und vielleicht kommt noch eine Idee um nicht bei deinen Eltern wohnen zu müssen.
Was ist eigentlich mit Studentenwohnheimen? Die Kosten gehen und Einzelzimmer gibts auch. (nur so ein Gedanke)

dann ein schönes Wochenende!

PS: ich muss für dieses Semester nun meine Endklausuren schreiben. Ich habe mich auf kein Fach bisher erwähnenswert vorbereitet bis jetzt.

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Post Sat, 17.Jan.04, 22:00      Re: Kliniken in Deutschland? Reply with quoteBack to top

Viel Glück bei deinen Endklausuren, ich drück dir die Daumen!

Ich glaube, es hängt jetzt alles davon ab, ob die Medis wirken und was ich aus der Therapie mache. Wenn es gut läuft, ist praktisch alles möglich. Smile
Wenn nicht, dann geh ich lieber doch zur Intensivtherapie in eine Klinik. Rolling Eyes
Ich werds sehen.

Auf jeden Fall danke für deine liebe Unterstützung und dir auch alles Gute! Wink
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