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Cyrano
Helferlein
33
Wien W, 35
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Thu, 08.Jan.04, 7:44 Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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Hi Leute!
Nachdem´s mir heute wieder mal so richtig mies puncto Depressionen geht (Gott sei Dank habe ich heute Therapiestunde!), wollte ich Euch mal was fragen, wobei ich meinen Themenbereich nicht so recht einzuordnen weiß:
Ich bin schon mein ganzes Leben lang auf der Suche, ohne zu wissen, wonach ich eigentlich suche. Schon als Kind habe ich bemerkt (ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern), dass ich "anders" als andere war. Ich glaube, da habe ich das erste Mal gespürt, dass ich depressiv bin. Diese brennende Sehnsucht nach etwas, was ich nicht mal beschreiben kann! Dieses Sehnen nach dem Unerreichbaren hat sich im Laufe meines Lebens immer mehr verstärkt. Seitdem ich im Berufsleben stehe, ist es ganz arg geworden, weil mir mein Beruf (und das Arbeiten überhaupt) keinen Spaß macht. Ich mache eine Ausbildung nach der anderen, um aus meinem jetzigen Beruf wegzukommen, aber im Moment zweifle ich wieder daran, dass ich es je schaffen werde.
Irgendwie freut mich gar nichts mehr...ich habe einfach null Motivation mehr nach 10 Jahren andauerndem Lernen und Studieren.
Ich fühle mich total getrieben von diesem Sehnen und dieser Suche. Oft geht es mir ganz passabel und ich bin fast zufrieden mit meinem Leben. Dann wieder (an so Tagen wie heute) geht mir einfach alles nur noch auf die Nerven.
Mein Körper somatisiert "wie wild herum". Ich hatte schon fast alles, was es so gibt: Gastritis, Tinnitus, Schlafstörungen (sowieso!), Depressionen, diverse körperliche Missempfindungen etc. etc.
Heute Nacht habe ich wieder mal nicht einschlafen können und mir gedacht: warum kann bei mir denn nichts "normal" funktionieren. Ich beneide solche Menschen so, die einfach ihr Leben leben, nicht lange nachfragen und unreflektiert dahinleben, Spaß haben und das Leben genießen können. Dabei habe ich doch alles, was man sich wünschen kann: einen sicheren Job, einen lieben Mann, ein schönes zu Hause. Trotzdem fühle ich mich ständig irgendwie unzufrieden....und bin weiter auf der Suche.
Würde mich über Feedback freuen.
Liebe Grüße,
Cyrano
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obscur
Helferlein
44
hamburg W, 25
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Thu, 08.Jan.04, 8:38 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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hallo cyrano,
ich lebe mein lebenen in einem argen zickzackkurs. staendiges umziehen, wechseln des jobs, umorientierung im studium (ein wechsel, danach bin ich jetzt grob im fach geblieben, allerdings konzentriere ich mich immer mehr auf das aktuelle nebenfach). anfang letzten jahres habe ich die zaehne zusammengebissen, gezahlt, was mir noch fehlt. zwei (kleine!) pruefungen und eine diplomarbeit. wenn ich wieder einsatzfaehig bin, werde ich das langsam angehen - bin mir allerdings gleichzeitig sicher, dass ich nicht wirklich in dem bereich arbeiten will.
meine suche (selbst in beziehungen) fand bisher immer ziemlich schnell ein ende, ich denke, ich lebe nicht gerne im schwebezustand. am anfang bin ich dann beseitert, allerdings laesst das ganz schnell nach, und es entsteht die frage: bin ich das? wie bin ich zu dem fach/job gekommen? und wo habe ich diesen mann aufgegabelt? furchtbar. ich handle wie eine wilde - denke nun, ich bin vielleicht einfach zu wild beim handeln. langsam. ruhe. in sich hineinfuehlen - was ich zeit meines lebens unterdrueckt habe, da ich dort fein saeuberlich all meine emotionen gesammelt habe.
nun bin ich vollkommen ausser gefecht gesetzt, habe seit zwei tagen panik vor allem - deswegen alles gestrichen, dh mich krank gemeldet - fuer laenger.
sobald es mir besser geht, werde ich anfangen, vorsichtig in mich hineinzuhorchen. zur klaerung der frage: was will ich. die antwort wird nicht von heute auf morgen kommen - aber... es ist ein versuch.
worauf ist deine unzufriedenheit deiner meinung nach zurueckzufuehren? was genau vermisst du, wenn du meinst, die leute um dich herum sind gluecklich und du nicht? wie stellst du dir deinen traumjob vor, was soll er dir bieten? welche faehigkeiten hast du, die du gerne einsetzen moechtest - bzw von welchen traust du dich vielleicht nicht gebrauch zu machen, wuerdest aber gerne? fragen ueber fragen
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_________________ ich bin mir erst ganz allmaehlich aehnlicher geworden |
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Cyrano
Helferlein
33
Wien W, 35
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Thu, 08.Jan.04, 10:25 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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Hallo Obscur!
Also zu Deiner Frage: das ist es ja: ich weiß gar nicht, was ich eigentlich vom Leben will. Ich komme einfach nicht dahinter!
Ich habe irrsinnig viele verschiedene Talente (hauptsächlich künstlerische), aber keines war sozusagen "groß" genug (mit Ausnahme von der Musik: hier hätte ich etwas erreichen können, wenn ich wirklich gewollt hätte), um damit beruflich was zu machen bzw. bin ich einfach zu schwach, um mich durchzubeissen.
Konkret: ich habe Musik studiert (Sologesang) und hatte sogar schon diverse Engegements, doch was mir fehlte, war der Biss, das "Etwas-Wirklich-Wollen". Ich habe dann geheiratet und bin in der Buchhaltung (!)gelandet (also ein "Brotjob"), weil mein Mann wollte, dass ich Geld verdiene. Das Singen habe ich völlig aufgegeben, weil das musst Du wirklich 1000% wollen, sonst schaffst Du´s nicht, davon leben zu können. Ich hätte genug Talent gehabt, aber mein "verkopftes" Wesen hat mir immer einen Stricht durch die Rechnung gemacht. Im nachhinein bin ich davon überzeugt, dass ich nur den Traum meiner Mutter leben wollte (meine Eltern haben meine "Gesangskarriere" sehr unterstützt. Beide wollten selbst Künstler werden und durften es damals nicht, weil ihre eigenen Eltern es ihnen verboten hatten). Ich war aber auch beim Gesangsstudium eigentlich nie so wirklich glücklich. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich wirklich mal in meinem Leben zufrieden war...? Deprimierend!
Nun habe ich sogar das Psychotherapeutische Propädeutikum und die Lebensberaterausbildung gemacht, weil ich dachte, davon würde ich mehr Klarheit erlangen. Das DAS vielleicht MEIN Metier sein könnte. Aber im Moment zweifle ich sogar daran. Da hat man so viele Talente und steht sich selber immer nur im Weg. Kommt Dir das bekannt vor?
LG, Cyrano
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obscur
Helferlein
44
hamburg W, 25
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Thu, 08.Jan.04, 11:10 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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hallo cyrano,
hm. auch ich wuerde mich als vielseitig begabt bezeichnen, allerdings habe ich angefangen mathe zu studieren, dann informatik ("nebenfaecher" medizin, biochemie, biologie, psychologie, kognitionswissenschaften...)...
kunst mochte ich allerdings bis zum ende der schulzeit auch immer sehr, und habe gern gebastelt, das verkuemmerte dann zum reinen basteln von kollagen fuer selbstzusammengestellt cds, jetzt noch nicht einmal mehr das. ich arbeite gerne mit holz, regale entwerfen, bauen, lackieren, etc... aber das soll auch ein hobby bleiben, da es sehr anstrengt und das bauen an sich schnell langweilt.
die vorstellung, mit dem computer zu arbeiten, macht mich fertig. ich kann zwar durchaus passabel programmieren, allerdings macht es mir keinerlei spass. ich benutze den rechner zur zeit als einziges kommunikationsmittel zur aussenwelt - denke, das macht vielleicht noch depressiver!?
mein vater war nicht da (meinte allerdings einmal, man finde in jedem studium etwas interessantes, man muesste bloss suchen), meine mutter hat sich nie sonderlich interessiert dafuer was ich tat, frei nach dem motto: "mach, was dir spass bringt. langeweile ist etwas fuer doofe, es ist dein problem, wenn du dich langweilst, ich habe das nie getan."
kreativitaet wurde in unserem kunstunterricht nicht sonderlich gefoerdert, ich darin immer ein wenig unsicher, technisch war ich immer gut, dh ich kann zeichnen, was ich sehe... nur sehe ich eben innen nichts? traue mich nicht? ich habe immer versucht meine mutter fuer das, was ich gemacht habe, zu begeistern. interesse zu wecken. wenn mein gezeichnetes telefon in der 7ten klasse unglaublich echt aussah, dann meckerte sie daran herum, dass ich ja nihct kreativ sei. spaeter hat sie sich dann von mir abgezeichnete/abgemalte bilder zum geburtstag gewuenscht. toll. traue mich immer noch nicht. dabei gehoert dazu doch auch einfach nur uebung. wenn man nicht aus dem handgelenk skizzieren kann, dann ist der kreativitaetsprozess gleichermassen behindert. das ist so, als ob ich das hier mit zwei findern tippen muesste. wie koennte ich dabei noch nachdenken!?
in beziehungen ging es mir auch waehrend des studiums "besser", meine partner habe ich immer irgendwie davon ueberzeugt, dass das, was ich tat, spannend war.
wo bleibe ich bei dem ganzen? in mir sitzt etwas, was schreit. dieses mal vor unglaublichen schmerzen. '99-'01 habe ich es fast drei jahre lang mundtot gemacht (essen und erbrechen haben mich weiterhin funktionieren lassen, allen anderen schmerz betaeubt). nun schreit es so sehr. ich habe die groesste angst davor, dass es stirbt, weil ich es toete. es ist doch wundervoll, dieses gefuehl zu haben, nicht bloss zu funktionieren. etwas mit leidenschaft und dem herzen zu tun. man muss nicht der/die beste sein. denn auch da muss man sich dann wieder verdammt zusammenreissen. es kommt nicht auf die leistung draufan, auch wenn einem alle welt das einblaeuen will. geld, geld, geld - um dann ohne freizeit dazustehen? oder einfach nur erschoepft zu sein? tagsueber durch den job beissen, abends fernsehen? die perfekte dauerbetaeubung. ich moechte jeden tag leben. und irgendwie hat diese suche wohl mit selbstvertrauen zu tun, das auch gering sein kann, wenn man nach aussen hin als selbstbewusster mensch auftritt. grmph.
hast du schon einmal daran gedacht, dir eine kleine auszeit zu nehmen? zum baumeln lassen? ist ja nicht ganz einfach, aber viel geld braucht man doch eigentlich nicht?
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_________________ ich bin mir erst ganz allmaehlich aehnlicher geworden |
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obscur
Helferlein
44
hamburg W, 25
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Thu, 08.Jan.04, 11:12 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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mir gefallen nicht die menschen, die ihrem job nachgehen, eine mittelmaessige beziehung fuehren, und mit ein paar hobbies und freunden den rest ausgleichen. es ist mit sicherheit gesuender als das zu tun, was ich gemacht habe, allerdings moechte ich leidenschaft. und es gibt sie. die menschen, die strahlen, denen die begeisterung fuer ihre arbeit aus den augen leuchtet. wenige sind es. zugegeben.
es ist ja schon einmal toll, dass du herausgefunden hast, dass du dinge gemacht hast, um anderen zu gefallen. warum hast du dich fuer die lebensberatung entschieden? wolltest du dir mit den erlernten techniken selbst helfen? oder da du selbst nicht weisst, was du tun sollst, dann doch zumindest der allgemeinheit helfen? als moderne mutter theresa gewissermassen? (kleiner hieb von der seite, der aber lieb gemeint ist)
hast du "hobbies"? also dinge, die dich begeistern? wenn ein guter freund dich beschreiben wuerde, was wuerde er ueber dich sagen?
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_________________ ich bin mir erst ganz allmaehlich aehnlicher geworden |
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Cyrano
Helferlein
33
Wien W, 35
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Thu, 08.Jan.04, 12:27 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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Hi Obscur!
Genau dasselbe kenne ich auch: dieser Hass auf alles Mittelmässige. Der kleine Poldi-Huber lebt sein kleines, armseeliges Leben und hackelt irgendwo in der Buchhaltung (nomen es omen!). So ist es ja bei mir auch, wobei ich aber das "Heraustreten aus der Matrix" (Grinns! Kennst Du den Film zufällig?) auch nicht wirklich aushalte.
Hobbies habe ich irgendwie keine konkreten (naja, ich habe früher, als ich noch studiert habe, viel gemalt und geschrieben), weil die Musik war zuerst Hobby und wurde dann zur Qual, als sie zum Beruf hätte werden sollen (8 Stunden tgl. Klavierüben haben´s mir gründlich ausgetrieben). Nun beginne ich gaaaaanz langsam wieder, ein bisserl Klavier zu spielen (nur zum Hausgebrauch) und zu Singen. Nett, aber es befriedigt mich nicht wirklich.
Die "Psycho"-Ausbildungen habe ich deshalb begonnen, weil ich wahrscheinlich dachte, ich würde mich dann selbst besser verstehen. Kein sehr hehres Ziel. "Mutter Teresa-mäßiges" hatte ich nie im Sinn (wie egoistisch!). Ich halte es wohl wie Freud, der einmal schrieb, er sei sich selbst der "wichtigste" Patient (wichtig im Sinne von, dass er sich selbst verstehen lernt).
Wie mich ein guter Freund beschrieben würde?? Keine Ahnung: nach aussen hin wirke ich irrsinnig selbstbewusst, mit beiden Beinen im Leben stehend, bodenständig. Doch nur die Menschen, die mit mir zusammenleben, wissen, was für ein "Hascherl" ich wirklich bin.
Ich glaube, es ist für Menschen wie uns wahrscheinlich schwer, diese Intensität, die wir empfinden, auch wirklich zu leben, weil das eben manchmal die Umwelt nicht aushält. Ich habe mal mit meiner Lehrtherapeutin darüber geredet und wir kamen zu der einhelligen Meinung, dass es nur darum gehen kann, diese Intensität zu integrieren, wo es halt geht.
LG, Cyrano
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queenie
Helferlein
47
zürich, schweiz W, 22
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Thu, 08.Jan.04, 13:26 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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Cyrano wrote: | Hi Leute!
Nachdem´s mir heute wieder mal so richtig mies puncto Depressionen geht (Gott sei Dank habe ich heute Therapiestunde!), wollte ich Euch mal was fragen, wobei ich meinen Themenbereich nicht so recht einzuordnen weiß:
Ich bin schon mein ganzes Leben lang auf der Suche, ohne zu wissen, wonach ich eigentlich suche. Schon als Kind habe ich bemerkt (ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern), dass ich "anders" als andere war. Ich glaube, da habe ich das erste Mal gespürt, dass ich depressiv bin. Diese brennende Sehnsucht nach etwas, was ich nicht mal beschreiben kann!
oh ja,das kenn ich nur zu gut... man lebt wie in einem grossen Traum, es zerreisst einem fast, aber man weiss nicht wieso. Als kind hab ich das so richtig ausgekostet aber jetzt nervts nur noch. allerdings hab ich das Gefühl, dass genau diese Eigenschaft depressiv macht...
Irgendwie freut mich gar nichts mehr...ich habe einfach null Motivation mehr nach 10 Jahren andauerndem Lernen und Studieren.
Ich fühle mich total getrieben von diesem Sehnen und dieser Suche. Oft geht es mir ganz passabel und ich bin fast zufrieden mit meinem Leben. Dann wieder (an so Tagen wie heute) geht mir einfach alles nur noch auf die Nerven.
hast Du nicht das Gefühl, dass du einfach auch gerade sehr sehr ausgebrannt bist vom lernen und so? das kann dich auch noch sehr verstimmen
Mein Körper somatisiert "wie wild herum". Ich hatte schon fast alles, was es so gibt: Gastritis, Tinnitus, Schlafstörungen (sowieso!), Depressionen, diverse körperliche Missempfindungen etc. etc.
Heute Nacht habe ich wieder mal nicht einschlafen können und mir gedacht: warum kann bei mir denn nichts "normal" funktionieren. Ich beneide solche Menschen so, die einfach ihr Leben leben, nicht lange nachfragen und unreflektiert dahinleben, Spaß haben und das Leben genießen können. Dabei habe ich doch alles, was man sich wünschen kann: einen sicheren Job, einen lieben Mann, ein schönes zu Hause. Trotzdem fühle ich mich ständig irgendwie unzufrieden....und bin weiter auf der Suche.
Tipp: Heisse Bäder wirken gegen diese mühsamen "phantomschmerzen".. ich habs manchmal ganz schlimm in den Handgelenken, Knien und Fesseln...
Wenn ich schlaflos bin, weil ich mal wieder das Gefühl habe, auf dem Holzweg zu sein, fang ich manchmal an, aufzuschreiben, was in meinem Kopf so herumgeistert, ja, ich fang richtig an, die Gedanken zu sortieren.. dann merkt man auch wieder wie viel man gern und gut macht, und kann sich auch wieder freuen, und ab und zu erlebt man wieder kleine "Erleuchtungen"....
Ich hab auch viele Ausbildungen und Jobs angefangen und wieder abgebrochen. Und genau das ist es. Solche Wankelmütigen aber zum Teil so vielseitige Menschen wie wir es sind, sollten einfach mal was abschliessen. Denn diese Rastlosigkeit kommt auch davon, dass man andauernd das schlechte Gewissen, nirgends zu stehen, herunterschlucken muss. alles was man anfängt und nicht richtig zu ende bringt, hängt irgendwo noch im Unterbewusstsein.....
Denn gegen verschiedene Wege auszuprobieren (sofern mans eine Weile durchzieht) ist grundsätzlich nichts einzuwenden
Würde mich über Feedback freuen.
Liebe Grüße,
Cyrano |
hoffe ich hab dich jetzt nicht gelangweilt und dich richtig verstanden...
auch liebe Grüsse,
queenie
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_________________ reisse niemals Seiten aus einem offenen Buch... |
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Cyrano
Helferlein
33
Wien W, 35
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Thu, 08.Jan.04, 13:36 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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Hi Queenie!
Danke für die Tipps - werde ich machen!
Bei mir ist es nur so: ich hab´ja alles abgeschlossen, was ich je begonnen habe (nur die Opernkarriere halt nicht, okay, das stimmt), aber: Studium ist abgeschlossen, 2. Berufsausbildung am WIFI ist fertig, Propädeutikum und Lebensberater ist fertig. Das ist es ja - und trotzdem bin ich so rastlos. Aber Du könntest Recht haben mit dem Gefühl des totalen Ausgebrannt-Sein. So geht es mir wirklich und das Arge ist, dass es nicht mit einer Woche Urlaub getan ist. So schnell geht das irgendwie nicht weg, kommt mir vor. Ich habe schon daran gedacht, mir eine Auszeit zu nehmen, doch mir fehlt dazu einfach der Mut. In meinem Job kann ich grade mal 3 Wochen Urlaub am Stück nehmen (immer im Sommer) und ich kann/will nicht einfach kündigen, weil ich sonst kein Geld zum Leben habe. Mein Mann weigert sich außerdem, mich finanziell zu unterstützen und finanzielle "Löcher" zu überbrücken, damit ich in der "Selbständigen-Schiene" Fuß-fassen kann. Und so grundle ich halt vor mich hin - nirgends voll und ganz, aber auch nirgends mit dem Herzen.
Ein scheußliches Gefühl....
LG, Cyrano
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queenie
Helferlein
47
zürich, schweiz W, 22
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Fri, 09.Jan.04, 11:58 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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hmm... ich glaube ich ahne da was... scheinbar hast Du alles Menschenmögliche abgeschlossen...
Könnte es eventuell sein, dass Du zu den Menschen gehörst, die einfach selbständig sein müssen? Die es nicht ertragen, als irgend eine Nummer für irgendjemandes Reichtum zu ackern?
Dann willkommen im Club. Mein letzter Thera hat mir schon vor Jahren unter die Nase gerieben, dass ich eines Tages einfach MUSS etwas für mich machen, mein eigener Chef sein. Das sind die Menschen, die viel zu viel hineingeben, wenn sie was richtig machen wollen. Um schlussendlich zu merken, dass 1. niemand danke sagt und 2.man es gar nicht wirklich für sich tut. Und das macht definitv depressiv...
Hast Du einen Traum von etwas, von einer Tätigkeit, den Du eventuell immer weggeschoben oder verdrängt hast? Denn ich hab das Gefühl (obwohl es sicherlich kühn ist und ichs gar nicht wissen kann)
Da steckt doch irgendwo was, was Du verwirklichen musst,was "rauswill" auch wenn es noch so "irre" und abeteuerlich ist...
Bei mir ist es das Singen...Events organisieren...Musik produzieren...(auch sehr riskant!!) ich hab immer noch nicht gas gegeben und das liegt mir auch schwer im Magen.. hab das aber erst jetzt gemerkt, dass ich das gerne tun würde und schon immer gerne getan hätte... Tja...
Dass Dir dein Mann kein Geld gibt, um dich zu verwirklichen, find ich schon etwas krass, man kann es ja zurückgeben.. er ist schliesslich auch wieder glücklicher wenns Dir gut geht... Männer....
Alles Liebe und ganz viel kraft und vor allem: MUT!!
queenie
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Cyrano
Helferlein
33
Wien W, 35
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Fri, 09.Jan.04, 12:39 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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Hi Queenie!
Danke für das Mut-Machen. Ich habe das Thema gestern mit meiner Lehr-Therapeutin durchgesprochen und - halt Dich fest! - sie sagte ungefähr genau dasselbe, was Du geschrieben hast.
Am meisten hat mich der Satz getroffen, als sie sagte: "Wessen Leben leben Sie eigentlich? Ist das wirklich IHR Leben?"
Ich habe heute Nacht ziemlich viel darüber gegrübelt und habe erkannt, dass sie völlig recht hat. Wenn da nur nicht diese verdammten Selbstzweifel wären, ob ich den Sprung in die Selbständigkeit schaffen kann...
und nicht diese idiotische Bequemlichkeit, etwas von meinem jetzigen Lebensstandard aufgeben zu müssen, um meinen Traum (was immer er auch sein mag) zu verwirklichen. Aber ich habe auch das Gefühl, dass da etwas ist, das nach "draussen" will! Uff! Ich bin so ein Hasenfuß - warum traue ich mich nicht einfach?
Ich habe zB schon mal davon geträumt, ein Selbsthilfebuch zu schreiben...aber getan habe ich´s nie....dann die Sache, dass ich als Lebensberaterin irgendwo Fuß fassen könnte. Aber dazu müsste ich fauler Sack mich ja anstrengen.
Ich kann es drehen und wenden wie ich will. Mein Mann sagte neulich: Du wirst es nie zu was bringen, wenn Du´s nicht endlich tust.
Und recht hat er....
LG, Cyrano
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queenie
Helferlein
47
zürich, schweiz W, 22
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Fri, 16.Jan.04, 11:50 Re: Die Suche und die Sehnsucht endet nie... |
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cool... da lag ich ja doch nicht so daneben...
tja, das mit dem "Hasenfuss" kenn ich allerdings nur zu gut.. hab jetzt drei jahre gebraucht, bis ich mich entschieden hab, das Abi nachzuholen... und genau das mit der bequemlichkeit und Angst, den Standard aufzugeben kam mir immer wieder in die Quere!!
Aber: Wenn man macht,was man liebt, vergisst man gewisse Standards, sie sind einfach nicht so wichtig, wenn es einem so richtig gut geht....
Ich glaube, man klammert sich in schlechten zeiten einfach viel mehr an geld, Partner, an- und aussehen....
bisbald, viiiiel Mut
queenie
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