Cannabis - ich glaub meine Beziehung geht kaputt

Guest W

Hallo,
ich hatte vor kurzem schon einen Beitrag zwecks Beziehungsängste gebracht. Und hab mich denn hier im Forum auch über andere Themen schlau gemacht.
Ich hab nämlich nicht nur Beziehungsangst, sondern auch einen Freund, der ohne seinen Joint nicht kann. Wär ja alles kein Problem, wenn da nicht paar Dinge wären, die mich total stören.
1. bei Meinungsverschiedenheiten geht er ziemlich schnell hoch
2. wird dann bald einer geraucht und
3. wirkt er dann wieder sehr entspannt
Da gibts aber auch anderes was mich stört. Er vergisst wichtige Dinge, die ich ihm anvertraue. ich wünsch mir so sehr, dass er mich mit meien Ängsten versteht. Darum lass ich ihn auch an vielem, was mein Leben so ausmacht, teilhaben. Aber er vergisst es schnell wieder und ich kanns ihm noch mal erzählen. Bis zum nächsten Mal. Er raucht seit 20 Jahren, wobei er seit ca. 1 Jahr vorwiegend abends raucht. Aber fast 20 Jahre hat es seinen ganzen Tagesablauf bestimmt.
Ich bin durch meine Ängste immer wieder mal unsicher. Und er hat seine Droge und braucht ja gar nicht unsicher zu sein.
Er wünscht sich ein Kind. Ich habe ihn drauf angesprochen, dass ich finde, er müsste offener sein für das Leben, wenn er Vater sein will. Und das er sich in der Form, wie er es jetzt tut, nicht mehr zurückziehen kann. Seine Antwort fand ich schockierend : dann lässt er es lieber mit dem Vater-sein!
Er war auch wütend darüber, dass ich ihn auf seine Droge angesprochen habe. Und eigentlich will er nicht drüber reden.
Ich möchte mich doch gar nicht von ihm trennen, weiß aber nicht, was ich jetzt tun kann.
Ich habe noch ein paar gute Träume in meinem Leben, die ich auch leben will. Natürlich, am liebsten mit ihm. Aber dafür muss sich was ändern Exclamation

Ich würde mich absolut freuen, wenn mir jemand schreibt.
ich glaube nämlich, das es hier in meinem Leben eine bedeutungsvolle Wende geben wird und ich will irgendwie nichts falsch machen.
Und ihn eigentlich auch nicht verlieren.

Lieben Gruß, li-keshir Confused

Helferlein 32 Wien M, 32

hi li-keshir,

ich dachte ich schreib mal was dazu...

also ich (m) kiffe seit 10 jahren, davon 8 sehr regelmässig. deine punkte was meinungsverschiedenheiten und vergesslichkeit kann ich aus eigener erfahrung bestätigen.
ich denke was dein freund brauch ist ine motivation - ich selbst hab diese in meiner tochter gefunden (-> hab ab da erstmals drüber nachgedacht ob ich das kiffen überhaupt brauche).
meine freundin hat sich dazu entschieden mir immer wieder auf den "wecker" zu gehen was das kiffen anbetrifft - und ich finds gut so. so hab ich angefangen die ursache für mein exesives rauchen zu suchen, denn meistens hat das ganze einen ganz anderen ursprung als der eigentlich drogen"genuss".

frag ihn doch mal was ihn dazu treibt einen joint nach dem anderen zu rauchen, denn aus erfahrung weiss ich das ab dem 3.ten joint in 2h keine wirkung mehr nachkommt.

hoffe es läuft bald wieder besser

igooficx

Guest W

Hallo igooficx,
freut mich sehr, von jemanden was zu hören.
Vor allem, von jemanden, der da sicher firmer drin ist, als manch Therapeut.
Klar, ich sollte ihn mal fragen, warum denn Rauchen und so. Komisch, irgendwie redet man ne ganze Menge, aber auf das Einfachste kommt man nicht.
Vielleicht will ich ja, dass er schon den zweiten vor dem ersten Schritt macht.
Aber ich bin doch auch kein Therapeut. Und ich weiß auch gar nicht wirklich, inwiefern gewisse Verhaltensweisen sich bei ihm durch das Rauchen negativ gestalten, denn ich kenne ihn ja nicht wirklich ohne das Zeug.
Schlimm genug.
Aber sag mal, du hast ja auch schon viel erlebt, was das angeht. Warst du dann auch so verschlossen? Hast nur wenig an dich rankommen lassen? Und warst ohne *** eher leicht gestresst? Und wie ist das jetzt mit deienm konsum? Hast du das Gefühl, vieles läuft besser? Und kannst da bewusst mit umgehen?
Hey, ich erleb da grad ne echt üble Situation.
Ich will ihm nicht vorschreiben, denn dazu bin ich nicht da.
Aber wenn ich nichts sage, läufts entweder weiter so oder meine Beziehung ist vorbei. Denn er spricht nicht gern über das Thema, fühlt sich da wohl unter Druck.
Vielleicht will er auch nicht wirklich was verändern in seinem Leben. Wenn ich ihm sage, dass ich Problem mit seiner Verschlossenheit habe, dann sagt er immer : Das ist mir im Moment alles zu anstrengend. Und damit hält er mich irgendwie hin.
Alles Sch****. Aber si ist es.

Vielleicht schreibst du noch aml. das würd mich sehr freuen.
Und danke noch mal, li-keshir

sporadischer Gast 14 W

Hallo!

Mein Ex-Freund raucht auch schon sehr lange (glaub fast 14 Jahre - er ist jetzt 32) und ich glaube, daß unsere Beziehung zu 90 % daran gescheitert ist.

Er hat es mir nicht erzählt (weil es für ihn eine Stütze war, daß ich es nicht gewußt habe), sondern ich hab es nach 6 Monaten Beziehung durch Zufall herausgefunden. Naja dann hat unsere Beziehung noch 2 Monate gedauert. Ich konnte damit nicht umgehen, weil ich damit keine Erfahrungen habe und mit ihm konnte ich nicht reden, weil er, so wie Du auch schreibst, immer wütend wurde, weil es ja ganz was harmloses ist, er das Zeug ja gar nicht braucht (sprich nicht süchtig ist) und er jederzeit aufhören kann und er es sowieso reduziert etc. Leider ist es ab dem Zeitpunkt eigentlich immer mehr geworden, sprich täglich.

Ich hab immer mehr Druck ausgeübt, weil ich ihn wegbringen wollte - ich weiß absoluter SChwachsinn, das geht nicht - und seine Freunde haben auf der anderen Seite immer mehr Druck ausgeübt, daß eine Beziehung zu mir keinen Sinn hat, er mich ja gar nicht liebt, sondern nur aus Mitleid mit mir zusammen ist, daß er seit er mich kennt so verkrampft ist und nicht mehr so locker wie früher etc. und immer öfter hat er mich versetzt um mit seinem Freund (der ihn auch beliefert und mein Ex finanziert die gemeinsamen Kiffabende) zu kiffen etc. Naja und das mit den Gefühlen glaubt er jetzt ja auch selbst.

Wenn er alleine neben mir geraucht hat, wars eigentlich ok für mich, weil ich dann mit ihm über alles reden konnte (auch übers kiffen und daß ich es nicht toll finde) ohne daß er wütend wurde und er mir dann all seine Gefühle gezeigt hat. Wenn er gekifft hatte konnte er mir sagen, daß er mich liebt und mich auch von sich aus in den Arm nehmen, kuscheln, küssen etc. (auch noch knapp 1 Woche vor der Trennung - wo er mir gesagt hat, daß er endlich eine Frau gefunden hat, mit der Weihnachten verbringen will und wie sehr er mich liebt etc.) Naja nur leider am nächsten Morgen war er immer ziemlich grantig - naja sowas wie ein Kater oder schlechtes Gewissen ich weiß nicht - und das war nicht so toll. Ich hab auch viel drüber nachgedacht, ob seine Gefühle denn echt waren oder ob er sich mich sozusagen "schöngekifft" hat und deshalb mir das alles gesagt hat

Also ich geb Dir den Rat rede mit ihm wirklich drüber, ich würde es, wenn ich nochmal die Chance kriegen würde, ihm meine Sorgen wirklich mitteilen und nicht nur drumherumreden.

sporadischer Gast 19 W

Hallo,

meine lezte Beziehung scheiterte ähnlich wie bei og. Schreiberin. Anfangs hat es mein Freund auch verheimlicht. Bis ich ihn erwischte...Danach kamen Lügen über Lügen. Wegen Hasch, gemeinsamen Abmachungen..etc. Er fühlte sich von mir massiv unter Druck gesetzt. Ich glaube das war bei ihm das Hauptproblem. Er konnte mit dem normalen Alltags- und Lebensdruck nicht umgehen. Versagensängste etc. Durch die Droge konnte er dem ausweichen.
Erschwerend war, daß ebenfalls sein Umfeld ( Freunde, Geschwister) auf der "blumigen Seite des Lebens" schwammen. Ich glaube, wenn jemand jahrelang ( bei ihm waren es 23 Jahre) kifft, dann ist er psychisch abhängig. 1. durch die Wirkung und 2. durch das damit verbundene Ritual.
Als nicht kiffender Partner hat man " ein riesen Problem am Ar..."
Ich bin der Überzeugung, daß kein Außenstehender einen Kiffer von seiner Sucht abbringen kann, es sei denn er will es selbst.
Ich wünsche euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Helferlein 35 Süddeutschland W, 44

[Hallo li-keshir,
ich beziehe mich auf den Rat von girl74, dich mitzuteilen und nicht drumrumzureden. Ich denke, das hast du schon getan. Nur das Problem ist, dass du vielleicht das Gefühl hast, nicht verstanden zu werden nach dem Motto:"ich habe keine Probleme mit meiner Sucht"- ein Standardsatz meines Partners, der seit 25 Jahren regelmäßig raucht. Dabei vergißt er, dass die Problem durchs Rauchen in die Beziehung kommen ( Mitteil-ungen, die wichtig sind werden vergessen, Abkapsen vom (Familien-)Leben). Ich habe zum Beispiel das Gefühl keinen Partner zu haben, zumindest keinen, der meine Probleme, seis im Alltag mit den Kindern (2 Jungs, 9 u. 10) oder seien es Probleme mit ihm, ernst nimmt. Für mich gehts zur Zeit darum, herauszufinden, ob es mir ohne ihn nicht besser ginge. Wäre ich alleine, könnte ich mich leichter entscheiden, doch sind da noch die Kinder, denen ich auf der einen Seite den Vater nicht nehmen möchte und die ich auf der anderen Seite vor seiner Sucht schützen möchte. Sad

Recht vertrackt das Ganze! Die Entscheidung liegt wohl eher bei mir, da mein Partner nichts vermißt, außer dass ich seine Sucht - mit allen Konsequenzen - nicht akzeptiere und nur schwer toleriere. Ich denke allerdings, dass dies in jeder, von einer Sucht betroffenen Beziehung, so ist...es liegt immer an jenem, der den größeren Leidensdruck erfährt...
Wäre froh, in Kontakt bleiben zu können. Es hilft schon viel mit seinen Problemen nicht alleine zu sein und sich mit Betroffenen austauschen zu können. Vielleicht hast du ja den ultimativen Tipp Idea

mittlerweile gefunden, oder einen Weg, dich von der Sucht deines Partners zu lösen. Mein Moto ist trotz allem Mist, mich nicht unterkriegen zu lassen...in diesem Sinne Smile

grenouille

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