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Hoffnung
sporadischer Gast
9
Österreich M, 31
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Wed, 07.Jan.04, 12:47 Wie ist es euch ergangen hatt es jemand geschafft ???? |
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Hallo mein Problem ist folgendes und ich hätte gerne ( wenn möglich) eine erliche Antwort.
Mir geht es seit Jahren schon nicht sehr gut.
War 2 x auf der Psychatrie und 1 x auf einer Psychotherapiestation.
und laufend in Psychotherapeutischer Behandlung 1 x in der Woche.
Mein Problem ist das !
1, mittelgradige Depression
2, generalisierte Angststörung
3, Somatisierungsstorung
Vor allen macht mich die Angstörung vollkommen fertig.
Ich habe keine Panikattaken mehr ich bin eine Panikattake und komme einfach nicht raus zur Zeit, ist es wieder besonders schlimm, ohne Praxiten (hochdosiert) kann ich gar nichts mehr machen.
Leider spielt auch mein Körper total verrückt, Herzrytmusstörungen die laut auskunft meiner Ärzte nicht gefählich sind HAHA bin schon 2 x auf der Intensivstation im Krankenhaus munter geworden... 1 x Mal musten sie Elektroschock einsetzten (hatte Totesangst).
Aber es gibt nach sehr zahlreichen Untersuchungen einfach keine Organische Ursache.... es ist zwar alles nicht ganz normal aber kein Krankhafter Befund.
Habe auch Chronische Magenentzündungen.
Eine Hyperaktive Blasse und Darm.
Und oft das gefühl es in meinen Körper einfach nicht mehr auszuhalten.
Kennt jemand von euch solche Zustände und hatt Sie Irgendwer schon in den Griff bekommen..
Wenigstens einer das ich auch mal wieder ein bischen Hoffnung haben kann ?????
Weiß einfach nicht mehr weiter kann auch seit 2 Jahren nicht mehr Arbeiten gehen und es wird schön langsamm ziemlich eng (finanzell)
Vor 2 Jahren hatte ich noch einen gut bezahlten Beruf, und habe sehr sehr viel gearbeitet obwohl ich wußte das er mich eines Tages wahrscheidlich umbringen würde !
Hatt auch 11 Jahre bis zum totalen Zusammenbruch gedauert aber jetzt komme ich einfach nicht mehr raus aus diesen Sumpf.
Vieleicht kann ja irgendjemand mir wieder ein bisschen Mut machen da ich schon glaube das alles bei mir nichts hilft...
Liebe Grüße
Hoffnung
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nachttau
Helferlein
59
Berlin W, 41
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Wed, 07.Jan.04, 13:09 Re: Wie ist es euch ergangen hatt es jemand geschafft ? |
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Ja, man kann wieder rauskommen.
Diese massiven Panikattacken mit körperlichen Symptomen, die du beschreibst, hatte ich nie. Allerdings sonst so ziemlich fast alles an Diagnosen, das in irgendwelchen Psychobüchern zu finden war
Von reaktiven Depressionen (die zeitweise bis zu Atemstillstand führten) über Angst- und Zwangsneurosen, Schlafstörungen, Arbeitsunfähigkeit über mehrere Jahre, "Borderline" und "MPS" mit Krampfanfällen (fälschlich als Epilepsie diagnostizier) und zeitweisen Absencen war alles vertreten.
Kannst mir glauben, der Berg, den ich über all die Jahre zu bewältigen vor mir sah, machte mich so oft mutlos, daß ich dachte, das würde NIE was mit mir.
Inzwischen lebe ich ganz gut und meistens zufrieden. Nicht perfekt zwar - aber: "Who's perfect?"
Mach weiter, auch wenn Du jetzt noch kein Ende absehen kannst.
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_________________ Denken ist oft schwerer, als man denkt.
(Werner Mitsch) |
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Hoffnung
sporadischer Gast
9
Österreich M, 31
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Wed, 07.Jan.04, 13:15 Re: Wie ist es euch ergangen hatt es jemand geschafft ???? |
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Danke Nachttau.
Es ist zur Zeit sehr wichtig für mich mal von jemanden zu hören den es besser geht.
Weißt du bei meinen 2 Psychatrieaufenthalt sind sehr viele wieder da gewessen, die es auch nicht geschafft haben.
Und das hatt mich total fertig gemacht.
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nachttau
Helferlein
59
Berlin W, 41
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Wed, 07.Jan.04, 13:29 Re: Wie ist es euch ergangen hatt es jemand geschafft ? |
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Das kann ich gut verstehen, mir ging es sehr oft auch so, daß ich dachte, es gäbe niemanden, der's wirklich je "geschafft" hat. Vielleicht spielt eine Rolle, daß man in solchen schweren Zeiten ZU viel mit Leuten in Kontakt kommt, die selbst "mitten drin" stecken - und (da gehe ich von mir aus) - wenn dann jemand endlich so weit ist, daß er einigermaßen gut alles bewältigt hat, dann will man erstmal mit denen, die noch mitten im Überlebenskampf stecken, nicht viel zu tun haben. Das ist dann noch zu nah an dem, was man selbst erlebt hat.
Du hast noch eine lange Zeit vor Dir und Du wirst ganz bestimmt noch oft das Gefühl haben, daß kein Ende in Sicht ist. Was mir dann geholfen hat, war zeitweise pure Logik. Nicht Hoffen oder Lebenwollen oder sowas - das alles konnte ich überhaupt nicht mehr fühlen. Sondern wirklich nur Logik. Ganz simple "Rechnung": will ich leben? Nein. Will ich sterben? Eigentlich schon. Warum töte ich mich nicht? Ich trau mich nicht.
-> Alternative? Weiterleben. WENN weiterleben: will ich SO weiterleben? NEIN! Daraus folgt: alles tun, damit es mir irgendwann besser geht. Das ist mühsam und bringt einen oft an die Grenzen dessen, was man ertragen zu können glaubt. Aber dieser Kampf lohnt sich wirklich. Um nichts möchte ich die Erfahrung missen, GERNE zu leben. Dieses Gefühl habe ich zum ersten Mal mit 38 Jahren erleben dürfen. Und mir kommen immer noch manchmal die Tränen, weil dieses Gefühl sich einfach so gut anfühlt
Was noch wichtig ist: Du wirst selbst die Erfahrung machen (oder schon hinter Dir haben), daß man zeitweise glaubt, aus dem Gröbsten heraus zu sein. Umso größer das Entsetzen, wenn man einen Rückfall erleidet und vielleicht noch schlimmer als vorher wieder kämpfen muß. Ich habe oft gedacht, daß ich wie Sysiphos wieder und wieder ganz von vorne anfangen muß. Der Eindruck täuscht allerdings. Therapien laufen so gut wie nie "geradlinig". Immer wieder landet man an Punkten, die man schon bewältigt glaubte. Das ist normal, das gehört zum Starkwerden dazu. Man kann das wie eine Spirale sehen, auf der man immer wieder scheinbar an den Ausgangspunkt zurückkehrt. Nur daß dieser Ausgangspunkt jedes Mal um einen Kreis weiter oben liegt. Versuche daran zu denken, wenn Mitpatienten scheinbar "gescheitert" wieder in Deinem Umfeld auftauchen. Sie sind nicht gescheitert - sie haben nur die nächste "Runde" angetreten. Ich drück Dir die Daumen
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_________________ Denken ist oft schwerer, als man denkt.
(Werner Mitsch) |
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Moorhexe
neu an Bord!
4
Wien W, 23
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Mon, 12.Jan.04, 16:43 Re: Wie ist es euch ergangen hatt es jemand geschafft ???? |
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Hallo!
Ich hab auch seit Jahren schwere Depressionen und Panikattacken.
Geheilt bin ich leider (noch) nicht, aber was mir über die schwerste Zeit hinweggeholfen hat und mir wieder Zeit zum Luftholen verschafft hat, war Seroxat.
In der allerschlimmsten Zeit hab ich keinen Ausweg mehr als Selbstmord gesehen und war im AKH. Dort hat mir die Ärztin Xanor gegeben, davon habe ich jeden Abend eine halbe Tablette genommen, bis Seroxat zu wirken angefangen hat (das dauert ca. zwei Wochen).
Danach habe ich Xanor wieder abgesetzt, das ging ohne Probleme, ich bin von dieser geringen Menge und von den paar Wochen (insgesamt hab ich es einen Monat lang genommen) nicht abhängig geworden.
Ich muss aber dazusagen, daß ich das ganze unter ärztlicher Aufsicht gemacht habe, ich habe meine Vorgehensweise mit einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie (Dr. Fölkl in 1140 Wien) abgesprochen.
Jedenfalls kann ich sagen, dass die Seroxat sehr gut sind und mich wieder Luft schöpfen haben lassen. Ich kann auch sagen, daß, seit ich sie nehme, die Panikattacken nicht mehr alleinbestimmend in meinem Leben sind und nun auch wieder andere Dinge an Wert zugenommen haben- was während der schlimmsten Zeit nicht so war (da hat mich nichts mehr interessiert).
Bitte wirf nicht das Handtuch und probier es damit!
Du kannst sie dir auch vom Hausarzt verschreiben lassen.
Ich möchte dazusagen, daß ich es vorher auch mit allem möglichen probiert habe, mit Johanniskraut-Tabletten, mit Bach-Büten usw.- davon ist es aber nur noch schlimmer geworden, soll heißen, davon ist der gesamte Müll an die Oberfläche geschwemmt worden, was in dem Fall nicht hilfreich war, weil ich nicht bereit war und auch nicht wußte, wie damit umgehen und wie ihn verarbeiten.
Gute Besserung!
lg
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