Therapie bringt keine Besserung

Helferlein 42 ,

Ich habe Panikattacken.

Vor einem dreiviertel Jahr habe ich eine Therapie begonnen. Die Therapeutin hat sich für eine Analyse entschieden. Keine Verhaltenstherapie. Das heißt, ich lerne da überhaupt nicht mit meiner Angst umzugehen.

Bin traurig deshalb, denn ich habe das Gefühl nicht weiter zu kommen.

Zudem mag ich diesen ganzen alten "Kram" nicht wieder hoch holen.

Heute Nachmittag ist wieder Therapie angesagt und???? mir ist jetzt schon schlecht.

Ich möchte so gern, dass die Therapeutin mit beibringt mit diesen Ängsten umzugehen, aber..... ich rede da gegen eine Wand...

Vielleicht hat sie recht und das ist der richtige Weg?? Woher soll ich wissen welche Therapie für mich gut ist.

Ich muss dazu sagen, dass ich KEINE Medikamente nehme, da ich meine Alltag soweit gut meistern kann. Nur in Ausnahme Fälle geht bei Kopf und Körper durch...

Vielen Dank im Voraus für euere Antworten..

Magali

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe(r)(?) Magali,

wenn Ihr vorrangiges Therapieziel die Bewältigung von Angst- und/oder Panikzuständen ist, dann sind analytische Methoden denkbar ungeeignete Ansätze. Und das sage ich - jemand, der im Bereich "Therapie" grundsätzlich sehr wenig für unmöglich hält! Wink

Vorausgesetzt also, die Bewältigung Ihrer Panikattacken war von Beginn an (!) Ihr vorrangiges und deklariertes (in dieser Dringlichkeit geäußertes) Therapieziel, würde ich Ihnen anraten, Ihre Bedenken Ihrer Therapeutin gegenüber nochmals nachdrücklich anzusprechen. Sollte sie nicht darauf eingehen, wechseln Sie die Therapeutin.

Eine Vielzahl von Methoden bieten heute gute Ansätze zur Behandlung von Angst- und Panikstörungen. Insbesondere Verhaltenstherapie, Systemische Therapie und Gestalttherapie. Lesen Sie dazu bei Interesse auch die zahlreichen anderen Beiträge zu diesem Thema hier im Forum.

(der Vollständigkeit halber: auch eine analytische Methode wird i.d.R. dabei helfen, APS in den Griff zu bekommen - die dafür erforderliche Dauer ist jedoch vergleichsweise lange und nur dann gerechtfertigt, wenn eigentlich andere Therapieziele im Vordergrund stehen.)

Herzliche Grüße und alles Gute
Richard L. Fellner

Helferlein 42 ,

Lieber Herr Fellner!

Erst einmal ich bin w.... und bin 49 jahre alt.

Ich hoffe den Mut aufzubringen meiner Therapeutin mein Anliegen heute Nachmittag vorzutragen.. Ich bin nicht sehr mutig im Fordern.. glaube sogar feige zu sein, in dieser Hinsicht zumindest.

Natürlich hat sie auch recht, wenn sie behauptet, dass ich meine Kindheit und ganz besonders meine Jugend "aufräumen" muss, doch möchte ich dies als zweiten Schritt erledigen. Im Vordergrund steht jetzt... wie schaffe ich es wieder mit dem Bus bis zu ihr zu gelangen ohne in Panik zu geraten. Der Morgen war für mich, zum Beispiel, wieder nur ein Kraftakt.

Ich ärgere mich darüber. Ich weiss, dass man für so viel Negativität eine unglaubliche Energie aufbringen muss, und diese Energie stammt von mir selbst, sie ist mein "Eigentum" und ich verplempere sie in Gedanken die mir selbst schaden... Ooooh.. ich möchte mir manchmal selber in den Hintern treten.

Ich glaube meine Therapeutin sieht die Dringlichkeit einer Veränderung in dieser Hinsicht nicht.

Sie weiss, dass ich mir eine sehr schöne Familie aufgebaut habe und vieles erledigen und anpacken kann, doch scheint sie nicht zu begreifen wie schwer mir vieles fällt und wie sehr ich VIELES vermeide.

Ich habe einen Zaun um meine Lebensweise gebaut, eine Abgrenzung, und dieser Zaun kommt immer näher.. das will ich nicht.. ich möchte mir die Sicht zum Horizont offen halten..

Können Sie verstehen wie ich das meine??

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe* Magali,

Magali wrote:

Können Sie verstehen wie ich das meine??

ja - in diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch eine(n) Therapeuten(in), der/die dies ebenfalls versteht und entsprechend darauf eingeht.

Alles Gute!
Fellner

* das können Sie im Profil einstellen! Wink

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