sexuelle Leistung ihres Ex

sporadischer Gast 20 Österreich M, 37

Da dies mein erster Beitrag ist, mal ein liebes Hallo in die Runde!

Ich habe das Problem sexueller Minderwertigkeitsgefühle, obwohl man mein Sexleben eigentlich als erfüllt ansehen könnte.
Ich hab meine Freundin vor 5 Jahren in der www.love.at kennengelernt, es war Liebe auf den „ersten Schrieb“ (ja, das gibt’s!). Da ich damals beruflich viel unterwegs war, hatten wir in den ersten Monaten unserer Beziehung wenig Zeit für Treffen, v.a. auch nicht für Sex, kommunizierten hauptsächlich über Emails.
So erfuhr ich bereits vor unserem ersten Sex von ihren Sexbeziehungen, dem Nichtloslassenkönnen vom Sex mit dem einen Ex, d.h. wiederholte Sex-Beziehungs-Aufnahme (obwohl ihre Beziehung eigentlich beendet war, u.a. auch als sie von einem anderen schwanger war, mit dem sie gerade Schluß gemacht hat), von ihrer Lieblingsstellung und den gemeinsamen Orgasmen mit dem Ex, und daß nur er sie beim GV zum O. bringen konnte, ihre O. so toll waren, daß sie danach oft weinte, davon, daß sie übereinander herfielen, davon, daß sie es den ganzen Tag nicht aus dem Bett schafften.

Als wir dann Sex hatten, war ich verunsichert, gefordert es dem Ex zumindest gleich zu tun, und hatte mehrmals Erektionsschwierigkeiten, konnte dann einen Monat lang keinen GV vollziehen Embarassed

. Sowas war mir noch nie im Leben passiert, und mit 32 war ich nicht gerade der jüngste und unerfahrenste. Meine Freundin war sehr liebevoll und geduldig, erst nach einer rituellen Verbrennung eines Sorgenzettels konnte ich wieder. Später wollte ich dann „ihre“ Stellung ausprobieren – die einzige in der sie kommen kann – und war eigentlich sehr froh, daß es zu klappen schien. Bis ich dann einige Monate später herausfand, daß sie die O. vortäuschte. Dabei hat sie mir immer beteuert, dies nie zu tun, noch nie bei einem Mann getan hat! Das machte mich total fertig. Evil or Very Mad

Naja, sonst verstehen wir uns ganz gut, und der Sex ist eigentlich auch ok. Wir haben GV, ich komme, ich machs ihr mit Mund oder Hand, sie lobt das auch, aber stellte inzwischen doch klar, daß das „kein Vergleich“ zu „ihrer“ Stellung war – nur in dieser kann sie einen O. intensiv erleben. Inzwischen weiß ich, daß sie (GV, Bj, Hand egal) die Beine geschlossen haben muß, um kommen zu können. Sie sagt, sie höre da sonst immer eine Stimme, die sagt „brave Mädchen haben die Beine zusammen“. Ihre Blockade wurde zu meinem Problem, denn ich würde sie so gern beim GV zum O. bringen. Seit einem halben Jahr machen wir es nach langen schmerzvollen Diskussion endlich auch gelegentlich in ihrer Stellung. Da kommt meist aber auch Erfolgsdruck auf, ich muß mich dabei sehr auf Stellung konzentrieren, kann mich nicht so gehen lassen wie normal. Und auch sie kommt mir dabei nicht sehr leidenschaftlich vor. Immerhin beteuert sie, zu kommen.
Ich fühle mich total minderwertig und sexuell nutzlos. Sicher stimmt das nicht, aber mich plagen diese Gefühle beinahe täglich, immer aber nach dem Sex. Leider haben wir inzwischen auch sehr wenig Zeit für Sex, haben 2 Kinder von früher, sowie 2 gemeinsame kleine Kinder. 1-2 mal pro Woche sind schon viel, aber der Sex ist nie spontan, die Zeiten müssen geplant werden.
Immerhin kann ich offen mit ihr reden, auch wenn ich sie zu den Gesprächen immer animieren muß. Kaum, daß sie je mal über ihre Vorlieben oder Wünsche redet, oder Feedback gibt. Sie selbst hat sogar mal vorgeschlagen, ich könnte eine Affaire mit einer anderen eingehen, aber Ernst meinte sie das wohl nicht. Ich hätte zwar manchmal den Wunsch dazu, zum einen zur Selbstbestätigung, zum einen aus „Rache“, aber ich möchte die Beziehung nicht gefährden.
Über eine Therapie, einzeln oder Paar, denken wir auch nach, aber ich wüßte nicht was da das Ziel sein soll. Mein Ziel ist es doch, sie leidenschaftlich beim Sex zu erleben, so wie ich meine Ex erlebt habe. Das kann und will ich mir doch nicht wegtherapieren lassen.
Vielleicht hat jemand Rat oder ähnliche Erfahrungen.

Helferlein 99 the armpit of the universe W, 20

Hallo Gerad007!

Über Wünsche und Vorlieben reden ist schon mal sehr gut Wink

Und es ist auch gut, dass ihr offen miteinander reden könnt, aber ich denke das eigentliche Problem, dass ihr beim GV keinen richtigen Spaß haben könnt ist, dass ihr euch zu sehr unter Druck setzt. Du vergleichst dich immer mit ihrem Ex und versuchst ihn zu toppen. Das wird dir mit dieser verbissenheit mit der du daran gehst aber nicht helfen.
Auch sie denkt sicher daran, dass du dich gerade bemühst und kann sich auch nicht richtig fallen lassen.
Geh nach deinem Gefühl, mach was DU richtig hälst und versuch dich nicht mit dem Ex zu messen...
Ihr solltet vielleicht deswegen wirklich zu einer gemeinsamen Therapie gehen. Was das Ziel ist? Euch zu verdeutlichen, dass es beim Sex keinesfalls nur um die Orgasmen geht,...euch die Freude daran wiederzugeben.

Und weil du sagst dass ihr nicht spontan sein könnt und immer planen müsst....wie wär es denn wenn die Kinder mal ein Wochenende bei der Oma verbringen? Wink

Dann habt ihr alle Zeit der Welt....

Alles Gute
Steffi

sporadischer Gast 13 W, 26

lieber gerard,
puh. "ein klassiker", dachte ich mir beim lesen etwas ironisch - aber nicht bös gemeint. ihr problem istgleich dein problem istgleich euer problem.

es ist defnitiv IHR problem. es ist nicht normal, den sex (ihren ex so in die höhe zu heben. weil: der andere ist im bett immer so gut wie man selbst. es gibt nicht DEN oder DIE, die plötzlich "alles anders" macht.

es ist im kopf.
ich weiß nicht, wie die beziehung mit ihrem ex ansonsten war. kann es sein, dass sie nicht besonders "alltagstauglich", harmonisch, stabil... wasauchimmer war? das würde mich verdammt an beispiele erinnern, wo der "einzigartige" sex eines paares für alle anderen bindungsebenen herangezogen wird. ("ich kann nicht ohne ihn.... weil der sex ist so gut. ich kann ihn nicht verlassen, weil so einen sex krieg ich nie wieder. es ist maaagisch... er ist der eeiinzige....etc")

weißt, das ist wie mit der ehefrau, die jahrelang schlechten sex mit dem ehemann hat und dann einmal mit einem jungen typen seitenspringt. und ihr ganzer sex entlädt sich dann in der einen nacht. und sie glaubt, es liegt an ihm.
nenee, denkste. liegt an ihr. sperre im kopf. bzw. alles in das abenteuer reininterpretiert.

laut deiner schilderung ist sie in sachen sex eh nicht ganz unbelastet. moralgefasel der eltern und so weiter. "anständig sein" contra gehen lassen.
ist ziemlich schwierig, diesen spagat zu schaffen - oder? sie liebt und respektiert dich und will das gleiche in deinen augen sein - und dann soll sie die schlampe mimen im bett ???(in ihren tiefsten wertgefügen von früher wird sich das so anfühlen)
noch dazu scheint sie, als ablenkungsmanöver von ihren eingeimpften hemmungen/moralischen bedenken einen regelrechten fetisch um stellungen etc aufgebaut zu haben. so ritual-mäßig: IHRE stellung. sie MUSS soundso.

Rolling Eyes

und: ER war es, der SIE zum sexuellen wesen machte. es war SEINE verantwortung. nicht sie war sexuell und triebhaft, sondern er hat diese rolle übernommen. ist eigentlich eine geniale lösung für ihr dilema, oder? (scheinbar; beziehungen mit so klar verteilten rollen sind starr und unlebendig, weil die partner wichtige teile ihrer persönlichkeit eben nicht selbst entwickeln).

und jetzt, mit dir, kann sie wieder "ohne schlechtes gewissen unsexuell sein". das schreib ich jetzt bewusst so; lass dir von einer frau sagen, wie viele frauen das fühlen (eben weil sie in der überwindung ihrer hemmungen irgendwann erschöpft steckenbleiben. weiblicher sex ist zwar ein wahrlich gelobtes land, muss aber meist erst mühsam entdeckt und erkämpft werden - von uns selber)

ad druck deinerseits. saublödes gefühl, belastend, öde. das tut mir echt leid, und ich kann das sehr gut nachfühlen.
no-go. garantie für nienienie orgasmus beim gv (schon garnicht in der einen verdammten stellung da Rolling Eyes

)

versuch, dir bewusst zu machen, dass es ihr problem ist und ihr szenario, in dem du jetzt mal ne ungünstige rolle übernommen hast. aber das bist nicht du, und die rolle hat nix mit dir zu tun!!!!
ergo: leg sie ab. ohne viel gedöns. fällt von allein ab, wenn du dir die wirkliche situation (nicht den schein mit dem ganzen riesenmärchen von früher war alles so toll mit ihm blabla) vor augen führst.

nimm sie an mit ihrer unsicherheit. nimms nicht persönlich. wenn du im bett liegst vorm/beim sex, nimm sie, greif sie an, schlaf mit ihr MIT ihrem problem. wenn sie einen gipsfuß hätte und deshalb schwierigkeiten beim sex entstehen würden, dächtest du ja auch nicht super, ich versage, oder?

verstehst du eine bißchen, was ich sagen will?

und: vergiss jetzt mal den blöden orgasmus. lass dich ein auf jeden moment, der weg ist das ziel, die empfindung, die sinne.... lass die äußeren parameter/wegabschnitte weg und genieß nach dem motto: was in einer minute ist, ist wurscht. JETZT ist wichtig und JETZT fühlt sichs gut an Cool

.

all the best,
f.

sporadischer Gast 20 Österreich M, 37

Danke für Eure Antworten!

@fourty: ich muß vielleicht doch noch ein bißchen ausholen. Unser Sex ist, denk ich und merk ich auch an ihr, eigentlich ganz gut (bis auf die Zeit die wir dafür haben - @Steffie: ohne Omas ginge eh nix). Oral und manuell bring ich sie meist zum O., wir machen auch Spielchen, mal zärtlich, mal BDSM (Sie Dom, ich dev), und sie selbst meint auch, sie könnte ein Leben lang (mit mir hat sie ihre längste Beziehung die sie je hatte) mit mir glücklich werden, auch was den Sex betrifft, und v.a. auch ohne diese Stellung. Das beruhigt mich ein bißchen, ich glaub auch nicht, daß sie sexuell unausgelastet ist (außer wieder wegen der mangelnden Zeit), oder daß sie mich deswegen betrügen oder verlassen würde.
Aber ver***** noch mal, warum hat sie mir das alles schon am Anfang erzählt? traurig

War das nicht eine Aufforderung, ihren Erwartungen zu entsprechen?
Hier ein paar Gedanken aus einer unserer Diskussionen, die wir in Zeilen gefaßt haben („ich“ ist sie, „du“ bin ich):

„Spiel:
Problem: ich kann beim Sex nicht aus mir rausgehen, kann nur mit geschlossenen Beinen kommen. Eine Stimme sagt mir: ein braves Mädchen hat die Beine geschlossen.
These 1 (von gerard): Ich hab ein Problem, ich konnte es nur einmal lösen, bitte hilf mir wieder, es zu lösen, wenn du es schaffst bist du mein Held, wenn du es nicht schaffst, bist du ein Versager.
These 2 (von gerard): Ich hab ein Problem, aber nur einer konnte es lösen, du bist das nicht. Damit es nicht mehr mein Problem ist, soll es nun zu deinem werden.
These 3 (von ihr): ich hab alles, einen tollen Mann, liebe Kinder, ein schönes Auto, ein Haus mit Garten, aber das fehlt mir zum vollkommenen Glück und daher können mich die Götter nicht bestrafen.“

Wie dem auch sei, mein Problem ist auch, daß ich zuviel weiß. Sch*** Email-Affaire! Wir haben alles zerredet, von Anfang an. Hier eine interessante Geschichte aus „Wie Liebe gelingt“, Neuhauser über Hellinger:
Die Geschichte von einem, der es genau wissen wollte. (gekürzt)
Da gab es einen Mann … (der) hatte keine Arbeit und konnte seine Kinder nicht ernähren. Da erzählte ihm ein Freund: „Es gibt in der Nähe einen Einsiedler, der weiß, wie man aus Steinen Gold macht…“ … Er machte sich auf den Weg, … fragte ihn: … „Und würdest Du mir das Geheimnis verraten?“
„Ja … Du gehst beim nächsten Vollmond ins übernächste Tal … sammelst … Kieselsteine und Holz … nimmst diese Flasche mit den sechs Kräutern, legst sie eine Stunde vor Mitternacht auf das Holz und zündest es an. … kurz nach Mitternacht, sind die Steine zu Gold geworden.“
Der Mann bedankte sich … jedoch … kamen ihm Zweifel: „Das kann doch nicht alles sein. Da fehlt doch noch etwas!“ …
„Ja“ sagte der Einsiedler, „du darfst nämlich während der Stunde, in der das Feuer brennt, nicht an einen weißen Bären denken!“

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