Tag/Nacht vertauscht

Guest W

Hallo an alle,

mein Problem hört sich vielleicht *ein wenig* skurril an, aber es ist ernstgemeint und ich hoffe auch auf ebensolche Antworten...

Ca. seit 15. Dezember bin ich die ganze Nacht munter und schlafe am Tag. (Angefangen hat es, weil ich Besuch hatte und wir die ganze Nacht durchgequatscht haben). Ich habe schon mehrmals versucht, meinen normalen Rhytmus wiederzufinden, aber es gelingt mir nicht. Gestern wollte ich am Tag durchmachen, um in der Nacht schlafen zu können, allerdings bin ich um 14:00 in meiner Erschöpfung auf der Couch eingeschlafen, so bis ca. 19:00. Ich habs noch geschafft, bis 22:00 munter zu bleiben und dann wieder bis 0 Uhr 30 zu schlafen. Dann war ich putzmunter. Um 5 in der Früh hab ich mir gedacht: "Jetzt schlafst noch bis 10". Soweit, so gut. Habe mir 4 Wecker eingestellt, und trotzdem bis 17.30 durchgeschlafen, obwohl ich gar nicht müde war, nun beginnt das Dilemma von neuem.

Das ist doch nicht normal, oder? Ich schaffe es locker, mehr als 15 Stunden durchzuschlafen.

Hat jemand von Euch schonmal ähnliches erlebt und kann mir nen Rat geben? Nächste Woche Mittwoch sind die Ferien vorbei und ich muss wieder auf die Uni, aber nicht nur deshalb. Ich würd auch gern mal wieder etwas bei Tageslicht unternehmen.

Danke im Voraus fürs Lesen & hoffentlich Antworten,

DieSteppenwölfin Confused

sporadischer Gast 29 M, 30

hallo Steppenwölfin,

ich kenne das Problem sehr gut; es ist wirklich gefährlich damit anzufangen... Im letzten Jahr ist beinahe mein gesamter Jahresurlaub damit draufgegangen, dass ich meinen Schlafrhythmus wieder einrenken habe müssen... Und seid einem halben Jahr ist es bei mir so schlimm, dass ich fast schon alle zwei bis drei Wochen einfach immer länger geschlafen habe, dann natürlich die ganze Nacht wach war, teilweise dann irgendwann in der Nacht aufgestanden bin, bis zum Morgen ausgeharrt habe und so dann langsam wieder in den sozialverträglichen Rhythmus hineingekommen bin... Heute bin ich auch schon um 3Uhr aufgestanden, und ich werde heute wohl schon gegen 19Uhr schlafen gehen...

Also mein Tipp, wenn du länger Zeit hast, dann immer länger aufbleiben, bis du in den alten Rhythmus hineinkommst... Jeden Tag 2-3 Stunden, dann kannst du in 3-4 Tagen wieder einigermassen im Rhythmus sein...
Oder: wenn du zäh bist und deinen Schweinehund gut überwinden kannst, dann bleib' einfach mal einen Tag ganz wach und zwinge dich erst am Abend ins Bett zu gehen... Dann musst du allerdings aufpassen, dass du am nächsten morgen nicht gleich wieder bis 12Uhr mittags schläfst, was häufiger vorkommt als man denkt, weil man ja Schlaf nachholen muss (mein Rekord lag dabei bei 21 Stunden schlafen).

Dass es Phasen gibt in denen der Rhythmus dann total kollabiert, kenne ich. Hatte mal Phasen, wo ich nachts immer 4 Stunden schlief und dann am Nachmittag wieder 4 Stunden... Und manchmal kann ich gar nicht voraussagen, wieviel ich schlafen werde oder nicht... Da wird man dann irgendwann automatisch depressiv...

Ich für meinen Teil bin ja in der Nacht eigentlich sehr gerne aktiv, ich mag es am Schreibtisch zu sitzen, draußen ist alles still, ich bin nicht verpflichtet was zu unternehmen, oder in den Supermarkt zu hetzen, für mich sind das "un"-freiwillige Auszeiten, die ich wohl irgendwo brauche... Problematisch wird es natürlich, wenn es kollidiert mit sozialen Verpflichtungen, oder bringe mal Freunden bei, die mittags um 12Uhr anrufen, dass du leider in gut zwei Stunden ins Bett gehen musst...
Ich denke es ist ein un-bewusster Schutz vor dem Getriebe und Gewusel der Welt... Also, wenn man gerne alleine ist, dann kann es erholsam sein, wenn man die Einsamkeit aber meiden möchte, dann ist es natürlich eine Folter...

hoffe du kriegst das bald wieder hin und startest zuversichtlich ins neue Jahr...

Liebe Grüsse,
Giordano

Helferlein 59 Berlin W, 41

Hi Steppenwölfin, bevor wir mit Rätseln und Ratschlagen anfangen, eine Frage: hast Deine Schilddrüsen mal untersuchen lassen? Ich kenne deinen komischen Schlafrhythmus sehr ähnlich (hatte mit meinen Depressionen und Angszuständen zu tun), das hat sich aber mit Feststellung einer Schilddrüsenunterfunktion und Einnahme des entsprechenden Hormons gebessert. Nur so ein Gedanke zwinkernd..

Helferlein 62 Österreich W, 33

Hi Steppenwölfin,

mir geht es zur Zeit ähnlich wie Dir, nur nicht ganz so extrem...

Ich habe/hatte von 24.12. bis 7.1. Urlaub und mein Tag-Nacht-Rhythmus hat sich auch komplett verschoben. Während ich "normalerweise" vor Mitternacht schlafen gehe und gegen 7 Uhr morgens aufstehe, bin ich nun bis weit nach 3 Uhr früh munter und schlafe bis zum frühen Nachmittag. Übermorgen ist der Urlaub vorbei und mir graust schon vorm Aufstehen. Ich versuche mich jetzt langsam umzustellen, indem ich mich zwinge nun jeden Tag (mit Wecker) ein wenig früher aufzustehen. Heute gelang es mir schon kurz nach 10 Uhr *woooow* Wink

Ich schlafe jede Nacht mindestens 10 Stunden, aber ich muß sagen ich genieße es wirklich und mir ist auch nicht leid um meinen Urlaub, da ich das Gefühl habe, daß ich das jetzt gebraucht habe.

Ich denke sobald der Urlaub bzw die Ferien vorbei sind, werden wir uns automatisch umstellen. Die ersten Tage wird es hart, aber den normalen Rhythmus findest Du schnell wieder.

LG, Schokohase

Guest W

Hi,

Danke für die Antworten!

@Giordano: nach einer durchgemachten Nacht auch noch den ganzen Tag munterzubleiben, hab ich schon versucht, das ist unmöglich (seltsam, denn früher war es das nicht).

Ein bisschen hat es sich schon gebessert (gestern zumindest), ich habe nur bis 12 mittags geschlafen und es dann in der Nacht wieder versucht. Bin trotzdem um 3 Uhr das erste Mal muntergeworden, in der Angst, es sei schon 15 Uhr.

@Nachttau: wenn es an der Schilddrüse läge, warum hat es dann nicht schon früher angefangen? Aber eine Untersuchung wärs wert, mit Depressionen und Angstzuständen hatte ich früher auch zu tun.

Mir ist auch klar, dass ich Gesellschaft momentan nicht besonders genieße, im Gegenteil. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Licht in letzter Zeit auf mich irgendwie einschläfernd wirkt...

Ich werd mal ein paar Tage weitersehen und dann wieder berichten...bzw. einen Arzt aufsuchen.

Liebe Grüsse, DieSteppenwölfin

Helferlein 59 Berlin W, 41

Hallo Steppenwölfin,

das mit der Schilddrüse war lediglich ein Gedanke, weil es bei mir eben auch so war. Das bedeutet allerdings nicht, daß (falls eine Unterfunktion festgestellt würde) damit dein Problem gelöst wäre - bei mir war es so, daß es mein Schlafbedürfnis insgesamt zusätzlich erhöht hat.

Der Rest - Tag-Nacht-Rhythmus finden - ist reine Trainingssache. Allerdings ist meine Überzeugung da vermutlich nicht sehr "populär", ich bin nämlich der Auffassung: wenn man wirklich WILL, dann läßt sich auch ein vernünftiger Rhythmus wieder einpendeln. Meiner Erfahrung nach ist der Morgen-/Tagschlaf nichts weiter als die Weigerung, sich dem Tag zu stellen.

sporadischer Gast 10 Bayern W

Hallo!

Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer ist sich am Tag wachzuhalten,wenn man die ganze Nacht wach war.
Versuche am Tag vll etwas zu unternehmen oder was mit einer Freundin machen die "aufpasst" dass du nicht schläfst.
Nur eine Idee.

Liebe Grüße Brandy

sporadischer Gast 29 M, 30

und, Steppenwölfin, hat es einigermaßen geklappt wieder in den Tagesrhythmus hineinzukommen?

Helferlein 65 M, 20

Mein Schlafrhythmus hat sich mit der Zeit auch verschoben, momentan lege ich mich meist zwischen 2 und3/4 Uhr Nachts schlafen und stehe dann um 10-12 Uhr auf. Richtig wach und fit bin ich meistens trotzdem nicht, aber was solls Wink

Ich weiß daß ich mir den Rhythmus selber so eingestellt hab durchs häufige lang wachbleiben, ewig noch im Internet chatten oder auch mal Gitarre spielen, mit Freunden weg sein und was weiß ich noch alles. Wenn ich es drauf anlegen würde könnte ich ihn auch wieder zurückstellen.
Wichtig dabei ist halt nur daß man übermäßig lange wachbleibt und dann genug Wecker hat um zu einer halbwegs normalen Zeit wieder aufzuwachen - am nächsten Abend früher schlafen gehen kommt dann ganz von selber (wobei ich meist egal wie erschöpft ich am Tag bin Nachts nochmal aufblühe Confused

)
Viel Glück beim gescheiten Schlafrhythmus finden.
Liebe Grüße, Apo

Guest W

Quote:

und, Steppenwölfin, hat es einigermaßen geklappt wieder in den Tagesrhythmus hineinzukommen?

Naja, ich schaffs zumindest, an Wochentagen früh genug aufzustehen, um auf die Uni zu kommen, aber dort bin ich dann einfach nur müde, und am Wochenende geht die ganze Geschichte wieder von vorne los Wink

Heut geh ich schwimmen, hoffe dadurch ein bisschen Entspannung und Müdigkeit zur richtigen Zeit zu bekommen.

Danke nochmals für eure Antworten.

DieSteppenwölfin

Das Studentenleben?!?

sporadischer Gast 16 W

Hallo!
Auch wenn der letzte Beitrag schon ein wenig länger her ist. Mir geht´s gerade ganz genauso gaehn

! Habe aber morgen früh um 8 einen Arzttermin , nach dem ich jetzt 1 Woche versuche den Tag wieder zum Tag zu machen- ja das studentenleben- Wink

ohne einen Termin geht´s einfach nicht. -Ich sitze auch viel zu Hause und muß für die Uni lesen und da verpennt man einfach zu schnell, wenn der Rythmus nicht stimmt. Rolling Eyes

In diesem Sinne Gute Nacht zwinkernd..

Tani

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