Psychiatrieaufenthalt - Ist das eine Schande??!

neu an Bord! 1 Oberösterreich M

Hallo!

Ich hatte mal vor einigen Jahren eine Depression. Als die aber nach einem halben Jahr nicht besser wurde, entschloss ich mich in die Psychiatrie zu gehen. Nach 2 Wochen kam ich wieder raus und nach einer gewissen Zeit ging es mir besser und besser. Seither habe ich keine Probleme mehr mit dieser Krankheit. Aber leider habe ich immer wieder Probleme mit dem fertig zu werden , das ich in der Psychatrie war.
Ich denke dann immer das ist so eine Schande und vielleicht nehmen mich meine Freunde + Bekannte nicht mehr für voll?! Es hat zwar jeder Verständnis gezeigt, aber ist so schwer für mich, das einfach locker zu sehen und keine Komplexe deswegen zu haben. Ich weiß zwar das es so viele Menschen haben, aber in der Psychiatrie gewesen zu sein, das kratzt sehr an mein Selbstwertgefühl.

Was kann ich machen um es als ganz normales Krankenhaus zu sehen und endlich wieder frei von diesen Komplexen zu sein!?

Danke !

mfg

Lipp

Guest W

sehe keinen grund sich für eine erkrankung zu genieren. auch du kannst lernen damit umzugehen. für mich stellt es jetzt kein problem mehr dar. kann ganz locker darüber sprechen. hab auch viel daraus gelernt und bin manchen in gewisser hinsicht sogar voraus.

gruß, Fipsi

sporadischer Gast 28 W, 18

Geniere dich nicht!
Es ist eine Krankheit, und dieser Aufenhalt hat dich gesund gemacht.
Leider weiß auch ich nicht, wieso Menschen daraus einen hehl machen.
Ich kenne auch die rederei schau mal "Sie" "Er" ist wieder draussen...
Doch grade diese menschen haben von nichts einer Ahnung!!!

Helferlein 82 W, 34

hallo, ich habe mehrere stationäre aufenthalte gemacht, zuerst als teenager. damals war psychiatrie noch eher ein tabuthema, das hatte auch mit meinen eltern und verwandten zu tun, die das eher als schande ansahen.

in meinem freundeskreis kann ich gut und offen darüber sprechen, sie hatten mich in der klinik auch besucht. am momentanen arbeitsplatz rede ich nicht darüber, da bleibt das thema unangetastet. ich hatte es an einem früheren arbeitsplatz erzählt, die leute haben nicht so gut reagiert, sie haben mich dann etwas bemitleidet und ich fühlte mich nicht mehr für voll genommen. auch bei einem bewerbungsgespräch werde ich das thema nie erwähnen.

lg

Helferlein 44 Österreich W, 31

Hallo Lipp,

Für das braucht du dich echt nicht genieren,meine beste freundin ist momentan auch wegen depressionen in der Klinik. Sie steht echt dazu und hat sich auch sehr viel beschäftigt damit.
Wir sprechen sehr oft darüber,auch wenn wir mal unterwegs sind bei ihr in der gegend und die Leute sie mal vorsichtig fragen wie es ihr geht,macht ihr das nichts aus gefragt zu werden.

Denn besser ist es wegen depressionen in eine Klinik zu gehen als wenn man sie ein Leben lang herumschleppt. Da sind wir einer meinung und gebe ihr recht Smile

Manche Leute die nähmlich so vorsichtig nachgfragten, haben auch teilweise depressionen, trauen sich aber nicht's dagegen machen weil man ja reden könnte in der umgebung.
Aber das sind die Leute die sie ewig herumschleppen werden.

Du brauchst deswegen sicher keine komplexe haben. Smile

Denn du bist den anderen voraus ,die nur so tun als hätten sie keine.

MFG
Sonnenblume1975

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Ich wuerde damit anfangen die Psychiatrie "Klinik" zu nennen und auch das "ich bin von mir aus dorthin gegangen" zu betonen. Auch wenn wir die Reaktionen anderer nicht in der Hand haben, haben wir duch unsere eigene Einstellung einen Einfluss.
Fuer meine Eltern und Verwandten ist das auch ein Tabuthema, aber viele meiner Freunde waren in der gleichen Klinik und wir haben inzwischen ganz gut gelernt, wann man darueber sprechen kann und wann besser nicht. Ob ich es erzaehle oder nicht hat nichts mit Peinlichkeit zu tun, sondern ob mein Gegenueber damit umgehen kann.

Helferlein 121 Fake M, 35

Hi,

die leute, die bei depressionen NICHT in behandlung gehen und dumm rumquatschen, die sollten sich genieren.

Kilian

Helferlein 42 in der Nähe von Stuttgart W, 20

Hallo.
Ich will ja auch in eine Klinik gehen, aber ich überlege mir die ganze Zeit schon, was und wie ich es meinem Chef wohl sagen soll.
Zumal, bin ich noch in einer Ausbildung da!
Ich weiß nicht wie das auf den Chef wirkt und was der dazu sagt und was das für einen Eindruck bei ihm macht, dass er einen "kranken" Azubi bei sich hat.

Gruß sternchen 84

Helferlein 65 M, 20

Wie lang geht deine Ausbildung noch, und wie gut kommst du trotz Problemen mit deinem Leben klar? Vielleicht ist es dir ja möglich zuerst die Ausbildung zu beenden, das würde das ganze natürlich vereinfachen. Ansonsten kann ich so herzlich wenig sagen, da ich weder weiß wo genau deine Probleme liegen, noch wie dein Chef drauf ist.

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

@ sternchen84
Erstmal: jeder Mensch ist irgendwann krank. Die Frage ist nur wie du es ihm am Besten mitteilst ohne auf eventuelle Vorurteile wegen der Art der Krankheit zu stossen.
Du bist dabei nicht verpflichtet deinem Chef irgendwelche Details zu nennen, allerdings ist sein Verstaendnis sicher in deinem Interesse. Etwas ausweichen laesst sich immer auf "persoenliche Probleme" und Depressive werden meistens auch nicht mehr so schnell als verrueckt abgestaempelt. Ausserdem wird es deinem Chef schwer fallen dich als "Irre" zu sehen, wenn du auf der Arbeit zuverlaessig bist und auch ganz realistisch und "normal" vor ihm stehst.
Ich wuerde auch erwaehnen, dass du dich erstmal um deine "persoenlichen Probleme" kuemmern musst um volle Leistung erbringen zu koennen. Es ist ganz wichtig, dass du zeigst, dass dir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist und du unbedingt (mit maximal moeglichem Interesse) deine Ausbildung abschliessen moechtest. Es darf kein Zweifel an der Notwendigkeit und deinem Interesse an der Ausbildung bestehen um die Unterstuetzung deines Chefs zu bekommen.
Wieviel Vertraulichkeit bzw. Foermlichkeit dafuer noetig ist musst du in der Situation selbst entscheiden. Ich wuerde foermlich anfangen und dann je nach Reaktion verfahren. Es koennte dir auch helfen vorher eine schriftliche Gliederung zu machen um dir sicher ueber das zu werden, was du sagen willst und wie - auch wenn sich das in der Situation noch aendern wird. Wink

Helferlein 40 Nordpol W

Hallo!
Wollte nur mal was zu der o.g. Fragestellung sagen:

Psychiatrieaufenthalt - Ist das eine Schande??!

Ich wohne nun ausgerechnet in einem Ort, wo es eine derartige Einrichtung gibt. Ich muss mir dauernd anhören:

"Ist da nicht die Klapse"
"Bei euch laufen ja die Irren rum"

Und wenn dann mal wirklich was passiert, dass sich ein Patient nackt vor eine öffentliche Einrichtung stellt, ist das natürlich ungünstig Rolling Eyes

Naja, was soll man darauf antworten? Ich sag zwar, "das ist fies", lach aber immer schön mit.
Ich an deiner Stelle würde es verheimlichen wo ich kann. Die Gesellschaft ist irgendwie da viel zu unreif für

Lg
vom nichts

Helferlein 42 in der Nähe von Stuttgart W, 20

Hallo.
Danke für deinen Beitrag Apophis.
Also meine Ausbildung geht noch bis zum Frühjahr nächstes Jahr. Für mich is das noch ewig! Aber dann hab ich mir auch schon die Frage gestellt, wenn ich nach meiner Ausbildung in die Klinik gehe bekomme ich ja dann kein Geld, da ich ja keinen Job habe. Und was mir dann Sorgen macht ist, was soll ich dann sagen, wenn ich mich irgendwo nach der Klinik bei einem Betrieb bewerbe? Die werden mich da bestimmt fragen, was ich die letzten 3 Monate oder so gemacht habe, nach meiner Ausbildung. Was sag ich dann??? Soll ich da dann sagen ich war in einer Klinik wegen Psychischer Probleme? Hm, meiner Meinung nach ein Minutpunkt für mich den Job dann zu bekommen.
Hm, ja schwer zu sagen was nun wirklich mein Problem ist. Ich hab Probleme mit meinem Elternhaus, in der Ausbildung, mit meinem Selbstbewußtsein und ich hab ein rießen Problem damit, dass mein Freund vor 3 Monaten schluß mit mir gemacht hat. (ich würd sagen, mal die anderen Beiträge von mir lesen wenn das hier nicht reicht)
Danke nochmal.

Oh Ashiama, du hast zur gleichen Zeit gepostet, wo ich geschrieben habe. Danke auch an dich. Hm, ich glaube ein Rollenspiel wäre da nicht schlecht, das mal vorher einfach zu üben. Is halt schwer, wenn man da vor seinem Vorgesetzten steht, man will halt doch dass er gutes über einen denkt.

Gruß sternchen 84

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Viele Leute nehmen nach dem Abi oder der Ausbildung eine Auszeit. Du koenntest ja auch drei Monate durch Europa oder so gereist sein... zur Horizontserweiterung... das waere sogar ein eindeutiger Pluspunkt.
Wenn du kannst wuerde ich auch bis nach der Ausbildung warten, aber das kannst nur du richtig einschaetzen.

Helferlein 42 in der Nähe von Stuttgart W, 20

Hm, aber ich muß das doch dann irgendwie beweißen können, dass ich da und da war, ich muß doch dann bestimmt erzählen, was ich gesehen haben, was ich gemacht habe... und das geht ja nicht, da muß ich ja lügen und evtl. fällt das ja dann auf.
Ja, ich denke auch, dass es eigentlich bis nach meiner Ausbildung zu warten das Beste wäre, is nur so verdammt lange! Momentan gehts mir ja gerade einigermaßen gut, aber wie gesagt, bis nächstes Jahr ist es noch lange und morgen kanns mir schon wieder total mies gehn. Bin dir wirklich dankbar für deine Ratschläge!

Gruß sternchen 84

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Vielleicht kannst du ja eine "Ueberbrueckungstherapie" finden, die dich bis zum Ende deiner Ausbildung erstmal unterstuetzt. Ich mache das auch gerade so.
Was die Ausrede angeht, so musst du nichts beweisen. Arbeitgeber wollen doch nur wissen, dass man nicht faul war und zielstrebig an der Kariere arbeitet. Wenn du dir ein paar Ortsnahmen zurechtlegst reicht das und du kannst da ja auch alte Urlaube mit einbauen. Es ist sogar ziemlich unwahrscheinlich, dass irgendjemand genauer nachfragt. Du musst nur die Luecke mit einem glaubhaften Wort fuellen. Reisen wird immer als positiv angesehen, aber welcher Chef fragt schon nach Details aus dem Urlaub seiner Angestellten?

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