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zottel
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Post Sun, 05.Jan.03, 16:44      Intervalltherapie bei Borderline lebenslang? Reply with quoteBack to top

hallo,

puh, bin nach lesen ältere Forumsbeiträge einigermaßen verwirrt, dazu braucht es bei mir leider nicht viel.
Also ein wenig viel aus meinem Konzept hat mich eure Diskussion vom 11.Oktober über die Methoden von B. Hellinger gebracht.

Zu mir (ich versuch mich kurz zu fassen) und meinem eigentlichen Problem:
Ich habe vor sechs Jahre eine Suchtherapie gemacht und bin seit fünf Jahren clean.
Damals fing ich an wieder in meine Essbrech,-magersucht zu verfallen und klammerte mich an diversen anderen Zwanghaftigkeiten (diese alle zu erwänen würde denn Rahmen sprengen).
Dazu kammen massive Probleme mit mir und meiner Umwelt,sprich es war und ist mir bis heute nicht möglich emotionale Beziehungen einzugehen oder kontinuirliche Beziehungen zu leben.

Mein Drogencleanes Leben ( ich hab genommen von meinem
12-25`ten Lebensjahr) ist nach außen hin sicher besser geworden, ich hab halt gelernt die Fassade aufrechtzuhalten, sehe für andere sicherlich gesünder aus.
Lebenswert ? Nein , Lebenswert empfinde ich mein Leben nicht.
Es gibt Zeiten da fühle ich mich wie Tod und diese Zeiten sind noch die besten. Dann kann ich funktionieren.
Es gibt aber auch Zeiten in dennen ich alles und jeden, aber wohl am meisten mich selber hasse und auch dementsprechend mit mir umgehe.
Zeiten in dennen ich mein dasein nicht aushalte, mich so sehr hassen das ich mir nur noch Schmerzen zufügen will.
Ich kann dann nicht mehr schlafen und in den momenten wo mir doch die Augen zufallen werde ich mit "Alpträumen beglückt".
Ich denke ich werde wahnsinnig, kann Phantasie und Realität nicht mehr auseinnanderhalten.
Ich suche Streit mit den wenigen Menschen mit dennen ich überhaupt noch zu tun habe.
Das schlimmste ist wenn sich das Gefühl ausbreitet nur noch der Körperliche Tod kann Erlösung bringen.

Scheiße wärend ich hier Tippe bin ich total im Kopf und jetzt fang ich an zu heulen. Im Moment hab ich mich eigentlich im Griff und auf einmal kommt diese Hoffnungslosigkeit, diese Wut in mir hoch.
Ich will doch Leben, ich will meine Vergangenheit akzeptieren und in mir integrieren. Aber was soll ich machen wenn meine Gefühle oder was weiß ich mich nicht lassen.
Ich hab Angst vor dem Scheiß,hab Ekel und weiß nicht wie es gehen soll zu vergessen oder zu integrieren oder zu akzeptieren.
Ich hab`s so sat.

Tschuldigung,ich reiß mich zusammen. Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes hier.
Ich habe vor vier Jahren eine Therapie in einer 12-schritte Klinik gemacht (die auch nach Hellinger arbeitet).
In letzter Zeit halte ich es kaum noch aus und schweren Herzens habe ich die Überlegung getroffen dort vielleicht noch mal Hilfe zu suchen.
Die viereinhalb Monate dort war zwar oft die Hölle (aber das ist es hier zuhause bei mir auch),aber ich hab mich dort auch sicher gefühlt. Hatte das Gefühl das die Therapeuten dort ein ehrliches Interesse an mir hatten.
Damals habe ich noch mehr gegen meine Symptome gearbeitet, dessen Kern wohl Borderline heißt.
Ich laß das es bei dieser Diagnose etwas wie eine Intervalltherapie gibt und frag mich ob das für mich bedeutet immer wieder solche Hilfe zu brauchen. Niemals wirklich diese Krankheit überwinden zu können.Ich lese hier in diesem Forum einiges über Borderline ,aber wenig über positive Erfahrungen, über etwas was euch geholfen hat.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, was richtig oder falsch ist. Dachte immer Therapien könnten mir helfen, haben sie ja auch irgendwie und doch bleibt Leben unerträglich.

Ich bin 32 Jahre alt und will nicht mehr,ich kann nicht mehr.
Dafür bin ich nicht clean geworden und bleibe es mit aller Macht der Welt und das ist manchmal fast unmöglich.
Tut mir leid,am liebsten würd ich alles löschen, weil es so durcheinnander ist, aber ob ich dann noch mal schreibe glaub ich nicht.

Zottel
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Fallen.Angel
Moderatorin
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Post Sun, 05.Jan.03, 17:22      Reply with quoteBack to top

borderline ist keine krankheit in dem sinne

die borderlinestörung gehört zu den emotional instabilen persönlichkeitsstörungen

und eine persönlichkeitsstörung kann man nicht weg machen

du kannst nur lernen damit zu leben, symptome abzuschwächen aber weg kriegt man es nicht mehr

du musst sicher nicht für den rest deines lebens in therapie
nur solange bis du gelernt hast, wie du damit zurecht kommen kannst

deshalb empfehle ich dir vielleicht eine ambulante therapie
ist möglicherweise in deinem fall sinnvoller

aber ich bin ja keine expertin auf dem gebiet

ich wünsche dir viel glück
fallen angel

_________________
SvV Selbsthilfeseite
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zottel
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Post Sun, 05.Jan.03, 19:03      Reply with quoteBack to top

Ich vergaß zu sagen das ich seit vielen Jahren zur ambulanten Therapie gehe und mich das wohl auch beim Überleben hilft.
Es ist eine reine Gesprächstherapie.
Was mich noch einmal bei einer stationäre Therapie hoffen läßt ist das diese eine emotionale Körpertherapie ist.
Reden, reden kann ich gut. Ich komme selber aus einem sozialen Beruf und habe x-tausend Fachbücher gelesen.
Mit reden komme ich aber nicht in mir an,kann mich gut um eigentlich wichtige Sachen herumdrehen.
Eine Körpertherapie ist zwar einerseits der absolute Horror. Die Nähe, meine Kontrollverluste,all das nimmt mir fast den Atem vor Angst.
Andererseits habe ich in der Klinik erlebt das ich egal was passierte aufgefangen wurde und mir immer wieder gezeigt wurde das ich ok bin so wie ich bin.
Ambulant lasse ich das gar nicht zu.
Ich hoffe einfach ob vielleicht jemand hier im Forum Erfahrung damit hat.
Ich weiß einfach nicht ob es helfen kann dort noch einmal hinzugehen.
Es war wirklich kein Spaziergang dort und ich hab mir geschworen so etwas nie wieder zu tun,nie wieder eine stationäre Therapie zu machen.
Wozu durch diese Hölle gehen wenn es nichts bringt.
Villeicht gibt es andere Therapieformen die für Borderliner besser sind,andere Kliniken die mir helfen könnten.

Gruß Zottel
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r.l.fellner
Psychotherapeut
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Post Mon, 06.Jan.03, 2:11      Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Zottel,

ich muß Fallen.Angel insofern ein wenig widersprechen, als man die Borderline-Persönlichkeitsstörung zwar nicht "weg machen", aber sehr wohl therapieren kann - je nach Ausprägung und Schwere der Störung auch bis zu relativer Beschwerdefreiheit.

Voraussetzung ist jedoch eine Therapie, die "paßt" - von der Person des(r) Psychotherapeuten(in) bis zum "Durchhalten" der Betroffenen, die auch in schwierigeren Phasen eine begonnene Therapie keinesfalls abbrechen, unterbrechen oder oder eigenmächtig den vom Therapeuten empfohlenen Therapieplan abändern (zB. ausfallen-lassen mehrerer Stunden etc.) sollten.

Im Unterschied zu Ihrer Befürchtung finde ich, daß Sie Ihre widersprüchlichen Gefühle in Bezug auf eine weitere Therapie sehr gut verdeutlicht haben. Derartige Gefühle sind völlig normal, sogar in einer "regulären" Psychotherapie. Ganz besonders auch nach Ihren zum Teil schwierigen Erfahrungen der letzten Jahre. Wichtig ist, daß Sie dennoch dran bleiben und nicht aufgeben. Führen Sie ein Therapietagebuch? Wenn ja, werden Sie sich in 5 Jahren vermutlich wundern, was sich seither bereits alles zum Positiven verändert hat. Nicht immer ist es leicht, ohne schriftliches Festhalten der aktuellen psychischen Verfassung Erfolge und Verbesserungen auch ausreichend zu bemerken, weil sich das Selbst-Bewußtsein sofort adaptiert und dazu neigt, schlechte Erinnerungen zu verdrängen (vergessen).

Alles Gute weiterhin!
Fellner

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zottel
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Post Mon, 06.Jan.03, 5:48      Reply with quoteBack to top

Hallo H. Fellner,

das mit der relativen Beschwerdefreiheit ist es wohl was mich im Moment irre macht.
Ich dachte früher mal gut jetzt mach ich Therapie,werde clean,versuche meine Suchtverlagerungen in den Griff zu bekommen und dann ist gut.
Dann kann ich das Leben führen was ich mir erträume.

Dann wurde mir klar gemacht das meine Süchte nur ein Symptom für etwas anderes sind, das ich Borderlinerin bin.
Alles wurde noch schlimmer.
Klar (eigentlich nicht so klar) hat sich mein Leben zum Positiven geändert.
Auch wenn ich es oft versuche kann selbst ich nicht so Blind bleiben das nicht zu glauben.
Ich wäre schlichtweg Tot heute.
Was auf jeden Fall schlimmer geworden ist ,ist es mit mir auszuhalten.Ist es mich unter Kontrolle zu halten.
Ich bin clean geworden weil ich ein ganz normales Leben wollte, einen Mann den ich lieben kann und der mich lieben darf, eigene Kinder von dennen ich früher immer gerne vier haben wollte, einen Job in dem ich klar komme usw.
Davon bin ich heute weiter entfernt als jemals zuvor.
Ich habe das Gefühl noch einmal etwas vergangenes klären zu müssen,das geht nur Stationär (ambulant scheue ich dieses Thema we der Teufel das Weiwasser).
Ich hab Angst.

traurig Zottel
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