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Apollon
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M,


Post Sat, 04.Jan.03, 23:22      Apollon Reply with quoteBack to top

Ich nenne mich Apollon weil ich vor einigen Monaten etwas von zwei unterschiedlichen Wegen gelesen habe, und mich für einen der beiden entschieden habe. Vielleicht war mir mein Weg auch in die Wiege gelegt, ich weiß es nicht.

Nun denn. Das eine ist der Weg des Dyonisos. Ein griechischer Gott, der später bei den Römern Bacchus genannt wurde. Er kannte seine Eltern nicht, und war Zeit seines Lebens bestrebt sich zu besaufen oder anders zu betäuben und dabei wahllos mit Frauen zu vögeln. Ich glaube er war auf der Suche nach der Mutter, nach dem unendlichen Wohlgefühls des Embryos der Gebährmutter, ohne Gedanken, nur wohlige Wärme.

Auf der anderen Seite steht Apollon, der Gott der Künste, der Sonne, der Gesetzmäßigkeit und Ordnung, des Rechts und des Friedens, der Jugend, der Heilkunde und der Weissagung. Auch er war hatte einige Frauen, doch diese begehrten ihn wegen seiner Männlichkeit, deren Ausdruck seine Passionen und Künste waren. Apollon kannte seine Eltern, sein Vater stand hinter ihm, genau wie seine Mutter.

Viele Menschen wollen leben wie Dionysos. Für diese Menschen ist es eine Qual zu arbeiten, ihren Job herunterzudrehen. Sie leben nur für das Wochenende oder den Urlaub, wo sie endlich die "Sau rauslassen" oder sich von früh bis abends vor die Glotze hängen können.
Für Apollon dagegen war ist seine Arbeit seine Leidenschaft, sein Hobby, seine Kunst. Er beginnt seine Arbeit wohlgelaunt, denn er kann wieder etwas (er)schaffen.

Natürlich sind in uns Menschen beide Dinge vereint, und es ist auch für einen Menschen auf Apollons Wegen wichtig, sich dann und wann Entspannung in Dionysos' Angeboten zu holen. Sonst wiederfährt einem dasselbe wie Ikarus, der bis zur apollonischen Sonne fliegen wollte, und dabei nur das Ertrinken in Dionsys' Ozean fand.
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Xena
sporadischer Gast
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W, 21


Post Thu, 30.Jan.03, 19:50      Reply with quoteBack to top

Hallo Apollon,

wow, du beschäftigst dich mit den griechischen Göttern? Das finde ich toll. Hatte ich auch mal gemacht, aber jetzt fehlt mir irgendwie die Zeit und teilweise auch die Lust dazu. Aber ist schon interessant gewesen, deinen Beitrag zu lesen. grinsend

Also mir persönlich ist das Privatleben ja eigentlich sehr wichtig. Wichtiger als der Beruf. Aber ohne Arbeit kein Geld und ohne Geld kein Privatleben. Damit meine ich nicht saufen und sonstiges dergleichen. Ich meine mit dem Privatleben die Familie, die Entspannung. Aber ausspannen kann man nur, wenn man auch gearbeitet hat. Ansonsten hat man ja nichts zum Ausspannen.

Also ist das sowas wie eine Mischung aus Apollon und Dionysos.
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Apollon
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Posts 213

M,


Post Fri, 31.Jan.03, 11:50      Reply with quoteBack to top

Für mich ist es so: Wenn das berufliche Umfeld paßt, dann machts auch Freude, und man empfindet es nicht als Arbeit im allgemeinen Sinne. Und das Feiern ist ein Ausdruck von Lebensfreude, nicht ein Betäuben. Das gute Lebens-Umfeld, d.h. privat und beruflich, schafft man sich. Ich glaube man ist dazu in der Lage, wenn man Vater und Mutter hatte, und diese hinter einem stehen. Und falls man sie nicht hatte, dann muß man als Erwachsener sein Schicksal, daß es eben nicht so war, tragen, und dadurch kann man ebenso aufrecht gehen und tiefere Freude am eigenen Leben gewinnen. Das nenne ich den Weg des Apollon.

Wenn ich mein Leben allerdings als Qual wahrnehme, weil mir von Kind auf irgendwas fehlte, und für immer mit diesem Schicksal hadere, bekannt auch als Leiden, dann werde ich mir auch ein berufliches Umfeld schaffen, das tatsächlich eine Qual ist. Meine unbewußte Einstellung wäre dann so, als ob ich ein schlechtes Leben verdient hätte. Um daraus zu entkommen, betäubt sich ein derartiger Mensch.

Wenn man das Fehlende als fehlende (Mutter-)Liebe sieht, dann kann man das Betäuben als kurzfristiges Zurück in die Gebährmutter interpretieren. Weil Dyonisos Vater und Mutter fehlten, ziehe ich ihn als prominenten Stellvertreter für diesen Weg heran.
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Sahrah
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Posts 12

,


Post Sat, 01.Feb.03, 8:18      Reply with quoteBack to top

hallo Apollon,

finde es gut, dass Du Dich dem Optimismus verschreibst.

aber vereinen sich nicht Apollon und Dionysos nicht nur in jedem Menschen sondern auch in jedem Geschehen an sich ?
so kann ich leiden, weil eben in diesem Moment alles andere Verleugnung wäre, und dennoch auch darin optimistisch sein, indem ich es als Chance zum inneren Wachstum sehe.....

Leiden nur als Synonym für ein Hadern mit dem Schiksal ?
oder vielleicht auch als Fähigkeit, die in ihrer Stärke der entspricht, sich glücklich zu fühlen ?

Sahrah
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omegaboomer
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Posts 381
Wohnort hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen
,


Post Mon, 17.Feb.03, 10:24      Reply with quoteBack to top

Apollon, Hallo!
Der Ausflug mit Dir in die Griechische Mythologie war erfrischend.
Hattest Du jetzt Vater und Mutter, oder nicht?Oder hab ich was nicht verstanden?
Jedenfalls läßt Du Herz und Verstand erahnen und daß wir sicher alle etwas von Dir lernen können.
Wenn ich kann, möchte ich auch gerne etwas zurück geben - wird sich weisen.
Laß von Dir hören!omegaboomer

_________________
Sobald Du mich festlegst, verneinst Du mich.
Trespassers will be prosecuted.
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Apollon
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Posts 213

M,


Post Mon, 17.Feb.03, 13:38      Reply with quoteBack to top

omegaboomer wrote:
Hattest Du jetzt Vater und Mutter, oder nicht?

Habe die Besten.
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Ische
Helferlein
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Posts 103




Post Mon, 17.Feb.03, 21:17      Reply with quoteBack to top

Hallo Apollon,

es ist sehr schön, wenn man wie Du ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat. Eltern, die sich und ihre Kinder wirklich lieben, ermöglichen den Kindern durch ihr liebevolles Verhalten und durch ihr harmonisches Miteinander einen guten Start ins Leben. Diese Kinder haben eine glückliche Kindheit und werden sich wahrscheinlich zu stabilen Erwachsenen entwickeln.

Wenn es jedoch zwischen den Eltern nicht richtig stimmt und sie ihre Spannungen und Disharmonien auf dem Rücken der Kinder ausleben (z. B. die Kinder für ihre Grabenkämpfe mißbrauchen), vielleicht sogar die Kinder im Grunde gar nicht wirklich gewollt haben, werden sich diese nie gern an ihr Elternhaus erinnern und wahrscheinlich im Verlauf des weiteren Lebens eher Schwierigkeiten mit sich und anderen haben als Menschen, die eine glückliche Kindheit erlebten.

Die Erfahrungen, die man in der Kindheit gemacht hat, und die Gefühle, die man als Kind hatte, wirken im weiteren Leben fort. Eine schöne Kindheit ist ein "Schatz", der einem im Leben die Kraft gibt, auch negative Situationen zu meistern.

_________________
Ische grüßt aus Hamburg!
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