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Amairgain
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W, 22


Post Fri, 26.Dec.03, 0:00      Unterstützung für Einzelfall?? Reply with quoteBack to top

Ich hätte gern eine Meinung zu folgendem Fall:

Ein Mädchen, das immer schon pummelig war (im Alter von 13/14 Jahren etwa 75 Kg) bekommt mit 18 Jahren kurz vorm Abi Depressionen. Das Gewicht geht auf etwa 55 kg runter, vielleicht auch noch weniger. Die kommenden drei Jahre verbringt sie mit Abi, dann einem Studium, das sie abbricht. Die ganze Zeit über sind zwar Menschen da, aber wirklich verlassen kann sie sich nach ihrem Gefühl auf niemanden. Und sie kommt auch nicht aus sich heraus. Das ist wohl ihr größtes Problem.

Im Frühjahr diesen Jahres begann das Essproblem schwerwiegender zu werden: Verzicht auf Süßigkeiten (außer Lakritz, denn das hat ja wenig Kalorien und kaum Fett) und hochkalorische Speisen (Käse, Pizza und soviele andere leckere Dinge). Joghurt tritt auf den täglichen Speiseplan, wird aber mittlerweile auch gemieden, weil 90 Kalorien für 100g ja viel zuviel sind. Und ein Becher beinhaltet ja schließlich meist die doppelte Menge.

Also nur noch Ananas (Fatburner), Reis (Entwässerung), Brot und Instant-Hühnersuppen samt Salzstangen. Trockefrüchte werden gegessen mit dem Hintergedanken, dass sie abführend wirken. Jeder Biss bestärkt das schlechte Gewissen. Gegessen wird meist allein.

Wie soll das weitergehen? Eine Therapie hat sie angefangen, die geht aber erst im Januar weiter. Ich möchte helfen - aber wie?? Das Mädel ist verzweifelt.

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-ohne.Sinn-
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W, 18


Post Fri, 26.Dec.03, 18:39      Re: Unterstützung für Einzelfall?? Reply with quoteBack to top

Hallo!


Falls du ihr helfen willst, solltest du einfach für sie dasein... viel mehr kannst du vermutlich nicht machen - aber du wärst immerhin eine Unterstützung, wenn sie es annimmt.


Sprichst du von dir selbst?


LG
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Steffi87
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W, 20


Post Fri, 26.Dec.03, 19:58      Re: Unterstützung für Einzelfall?? Reply with quoteBack to top

ich glaub auch, dass du ihr nur durch deine Anwesenheit helfen kannst...zeig ihr, dass sie nicht allein ist...

Ich wusste nicht, dass das eine Störung ist.... genau so ging es mir vor zwei Jahren... es hat ein ganzes Jahr angehalten...
Ich habe echt nichts angerührt wo mehr als 3g Fett drauf stand....
Als meine Mutter mir Mittags eine Suppe mit 4,5 g geben wollte....oh, weh, das war ein Aufstand Rolling Eyes
Egal wer was zu mir gesagt hat...ich hab es nicht eingesehen und ich hatte keinen Bock auf all solche Sachen...im Gegenteil: wenn ich sah, wie jemand eine Pizza aß oder Süßigkeiten hab ich mich gefreut, dass ich die Kalorien nicht zu mir nehme...

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Amairgain
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W, 22


Post Fri, 26.Dec.03, 22:17      Re: Unterstützung für Einzelfall?? Reply with quoteBack to top

*seufzt* ja, ich spreche von mir selbst. ich denke, ich bin magersüchtig, aber irgendwie nicht so wirklich. ich kann nichts hochkalorisches essen, bekomme tierisch schlechte laune, wenn ich dabei "erwischt" werde, was zu essen - versuche, bis zum abend ohne essen auszuharren, aber das geht ja nicht. natürlich ist da hunger und ich rechne immer und immer wieder die kalorien aus.

ich habe körperliche Beschwerden, Tendinosen (Sehnenreizzustände) in Schulter und Fuß, Schlafstörungen. Oft ist es schon vorgekommen, dass ich nachts wach wurde und Krämpfe in Bein und Fuß hatte, oder mich vorm Regal wiedergefunden und Salzstangen gegessen habe. Ananas esse ich mit Vorliebe aber meist ja nur, damit das Fett verbrannt wird. Das ist auch der Grund für den Verzehr von Trockenfrüchten.

Was ist das, was ich habe? Wie soll ich anfangen, mir neben der Therapie selber zu helfen? Es werden viele Dinge aufgearbeitet werden müssen, aber wie werd ich diese verdammte Essstörung los? Ich will doch nur so normal leben wie andere auch. Normal Schokolade essen können ohne schlechtes Gewissen...Allein das zu schreiben bedeutet für mich eine große Überwindung, aber so langsam weiß ich nicht weiter. Weihnachten ist vorbei und es wird halt viel gegessen; ich habe für meine Verhältnisse auch etwas mehr gegessen glaube ich (hab da schon kein Gefühl mehr für) und nun sowas wie einen Blähbauch, der nicht weggeht. Als ob die Verdauung sich verlangsamt hat...ich hab keine Ahnung. Was soll ich tun?

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Thunder
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Post Fri, 26.Dec.03, 23:29      Re: Unterstützung für Einzelfall?? Reply with quoteBack to top

hallo du

ich denke du wirst dich selbst ins kalte wasser werfen müssen.
überleg mal, wie kam das mit dem fett weglassen? hast du damit
auf einmal angefangen oder dachtest du.. naja lass ich mal salami weg..
dann hast du käse weg gelassen, dann vielleicht wurst, dann hühnchen
und langsam langsam bist du runter auf total fettarm/fettfrei
schreibst ja selbst, du hast früher joghurt gegessen, jetzt nicht
mehr weil er jetzt zu viele kalorien hat?! aber du KONNTEST es doch
mal essen und DU KANNST es immer noch! Versuch es auch wenn
es schwer fällt. iss einfach einen becher joghurt und du wirst sehn
es bringt dich nicht um. esse öfter mal was mit MEHR fett, nicht
viel davon, einfach so, integriere es wieder, so wie du es weggelassen
hast. es wird dann wieder ein teil in deinem speiseplan.
und wenn du am anfang nur ein halbes joghurt oder ein mini stück
käse isst, hauptsach du springst über deinen schatten!

Dass ananas fett verbrennt ist übrigens irrsinn. habs auch öfter
schon gelesen aber wenn sie was tut dann unterstützt sie höchstens
die verdauung durch die enzyme aber dann müsstest du acuh etwas
essen dass sie unterstützen soll, sprich was mit fett.. aus den körper
zellen nimmt sie es sicher nicht raus. und trockenfrüchte helfen so
weit ich weiß gegen verstopfung, aber dass sie abführend wirken
denke ich nicht. also wenn du normalen stuhlgang hast wird daraus
sicher kein durchfall. Magst du trockenfrüchte überhaupt? ich für
meinen teil esse sie sehr gerne, weil sie mir schmecken. Wurde
aber oft darauf hingewiesen dass sie BLÄHUNGEN wegen den vielen
ballaststoffen verursachen können also pass ich da etwas auf.
obst und gemüse verursacht ohnehin blähungen also wunder dich
nicht über deinen bauch, wobei sowas auch psychisch bedingt sein kann!
Das beste wäre wenn du erst mal versuchst die kalorien zu vergessen.
das is natürlich schwer. aber versuch einfach mal nicht sie zu zählen,
ob vor oder nach dem essen... irgendwann gewöhnst du es dir ab.
WIRKLICH dieses zeug mit dem essen ist vorwiegend auch eine
gewohnheitssache, zumindest war es bei mir so. Mir hat es tatsächlich
geholfen langsam alles wieder zu integrieren.
keiner will dass du dir ne pizza einverleibst, aber vielleicht mein EIN
stück davon, einfach so, weils schmeckt. ein stück ist nun echt
nicht zu viel fett und kalorien, das kannst du ruhig machen und ein
stück schokolade ebenso wenig.
Also probiers einfach mal.. und natürlich solltest du dir gedanken machen
wieso du überhaupt damit angefangen hast.
ich hoffe es klappt auch bei dir
viel glück
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Amairgain
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W, 22


Post Fri, 26.Dec.03, 23:42      Re: Unterstützung für Einzelfall?? Reply with quoteBack to top

danke..

ich weiß, wie ich es machen sollte, aber ich hab das gefühl, rasend zu werden, wenn ich weiß, was ich gegessen habe. ich habe mir schon in den arm geritzt deswegen, heute hab ich zum ersten mal versucht, zu erbrechen. nur geklappt hat es nicht und im nachhinein bin ich froh darüber.

es hilft mir zu wissen, dass die therapie angefangen hat, aber es sind soviele sachen, weswegen ich hin will - aber kaum sitze ich dem psychologen gegenüber, ist mein kopf leer; ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. ich setze sehr große erwartungen in die therapie, will mitarbeiten, aber ich habe das gefühl, ich stehe vor einem berg, der nicht zu bewältigen ist. wenn ich versucht habe, über probleme zu sprechen in der letzten zeit (zu personen aus meinem näheren umfeld, zu denen ich aber nur geringes vertrauen habe), kam ich mir so klein und schäbig vor, weil ich mir immer sage, dass es menschen gibt, denen es sehr viel dreckiger geht als mir.

das soll jetzt nicht die selbstmitleidstour werden - aber - bin ich magersüchtig? ist das anorexie? zusätzlich depressionen und was weiß ich nicht noch alles....wo soll ich anfangen, etwas zu verbessern? im kleinen, ja. aber wie werd ich mit dem tosenden gefühl in mir fertig, wie soll ich das akzeptieren, was ich im spiegel seh?

ich erwarte ehrlich gesagt keine antwort auf das alles - den satz "ich weiß ja zu wenig von dir, du erzählst ja kaum was" hab ich sooft gehört. und wenn ich mich in leser hineinversetze...es kennt ja niemand meine situation..und doch ist ein kleiner hoffnungsschimmer da, dass noch nicht alles zu spät ist - rat vielleicht kommen kann.

Amai

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