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obscur
Helferlein
44
hamburg W, 25
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Mon, 22.Dec.03, 14:13 gelangweilt? und/oder schlechter charakter? |
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hallo,
ich versuche das hier jetzt mal. das ist hoeflich, oder? bin ich selten. klares reden faellt mir zur zeit schwer, verstricke mich schnell in komische spiralen, hoffe, dass ich nicht zu verworren klinge.
ich finde schlecht ein gesundes mass. meine mutter meint, ich renne solange weiter, bis ich mit dem kopf gegen die wand knalle. genau das ist mir nun mal wieder passiert.
zur vorgeschichte: mitte april habe ich vom tod meines vaters erfahren, der ein jahr vorher verschwunden ist - wobei er sich, sachen verschenkend, verabschiedet hat. als ich 8-9 war, hat er uns (meine mutter, juengere schwester und mich) verlassen. so wie es aussieht, hat er sich wohl das leben genommen. ich habe ihn unglaublich geliebt, wir hatten wenig kontakt, emotional sind wir nie wieder so richtig warm geworden, obwohl wir es beide so gut es ging versucht haben.
da ich mich um vieles kuemmern musste, hat mich die blanke trauer erst sehr spaet eingeholt. ich wache nachts weinend auf, verlasse das haus eigentlich nur noch zum einkaufen, sobald mich jemand nett fragt, wie es mir geht kann ich nicht antworten, breche staendig in traenen aus.
meine problemloesungsstrategie ist verquer, wenn dinge passieren, die schlimm sind, dann unternehme ich zuerst die aufregensten und anstrengensten ablenkungsmanoever, bis ich dann irgendwann einfach nur noch zusammenbreche. im sommer habe ich einen sommerkurs an der uni besucht, mich von meinem freund getrennt, bin dann nicht mit ihm (wie geplant) sondern mit einem, den ich dort kennengelernt habe, in den urlaub gefahren -
danach habe ich verstaerkt angefangen zu trinken und weniger gegessen. das trinken und ausgehen generell habe ich mir nun abgewoehnt, da ich mich nach drei bier schon uebergeben muss, und unter traenen zusammenbreche.
vor ein paar jahren habe ich mich schon einmal emotional so dermassen uebernommen, dass ich fast 3 jahre lang nicht gegessen (erst das, dann erbrochen) und nicht geschlafen habe. es ist dann langsam besser geworden - und ich habe es ein ganzes jahr (bis zum herbstanfang) ohne geschafft.
gegenueber meiner mutter und schwester versuche ich so stark wie moeglich zu wirken, um sie nicht zu beunruhigen - was zur zeit leider nicht gelingen will. helfen lasse ich mir nicht gerne, und zur zeit habe ich die grosse angst, dass ich jeden mit hinunterreisse, mit dem ich rede. der man meiner mutter ist selbstaendig und arbeitsos seit jahren, sie stehen beide kurz vor dem endgueltigen finanziellen aus - ohne altersversorgung. meine schwester hat - ebenso wie ich - gerade mit einer therapie angefangen.
enge freunde zum stuetzen hatte/habe ich nicht. ich habe ein paar leute, die ich sehr gerne mag, ansonsten bin ich recht offen, gehe auch alleine weg, spreche leute an, dh ein gruppenmensch war ich nie, dafuer brauche ich zusehr die unabhaengigkeit.
diese mischung aus aggression und trauer raubt mir jegliche energie - bestaetigt wahrscheinlich das, was mir fast ein jeder nachsagt, dass ich egoistisch bin.
schluss jetzt. und danke fuers zuhoeren.
tja -
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curlyB
sporadischer Gast
27
Regensburg W, 25
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Fri, 20.Jul.07, 18:28 Re: gelangweilt? und/oder schlechter charakter? |
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Hallo obscur,
Sag mal befindest du dich auch in einer Therapie? falls nein, empfehl eich sie dir! Das ganze kommt mir ein bissche bekannt vor und ich kann dich nur vor der Isolation waren, irgendwann kommt diese nämlich so wie sich das für mich anhört...auch wenn du leute magst aber ihnen doch nicht viel Einblick in deine Gefühle und Gedanken gibst.
Noch was: DU BIST NICHT EGOISTISCH DESWEGEN!!!!!
alles liebe CURLY
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