Author |
Message |
Zonneschijn
neu an Bord!
3
W, 21
|
Sat, 20.Dec.03, 20:49 Essen als Ersatz? |
|
Hallo ihr Lieben!
Bin ganz neu in diesem Forum und echt froh, es gefunden zu haben!
Hoffe, ihr versteht mein Problem. Seit meinem 13. Lebensjahr ( bin jetzt 21) habe ich Probleme mit Essen. Habe zu der Zeit 62 Kg gewogen ( nach einer Extremdiät), dann habe ich in den darauffolgenden Jahren wieder alles in mich hingestopft und letztendlich am Anfang diesen Jahres fast 90 kg gewogen. Habe ab Anfang diesen Jahres bis jetzt abgenommen, so dass ich jetzt 70 kg wiege. Habe dieses Jahr auch keine Extremdiät gemacht, sondern meine Essgewohnheiten umgestellt. Aber es gibt halt immer wieder "Rückschläge", Tage an denen ich einfach nur essen könnte, besonders Schokolade kann ich echt Tafelweise in mich reinstopfen und mache es dann oft auch. Essen ist für mich ein Ersatz, ein Ersatz nach Liebe und Zuneigung. Es gibt Tage, da dreht sich mein Leben nur um Essen. Was ich essen soll, was nicht, was man darf, was nicht. Fühle mich schon blöd bevor ich einen Essanfall bekomme, während ich dann esse und auch danach. Wieso mache ich das denn dann trotzdem?
Was ist das für ne Art von Essstörung? Ist es überhaupt eine Essstörung?
Habt ihr ähnliche Probleme? Wie geht ihr damit um, wenn ihr merkt, dass ein Essanfall naht?
Alles liebe, Nina
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Steffi87
Helferlein
99
the armpit of the universe W, 20
|
Sun, 21.Dec.03, 9:16 Re: Essen als Ersatz? |
|
Hi Nina!
Also meiner Meinung nach leidest du auf jeden Fall unter einer Eßstörung.
Gedanken wie "Darf ich das Essen? Oder nicht? Ist das nicht vielleicht zu Kalorienreich? usw" bestimmen deinen Alltag und das sollte nicht sein... ich weiss das is sehr schwer. Auch ich bin sehr oft am Kalorien zählen usw, was dazu führt, dass ich oft aus den Latschen kippe... und da ich Vegetarierin bin ernähre ich mich eh größtenteils von salat.
Du musst dir immer klar machen... wo du gerade das Thema " Schokolade in dich reinstopfen" angesprochen hast.... das Essen genau so süchtig machen kann wie Zigaretten usw... Manche Leute trinken Alkohol wenn es ihnen schlacht geht, andere essen halt.
Also hier ein paar Tipps für dich, die bei mir ganz gut klappen, wenn ich mal wieder "Heißhunger" verspüre ( natürlich bin auch ich nicht immer konsequent):
1. mach Sport... das setzt genau wie Schokolade Glückshormone frei
2. ess ruhig jeden Tag ein kleines Stück Schokolade ( 20g sind erlaubt), das beugt Heißhungerattacken vor und macht auch nicht dick, weil es vom Körper sofort verbrannt wird
3. Zähne putzen! Ich weiss das klingt doof,aber der Geschmack der Zahnpasta nimmt dir den Hunger auf was Süßes
4. Anstatt Schokolade zu kaufen....kauf doch Annanas... ist lecker und entschlackt...
5.Ganz wichtig: ess doch mal morgens was Süßes! Da gibt es Energie und setzt nicht so schnell an, weil du den ganzen Tag ja in Bewegung bist.
6. Ab 18h sollte man nur noch Obst essen
So.... wenn mir noch mehr einfällt schreib ichs dir...
Und hör auf so streng mit dir zu sein und das wichtigste ist: hab kein schlechtes Gewissen wenn du mal gesündigt hast... das tut jeder von uns mal
Ich wünsche dir alles Gute
Steffi
|
_________________ ... and you´ll be here in my arms ... just sleeping ... |
|
|
|
dori
sporadischer Gast
6
Frankfurt a.M. W, 16
|
Mon, 29.Dec.03, 0:07 Re: Essen als Ersatz? |
|
Hi Nina!
Hört sich stark nach ner ESsstörung an. MAch am besten so früh wie möglich ne Therapie. Sonst kommst du da nie raus.
Lieben Gruß, Dori
|
|
|
|
|
PoppyRed
Helferlein
65
Thüringen W, 18
|
Thu, 15.Jan.04, 20:46 Re: Essen als Ersatz? |
|
Geht mir ebenso wie dir Nina!
Auch für mich stellt Essen nen Ersatz da.
3 Wochen lang war mein Freund nun bei mir zuhause und ich hatte keinen Drang zu fressen.
Seit Montag ist er wieder nachhause gefahren, und prompt hab ich nen Fressanfall gemacht.
Selbiges dann am Dienstag, Mittwoch und heute.
Fühle mich wieder fett, aufgequollen, eklig, ...
Ich könnte so heulen!
Dabei liegt alles nur an meiner eigenen Doofheit und daran, dass ich zu schwach bin, mich solchen dummen Trieben zu widersetzen...
Meine Psychotante meinte heute, dass das Fressen so zur Gewohnheit geworden ist, wie bei anderen Menschen das Rauchen.
Es ist Ersatz, Rückzug,...
"Grundprinzip" ist das "für-sich-sorgen-wollen" und "sich-mit-Nahrung-versorgen", aber ich mache damit natürlich viel mehr kaputt!!! (Was mirt ja durchaus IMMER bewusst ist!)
Freunde treffen mag ich aber nicht!
Wenn ich nach der Schule nachhause komme mach ich nen Fressanfall, trinke viel Kaffee und Cola, schmeiß ne Coffeintablette ein, und dann surf ich im Internet und arbeite am PC, bzw. mache Hausaufgaben.
Triffst du dich (noch) mit anderen Leuten?
Ganz liebe Grüße
PoppyRed
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Junimond
sporadischer Gast
6
Hochsauerland W, 32
|
Thu, 15.Jan.04, 21:39 Re: Essen als Ersatz? |
|
hallo Nina!
Ich gehe nach deinen Angaben ganz stark davon aus , dass du an einer ES leidest.
ich würde dir in jedem Fall eine ambulante Therapie empfehlen- du gewinnst wieder Lebensfreude wenn du gesund wirst, ausserdem lernst du in der Therapie den Seelenhunger nicht mit deinem körperlichen Hunger zu verwechseln- schliesslich wird deine Sele satt und du "überisst deinen Körper nicht"
Ich hatte selbst zwei Jahre Magersucht und anschliessend vier Jahre Bulimie. Ambulante Therapie und einen stationären Aufenthalt habe ich schon hinter mir und mittlerweile bin ich weitgehend symptomfrei
Insofern: je früher desto besser
Viele liebe Grüsse und glaub an dich!!!!!
Junimond
|
_________________ "Jeder sieht was du scheinst, aber nur wenige fühlen was du bist" |
|
|
|
netti
neu an Bord!
2
berlin W, 38
|
Tue, 24.Feb.04, 22:41 Re: Essen als Ersatz? |
|
Hallo Nina
Ich war esssüchtig und hatte die gleichen Gedanken wie du. Bitte fang an, gute Literatur zum Thema zu lesen, z. B. von Susi Orbach "Anti- Diät- Buch 1 und 2". Es geht darin genau über diese Themen, Essanfälle, wie kann ich mittendrin aufhören? Die schlechten Gefühle, die man hat. Du brauchst Hilfe, die bekommst du in Selbsthilfegruppen zum Thema. Ernährungstipps helfen dir nicht weiter, ich glaube, du kennst sie besser als viele andere. Bei deinen extremen Gewichtsschwankungen deutet das für mich auf ziemlich heftige Probleme hin.
Abnehmen ist nicht die Lösung. Diäten hast du schon zig hinter dir. Du schaffst das ja, aber deine Psyche, die braucht Nahrung, und die kriegst du nicht übers schlank sein. Wie fühlst du dich nach einer Diät? Mal ehrlich ?
ich habe mich immer ohne Power und klein wie ne Kirchenmaus gefühlt. Klar, Komplimente kriegt man, aber die "nähren" einen auch nicht auf Dauer. Dann kommt die nächste Essattacke und die nächste.... Man lernt auch über einen langen Zeitraum komisches Verhalten dem Essen gegenüber. Das schleift sich ein. Man kennt kein normales Hungergefühl mehr, es gibt dieses total ausgelaugte oder dieses vollgefressen sein.
Mach Schluss und therapier Dich oder lass dich therapieren. Alles Gute
|
|
|
|
|
Werbung |
|
ergo
neu an Bord!
1
W, 30
|
Fri, 27.Feb.04, 7:12 Re: Essen als Ersatz? |
|
Hallo, habe auch ähnliche Probleme! Ich denke auch, dass es eine Es ist!Wenn das Essen so den Alltag bestimmt, dann ist das nicht gesund!Zu den Tips von Steffi: Also sie sind alle sehr sinnvoll, bis auf den Punkt, morgens was Süßes zu essen! Problem dabei ist, dass sich der Blutzuckerspiegel extrem erhöht und man dann über den Rest des Tages diesen Spiegel automatisch versucht zu halten! Das ist vom Körper so programmiert und sonst fällst du schnell in ein Leistungstief, wenn der Spiegel sich dann senkt! Ausserdem bekommt man dann zuviel Appetit und Heißhunger! Auf jeden Fall mußt du frühstücken, aber bitte nichts Süßes! Eher was Obst mit Joghurt oder ein Brot!Ich selber spreche da aus Erfahrung, da ich zu jeder tageszeit Schokí essen könnte und das auch oft schon getan habe! An Tagen, wo ich schon morgens damit angefangen habe, hatte ich den ganzen Tag Heisshunger auf Süßes und abends oft Kopfschmerzen! Der Tipp mit der Annanas ist super; kann ich nur bestätigen!
LG und viel Glück
Ergo
|
|
|
|
|
Feuervogel
neu an Bord!
1
Nähe Bonn W, 43
|
Fri, 27.Feb.04, 19:20 Re: Essen als Ersatz? |
|
Hallo lieber Sonnenschein,
leider kann ich dir auch nicht sagen, was das für eine Esstörung ist, aber dass es eine ist, glaube ich schon. Ich habe ähnliches Problem. Mein Gewicht liegt bei ca. 85 kg. Nur schaffe ich es gar nicht erst, so viel wie du abzunehmen. Es mangelt mir an Disziplin. Sicher, ich habe auch schon versucht, abzunehmen, wenn ich gut drauf war. Dann hat es auch kurzfristig geklappt. Ein paar kg waren weg, doch ich halte diese Disziplin dann nicht. Für mich ist Essen auch Ersatz für irgend eine Leere, für Liebe, die ich nicht genug bekomme. Aber ich glaube, es gibt keinen anderen Menschen, der einen wirklich füllen kann (z.B. mit Liebe). In Wirklichkeit ist es eher so, dass man sich selbst mehr lieben muss und damit die Leere auffüllt. Vielleicht mit Dingen, die man gerne tun würde aber bisher nicht getan hat, damit meine ich das tun, wofür man vermutlich auf der Welt ist, das, was einem ganz nah ist. Aber das ist nur theoretisch. Habe es bisher noch nicht geschafft. Das gleiche ist bei mir mit dem Rauchen. Arbeite aber dran, gebe nicht auf. Wenn du Lust hast, mir zu antworten, würde ich mich freuen. Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass du deine Leere aufzufüllen lernst, und zwar nicht mehr mit Essen. Alles Liebe Feuervogel
|
|
|
|
|
|
|