Schulphobie!?

neu an Bord! 2 M, 15

Also, erstmal Hallo an alle,

Kurzversion meiner Vergangenheit: Mit 11 ist mein Vater gestorben. Daraufhin hab ich mich zurückgezogen, jeglichen sozialen Kontakt abgebrochen und mich geweigert in die Schule zu gehen. Meiner Mutter gegenüber bin ich immer aggresiver geworden. Nach 1 1/2 Jahren stationärer Therapie hab ich alles wieder halbwegs in den griff gekriegt.

Gut, nur das Problem mit der Schule is nie ganz verschwunden. Im 2ten Semester ist es bis jetzt immer schwer gefallen regelmäßig in die Schule zu gehen.

Seit diesem Herbst bin ich in einer neuen Schule (Oberstufe), hab dort notenmäßig kein Problem, und habe auch relativ leicht neue Freunde gefunden.

Nur wird es jetzt schon von Tag zu Tag schlimmer hinzugehen. Und ich weiß nicht wieso!
Jede Stunde ist eine Qual, ich kriege Panik sobald sie beginnt. Die letzten Monate hab ich mich auch wieder immer mehr zurückgezogen, und bin nun Tag und Nacht in meinem Zimmer das ich so dunkel wie möglich halte. Meine Motivation zu leben ist gleich 0. Ich habe wutausbrüche, und weiß nicht wie es weitergehen soll.
Bitte um hilfe!
lg. Charon

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi,
erstmal gut, dass du hier gelandet bist Wink

In was für Situationen hast du denn genau Angst?
Gehst du zur Psychotherapie?
Wie kommst du jetzt mit Deiner Mutter aus? Was sagt sie zu deinem Rückzug?
Rolling Eyes

PS: Wenn du akute Selbstmordgedanken hast, solltest du dich an eine andere Stelle wenden (ich hoffe nicht)

sporadischer Gast 16 W, 16

Mir geht es auch so. Ich kann einfach nicht mehr in die Schule gehen. Ich denke mittlerweile ständig über den Tod nach...
Cry

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hört mal,
also ich habe mit 14 angefangen die Schule zu schwänzen, weil ich Angst hatte, habe in Läden geklaut nur um erwischt zu werden, gekifft, letztendlich die Schule gannz verweigert, bin von zu Hause abgehauen und habe mit den Punks auf der Straße gelebt, wurde vom Jugendamt und einer Klinik immer wieder nach Hause geschickt und bin dann so depressiv geworden, dass ich versucht habe mich umzubringen.

Meine Eltern waren die Hauptursache und von dort durfte ich mit 16 (gegen den Willen meiner Eltern) in eine therapeutische WG umziehen. Bin dann gleich wieder zurück zur Schule und habe mein Abi gemacht.
Das war allerdings auch nicht einfach, da ich eine "schöne" zoziale Phobie entwickelt hatte und gleichzeitig wesentlich mehr Verantwortung tragen musste als andere in meinem Alter.

Damit habe ich immer noch zu tun - mit der sozialen Phobie und den Erinnerungen an die Zeit, wo ich ohne Selbstbestimmungsrecht hilflos allem ausgeliefert war.

ABER ES GEHT WEITER!
Auch wenn die Schule als Angstauslöser für euch jetzt erstmal im Mittelpunkt steht, hat es mit der Schule nicht mehr zu tun als mit zu Hause und niemand hat vor der Schule allgemein Angst, sondern vor dem, was dort passiert/passieren könnte. Deshalb meine Fragen.

neu an Bord! 2 M, 15

Also, ich merk das es besonders schlimm is, wenn ich nach dem Wochenende in der früh aufstehen muss. Das is überhaupt jeden Tag so, dass ich mit mir "kämpfe" in der früh aufzustehen. Und sonst: ..hm.. ja, eben in der Stunde, aber da gibts keinen bestimmten Auslöser, ich bekomm einfach total plötzlich Herzklopfen fühl mich total beengt, und hab nur noch den Gedanken wie ich da am schnellsten rauskomm.
Nein, Therapie schon eine Zeit lang nicht mehr.
Mit meiner Mutter laufts eigentlich glaub ich ziemlich "normal". Sie lebt teilweise noch in einer Traumwelt wo ich nie auf sie losgegeangen bin, und mein Vater mich nie geschlagen hat (hab ich vergessen zu sagen. aber er ist trotzdem mein Vater, ich hab ihn deswegen nicht gehasst oder so, weil ich sicherlich teilweise auch selber schuld war).
Meinen derzeitigen Rückzug tut sie als "normale Entwicklungsphase" ab. Keine Ahnung, vielleicht stimmt das ja auch..

Nein, Selbstmord is für mich kein Thema (mehr). Hab schon gelernt mit Druck umzugehen, ohne mich zu verletzen oder zu verstümmeln.

Aber Problem ist eben, das ich irgendwie sozialer werden sollte, und vor allem die Schule halbwegs ohne Probleme schaffen sollte. Wenns bleibt so wie jetzt is das sicher nicht möglich..

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Das Aufstehen war für mich auch immer total schlimm, so dass mir immer schwindlig wurde. Anfangs durfte ich dann noch zu Hause bleiben, später wurde behauptet, ich simuliere.
Wie fühlst du dich, wenn du im Mittelpunkt stehst? Machst du dir oft Gedanken über was andere denken?
"Normal" bedeutet hier wohl "für sie normal"...
Egal, was du mal "angestellt" hast, NIEMAND hat das Recht dich zu schlagen. Und deine Mutter kommt mir, deiner Beschreibung nach, ziemlich ignorant vor - macht sie aber sicher nicht absichtlich um dir zu schaden. Trotzdem: Angst ist auch in der Pubertät nicht normal und ein deutliches Zeichen dafür, dass du Hilfe brauchst.
Ich weiß, es ist schwer als Minderjähriger Hilfe zu organisieren und besonders mit Ängsten, aber warten bringt nichts. Meine Eltern waren/sind da genauso.
Versuch mal wieder an eine Psychotherapie ranzukommen und wenn das nicht geht gibt es auch noch Jugendberatungstellen (und natürlich auch das Jugendamt). Du hast ein Recht auf Hilfe.
Wenn es dir dann besser geht, wirst du auch wieder sozialer - in allen Bereichen (natürlich nicht von heute auf morgen)
Kopf hoch! Wink

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Schulphobie!?