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flocke
sporadischer Gast
9
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Thu, 02.Jan.03, 14:07 Liebe zwischen Therapeut/Klientin?! |
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Hallo,
Ich bin seit 2 ½ Jahren in meinen mittlerweile Ex Therapeuten verliebt.
Meine Entlassung aus der Klinik ist jetzt 2 Jahre her.
Ich wollte mit diesem Beitrag versuchen auch mal eine etwas andere, aber durchaus nicht einfachere, Seite dieses Themas anzusprechen.
Mein Therapeut wusste von meinen Gefühlen, er war verständnisvoll setzte aber auch klare Grenzen.
Unsere Beziehung trotzdem als eine "normale" Therapeutische Beziehung zu bezeichnen wäre allerdings kaum angemessen.
Es war aber leichter für uns, uns einzureden das sie das wäre dadurch musste keiner von uns Konsequenzen ziehen.
Wir fanden für alles eine Erklärung das unser Verhalten und unsere außergewöhnliche Beziehung zueinander rechtfertigte.
Nicht nur wir sondern auch andere Ärzte/Therapeuten/Pflegepersonal schauten lieber nicht so genau zu den sich immer mehr andeutenden Hinweisen hin.
Mit meiner Entlassung kamen weder ich noch mein Ex-Therapeut klar
Seine Einstellung das er meine Gefühle erwidert aber es trotzdem kein Wir geben wird, bewundere ich einerseits immer noch kann sie aber noch mehr nicht ertragen.
Es ist immer noch jeden Tag ein neues auf und ab mit uns, einerseits will er eine Beziehung
andererseits kann und darf er sie nicht eingehen.
Jeden Tag stehe ich mit der erneuten Angst auf das er seine Einstellung wieder geändert hat, und den Kontakt zu mir ganz abbricht, weil er mit seinen Gefühlen nicht klar kommt.
Am schlimmsten ist die Hoffnungslosigkeit der ganzen Situation, die Ambivalenz meiner und seiner Gefühle...manchmal ist der Wunsch und das verlangen einfach aufzugeben, mich wieder fallen zu lassen und die Verantwortung für mich wieder eine Weile abzugeben sehr groß ....
das was mir dann Kraft gibt aufs neue zu kämpfen sind seine Gefühle....
Die Angst bleibt trotzdem irgendwann nicht mehr dagegen ankämpfen zu können obwohl ich ihn liebe.
Weiß einfach nicht wie es weitergehen soll
Für Kommentare wäre ich dankbar.
VLG
flocke
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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herzlich willkommen flocke,
darf ich fragen, ob es irgendwie zu partnerschaftlichen berührungen in irgendeiner form gekommen ist?
oder küsse, oder sex?
liebe grüsse
Time
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Anette
Helferlein
50
Wien ,
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Hallo Flocke,
in dem Forum haben schon einige berichtet, dass sie sich in ihren Therapeuten verliebt haben (ich habe das umschifft, indem ich mir eine TherapeutIN genommen habe), aber noch nie kam vor, dass der Therapeut die Gefühle auch auf die gleiche Weise erwidert hat.
Ist zwischen Euch was gelaufen? Sagt er, dass er auch in Dich verliebt ist? Wenn ja, gibt es wirklich gesetzliche Barrieren für Euch? Ich meine, das ist ja nicht so wie zwischen Lehrer und Schülerin, Ihr seid schließlich zwei erwachsene Leute (hab aber keine Ahnung über die Bestimmungen).
Wie sieht Eure jetztige Beziehung aus (wie oft seht Ihr Euch, was macht Ihr dann)?
Liebe Grüße, Anette
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flocke
sporadischer Gast
9
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Hallo Time!!!
Nein nicht direkt zu Partnerschaftlichen berührungen...
Es gab berührungen ja...aber keinen SEX!
Es waren dann eher zufällige Berührungen...
Er mußte sich trotzdem mal vor seinem Chef wegen einer derartigen
Berührung verantworten- da sie ein aussenstehender mitbekommen hatte...
Er hat mir das erst viel später erzählt, auch das es ihn ganz schön in bedrängnis gebracht hat.
Viele Grüße
Flocke
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flocke
sporadischer Gast
9
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Liebe Anette,
auch ich habe seit dem eine ambulante Therapeutin, in den meisten Kliniken kann man sich das aber leider nicht aussuchen.
Außerdem hatte ich soweit auch damals nicht gedacht,das es diesen Umfang einnehmen könnte.
Sexuellen Kontakt hat es bisher nicht gegeben, ja er hat mir gesagt das er diese Gefühle auch hat- aber wir trotzdem nichts miteinander anfangen dürfen.
Ja, leider gibt es gesetztliche Regelungen,
Es gibt z.b. im Strafgesetzbuch §174c eine Bestimmung.
Außerdem in den meisten Berufsverordnungen das eine persönliche Beziehung innerhalb von mindestens 2Jahren nach Behandlungsende nicht erlaubt ist.
Wenn jemand was anderes weiß BITTE MELDEN!!!
Unsere Beziehung und das was wir machen hängt sehr davon ab welchen Standtpunkt er gerade vertritt, meistens Sitzen wir nur irgendwo und reden gehen Spazieren und so....
Normalerweise sehen wir uns c.a. alle paar Wochen, telefonieren eher öfters.
Mit dem sehen ists immer eher schwierig, da wir dann ja was miteinander könnten.
Ich weiß nicht wie es jetzt weitergehen soll...es ist so aussichtslos und doch kann ich ihn einfach nicht loslassen...
Liebe Grüße an Dich
von Flocke
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Sehr geehrte Flocke,
Sie befinden sich in einem destruktiven Beziehungsdilemma, bei welchem ich Ihnen dringend raten möchte, für Klärung zu sorgen (einen ersten Schritt haben Sie ja bereits getan, indem Sie hier im Forum Hilfe suchen).
Klärung bedeutet in diesem Fall: entweder eine klare Beendigung jeglicher Beziehung zu diesem Mann oder eine Fortsetzung - als Beziehung freundschaftlicher oder partnerschaftlicher Art (evt. rein rechtlich möglich, da das Ende des therapeutischen Verhältnisses lt. Ihren Zeilen schon länger zurückliegen dürfte, ob der Therapeut auch berufsethisch unanfechtbar wäre, läßt sich von hier aus nicht beurteilen).
Aus rein fachlicher Sicht jedoch, darüber möchte ich keinen Zweifel entstehen lassen, würde ich eindeutig für einen Abbruch Ihres Kontakts plädieren - auch, wenn Ihnen dies im Moment vermutlich sehr schwerfallen würde. Was meint denn Ihre Therapeutin zu dieser Form von Beziehung?
Eine Fortsetzung der Kontakte, so wie sie im Moment zu laufen scheinen, dürfte jedenfalls alles andere als gesund und stärkend für Sie sein - insofern sollte es Ihnen beiden ein Anliegen sein, endlich, nach so langer Zeit, für klare Verhältnisse zu sorgen. Kann ein Gespräch über dieses Thema die nötige Klärung nicht herbeiführen, ist Hilfe durch Dritte (etwa eine Beratung durch einen außenstehenden Psychotherapeuten*, dies ist auch anonym möglich) - und zwar umgehend - dringendst anzuraten.
Alles Gute
Fellner
*) (also keinen, der mit Ihnen oder ihm persönlich bekannt ist)
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Anette
Helferlein
50
Wien ,
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Liebe Flocke,
Herrn Fellners Antwort war zwar schon sehr umfassend, trotzdem möchte ich noch ein paar Gedanken aufschreiben, die mir persönlich zu dieser Beziehung kommen.
Dein Therapeut und Du, habt Ihr seit zwei Jahren keine Therapeuten-Klientinnen-Beziehung mehr? Oder machst Du nach wie vor Stunden bei ihm? Wenn das seit zwei Jahren nicht der Fall ist, dann sehe ich keinen Grund von seiner Seite, Eure Beziehung nicht zu einer Liebesbeziehung umzuwandeln, wenn er in Dich verliebt ist. Gesetzliche Hindernisse (ich wusste nichts von diesem §) gibt es ja jetzt nicht mehr.
Wenn er es nicht tut, dann hat er andere Gründe dafür. Dann halte ich persönlich es für außerordentlich unfair von ihm, Dich bei der Stange zu halten, wo es doch eigentlich keine wirkliche Verliebtheit gibt. Vor allem, wo er doch als Dein Therapeut weiß, dass Du verletzlich bist und man gerade jetzt, wo Du Hilfe brauchst, nicht mit Dir spielen sollte.
Dass Du jetzt eine Therapeutin hast, das finde ich ausgezeichnet. Hast Du mit ihr schon über Deinen Therapeuten gesprochen?
Ich hoffe, das war nicht zu hart. Aber mir gefällt wirklich nicht besonders, was der Mann da tut.
Liebe Grüße, Anette
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flocke
sporadischer Gast
9
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Liebe Anette,
Danke für Deine Gedanken zu denen ich (versuche) möglichst kurz auch noch eine Kleinigkeit zu sagen.
Nein es gibt seit dieser Zeit nichts mehr an T-Beziehung.
Die rechtliche Seite ist aber natürlich auch nur eines der Probleme.
Auch wenn mir klar ist das es jetzt so wirkt als wenn ich ihn verteidigen wollte;(teilweise ist das bestimmt auch der Fall);
Sein Verhalten ist bestimmt nicht super fair und in Gewisser Weise gebe ich Dir mehr als recht das er mit mir spielt.
Problem, ich kann ihn verstehen: für ihn selbst sind seine Gefühle eine absolute Katastrophe, es ist für ihn schlimmer das ER seine Gefühle als untherapeutisch für sich erlebt und sich dafür verachtet, als das es rechtlich unmoralisch sein könnte.
Ich sehe eben auch seine Seite, die durchaus schwierig ist.
Ich selbst habe mich damals von meinem Partner getrennt, und bin einige 100 Kilometer näher zu ihm gezogen,
bei meiner Vorgeschichte und ohne jemanden zu kennen schon totaler wahnsinn!
Sorry, soweit wollte ich eig. gar nicht ausholen....
Was ich damit sagen wollte für mich war es dennoch einfacher diesen Schritt zu gehen als für Ihn.
Auch er hat sich von seiner Frau getrennt und kommt mit der Trennung von seinen Kindern absolut nicht klar.
Es macht wenig Sinn, mit meiner Therapeutin zu reden (weiß wie blöd das klingt), es ist schwer jemanden zu finden der objektiv beurteilen kann deswegen freue ich mich um so mehr über Eure Gedanken.
Danke noch mal!
VLG Flocke
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flocke
sporadischer Gast
9
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Lieber Herr Fellner,
Danke für Ihre Antwort über die ich sicherlich noch einige male erneut nachdenken werde.
Eine Klärung der Situation hat seit 2 Jahren (trotzt einiger versuche) nicht stattgefunden und ein erneutes Gespräch darüber führt wohl weiterhin zu keinem Ergebnis.
Auch fällt es mir oft schwer zu sehen das mir die Beziehung nicht gut tut denn immerhin bin ich seit meiner Entlassung eine relativ stabile Borderlinerin ( wenn es denn das mal überhaupt gibt... ).
Ein Beziehungsabbruch, so sinnvoll er auch wäre, erscheint mir unmöglich ohne mich dadurch wieder zu verlieren.
Eine Möglichkeit zu einer anonymen Beratung die ich durchaus in Erwägung ziehen würde, zwecks Objektivität, habe ich leider nicht gefunden.
Danke trotzdem für den Tip und Ihre Bemühung!
Liebe Grüße
Flocke
(Bezogen auf Therapeutin s.u.)
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Last edited by flocke on Fri, 03.Jan.03, 15:16; edited 1 time in total |
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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meine lieben,
es geht weiter in der plauderecke zu diesem thema.
zum GRUNDSÄTZLICHEN wurde alles gesagt.
Time
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Fanny
Forums-InsiderIn
151
oberoesterreich ,
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Buch zu dem Thema: Verbotene Nähe, von Peter Rutter.
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