Author |
Message |
maukenking
neu an Bord!
2
Berlin M
|
Fri, 28.Nov.03, 20:43 Sie liebt den Thera - was mache ich? |
|
hallo,
zugegeben ist das thema etwas reißerisch formuliert. soweit ist es noch nicht. nur habe ich in einem bezüglichen forum gelesen, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass man sich in seinen therapeuten/seine therapeutin verliebt (insbesondere wohl bei tiefenpsychologischen verfahren). manch einer zweifelt sogar am möglichen therapieerfolg, wenn sich keine verliebtheit einstellt. ich war doch sehr überrascht, weil ich das für eine erfindung der medien gehalten hatte.
nun ist es so: meine freundin hat eine pathologische eifersucht entwickelt, die sie in einer tiefenpsychologisch orientierten therapie behandeln möchte. die wahl dieser therapieform scheint angezeigt, weil es offenbar jahrzehntelange traumata gibt.
ich möchte sie - da, wo es angebracht erscheint - bei dieser therapie unterstützen. ferner finde ich, dass mich inhalte, themen und methoden und ihr verhältnis zum therapeuten im einzelnen solange nichts angehen, bis sie aus eigenem antrieb mir gegenüber ein redebedürfnis entwickelt. natürlich werde ich mich regelmäßig nach dem verlauf der therapie erkundigen, aber ich will vermeiden, dass ich versuche, ihr in diese angelegenheit reinzuquatschen, oder bohrende fragen stelle. der schmale grat zwischen ehrlichem interesse, hilfsangeboten und der gebotenen zurückhaltung also. das wird nicht einfach.
als ich dann die forumseinträge las, war ich beunruhigt. es ist für mich als partner ohnehin nicht einfach, dass unsere partnerschaftlichen probleme mit einer mir wildfremden, ihr aber sehr vertrauten person besprochen werden - offenbar ist die beziehung zu einem therapeuten in gewissen hinsichten intensiver als zu guten freunden oder dem lebenspartner.
wie soll ich mich denn verhalten? was, wenn ich denn verdacht (begründet oder unbegründet) entwickele, dass sie in ihren thera verliebt sein könnte (ihr seht: das gefühl der eifersucht ist auch mir nicht fremd ...)? angeblich handelt es sich in solchen fällen nur um eine phase, die aber viele menschen in der therapie durchleben. ich frage deshalb, weil ich nach der lektüre dieser foren angefangen habe, mir sorgen zu machen. und das sind nun nicht die besten voraussetzungen dafür, dass ich mich während der möglicherweise langen therapie meiner freundin so verständnis- und liebevoll verhalte, wie es die situation erfordert und ich es von mir erwarte.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
simone68
Helferlein
59
Berlin W, 36
|
Fri, 28.Nov.03, 21:39 Re: Sie liebt den Thera - was mache ich? |
|
Hallo!
maukenking wrote: | soweit ist es noch nicht. |
Genau! Ich finde Du machst Dir ne Menge Sorgen, obwohl ja noch gar nichts passiert ist ...
Ich sehe das so: Wenn ein Partner eine Therapie macht, ist das immer auch eine Herausforderung für die Beziehung. Bei einem ändert sich ne Menge und das lässt - auch wenn's positive Veränderungen sind - den andern nicht unberührt. Außerdem braucht man mehr Raum für sich, der dann nicht mehr für die Zweisamkeit da ist. Aber es springt auch für die Partnerschaft ne Mensge raus. (Das kann ich mir gerade beim Thema Eifersucht auch sehr gut vorstellen ...)
Die Beziehung Therapuet(in) / Klient(in) ist eine ganz besondere mit einer großen Intensität. Sie ist aber nicht mit einer "normalen" Partnerschaft zu vergleichen! Ich mache selber Therapie bei einem männlichen Therapeuten und bin für diesen einmaligen Raum sehr dankbar. Ich hatte aber noch nie den Impuls meinen Freund gegen meinen Therapeuten zu tauschen Ich denke, wenn das so wäre, dann wäre in unserer Beziehung etwas kaputt...
Vielleicht gelingt es Dir ja abzuwarten und erst mal zu schauen ...
Und: Nütz doch die Zeit und tu auch was für Dich, damit Du nicht verständnisvoller Partner einer in Therapie befindlichen Frau "in Vollzeit" werden musst. Ich find's immer toll, wenn mein Freund auch was für sich tut!
Viele Grüße, Simone
|
|
|
|
|
maukenking
neu an Bord!
2
Berlin M
|
Mon, 01.Dec.03, 18:00 Re: Sie liebt den Thera - was mache ich? |
|
hallo simone,
du hast ja so recht. jetzt wird erst einmal abgewartet und tee getrunken! es gibt keinerlei anlass sich irgendwelche sorgen zu machen. es ist natürlich so, dass ich mich mit dem thema psychotherapie noch nie wirklich beschäftigt habe, zumal es bisher keinen anlass dazu gab. nun bin ich gerade dabei, mich etwas schlauer zu machen, weil ich überhaupt keine rechte vorstellung habe, was bei einer therapie passiert, wie dort gearbeitet wird und wie ich meine rolle als "begleiter" auszugestalten habe (keine sorge: das wird auf keinen fall zur vollzeitbeschäftigung!).
ich war nur - gelinde gesagt - etwas überrascht, dass es so zahlreiche foren hier gibt, wo ernsthaft leute sich in ihren thera verliebt haben. scheint ja in wichtiges thema zu sein. aber probleme anderer leute müssen ja nicht notwendigerweise welche sein, mit denen man früher oder später auch zu tun bekommt.
so long einstweilen. melde mich dann wieder, falls ich unvermittelt doch gegen einen thera ausgetauscht werde (just kiddin') ...
|
|
|
|
|
|
|