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Romy
sporadischer Gast
10
in Sachsen W, 26
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Tue, 25.Nov.03, 17:04 Nähe Problem |
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Hallo, ich bin neu hier und wollte gern nach Euren Erfahrungen fragen.
Ich habe schon einige wunderbare Männer kennengelernt und sobald sich diese in mich verliebt hatten und das mir zeigten, dann war bei mir jegliches Gefühl spulos verschwunden. Plötzlich nervt mich alles an diesem Menschen, den ich anfangs sehr interessant fand. Beinah sowas wie Wut oder Verachtung spüre ich in mir, sobald der Mann sich für mich intensiver und ernsthafter interessiert.
Als Fluchtmittel breche ich den Kontakt ab, erst langsam und dann plötzlich. Ich schäme mich und habe auch Wut auf mich.
Ein einziger Mann (wir haben uns schon oft getrennt), von dem ich weiss, dass er mir nicht so sehr gut tut, für den empfinde ich dann immer etwas. Sozusagen als der Mann, den ich in "Wirklichkeit" liebe. Anscheinend verwechsle ich da etwas, denke sogar es ist mein Schicksal in einer Beziehung zu leben, die nicht die richtige ist, weil ich mich zum größten Teil anpassen müsste, damit Harmonie lebt.
Ich habe schon Angst mich auf Männer einzulassen, weil ich allen das Herz breche. Irgendwie erkenne ich nicht vorher, dass ich ihn nicht liebe. Meistens (also bisher 3x, ich halte mich ja zurück) dauert der Zeitraum von Interesse bis Null Interesse 2-3 Monate. Es läuf anfangs sehr gut und von heute auf morgen stört mich plötzlich alles!!!
Wer kennt das auch und wie geht man das Problem an???
Vielen Danke für Eure Antworten! Gruss
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Giordano
sporadischer Gast
29
M, 30
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Tue, 25.Nov.03, 19:44 Re: --Nähe Problem-- |
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Jemand besitzt offenbar für Dich nur dann Wert, wenn er es tunlichst unterlässt, Dir sein Interesse mitzuteilen. Du musst Dich also fragen, warum das für dich keinen Wert darstellt, wenn jemand sein Interesse an Dir bekundet.
Hier einige Hypothesen:
* Du hast unbewusst eine Bindungsangst und die Eröffnung des Gegenübers dient Dir nur als Vorwand, um sich wieder lösen zu können (weil vorher war es ja noch nicht nötig).
* Du hast einen solch' niedrigen Selbstwert, dass für dich jeder, der deinen Wert anerkennt automatisch, nichts wert sein kann (nach dem alten Woody-Allen-Motto: ich würde niemals in einem Club Mitglied sein wollen, der Leute wie mich aufnimmt).
* Vielleicht war auch der Richtige einfach nicht dabei. Und wenn es ernst wird, besinnst du dich...
* Du liebst eher die Vorstellung einer Beziehung, wenn etwas konkret und real zu werden droht, suchst du das Weite, weil du dann ja nicht mehr träumen kannst...
Und nur mal so ins Blaue getippt: war dein Vater eher streng und unnahbar?
Bin ja auch schon oft selbst Opfer solch' wankelmütiger Frauen geworden, und wäre für eine Problemerhellung sehr dankbar...
Liebe Grüße,
Giordano
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_________________ Immer ist es Welt und niemals Nirgends ohne Nicht |
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stan
sporadischer Gast
5
M, 30
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Tue, 25.Nov.03, 22:28 Re: --Nähe Problem-- |
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Abend, auch neu hier . Das Problem kenne ich irgendwie..... Habe (oder hatte?) ich selber über Jahre. Neben anderem (aber das ist andere Geschichte). Hatte weil mir mit etwas Hilfe mittlerweile der Grund klar ist. Aber seit da noch nicht erfolgreich ausprobiert ..... Und seit zwei Tagen wohl selber einmal mit genau so einer Frau an genau dem Punk .... Aber bei mir war (ist?) es eine Mischung aus dem ersten und letzten Punkt von Giordano, die Vorstellung lieben, wenn's eng wird die Angst und..... Flucht. Ich kenne Deine Vorgeschichte nicht, aber bei mir war es wohl eine regelrechte innerliche Blockade mich nach aussen eigentlich auch verletzbar zu machen wenn ich irgend jemanden zu Nahe kommen lies. Und der eigentliche Grund war wohl so eine Verletzung vor Jahren, die ich selber eigentlich als "erledigt" abgehakt hatte für mich, die es aber eigentlich nicht war, weit innen.... Wie gesagt, derzeit steh ich für einmal auf der anderen Seite. Ganz dummes Gefühl. Die Frage von G. wär interessant....
edit. Hälfte vergessen. Angegangen bin ich's eher auf Umwegen. Irgendwann mehr oder weniger mit einer Depre "aufgewacht" und auf dem Weg fast zwangsweise in die Situation gekommen, mich mit mir selber und der Vergangenheit zu beschäftigen. Dabei ist dann auch der Punkt hochgekommen. Da hab ich dann mit Psychotherapie & Kinesiologie angefangen...
Dir viele Grüsse
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Romy
sporadischer Gast
10
in Sachsen W, 26
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Tue, 25.Nov.03, 23:43 Re: --Nähe Problem-- |
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Hallo Giordano, und auch Hallo Stan,
leider muss ich meinen Beitrag nochmal neu schreiben, da er irgendwie im Nichts verschwunden ist.
Ich danke für Eure Gedanken.
Giordano: Mit Deinem ersten Satz erinnere mich einmal gehört zu haben, dass ich, wenn ich mich selbst nicht wertschätze, andere Menschen auch nicht schätzen kann, da ich mich dann selbst hintergehe. So „gerecht“ ist dann das Unbewusste anscheinend doch.
Es macht mich traurig zu erkennen wie reduziert mein Leben durch diese – nenne es zaghaft Eigenart ist und gleichzeitig habe ich Wut auf mich.
Von Deinen Hypothesen scheinen bei mir von allen etwas zuzutreffen. Je älter (naja, 26) ich werde und je reifer auch die Partner werden, umso schwieriger wird das Zusammensein. Man ist nicht nur zusammen, weil man das Wochenende im Kino und in der Kneipe miteinander teilen möchte. Nein es ist zukunftsorientierter Ernst.
Gedanklich habe ich viele Dinge in meinem Verhalten schon erkannt. Im wahren Leben ist es dann tückischer, die Schwierigkeiten im Kontakt treten bei mir verschleiert durch die Hintertür herein und schlagen plötzlich zu. So erlebe ich meine Hilflosigkeit.
Da Du meine Eltern ansprachst; ich erinnere mich, dass ich mein Leben immer schon selbst gemeistert habe. Ich wollte (als Älteste von 3 Kindern) meinen Eltern nicht auch noch Sorgen machen, ihnen Fragen und Probleme stellen, denn sie hatten es schwer. So sah ich es vermutlich als Kind. Ganz pflegeleicht war ich und meine Eltern habe ich nie gefordert. Demzufolge sind meine Eltern für mich keine Vorbilder und sie sind für mich fast farblos. Leider gab es kaum andere Erwachsene, an denen ich mich hätte orientieren können. Komme vom Dorf – gilt aber nicht als Entschuldigung, nur war mein Einfluss von Anderen und Kultur, etc. gleich Null.
Meine Mutter hat eine dicke Mauer um sich herum, sie soll sie sicher schützen. Es macht Sinn, nachdem was sie erlebt hat. Ich habe in mir Traurigkeit, Mitleid und Wut wenn ich mir jetzt meine Mutter vorstelle.
Mein Vater war zwar offiziell da, also nicht weit weg, nur eben wenig persönlich anwesend. Da er sich in erster Linie um seine Interessen kümmert und die Erziehung so seinem Selbstlauf überlässt, ist es so, als wäre er nicht da.
Wäre es besser, wenn man sich kennen lernt gleich klipp und klar zu sagen, also, ich habe das Problem xy???
Mit meinem letzten Partner habe ich etwas mehr Offenheit gewagt. Früher habe ich mich lieber gleich ins Abseits gestellt und mir somit eine vermeintliche Ablehnung erspart. Ich erzählte ein wenig aus meinen vergangenen Beziehungserfahrungen und erklärte auf was sich der Mann einlässt. Es besteht dann ja wieder die Gefahr, mich voreilig selbst ins Aus zu manövrieren. Also formulierte ich es vorsichtig. Wir haben es versucht 3-4 Monate, soweit gut trotz zwischenzeitlicher Tiefen bedingt durch meine Ambivalenz. Mein Freund ist schnell guter Hoffnung und denkt mit seiner Stabilität hat er es geschafft, mich zu „retten“. Leider ist es nicht so, ich hatte jetzt einen Absturz und das alte Ich ist da.
Vor drei Jahren hatte ich beschlossen mich in meinem Kämmerlein einzuschließen (ich ging schon unter Menschen). Ich habe Ratgeber gelesen, im Internet geforscht, eine Therapie gemacht und dachte, wenn ich dann nach all der Schufterei „fertig“ bin, dann kann ich mich auf die Männer loslassen.
Dass dieses Unterfangen nicht funktioniert hat, könnt ihr Euch sicher denken.
Demnach brauchen wir die realen Beziehungen, um zu lernen. Es ist eine Gratwanderung, denn unnötig Menschen zu verletzen liegt mir fern und anderen sicher auch.
Ja wie geht man (frau) das Problem an?
Ich denke es braucht Geduld, Geduld, Geduld von beiden - und viel Verständnis vom Partner, ganz viel, dass kann nicht jeder Mensch aufbringen. Die Einsicht der beziehungsgestörten Person für die Tatsache, dass es Probleme gibt, den Willen daran zu arbeiten und das Gespräch darüber müssen da sein.
Vermutlich hilft nur eine Beratung. Die ersten Beziehungserfahungen machen wir mit unseren Eltern und dort liegen oft die Wurzeln des Übels.
Ich war vor ein paar Wochen bei einem Rüdiger Dahlke Vortrag. Er meint Selbstvertrauen kann man nicht lernen. Urvertrauen müsse man lernen. Mit Delphinen. Sieht also eher schlecht in Sachsen aus. Aber mit Urvertrauen gewinnt man Vertrauen in sich und in die Menschen.
So, nun ist es spät geworden und ich wünsche eine Gute Nacht
Und bin gespannt, was Ihr meint!!!
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Giordano
sporadischer Gast
29
M, 30
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Wed, 26.Nov.03, 18:39 Re: --Nähe Problem-- |
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hallo Romy, hallo Stan,
es ist seltsam eure Beiträge zu lesen, denn irgendwie wird mir jetzt selbst erst so richtig deutlich, dass ich eigentlich genau das gleiche Problem habe: sobald eine Beziehung zu intensiv, zu eng zu werden droht, breche ich aus. Bei mir ist es so, dass ich gerade in den Phasen, in denen ich mich eigentlich voll in meine Verliebtheit stürzen könnte, ich auf einmal sehr depressiv werde, und mir einsage, dass das ohnehin nur wieder zu Schmerz führen wird, und ich ziehe mich zurück und meide das Mädchen, dass ich doch eigentlich liebe(?). Wenn ich schon vorher das Tempo herausnehme, so meine ich, dass beide weniger zu leiden haben werden...
Vielleicht haben wir auch tatsächlich zwei Seelen in unserer Brust: die eine will möglichst autonom, unabhängig, selbständig sein, und die andere sehnt sich danach gerade diese Vereinzelung, dieses Auf-Sich-Selbst-Zurückgeworfensein zu überwinden...
Stan schreibt vom "Sich-Verletzbar-Machen", dem er sich nicht aussetzen will und kann. Tja, vielleicht müssen wir dort ansetzen, dass wir innerlich akzeptieren müssen, dass wir nun mal verletzbar sind, dass wir auch verletzt werden, aber dass wir dann dadurch nicht wieder in die Situation eines Kleinkinds regredieren müssen, dass solchen Schmerz darüber empfindet, dass es die Liebe, die es sich wünscht, nicht bekommen hat... Dieser Mechanismus muss erkannt und überwunden werden.
@ Romy:
Die Zeilen, die du über deine Kindheit und deine Eltern schreibst, könnten von mir sein. Haargenau dasselbe, auch ich ältester Sohn von zwei jüngeren Geschwistern, habe schon früh erkannt, dass meine Eltern mir keinerlei Dinge mitgeben können und schon gar nicht als Vorbild dienen können. Schon ganz früh wollte ich nur immer so werden, wie meine Eltern nicht sind, so gleichgültig, so vulgär, so kleinbürgerlich-bieder, so versteckt gewalttätig... Mein ganzes Leben ist eigentlich eine Flucht vor dieser Falle der Familie... Vielleicht ist das bei Dir ähnlich: wenn man von früher Kindheit an Beziehungen zu anderen Menschen als problembeladen sieht, dann lernt man, dass es einem besser geht Nähe zu vermeiden, um sein autonomes Ich zu schützen... Wie man aus dieser Falle rauskommt, kann ich Dir auch nicht sagen... Ich erkenne in meinem Leben auch den Mechanismus, aber kann ihn nicht überwinden...
Quote: | Wäre es besser, wenn man sich kennen lernt gleich klipp und klar zu sagen, also, ich habe das Problem xy??? |
Wäre ich vorsichtig... Wenn es ein offener Mensch ist, dem die Auseinandersetzung mit dem Inneren nicht Angst macht, dann kann man es probieren. Aber es gibt sicher auch Männer, die du damit sehr verschrecken würdest. Kommt auf den Typ an, denke ich...
Auch besteht die Gefahr, dass bei zu großer Offenheit du den Druck auf deinen Partner zu sehr erhöhst. Dann hängt immer dieses Damoklesschwert über eurer Beziehung, dass du ja irgendwann abspringen könntest... Das stelle ich mir nicht so leicht vor, für ihn...
Urvertrauen: ja das ist ein schönes Wort. Weiss leider nicht, was das ist, aber stelle es mir phantastisch vor...
Liebe Grüße,
Giordano
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_________________ Immer ist es Welt und niemals Nirgends ohne Nicht |
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charleen01
sporadischer Gast
27
kreis kleve W, 37
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Wed, 26.Nov.03, 19:31 Re: --Nähe Problem-- |
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Hmmm...die Aussage dass jemand nichts wert sein kann weil er mich liebt oder mag...die bringt mich zum grübeln.Ich habe sehr wenig,fast gar kein Selbstbewusstsein.Und bin verliebt in jemanden der viel gebildeter und beliebter-einfach "besser" ist als ich.Ich kann nur nicht glauben dass er mich liebt,obwohl er es sagt und zeigt.Ich denke er wird einfach bald merken dass ich ei "dummes Nichts" bin..und sich von mir trennen.Aber das könnte ich verstehen weil er einfach etwas besseres als mich verdient hat.So denke ich.Es gibt ja auch diesen Spruch "Wer sich selbst nicht liebt kann auch niemand anderen lieben"...warum eigentlich??
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Romy
sporadischer Gast
10
in Sachsen W, 26
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Thu, 27.Nov.03, 22:48 Re: Nähe Problem |
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Hallo Alle Miteinander,
irgendwie ist dieses Thema Nähe sehr kompakt, es zeigen sich für mich keine Möglichkeiten die Beziehungen zu Menschen – besonders enge zu intensivieren. Außer dem Fortschritt, dass ich in der letzen Zeit überhaupt erst einmal gemerkt habe, wie distanziert ich auf andere wirken muss. Meine Sehnsucht ist Nähe und Innigkeit, aber spüren kann ich sie nicht. Und ich vermittle auch nicht den Eindruck, dass ich mir Liebe wünsche. Entweder entsteht diese Verbundenheit zwischen mir und anderen nicht, da ich seelisch zu weit entfernt bin oder ich spüre nur nichts außer Leere und Verlassenheit, obwohl vielleicht Nähe da ist. Dieses Gefühl habe ich bei vielen Menschen.
Und es scheint ja entsprechend Eurer Rückmeldungen nicht mir allein so zu gehen. Doch wäre angenehmer eine Art Erste-Hilfe-Mittel parat zu haben.
Giordano schreibt wir wollen unser Ich schützen. Ja, ich denke auch, wir wollen uns vor Enttäuschung schützen. Was genau haben wir als Mensch nicht gelernt? Dass Enttäuschungen zum Leben gehören oder erlebten wir nur Enttäuschungen? Vielleicht erfuhren wir auch Ignoranz in unserem Umfeld und diese ruft das Gefühl des Unerwünschtseins hervor. Diese Erfahrungen aus jungen Jahren projizieren wir auf alle anderen Menschen. Wir treten aus dem Kontakt der zwischen mir und dem Gegenüber (meistens) entsteht, um uns vor eventuellen Ablehnungen zu schützen.
Früher dachte ich, mich müssen alle Mitschüler etc. mögen – ich muss allen gefallen. Mir zu erlauben jemandem mal zu widersprechen oder gar selbst zu enttäuschen, niemals vorstellbar. Wenn jemand mich (anscheinend) nicht so mochte, dann habe ich mich schuldig und minderwertig gefühlt.
Das habe ich heute gelernt, ich darf auch Menschen nicht mögen. Ich habe das Recht zu sagen, wenn mir etwas nicht gefällt. Wenn ich mit einer Sache nicht einverstanden bin oder ich eine gegenteilige Meinung habe.
Dass das Leben mit Konflikten einhergeht, habe ich jetzt auch begriffen. In meiner Familie we(u)rden alle Konflikt verdrängt, nachdem Motto – Augen zu und durch.
Vor längerer Zeit (bis Anfang 20) habe ich alles was mir missfiel geschluckt, solange bis es einen Knall gab.
Nachdem alles Reinfressen und nichts sagen kommt das Erkennen;
z.B. - Rauchen stört mich bei meinem Partner. Vor einigen Monaten noch hätte ich eine Beziehung beendet, da ich nicht gewagt hätte, dieses Problem anzusprechen.
Heute würde ich es wagen das Thema anzusprechen – nur – ich finde noch nicht immer die passende Sprache und den richtigen Ton. (bisschen übertrieben).
Das ist ein Lernprozess und ich glaube mit Geduld kann man sich zu einem umgänglichen Menschen entwickeln, der mit viel Gefühl in der zwischenmenschlichen Ebene agiert. Gut für sich und andere sorgt.
Dennoch ist es kein leichtes, denn deine Umwelt reagiert sofort auf die kleinsten Veränderungen deinerseits und meistens nicht sehr verständnisvoll. …wenn doch aus dem gewohnten bequemen Mädchen eine ständig kritisierende Frau wird.
Nach diesen Erfahrungen müsste ich positiv denken und sagen, ja, diese Kompetenz in Bezug auf Beziehungen können wir erlernen.
Und trotzdem ist diese Beziehungsfrage beim Partner viel extremer. Ich will mit diesem Menschen leben und das bedeutet mich zu entscheiden. Das bedeutet auch Kompromisse eingehen und sich trotzdem lieben.
Doch wie spüre ich, ob ich liebe?
@ Giordano: du schreibst, dass du das Mädchen liebst,…
wie spürst Du das???
@Charleen:
…dass der Andere nichts wert ist, das spürt man selbst nicht – also mir geht das so (vermutlich ). Mir ist das eine unbewusste Sache (Gefühl, Gedanke???).
Das Problem ist, wenn man sich selbst nicht schätzt, dann ist man mit SICH nicht in Kontakt.
Und wenn Du mit einem Menschen zusammen bist, dann geht das Gefühl idealerweise folgenden Weg:
…von Dir selbst zum Anderen.
Bei Menschen die sich nicht spüren, die verlieren sich bisweilen in Menschen und Beziehungen. Dann geht das Gefühl (…weis nicht genau ob es Gefühle sind) den Weg:
…vom Anderen entweder in die Umgebung, oder dann vielleicht mal zu Dir selbst.
Deshalb fühlt man sich leer und man wirkt vermutlich unterkühlt. Der andere spürt, dass es nicht von Herzen kommt was Du sagst, tust, etc. – aus dem Inneren. Vielleicht erklärt es Dir den Spruch, Wer sich selbst nicht liebt,…..
Viele Grüße von Romy
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jack
Forums-InsiderIn
441
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Fri, 28.Nov.03, 11:37 Re: Nähe Problem |
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Hallo Romy,
darf ich dir ein Paar Fragen stellen ?
Kann es dran liegen das die Männer die sich dann, wie du beschreibst, sich in dich verlieben und sich plötzlich anders verhalten. Für dich alles machen würden, dir an einem Rockzipfel hängen und die Spannung weg ist ? Das heisst das du nicht mehr zu deinem Mann hochschaust und denkst "das ist nicht der starke Mann an dessen Schulter" ich mich anlehnen kann ?
Gruss jack
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stan
sporadischer Gast
5
M, 30
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Fri, 28.Nov.03, 18:47 Re: Nähe Problem |
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Hallo alle,
nach zwei Downtagen mal wieder hier. Habt ihr aber viel geschrieben. Ehrlich gesagt möchte ich nun eigentlich selber viel dazu schreiben, aber ich hab derzeit einen richtigen Knoten in meinen Gedanken .
Ich häng da derzeit einfach etwas in den Seilen, schwebe irgendwie in der Luft und habe doch das Gefühl, alles was ich tun könnte, egal was, kann & wird schief gehen . Habe nun von mir aus "ihr" zu verstehen gegeben, dass ich etwas Abstand brauche, obwohl ich mich dabei überhaupt icht gut fühle. Aber ev. hilft das ja ihr etwas ihre mir nur zu gut bekannte Angst vor Nähe zu nehmen. Wobei ich mal sagen müsste: körperlich & auch von den Terminen her bin ich ihr nicht zu nahe gekommen, auch nach ihrer Meinung. Aber ich habe es wohl geschafft in ihre Seele zu schauen, ihre Schutzmauer einzureissen, ihre Gefühle & Ängste blind zu lesen, ihre Gedanken zu erahnen. Und von dem Punkt an gings 4 Wochen den Berg runter, bis zur heutigen Situation in der eigentlich alles offen und nichts mehr klar ist. Und mittlerweile musste ich merken: das ist der Teil, den ich derzeit fast nicht aushalte. Dieses schweben im luftleeren Raum. Auch wenn ich noch nicht genau weiss wann es soweit ist, lass mich da von meinem "Bauch" leiten, ein paar Wochen wohl (oder Tage , keine Ahnung wenn's im inneren so weit ist), dann werde ich, sofern ich den Mut finde, den ersten Schritt machen. Mehr als derzeit kann ich nicht mehr verlieren, höchstens noch gewinnen. Und wenn's doch nur eine etwas erträglichere Trennung wird. Habe eigentlich vor mich ihr in einem selber geschriebenen Gedicht (das kann ich ganz gut ) zu erklären, ihr versuchen die Angst zu nehmen, ihr zu verzeihen und dennoch nichts zu fordern. Um dann mit ein/zwei Tagen Distanz an ihrer Tür zu läuten, und dann ganz einfach sehen ob die Tür überhaupt noch aufgeht für uns zwei oder nicht. Ich seh ganz einfach keinen anderen Weg, ohne die Klarheit find ich sonst meine innere Ruhe wieder einmal nicht mehr. Romy, dies ist alles nun aus "Männersicht" durchgedacht, aus meinen eigenen Gedanken in der Vergangenheit (ich wär manchmal sehr froh gewesen, eine hätte den Mut gefunden mich Eisklotz ganz einfach mal aus der Ecke zu holen, in die man sich selbst setzt ), stop mich falls das völlig quer in der Landschft liegt, aus der Sicht einer wohl eher ähnlichen Frau wie sie... Dachte eh am Anfang mal kurz "Das ist "sie"", aber sie ist ein Jahr älter ....
Für Dich Romy & Giordano nehme ich mir über's Wochenende mal etwas mehr Zeit, ihr schreibt so interessante Beiträge, die muss ich noch genauer überdenken, zwei- dreimal Lesen.
charleen01 , so aus dem Stegreif wird's etwas kurz, aber das liegt mir am Herz. Niemand ist "dumm", wirklich nicht. Einzig die Verteilung der "Intelligenz" ist halt von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einer kann nunmal gut Rechnen, der andere gut Schreiben, dafür ist der nächste ein Talent im zwischenmenschlichen Bereich (was anderen fehlen kann) oder spielt ein Instrument wie ein Gott. Eigentlich liegt ja schon viel im Wort "Selbstbewusstsein" --> sich seiner selbst bewusst sein. Schon mal von der Seite angesehen? Das hat mir selber viel geholfen, sich selber mal klarmachen wo die Stärken & Schwächen liegen. Mag jetzt ein kleiner Trick sein und er wird es alleine nicht schaffen, aber er hilft: überleg Dir das mal für Dich, aber belass es nicht beim überlegen sondern schreibe Deine Stärken (und die zuerst!!) wie auch Deine Schwächen mal auf ein Blatt Papier. Ich denke wenn Du ehrlich bist, wirst Du wie fast jeder (oder eigentlich alle) mehr positive als negative Punkte an Dir selber finden. Und dieses Blatt kommt an einen Platz, wo Du sicher jeden Tag hinschaust, Küche, Wohnungstür, egal wo. Mit der Zeit geht das in Fleisch und Blut über. Wie gesagt, nur ein kleine Hilfe, aber's hilft. Auch sich selbst besser kennen zu lernen. Und sich selbst lieben zu lernen. Denn jeder ist auf eine Art ein spezieller Mensch...
Klingt jetzt sicher etwas einfach, hab ja gut reden .... Denn ganz soweit bin ich offenbar auch noch nicht, sonst hätte ich derzeit wohl nicht solch lange Nächte....
Liebe Grüsse
Stan
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Romy
sporadischer Gast
10
in Sachsen W, 26
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Fri, 28.Nov.03, 23:40 Re: Nähe Problem |
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Hallo Ihr,
@Stan
Ja die Downtage, da hat man keine Lust auch noch den Computer anzuwerfen. Ich habe gerade auch die so ziemlich tiefste Krise meines Lebens und fühle mich phasenweise dem Abgrund sehr nah. Zum Glück nur stundenweise und dann geht es wieder. Ich schwöre unterstützend auf Homöopathie!
Nun zu Deiner Freundin. Ich traf mich mal zu einem Blind-Date mit einem Mann, der einen sehr sympathischen und interessanten Eindruck auf mich machte. Ja, ich hätte mich beinah verliebt, was der ultimative Wahnsinn bei mir ist. In dem zwar anregenden Gespräch hatte er scheinbar seine helle Freude daran mich zu analysieren - bis auf die Knochen und hielt mir mehrmals den Spiegel vor. Das alles beim ersten Treffen, also da musste ich flüchten. Naja, stimmt nicht ganz, er hat wohl anscheinend eine Freundin gehabt, egal. Will sagen, wenn Du bei Deiner Freundin zu forsch herangehst mit der Seelenbetrachtung, kann sie das verschrecken. Sei vorsichtig, aber ehrlich, denn das wird ihr helfen, Dir zu vertrauen.
Und wenn Du bald mit einer(!) Rose an ihrer Tür läutest, oder am 1.Advent mit leckeren Lebkuchen, dann freut sie sich bestimmt. Lasse ihr Zeit sich Dir zu öffnen. Vielleicht erzählst Du ihr, dass Du gut nachfühlen kannst, dass sie Zeit braucht. Du aber gleichzeitig von ihr auch Offenheit und Klarheit wünschst.
Du „geschmolzener Eisklotz“, wie hat Dir die Kinesiologie geholfen?
Dir alles Gute und ein gutes Bauchgefühl!
@Charleen01
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, so oder ähnlich geht doch eines der Gebote. Mit uns selbst sind wir ein Leben lang zusammen. Wir sind niemals allein, wir haben uns selbst und daher können wir uns selbst vertrauen. In aller Regel können wir uns auf uns selbst verlassen. Ist das nicht ein schöner Grund uns selbst zu mögen, uns zu schätzen. Das mit der Liste von positiven Eigenschaften immer griffbereit in der Tasche, wenn etwas nicht so gut läuft gleich unterstützend zur Hand; habe ich auch schon gehört. An einem Tag, an dem ich mich mal gut leiden kann, werde ich auch eine anfertigen. Versprochen!
@Jack
Hallo, klar kannst Du fragen stellen! Ich brenne darauf.
Interessant Deine Überlegung. Dass mit dem zu sehr am Rockzipfel hängen war noch nicht der Fall, allerdings 3x täglich anrufen würde mich ermüden, oder mir alles Recht machen wollen, würde mir den Respekt rauben (wieso eigentlich?). So einen (Kumpel)Freund hatte ich mal, dann kamen Gefühle dazwischen und wir haben keinen Kontakt mehr. Aber als Mann wäre er mir zu schwach, ist wahr, leider! Dass ein Mann sich plötzlich anders verhält habe ich auch noch nicht erlebt. Es scheint vielmehr so zu sein, dass ich am Anfang eine große Menge Dinge an ihm interessant finde, begeistert bin und nicht wirklich prüfe – stört es mich, wenn er 30 Zigaretten am Tag raucht. Nach 2 Monaten finde ich es plötzlich eklig, dass er so massig raucht. Ich glaube ICH verhalte mich plötzlich anders. Aber das habe ich schon mitbekommen und habe mir vorgenommen, in der nächsten Beziehung bzw. aktuellen meine Gefühle und Reaktionen ernster zu nehmen, ja sie überhaupt wahrzunehmen. Gelingt leider noch nicht ganz so erfolgreich. Aber Erkenntnis ist ja der beste Weg zur Besserung, äh Einsicht.
Ein schönes WE Euch
Romy
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Freshman
Guest
W
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Fri, 28.Nov.03, 23:45 Re: Nähe Problem |
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@ romy
Verzeih mir meine direkte Art, aber ich glaube, dass du damit umgehen kannst. Ich habe mir eure Beiträge jetzt dreimal durchgelesen und ich habe mir sehr viele interessante und hilfreiche Ansätze für mich rausholen können.
Da ich aber nicht viel (oder nichts) zum deinem Thema beitragen kann, wollte ich eigentlich nur schreiben, dass ich dich nur bekräftigen kann, was deine Vorhaben/Vorstellungen in deinem letzten Beitrag betreffen.
Ich halte das für sehr vernünftige Einstellungen und ich glaube, dass du bereits jetzt in dieser Sache (dein Problem) Fortschritte gemacht hast = nur eine Einschätzung, aber ich glaube, dass ich richtig liege
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Giordano
sporadischer Gast
29
M, 30
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Sat, 29.Nov.03, 7:27 Re: Nähe Problem |
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herrje, aus eueren Beiträgen schauen so viele lose Fäden heraus, die danach schreien aufgegriffen zu werden, um sie weiter zu spinnen oder neu zu verknüpfen, aber ich fürchte ich werde nur weiter lose Fäden hineinweben können. (Aber schön, dass sich soviele in die Diskussion eingeschalten haben
@Romy
Du frägst danach wie man spürt, ob man den anderen wirklich liebt?
ich denke du verstehst mit "Liebe" den Zeitpunkt an dem man über die anfängliche Verliebtheit hinaus das beidseitige Zusammenwachsen erspürt und sich der gemeinsamen Verbindung sicher ist.
Meine eigene Erfahrung zeigt leider, dass ich mich oft geirrt habe, häufig in einem Menschen etwas gesehen habe, was er dann gar nicht für mich sein konnte und umgekehrt ebenso. Um einen Menschen zu finden, der mit einem harmoniert bedarf es nun einmal vieler Anläufe und ich hoffe für dich, dass du den Mut und die Energie hast, weiter deinen Wunsch nach Nähe zu leben... Doch wenn die Liebe degradiert ist zum mehr schlecht als rechtem Verwalten abgekühlter Verliebtheit, dann ist es richtig sich zu trennen, um seinen Traum von Zweisamkeit bewahren zu können... Soviel Festhalten an Romantik im Leben halte ich für unerlässlich, um das Leben überhaupt ertragen zu können... Aber ich verstehe gut, wenn man anderer Meinung ist...
@charleen:
Warum vertreibst du nicht die Gedanken aus deinem Denken, die dich ständig in Konkurrenz mit anderen bringen? Lebe für den Moment und lass' zu, dass du glücklich bist... Du hast offenbar eine funktionierende Beziehung zu einem Mann, den du liebst... Lass' doch diese Gedanken an deine vermeintliche eigene Unzulänglichkeit einfach einmal beiseite... Verabschiede dich von ihnen... Wer sagt, dass wir geboren sind, um uns ständig klein zu reden. Wir sind so wie wir sind, ob du das bewertest oder nicht, ändert ja nichts am Sachverhalt. Zu denken, dass du klein, dumm und minderwertig bist ist so überflüssig...
Übrigens kenn ich diese Gedanken ja von mir selbst ja auch, ich spreche also auch ein bisschen zu mir selbst... Aber es kann funktionieren; sei tätig, verwende die Energien, die du damit verschwendest dich selbst nach unten zu ziehen, um dich weiter zu entwickeln, lese, sehe Filme, diskutiere, lebe einfach...
@Stan:
Tut mir leid, dass du dich momentan in einer so unruhigen, turbulenten, boden-losen Phase befindest. Vielleicht baut dich ja dieser süße Smiley ein bisschen auf...
Du leidest momentan sehr, das wird man dir auch nicht nehmen können. Ich halte das Schreiben schon für eine sehr gute Möglichkeit mit dem inneren Druck, der momentan auf Dir lastet, umzugehen, seien es Gedichte oder Briefe an deine Freundin oder auch hier... Wenn man den Schmerz als ein neues Element im Leben aufnimmt, dann verwandelt sich der Stachel auch allmählich in ein Meißel, der die Persönlichkeit reifen lässt und sich entwickeln lässt. Hoffentlich trittst du bald heraus aus diesem Nebel...
Schönes Wochenende wünscht
Giordano
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_________________ Immer ist es Welt und niemals Nirgends ohne Nicht |
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Romy
sporadischer Gast
10
in Sachsen W, 26
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Sat, 29.Nov.03, 14:33 Re: Nähe Problem |
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Hallo Alle miteinander,
schön, dass die Diskussion so wortreich verläuft.
@Freshman
Ich bedanke mich sehr für Deine ermutigenden Worte und konnte sie auch in mir aufnehmen.
Es ist angenehm, denn von meinem Partner habe ich zuletzt gehört, du bist kranke und dass das ja nie wieder geschieht. Dann kritisiert er, und er hat ja Recht, ich wäre zu negativ denkend, doch Druck und Unverständnis helfen da nicht groß nach vorn.
Also, Dein Lob íst angekommen! Alles Gute auch für Dich!
@Giordano
Ich bin sehr froh, dass Du noch für die Romantik in der Liebe plädierst. Vielleicht war bei mir wirklich noch nicht der Richtige dabei und alle Gedanken zum Thema Fallenlassen, Nähe, Vertrauen, Hingabe und Lieben sind hinfällig. Denn wenn er es ist, dann kann ich mich Entscheiden. Das wäre schön, obwohl ich schon zweifle, dass es naiv ist zu glauben, es gibt die wahre Liebe. Bis es soweit ist, heißt es prüfen!
@Stan:
Ich hoffe Du hast über Nacht Dein Gedankenknäuel entwirrt. Und mit dem Schreiben eines Gedichtes Dir bestimmt Deinen Kopf befreit, um zu wissen was zu tun ist.
Viel Glück!
Und ein Spruch zum Wochenende:
Nicht alles, was gilt, ist auch gültig;
Übereinstimmung ist nicht immer stimmig;
nicht jede Aufrichtigkeit führt zur Richtigkeit
nicht jede Wahrhaftigkeit zur Wahrheit.
Viele Grüße
Romy
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birke
Helferlein
44
Berlin W
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Sun, 30.Nov.03, 13:51 Re: --Nähe Problem-- |
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Romy wrote: | die Schwierigkeiten im Kontakt treten bei mir verschleiert durch die Hintertür herein und schlagen plötzlich zu.
...
Ich wollte (als Älteste von 3 Kindern) meinen Eltern nicht auch noch Sorgen machen, ihnen Fragen und Probleme stellen, denn sie hatten es schwer. So sah ich es vermutlich als Kind. Ganz pflegeleicht war ich
...
Meine Mutter hat eine dicke Mauer um sich herum, sie soll sie sicher schützen.
...
Ich habe Ratgeber gelesen, im Internet geforscht, eine Therapie gemacht und dachte, wenn ich dann nach all der Schufterei „fertig“ bin, dann kann ich mich auf die Männer loslassen.
Dass dieses Unterfangen nicht funktioniert hat, könnt ihr Euch sicher denken. ...
Und bin gespannt, was Ihr meint!!! |
das, was Du schreibst, erinnert mich sehr an mich
(Stichw.:
pflegeleicht
Mutter
Schwierigkeiten im Kontakt
Therapie)
Nachdem ich lange Zeit dachte, die Kindheit (seel. Missbrauch ...), mein Charakter (zu wenig Anstrengung, zu wenig fleißig, zu wenig klug ...), wären die Wurzel meiner Schwierigkeiten. Damit lag ich im Grunde falsch, weshalb auch die Therapie kaum Erfolg haben konnte. (Wie ich heute weiß)
Auf der Suche nach der Ursache der Schwierigkeiten meiner Tochter kam ich auf deren genetische Komponente und damit auf die Ursache meiner eigenen.
Mit der Erkenntnis, von Asperger Syndrom (einer ererbten Kontaktstörung) betroffen zu sein und immer mehr darüber und über mich zu erfahren, änderte sich auch meine Einstellung zu mir selbst und der Umgang mit mir selbst.
Ist halt meine Geschichte, eine Möglichkeit, mir fiel halt auf, was Du über Deine Mutter schriebst.
Hier z.B. könntest Du mehr lesen:
www.aspiana.de
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_________________ der Weg zur Quelle kann nicht der mit dem Strom sein |
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Jauljule
sporadischer Gast
19
Deutschland W
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Tue, 02.Dec.03, 0:53 Re: Nähe Problem |
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Ich möchte gerne mal eine Frage an diejenigen richten, die ein Näheproblem haben:
Und zwar würde mich mal interessieren, wie ein Mensch, der Schwierigkeiten damit hat andere an sich ranzulassen, der aber doch ein gewisse emotionale Bindung ( d.h. den anderen liebgewonnen hat, aber "Liebe" nicht ausleben kann, weil er/sie eben zu blockiert ist) zu einem hat, darauf reagieren würde, wenn man dennoch versucht ihm/ ihr näher zu kommen.
In anderen Worten: Wie empfindet eine Person, die sich eine Art Mauer um sich geschaffen hat, Angst davor hat, sich ihren Gefühlen hinzugeben und dies auch geäussert hat, wenn der andere dennoch versucht ihr nahe zu kommen bzw. ihr verdeutlicht, dass sie dennoch geliebt wird. Wäre eine Person mit Näheproblemen dann genervt oder belästigt? Oder hofft sie sogar insgeheim darauf, dass der andere nicht aufgibt?
Wie könnte man einer Person mit Näheproblem möglichst subtil zu verstehen geben, dass sie Vertrauen haben kann und man sie unter keinen Umständen verletzen möchte?
Geht das überhaupt?
Ich hoffe ich bringe nun das Thema dieses threads mit meiner Fragerei nicht völlig durcheinander. Aber ich wüsste nicht, wen ich sonst fragen könnte, wenn nicht euch??!!
Gruss, Jule!
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