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Abomination
sporadischer Gast
14
M, 31
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Sun, 23.Nov.03, 21:54 langweiliger Einzelgänger? |
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Hallo,
bin das erste Mal hier.
Euer Forum gefiel mir sehr gut, weil hier vernünftig über Themen diskutiert wird, die vielen Menschen auf dem Herzen liegen.
Ihr wollt sicher jetzt wissen, was für ein "Problem" ich habe...
Ehrlich gesagt, ich weiß es selber nicht so genau.
Zu meiner Person: Bin männlich, 31 Jahre alt und von Beruf Verwaltungsangestellter.
Ich bin, soweit ich zurückdenken kann, immer ein Einzelgänger gewesen.
Ich schaffe es nicht, andere Menschen nahe kommen zu lassen.
Oh, ich habe schon Phasen, wo ich witzig sein kann und wo ich mich teilweise sogar von anderen gemocht fühle...aber diese Phasen verfliegen meistens sehr schnell. Überwiegend bin ich in Gegenward von anderen sehr still und fühle mich ausgegrenzt.
Wenn ich mich mit jemanden unter 4 Augen unterhalte, bin ich meistens lockerer und selbstbewußter. Aber je mehr Personen dazu kommen, desto unwichtiger und langweiliger finde ich mich. Ich habe dann auch das Gefühl, dass die Person, mit der ich mich gerade noch unterhalten habe, nur noch Interesse an der/den neu hinzugekommenen Personen hat. Je mehr Leute da sind, desto verkrampfter und stiller werde ich. Irgendwann ziehe ich mich dann zurück.
Ich mache gerade den ersten Verwaltungslehrgang, um eine höhere Position in meiner Firma zu bekommen. Alles fing gut an. Ich fühlte mich von den meisten Lehrgangskollegen akzeptiert und gemocht.
Ich war witzig und gut drauf...aber im Laufe der Monate wurde mir der Druck, jetzt immer gut drauf sein zu müssen zu viel und ich mauerte mich wieder ein. Je mehr ich spürte, dass die Leute mich mögen, desto unangehmer wurde es mir, mich zu ihnen zu setzen.
Mittlerweile glaube ich, dass ich es tatsächlich auch hier wieder "geschafft" habe, dass mich die Leute für einen Sonderling halten.
Donnerstagabends haben wir nach geschaffter Klausur immer eine kleine Feier. Zu Anfangs war ich gern gesehener Gast und ich wurde von den Mädels sogar zum Tanzen aufgefordert. In den letzten Lehrgängen war es jedoch so, dass alle anderen getanzt haben und ich als letzter Mann sitzen geblieben bin (Erinnerte mich an Schulzeiten, als ich im Sport auch immer letzte Wahl bei der Mannschaftsaufstellung war).
Außerdem "verplapperte" sich ein Kollege, dass sich wohl die Meisten Lehrgangsteilnehmer zwischen den Lehrgängen getroffen haben, um gemeinssam zu lernen und um eine schöne Zeit miteinander zu haben.
Ich wurde nicht einmal gefragt, ob ich überhaupt Interesse hätte.
Ich meine ich wäre sowieso nicht gegangen, weil ich weiß, dass ich ein Langweiler bin, der nur für kurze Zeit vorspielen kann, unterhaltsam zu sein.
Ich kann es meinen Lehrgangskollegen eigentlich auch nicht übelnehmen, dass sie sich lieber mit den Leuten zusammentun, die nicht so verschlossen sind, wie ich. Und ich bin auch nicht böse darüber, weil ich mich halt kenne und sich das durch mein ganzes Leben zog.
Ich hab auch nicht wirklich eine richtige Bezugsperson. Ich bin für niemanden der "beste Freund" oder derjenige, der für jemanden am "wichtigsten" ist. Ich hab zwar ein paar Bekannte von der Arbeit und vom Lehrgang und ich verstehe mich auch mit einigen ganz gut...aber ich bin halt nicht so Nahe, dass ich mich jetzt als guten Freund bezeichen würde...eher in deren Freundschaftsliste unter "ferner liefen".
PS: Selbstmordgedanken oder sowas hege ich nicht. Dafür habe ich mich schon zu lange an die Situation gewöhnt und das wäre es mir auch nicht wert, auf diese Weise "Aufmerksamkeit" zu erregen.
Gruß
PPS: Ach so...hmm, falls es so ein Thema schon gab (ich bin mir fast sicher) könnt ihr den Thread auch gerne verschieben oder so.
Ist mir nicht sooo wichtig, ein eigenes Thema zu haben.
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nofling
Forums-InsiderIn
296
Hamburg M, 23
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Sun, 23.Nov.03, 22:57 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Ich glaube das Problem mit Dir ist, dass Du in einer Gruppe nicht sagen kannst was Du wirklich denkst und so sein kannst wie Du wirklich bist. In Deinem Posting schreibst Du immer wieder "ich kann nicht lange witzig und unterhaltsam sein " Instinktiv glaubst Du, dass Du so und so sein musst und anders abgelehnt wirst. Deswegen gehst Du den Leuten auch aus dem Weg wenn Du das Gefühl hast sie könnten anfangen Dich zu mögen. Dann wird nämlich der Druck immer Größer den Anforderungen zu genügen.
Ich denke Du soltest lernen, dass diese Anforderungen nur in Deinem Kopf existieren und dass sie eben nicht von den anderen kommen.
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Jan
Helferlein
34
Erfurt M, 21
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Sun, 23.Nov.03, 23:27 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hi 'Abomination',
ich sehe das so ähnlich wie mein Vorredner, ich selbst bin nie der große Witzereißer gewesen,
bin auch meistens still und gebe nur bestimmten Menschen mehr als mein äußeres Preis.
Ich denke nicht das es wichtig ist das Du immer lustig und fröhlich bist (wer ist das schon),
auch stille und eher zurückgezogene Menschen können 'ankommen'.
Jemandes 'bester Freund' zu sein, oder zumindest als ein solcher bezeichnet zu werden ist, glaube ich,
ein Kompliment das nur wenige bekommen,
nur weil Du dieses vielleicht nicht genießen kannst heißt das noch lange nicht das Du langweilig oder minderwertig bist.
Für jemanden der wichtigste Mensch zu sein, meine Güte,
das is ne ganzschön große Aufgabe, ich denke nicht das, dass ein Teil Deines Ziels sein sollte,
versuch doch einfach anstatt dessen zu ein paar mehr Menschen "nur" ein guter/netter/lieber Mensch zu sein.
Bye, Jan.
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_________________ Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren. |
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Abomination
sporadischer Gast
14
M, 31
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Sun, 23.Nov.03, 23:55 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hi,
danke für eure Antworten.
Das Problem ist nur, dass ich deutlich spüre, dass es leider doch einen Unterschied macht, ob ich mich lustig gebe oder ob ich zurückhaltend bin.
Sobald ich nicht mehr das witzige Kerlchen bin, werde ich auch nicht mehr beachtet.
Was mir einerseits natürlich entgegenkommt, da ich es gewohnt bin, ein Einzelgänger zu sein und ich damit fast besser klarkomme, als wenn ich gemocht werde.
Andererseits bedrückt es mich auch sehr, da ich ein paar Leute davon sehr gerne mag und es weh tut, wenn ich spüre, dass die Leute mich nun weniger mögen .
Gruß
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Gooz
sporadischer Gast
10
Hameln M, 19
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Mon, 24.Nov.03, 3:19 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hi Abomination.... ich kann dir leider auch nicht wesentlich weiter helfen, aber dir bestätigen, dass du nicht alleine bist..... Ich bin zwar erst 19, weise aber exakt das selbe Verhaltensmuster auf...... mein Problem ist auch, dass ich zwar witzig sein will (oder auch einfach nur ein Gespräch mit - oder antreiben will), aber ich es nicht kann.... Mir fällt dann oft auch einfach nichts ein, was ich sagen könnte. Die anderen wenden sich ab und/order unterhalten sich mit anderen Personen...
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Sadjason
sporadischer Gast
5
Traunreut Deutschland M, 19
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Mon, 24.Nov.03, 14:26 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Mir ging es in den letzten Jahren auch so, oh Gott wenn das noch alnge dauert hab ich keinen Bock mehr. Ich glaube, dass es teilweise auch an Dir liegt. Weil Du Dich ein wenig(oder zeimlich) minderwertig fühlst, augrund der vielen Misserfolge mit Menschen, machst Du nicht den Eindruck Kontackt haben zu wollen. Es kann auch sein, dass die Menschen die zu Dir passen würden in Deiner Umgebung(Arbeit,etc..) kaum vorhanden sind. Du solltest versuchen über Hobbys, Vereine Kontackte zu knüpfen, dass geht da am einfachsten. Du musst es schwer gehabt haben, vielleicht hat auch Druck von Seite der Arbeit bzw. Schule Dein Leben stark beeinflusst. Ich selbst habe durch Schuldruck und Druck der Eltern( die wollten nie dass ich viele Freunde habe, die wussten schon das zu verhindern) wenig Zeit für Freunde und Hobbys gehabt, dadurch ist man auch nicht so Rede und Sprachgewand wie anderen und kann schwerer Dialoge führen. Wenn es einem schlecht geht kann man auch nicht so leicht Witze reisen und alles locker nehmen. Wenn Verantwortung und Druck einen überwältigt, hat man kaum Zeit soziale Kontackte zu knüpfen.
PS: Schau dass du ein bischen Druck abbaust und mehr an Dich und Deine Hobbys denkst. Du sollst mehr an Deine Bedürfnisse denken und auch öfters sagen was Du denkst, dann kommen die Bekannten schon.
Wünsche Dir viel Glück und hoffe dass ich Dich nicht falsch beraten habe.
PS: keine Gewähr für meine Tipps, komme selbst mit meinem Leben nicht gut zurecht und mache nur langsam Fortschritte
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_________________ Curt Cobain:" I hate myself and I want to die" |
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nofling
Forums-InsiderIn
296
Hamburg M, 23
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Mon, 24.Nov.03, 22:33 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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"Das Problem ist nur, dass ich deutlich spüre, dass es leider doch einen Unterschied macht, ob ich mich lustig gebe oder ob ich zurückhaltend bin.
Sobald ich nicht mehr das witzige Kerlchen bin, werde ich auch nicht mehr beachtet."
Dass Du in dem Fall wenn Du nicht mehr vorgibst witzig zu sein keine Beachtung mehr findest, muss nicht unbedingt am mangelnden "Witz-Gehalt" liegen. Vielleicht wirkst Du dann halt auch in Dich gekehrt, schlecht gelaunt, kompliziert usw.
Vielleicht würde es daher doch helfen, wenn Du mit den anderen ganz gelassen umgehst ohne ständig zu versuchen witzig zu sein. In jeder Berufsgruppe / sozialen Gruppe sind die Umgangsformen, Witze, Sprüche usw. anders. Kann es vielleicht auch sein, dass Du Schwierigkeiten hast Dich in die Umgangsformen Deines Umfelds "hineinzuaklimatisieren" ?
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Abomination
sporadischer Gast
14
M, 31
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Mon, 24.Nov.03, 23:02 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hallo, danke für euer Interesse
@ Nofling
Ja, möglich, dass ich irgendwie arrogant oder schlecht gelaunt wirke, wenn ich mal gerade nicht so lustig drauf bin. Bin ich aber nicht wirklich. Ich weiß nur nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll...ich möchte gerne etwas zur Unterhaltung beitragen, aber mein Hirn ist in dem Moment blockiert. Mir fällt es dann auch schwer, über das Herumalbern der anderen zu lachen. Ist mir auch peinlich, wenn die andern sich biegen vor lachen und ich nur ein gequältes Lächeln herausbekomme. Wobei ich sagen muss, dass die Spässe nie verletzend gegenüber anderen sind oder so. Ich kann ja nicht mal über meine eigenen Spässe lachen (wenn ich denn mal welche mache) und wundere mich immer, dass die anderen meine Spässe komisch finden.
Mir liegt es auch nicht so, Leute, die ich erst ein paar Monate kenne, irgendwie zu necken, an sie rumzugrabbeln, in den Arm zu nehmen und so weiter (Ich glaube nicht, dass sich die Mitlehrgangsteilnehmer dadurch wirklich "anbaggern" wollen. Die meisten sind verheiratet oder leben in einer festen Beziehung).
Bin auch nicht wirklich eifersüchtig, aber irgendwie sitzt man dann so peinlich berührt daneben.
Fast vergleichbar, als wenn du ein Geschehen vor dem Fernseher verfolgst.
Du bist dabei, siehst alles, kannst aber nicht aktiv eingreifen.
Ein passiver Zuschauer halt.
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utehae
sporadischer Gast
12
W, 23
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Mon, 24.Nov.03, 23:46 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hallo Abomination,
So, ich wollte dir nur einige Gedanken mitteilen, die sich so im Laufe der Jahre bei mir angesammelt haben:
Hast du schon mal darauf geachtet, WEN du in deiner Lehrgruppe beachtest, WER dich am Anfang lustig findet, um dich dann fallen zu lassen? Orientierst du dich vielleicht imer an den beliebten, an denen, die dir "perfekt" erscheinen? Gibt es nicht auch andere, die ähnlich alleine sind wie du, etwas stiller und weniger auffällig? Oft sind recht interessante Menschen darunter! Denk doch mal darüber nach, welche Art von Leuten DU selber magst: Immer lustig und gut aufgelegt? Oder ist es nicht viel menschicher, wenn man auch mal still ist? Was erwartest du von anderen? Doch sicher nicht, dass sie perfekt sind, oder? Dann erwarten sie das von dir doch sicher auch nicht! Also versuche erst gar nicht, perfekt zu sein, denn dann zeigst du gar nicht, wer du bist. Denn sonst versuchen die Leute, die dich interessant finden könnten, eben WEIL du eher ruhig bist, gar nicht, dich kennenzulernen, weil sie denken: och, der ist so einer, mit dem kann man sich ja gar nicht ernsthaft über was unterhalten. Du machst durch dein aufgesetztes Lustigsein suzusagen einen Umweg über Kollegen, die gar nicht zu dir passen.
Hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, wen du ansprichst, wenn du am Anfang immer soooo lustig und witzig bist? Sind es Leute, die du wirklich interessant findest, oder willst du nur dazugehören?
Wenn du nähere Beziehungen abblockst, hast du dann Angst davor, dass die Leute näher kennenlernen könnten und sie dich dann nicht mehr mögen? Vielleicht wäre es einfacher, sich auf den Standpunkt zu stellen, dass du ja sowieso nichts zu verlieren hast: Wenn sie dich jetzt nicht kennen, und dich nicht beachten, macht es keinen grossen Unterschied zu wenn sie dich kennengelernt haben und uninteressant finden. Also solltest du es vielleicht doch mal darauf anlegen und sie an dich heranlassen!
Oft bilden sich nach dem zusammenwürfeln einer Gruppe schnell Gruppen und spätestens nach ein paar Wochen fühlst du dich als Aussenseiter. Aber noch viel später, ich rede da von mindestens einem halben Jahr, kommt man da nicht doch noch ab und zu mit jemandem ins Gespräch, von dem man vorher gar nicht dachte, dass der ja ganz nett ist, weil er immer so unauffällig und desinteressiert schien?
Ich wiess, vielleicht klingt es klugscheisserisch, was ich hier so von mir gebe. Aber ich bin ganz ähnlich gestrickt wie du und habe über dieses Thema schon sehr viel nachgedacht. Leider hat es sich bisher nur wenig gebessert. Aber ich lerne langsam, mich nicht mehr so an einem vorgegebenen richtig und falsch zu orientieren, um mir dann ständig einen mentalen Spiegel vorzuhalten und zu checken, ob ich auch alles richtig mache.
Vielleicht hab ich dir ja ein paar Denkanstösse geben können...
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Gooz
sporadischer Gast
10
Hameln M, 19
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Tue, 25.Nov.03, 13:39 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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ich sehe das genauso wie utehae ..... ich habe früher auch immer versucht mich anzupassen um "dazuzugehören" usw.... aber es gibt durchaus menschen, mit denen man ganz normal reden kann und die erkennt man nunmal oft nicht auf den ersten blick, weil sie ähnlich sind wie man selbst.
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Abomination
sporadischer Gast
14
M, 31
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Tue, 25.Nov.03, 17:12 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hallo ihr...
Utehae, dein Punkt mit den anderen ruhigen Menschen, mit denen man sich befassen sollte, ist natürlich richtig. Ich für meinen Teil mag zurückhaltende Menschen auch lieber, als jene, die immer im Mittelpunkt stehen müssen. Leider habe ich gerade die Erfahrung gemacht, dass der größte Teil der zurückhaltenden Leute diese "Klassenclowns" sucht. Sozusagen als Ausgleich der eigenen ruhigen Art. Eine Unterhaltung zwischen zwei Menschen, die im Grunde nicht wissen, wie sie miteinander komunizieren sollen, kann unter Umständen sehr anstrengend sein. Der Rattenschwanz ist nämlich...als zurückhaltender Mensch triffst du nicht viele Leute. Du erlebst selten etwas außergewöhliches, was es sich zu erzählen lohnt. Folglich fehlen dir gescheite Themen, die dein Gegenüber nicht vollends langweilen und du versuchst die Gespräche (oder die peinlichen Gesprächspausen) mit etwas Humor aufzulockern. Womit wir dann wieder am Anfang der Geschichte wären.
Es ist ja auch nicht so, als wären die "Spassmacher" dort so furchtbare Deppen, die unfähig wären, sich normal zu unterhalten. Sie sind im Grunde ja ganz nett..das macht die Sache noch schlimmer für mich. Bei Leuten, die einfach Idioten sind, ist es mir ja egal, was diejenigen von mir halten. Weh tut es, wenn du Sperren gegen Leute errichtest, die du eigentlich magst und bei denen du spürst, dass sie dich im Grunde mögen.
Diese Sperre errichte ich automatisch, wenn ich spüre, dass ich gemocht werde. Es erdrückt mich und ich ziehe mich dann zurück oder blocke ab....und es spielt leider für mich dabei auch keine Rolle, ob mir ein ruhiger Mensch diese Gefühle entgegenbringt, oder ein "Klassenkasper".
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Triana
Helferlein
43
Schweiz W, 37
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Tue, 25.Nov.03, 17:25 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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hallo
es ging mir früher, in meiner jugentlichen zeit , oftmals ähnlich. wenn ich z.b. mit einer gruppe von leuten zusammen war und alle über irgendein thema redeten und alle ähnlicher meinung waren, sagte ich meistens nichts. ich selbst hatte als einzige voll die andere meinung, schwieg aber, weil ich glaubte, dass ich unrecht hatte, weil die anderen ja in der mehrzahl waren. ich hatte panik, dass ich mich dann rechtfertigen müsste und alle augen auf mich gerichtet sein würden. also schwieg ich lieber.
ich fand heraus, dass sich meine und deren interessen einfach nicht deckten und suchte mir einen anderen freundeskreis. leute, die ählich dachten wie ich. denn so abartig waren meine gedanken nicht, denn ich tendiere dazu, alles zu hinterfragen und zu analysieren, und nicht einfach eine massen meinung anzunehmen.
um dann meine meinung auch vor anderen vertreten zu können, habe ich mir meine eigenen argumente, die ich zu irgendeinem thema hatte, eingeprägt, damit ich gewappnet war, gegebenenfalls zu kontern das hat funktioniert!
heute, ein paar jahre später, stehe ich zu mir und meinen oftmals anderen meinungen. dieser ganze lernprozess dauerte schon ein paar jährchen. aber ich habe dies ohne therapeutische oder medikamentöse hilfe einfach nach und nach mir selbst beigebracht.
eine sehr gute hilfe dabei war meine einstellung zu mir und zur umwelt. ich sagte mir, wenn sich jemand nicht für mich interessiert, dann soll er es bleiben lassen. er oder sie verpasst dann eben den genuss, mich näher kennen zu lernen. pech für den oder diejenige.
ich habe gelernt, zu mir selber zu stehen. das heisst, alles was ich mache und denke, davon bin ich wirklich voll überzeugt. für mich stimmt es so. es ist meine meinung, meine einstellung, die gehört zu mir. das heisst nicht, dass nun alle menschen genau meine einstellung haben müssen. nein. ich muss ja auch nicht die einstellung von irgendjemandem haben. für jeden menschen sind andere dinge richtig oder falsch. es gibt keine allgemein gültigen "richtigs" und "falschs". darum gehört meine meinung zu mir und meine umwelt muss mich so akzeptieren und schluss. ich akzeptiere auch alle anderen meinungen und einstellungen und habe doch kein problem damit.
wen ich eine ansicht nicht teile, kann ich das ja mitteilen. damit werte ich einen anderen menschen ja nicht ab. ich teile ihm dann meine ansicht der dinge mit, und vielleicht lernen am ende beide etwas dazu, weil die gleiche sache aus verschiedenen perspektiven betrachtet vielleicht ja ganz neue aspekte öffnet.
oh, jetzt habe ich sooooo viel geschrieben...sorry. aber vielleicht dient ja das eine oder andere als denkanstoss.
liebe gruesse
triana
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Abomination
sporadischer Gast
14
M, 31
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Tue, 25.Nov.03, 18:16 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Hallöle Tirana,
ja, kenn ich auch einige, denen es so geht.
Jemand, der Angst vor der eigenen Meinung hat, bzw. dass er/sie deshalb gedisst wird, belügt sich im Grunde aber selber. Wenn jemand andere Meinungen außer der Eigenen nicht aktzeptieren kann, hat der-/diejenige ein Problem...nicht du.
Ist aber nicht wirklich mein Problem. Ich bin nicht so zurückgezogen, weil ich eine andere Meinung als die andern habe. Wenn ich ne andere Meinung habe, sage ich die auch.
Nein, ich wünschte manchmal, ich hätte eine andere Meinung, damit ich einen Ansatzpunkt hätte, mich in die Runde einzubringen. Es ist einfach so, dass mir in dem Moment, in dem die Gruppe beisammensitzt, einfachrein gar nichts mehr einfällt, was ich sagen könnte. Leer gefegt. Null. Während deren Erzählfluß den Niagarafällen gleicht, gleicht meine Hirnaktivität der Wüste Gobi (und zwar nicht während der Monsunzeit).
Stunden später...nachts, alleine im Bett fällt mir dann ein, was ich hätte alles sagen können...sollen.
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nofling
Forums-InsiderIn
296
Hamburg M, 23
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Wed, 26.Nov.03, 0:26 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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Das Problem, dass ich nicht weis was ich sagen soll kenne ich auch sehr gut. Ich habe aber gemerkt, dass es bei mir damit zusammenhängt, dass ich unterbewusst denke, dass ich eigentlich uninteressant bin und der andere das nach spätestens 2 Äußerungen merkt und mich abstempelt. Ich denke dann immer wenn ich den anderen erzähle, was mich zur Zeit beschäftigt oder was mir gerade furch den Kopf geht, finden die mich irgenwie blöd. Seit dem ich letzteren beiden Gedanken entgegenwirke, hab ich mehr zu sagen.
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Satôri
neu an Bord!
2
W
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Wed, 26.Nov.03, 2:50 Re: langweiliger Einzelgänger? |
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hey..
ich muss sagen, mir gehts leider oft auch genauso, wie viele von euch.
Also wenn ich in einer Gruppe mit Leuten bin, mit denen ich entweder schon länger befreundet bin, oder die selbst ercht ruhig sind, da kann ich auch ewig reden..
Aber wenn ich in na Gruppe bin mit Leuten, die selbst ne riesen Klappe haben und mich nie beachtet haben.. dann kann ich nichts mehr zum Gesprächfluss beitragen. Mir fällt auch einmal nichts mehr ein.. oder ich denke, das was ich sagen wollte.. da denken die anderen eh dumm von mir. Oda ich bring das so "stotternd" raus.. halt nicht klar und selbstbewusstgenug.
Hab mich immer gefragt, warum mir in der einen Situation einfach so oft nichts einfällt.. und ich in der andern rede wie n Wasserfall...
Und das hat meist nichts mit dem Thema zu tu, sondern wirklich nur mit den Leuten, mit denen ich zusammen bin.
Dass ich mich ned trauen würde was zu sagen, würd mich ned wundern..
Aber dass mir nichts einfällt...
Auf jeden Fall hab ich mal was intressanten dazu gelesen...:
"Die Forscher wissen heute auch, welcher Botenstoff in Sachen Selbstbewusstsein entscheidend ist: Dopamin. Menschen mit hohem Selbstbewusstsein haben einen hohen Spiegel im Blut, solche mit geringem einen niedrigeren. Die wichtige Rolle, die das Dopamin spielt, erklärt den Zusammenhang zwischen einem hohen Selbstwertgefühl und dem positiven Kreislauf, den es in Gang setzt. Der Botenstoff regt die grauen Zellen zur effizienten Verarbeitung von Informationen, zu Neugier und Fantasie und auch zur Lust auf Sex an. "
Ist von Stern.de
Vielleicht liegt es wirklich daran....
Ich frage mich nur, wie man aktiv dagegen ankommen könnte....
Vielleicht könnte man im Internet irgendwas speizielles aufbauen, indem man sich gegenseitig Tips und Motivation gibt und gemeinsam übt bzw. vielleicht öfter "voice-sessions" macht, in dem man einfach mal über ein bestimmtest Thema gemeinsam redet. Auf das man sich möglicherweise vorher vorbereiten kann. Falls das möglichweise irgemdwann im richtigen Leben auftaucht ist man wenigstens schon mal vorbereitet darauf
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