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Fipsi
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Post Fri, 21.Nov.03, 16:25      probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Leute,

war schwer depressiv. meinen jetzigen zustand kann ich nicht wirklich beurteilen. prinzipiell geht es mir schon besser. restsymptome sind sicher noch eine starke antriebslosigkeit. bin derzeit in der berufsunfähigkeitspension. meine hauptbeschäftigung ist das internet. bin in einem fitnessforum sehr aktiv. wurde dort auch sehr geschätzt und fühlte mich wohl. fasste vertrauen zu den leuten und outete mich hinsichtlich meiner psychischen erkrankung. das dürfte mir jetzt zum verhängnis werden. die leute stigmatisieren mich. es geht soweit, dass mir jemand sagt ich solle meine gedanken nicht überbewerten weil ich krank bin. aufgrund meiner ambitionen zum krafttraining wird mir auch zwanghaftes verhalten bescheinigt. die leute analysieren mich was mich leider kränkt. hab einige freunde gefunden, die ich zu einem bankdrückwettbewerb zu mir in der wohnung einladen wollte. diese freunde kritisieren mich auch. angeblich wollen sie mir helfen. es sieht so aus als würden sich gesunde menschen einfach über mich stellen und mir tipps geben wie ich leben und welche werte ich aufbauen soll. unlängst hat mich meine freundin verlassen. aus diesem grund hab ich jetzt nur dieses forum und das krafttraining. arbeiten kann ich nicht gehen. für mich steht jetzt die freundschaft zu diesen menschen auf dem spiel. es wird sogar über meine therapie diskutiert. ein freund und sportmediziner meint, dass ich mir nur therapeuten aussuche, die mich mit glacehandschuhen anfassen. er findet richtig wenn mir andere einen spiegel vorhalten. gebe zu, dass ich viel zuspruch brauche. menschen, die mich als krank bezeichnen und mein verhalten kritisieren entgegne ich mit aggression. dadurch eskaliert immer alles. in einem autoforum bezeichnete mich jemand als psychopath und wollte meine "von pharmaka zefressene visage" in forum stellen. das sind dinge, die mich sehr kränken. was soll ich eurer meinung nach tun? kann jetzt meinen therapeuten nicht erreichen. brauch bald einen termin. am liebsten würde ich meine beiträge und die reaktionen darauf analysieren lassen. die gefahr besteht aber, dass vielleicht auch andere meine verhalten als falsch beurteilen. dann würde es mir wieder schlechter gehen. bin einfach süchtig nach anerkennung. kritik vertrage ich überhaupt nicht. nehme auch praktisch nichts an. kann mich nur darüber ärgern.

gruß, Hannes
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Laurièn
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Post Fri, 21.Nov.03, 17:27      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Hannes,

ich weiß nicht, ob wir zur Zeit ähnliches durchmachen, aber bei mir läuft nun schon die zweite "Freundschaft" aus, weil man anscheinend nicht verstehen kann, dass Depression eine Krankheit ist und nicht eine Laune, die ich mir mal eben angeeignet habe um aufzufallen.


Ich habe letzte Woche einen bitterbösen Brief meiner nun ehemals besten Freundin gekriegt, die ich seit der ersten Klasse kenne und von der ich dachte, dass sie zu mir hält...

Sie hat nicht verstanden, warum ich in der Depression Zeit für mich ganz allein brauchte, warum ich den Kontakt vorübergehend abgebrochen habe, damit ich zu mir selbst finde...nun macht sie mir Vorwürfe ich hätte die Auflösung der Beziehung schon von langer Hand geplant - hätte häppchenweise Schluß gemacht - mit Distanz reagiert und Funkstille -
ich war total sauer, weil das nicht stimmt.

Ich habe ihr einen Brief zurückgeschrieben, in dem ich nur noch aus mir rauskotzte, um ihr zu zeigen wie sie all die Jahre mit mir umgegangen ist...ich habe alles relativiert, weil auch ich das alles mitgemacht habe, aber es tut mir jetzt so weh... traurig

Ich freue mich einerseits, wenn dieser Albtraum endlich ein Ende hat, andererseits gab es auch nette Stunden, aber halt nie den Konatkt, den ich immer gesucht habe, den ehrlichen, vertrauten und respektvollen Umgang miteinander, wo ein Nein als solches akzeptiert wird.

Es gab kein Mal, dass ich mich beschwert hätte, dass es anderen so gut geht - nie! Ich habe gesagt wie es mir im Gegensatz zu früher geht, wo ich stehe und wo ich hin will - Punkt. Klar sage ich was ich durchgemacht habe, aber das kommt mir jetzt leichter über die Lippen, als ob das ganz normal wäre...alles easy...

Warum will mir meine Freundin einen Strick drehen?
Könnte es sein, dass sie sauer auf mich ist, weil sie nicht zu den vertrauten Personen gehört hat, denen ich mich anvertraut habe, damals?
Im Prinzip weiß sie so gut wie nichts über mein zweites Ich während der Zeit der Depression. Die Fassade nach außen war ja noch halbwegs intakt...

Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt ihr zu sagen, dass sich unsere Freundschaft nicht aufrecht erhalten läßt, weil wir uns untereinander nie mit Themen kommen konnten, die uns emotional mitnahmen (Verschwiegenheit/Fassade bei mir, oder totale Überspielung, Extrovertiertheit ihr Part).

Ich war gut genug für sie mich zu allem mitzuschleifen, immer bei ihr anzutanzen, .... ("Habe ich Dich zu irgendwas gezwungen?" stand zu dieser Aussage im Brief, der mich wütend machte...traurig, hilflos...).
Ich wollte die Trennung, aber wußte nicht wie ich das sagen sollte.

Vielleicht ist es die einzige Chance von ihr loszukommen, wenn ich mir eine Positiv/Negativ-Liste über unsere Beziehung mache und dann sehe, warum ich so nicht weiter mit ihr klarkommen kann... Idea

Meine Freundin meinte im Brief, sie hätte auch ganz viel Schlimmes erlebt, von dem nur ihre Eltern wissen - und ich solle mich nicht so aufspielen, wegen der paar Schwierigkeiten. Komisch von ihren Problemen weiß ich leider gar nix...wieso hat sie nie davon erzählt...ich war wohl nicht autorisiert genug Surprised

Meine Antwort war, dass ich nichts aufgebauscht, sondern alles so erlebt habe, wie ich es berichtete. Und das Reden darüber viel mir schon schwer genug, warum sollte ich was dazu erfinden, wo ich doch unehrliche Anteilnahme über alles hasse??

Heute weiß ich, dass sie mich provoziert hat und das meine Reaktion gefolgt ist, weil ich nicht lange genug überlegt habe... Sie hat mich so verletzt mit den Zeilen, dass ich meine Mauer wieder aufgezogen habe, aber diesmal stehen alle meine Soldaten davor und sie schlagen zurück...ich habe mich gewehrt...richtig war es aber nicht in dem Ton.


Fühle mich dennoch erleichtert, traurig und erschöpft.

Ich habe eine lange Reise hinter mich gebracht, wie viele hier. Ich möchte endlich leben und dabei keine Wege mehr gehen müssen, die mich verletzen, weil ich nicht weiß wie ich abbiegen soll.

Es tut mir weh, wenn meine "Freundin" behauptet, ich würde nicht fühlen, was ich fühle; sprich würde mir alles nur einbilden oder künstlich Aufmerksamkeit erzwingen wollen mit abenteuerlichen Geschichten, bei denen ich im Mittelpunkt stehe.

In der Depression waren die Wunden am schwersten von Menschen, denen ich mich anvertraute und die mir die Klinge tief ins Herz stachen:
"Dir gehts doch gut!" - "Du bist nur zu faul zum Arbeiten!" - "Reiß Dich mal ein bißchen zusammen!" - "Mach mehr für Deine Ausbildung!"....

Das kommt alles hoch und es tut verdammt weh,
wenn jemand mir meine Gefühle nicht abnimmt, sie belächelt, mir nicht zuhört, mich als Versager hinstellt...

Ja, ich habe vieles falsch gemacht, aber ich bin kein Versager!!!


Laurièn


P.S. Wie sehen die freundschaftlichen Beziehungen bei Dir aus?
Hast Du dieses Problem auch mit einem langjährigen guten Kumpel?

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Stöpsel2
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Post Fri, 21.Nov.03, 17:51      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Hannes,

hmm, ich kann Dich da teilweise gut verstehen. Mir gings ja teilweise ähnlich, hatte dazu unter "Nicht kritikfähig" über die probleme in meiner Therapie geschrieben (hat sich jetzt zum Glück gebessert, werde da demnächst schreiben, wie es sich weiter entwickelt hat). Auch sonst habe ich Probleme mit Anerkennung.

Aber erst mal: Du bist jetzt in Therapie? Was für eine denn? Hast Du das Gefühl, daß sie Dir was bringt?

Für mich hört sich das so an, als ob sich bei Dir alles um Deine Depression und Deine Probleme dreht, sie sind sozusagen Dein Lebensinhalt geworden und wenn Dich jemand im Umgang damit kritisiert, fühlst Du Dich als Mensch kritisiert, richtig? Tja, Du müßtest was anderes sehen als nur Deine Probleme, aber das ist leichter gesagt als getan, das weiß ich selbst (ich glaube, ich hab die gleichen Probleme wie Du, nur in abgespeckter Form, Depression hab ich keine). Bei mir ist das abhängig von der Tagesform oder von Zufällen.

Wenn Du keine probleme hättest, was würdest Du denn dann tun? Vielleicht kannst Du Dich erstmal mehr an Dingen orientieren, die Dir aus Dir heraus Spaß machen, statt so sehr an anderen Menschen. Also, nicht, daß Du Dich nicht an anderen Menschen orientieren sollst, aber die Gewichtung ein bißchen mehr in eine andere Richtung verschieben. Das ist ne Sache, die meinen Therapeuten nie interessiert hat, aber für mich war das ziemlich wichtig. Bei mir ist es so, daß ich nach einigen Enttäuschungen wieder einen neuen Freundeskreis aufbauen muß/soll/will Wink . Es fällt mir echt schwer, mich auf die meisten Typen von Menschen wieder einzulassen (bin da leider recht anspruchsvoll), hab neulich eine ganze geballte Ladung eigener Probleme im Umgang mit diesen gesehen. Hab mich trotzdem wieder mit diesen Leuten getroffen, weil ich meinem Therapeuten (mittlerweile) vertraue, daß es nicht anders geht und hoffe, daß es nicht zu demütigend o.ä. ist, bis ich einen anderen Umgang damit gelernt habe (hmm, ich hoffe, das ist so zu verstehen). Jedenfalls finde ich, ist so ein problematischer Umgang nur zu ertragen, wenn man einen entsprechenden Ausgleich hat.

Warum erzählst Du den Leuten denn von Deinen Problemen? Ich meine, sie sind ja keine Therapeuten, wie sollen sie wissen, ob das gut ist, was und wie sie Dir was sagen?! Ich meine, es ist ja wohl besser, wenn Du das systematisch mit Deinem Therapeuten angehst...

Wenn Du solche Probleme hast, Kritik zu ertragen, würd ich mich dagegen verwehren, von solchen Freunden "gute" Ratschläge zu hören. Kannst Du nicht versuchen, das zu ignorieren? Oder ihnen deutlich zu sagen, daß Du das nicht willst? Ich WEIß, daß das schwer fällt, wenn Dein Problem genau in der Anerkennung besteht. Notfalls würde ich mich eine Weile einfach von den entsprechenden Leuten zurückziehen und warten, bis Du mit dem Therapeuten darüber sprechen kannst. Ich schätze Dich aber als genauso ungeduldig wie mich ein Wink , daß Du am liebsten sofort über alles reden willst und am liebsten sofort alles bearbeiten willst. Halt Leidensdruck... Ich hoffe, Dein Verhältnis zu Deinem Therapeuten ist dann so gut, daß er Dir verständlich machen kann, daß Du Dich in Geduld üben mußt, bis Du weißt, wo's langgeht.

Wir können uns gern mehr darüber austauschen, wie gesagt, ich habe scheinbar das gleiche Problem.

Viele Grüße
Stöpsel
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IrisO
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Post Fri, 21.Nov.03, 17:55      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Lieber Fipsi,

solche Leute würde ich an Deiner Stelle nicht zu Freunden zählen. Was willst Du mit solchen Idioten, die sich total menschenverachtend verhalten ? Sie besitzen nicht die Empathie und das Verständnis um sich in Dich hineinversetzen zu können. Es ist besser für Dich, sich von solchen Leuten ganz klar zu distanzieren. Das Du aggressiv auf solche Beleidigungen reagierst, ist doch verständlich, dass würde ja jeder tun. In unserer Gesellschaft werden immer die Schwächsten diskriminiert, ob es die Alten und Kranken, Behinderten oder Ausländer sind. Wundert Dich das wirklich noch ?? Es ist halt traurig aber wahr.....
Sie haben gar nicht vor, Dir zu helfen. Sie schaden Dir höchstens mit ihrem herablassenden Verhalten. Ich muss leider zugeben, dass ich früher auch nicht so das größte Verständnis für psychisch Kranke hatte, aber das hat sich schlagartig geändert, als ein Familienmitglied erkrankte. Heute bin ich auch Betroffene und sehe das mit ganz anderen Augen. Wir können alle seelisch erkranken, jederzeit. Das sollte sich jeder mal vor Augen führen, ehe er solche dämlichen Sprüche von sich gibt.
Bitte zweifel nicht an Dir selbst, Dich trifft keine Schuld. Halte Dich einfach von solch unsensiblen Menschen in Zukunft fern. Sie machen Dich sonst nur noch mehr fertig, dass ist es was sie wollen.

Alles Gute für Dich und viele liebe Grüße nach Wien
Iris
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IrisO
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Post Fri, 21.Nov.03, 18:04      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

ja, ich noch mal kurz, habe gerade erst gesehen, dass Du Hannes heißt. Hoffe das war jetzt nicht schlimm. Confused Aber zu der Kritikfähigkeit, die besitze ich auch nicht und hatte da immer Probleme mit, so what ?
Und nach Anerkennung streben alle Menschen, dass ist auch nichts außergewöhnliches.

So habe fertig Wink
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Fipsi
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Post Fri, 21.Nov.03, 18:13      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Laurien,

es gibt da meine ex-freundin. für sie bin ich der wertvollste mensch der welt. sie bespricht mit mir alle probleme, die sie hat und legt wert auf meinen rat. sie wirft mir auch umgekehrt kein fehlverhalten vor. diese beziehung ist mir sehr wichtig.

hab jetzt gerade mit einem freund telefoniert. er zeigt mir meine "fehler" auf eine etwas angnehmere art auf. er meint, dass ich viele dinge zu ernst nehme. ich bin sehr leicht besessen irgendetwas perfekt zu machen. das wird dann total wichtig. misserfolge machen mich leider fertig. in letzter zeit gab es doch einige, die mich etwas aus der bahn geworfen haben. meine freundin hat mich verlassen. das letzte training war schlecht. meine aktien sind gefallen. jetzt hab ich noch probleme mit den leuten im forum. sonst gibt es kaum etwas worauf ich mich stützen kann.

zu deiner freundin: würde keine liste machen. entscheide nach gefühl. tut sie dir gut oder nicht? willst du sie gern sehen oder gibt es ärger mit ihr?

alles liebe, Fipsi
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Fipsi
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Post Fri, 21.Nov.03, 18:27      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

hallo stöpsel,

mach eine verhaltenstherapie. weiß nicht ob sie was bringt. ein bisschen wahrscheinlich schon. zumindest kann ich mit einem außenstehenden intelligenten menschen über mein leben plaudern.

vielleicht weißt du nicht wie sich eine depression anfühlt. sie ist schon sehr present. ähnlich wie kopfschmerzen. antriebslosigkeit ist schon schrecklich.

ich hab gewisse visionen. möchte gern menschen sensibilisieren. aus diesem grund erwähnte ich meine depression. die reaktionen waren durchaus positiv. das hat mich sehr gefreut.

jetzt fühl ich mich aber wie ein kind behandelt. einer schrieb ich soll erwachsen werden. dieser mensch ist 14 jahre jünger als ich. das ist schon etwas demütigend.

werde jetzt in diesem forum nichts mehr mit meinem jetzigen nick posten. lege mir einen neuen zu. dann kann ich auch neu beginnen.

ja, bin sehr ungeduldig. hoffentlich kann ich bald einen termin bei meinem therapeuten haben. erwarte mir gute ratschläge. unser verhältnis ist sehr gut.

gruß, Fipsi
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Post Fri, 21.Nov.03, 18:31      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Iris,

danke für deine worte. hab es jetzt verstanden wie der hase läuft. bin meinem größten widersacher sicher wurscht. er will sich nur profilieren indem er tipps gibt. er ist sich nicht bewußt, dass er jemand verletzt. werde dort nichts mehr mit meinem jetzigen nick posten.

gruß, Fipsi
Laurièn
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Post Fri, 21.Nov.03, 18:39      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Ich bekam den Rat mit der Liste von ner Familientherapeutin
(der ich den Brief meiner Freundin vorgelegt und meine Antwort
zitiert habe) bei der ich momentan ab und an mal vorbeisehen kann, bis ich einen richtigen festen Therapeuten habe.

Nach Gefühl entscheiden nach ihrem Brief voller Vorwürfe und Unterstellungen kann ich nicht, weil das nicht objektiv wäre...ich fühle, dass da was war (immerhin waren wir 14 Jahre in einer "Beziehung"), aber ich weiß auch wie sehr sie mir weh getan hat.

Es ist noch nicht lange her, dass sich eine andere Freundin von mir verabscheidet hat. Und schon da, war es für mich eine neue schwere
Erfahrung, weil ich sowas noch nie zuvor erlebt hatte, dass sich jemand von mir distanziert, der so weit in mein Privatleben involviert war...

Ich dachte mir würde sowas niemals passieren...dachte, dass passiert nur Menschen, die oberflächlich sind und ich zählte mich nicht dazu Sad traurig

Ich bin noch heute ein sehr umgänglicher Mensch, der, wenn er respektvoll behandelt wird, ebenso zurückgeben kann. Wenn ich angegriffen werde, verteidige ich mich, manchmal noch aus Reflex, woran ich noch arbeiten muß.

Ich habe ein geringeres Problem mit der Freundschaftsauflösung, als mit der Tatsache, dass sie so einen Müll, wie sie geschrieben hat über mich denkt, verbreitet. Ich wollte das in meiner Antwort klarstellen, weil ich keinen Bock mehr habe, mich so zulabern zu lassen...
Vorallem war ich nicht mehr bereit mir diese Unterstellungen geben zu lassen, dass ich keine Probleme hätte und nur rumspinnen würde...dankeschön, soviel Einfühlungsvermögen von einer "Freundin"!

Irgendwann ist Schluß damit...
...ich werde es verkraften, aber es braucht Zeit...viel Zeit.

Und ich werde in Zukunft wachsamer sein, mit wem ich Freundschaften schließe - ich habe daraus gelernt, dass ich mit meinen Wünschen nicht hinterm Berg halten sollte, sondern offen sage, was ich möchte.

Früher war ich durch meine Gehemmtheit so gestört, dass ich den Mund nicht aufgekriegt habe und insgeheim hoffte, alles würde sich bessern, wenn ich den Leuten nur Zeit geben würde...aber ich habe vergeblich auf die plötzliche Veränderung gewartet - sie kam nie und sie wird nicht kommen.

Das muß ich jetzt wieder erkennen und möglicherweise tut ein heftiger Streit zum Schluß ganz gut, weil ich nicht mehr zurückschrecke und meine Meinung sage. Dass wir beide mit dem Ende der Freundschaft einverstanden sind, hat meine Ex durch meinen Brief hoffentlich in Erfahrung bringen können.

Es geht nur noch um Aufklärung. Und das möchte ich, damit wir einen klaren Strich ziehen...so bald als möglich.

Alles ist so ambivalent...hin und hergerissen...diese Gefühle sind da und plötzlich wieder weg...Zuneigung und Abneigung ganz nah beieinander traurig


Lauri

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Post Fri, 21.Nov.03, 18:44      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Hannes,

hmm, sorry, ich hoffe, ich hab nicht aus Unwissenheit über das, was eine Depression ist bzw. sich anfühlt, Deine Probleme bagatellisiert. War jedenfalls nicht meine Absicht!

Aber schön, daß Du zum einen einen guten Draht zu Deinem THerapeuten hast (ich dachte halt, weil Du das mit dem Spiegel usw. geschrieben hast, daß es in Deiner Therapie evtl. auch unbefriedigend verläuft. Da würde sich ja dann die Katze in den Schwanz beißen...) und daß Du jetzt scheinbar weißt, wie Du mit den Leuten umgehen kannst!

Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute
Stöpsel
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Fipsi
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Post Fri, 21.Nov.03, 19:03      Re: probleme mit meiner umwelt Reply with quoteBack to top

Hallo Lauri,

werde jetzt auch vorsichtiger sein. meiner letzten freundin hab ich von meiner depression und der berufsunfähigkeitspension erzählt. es war angeblich kein problem für sie. ich war der erste mann für sie, der wertvolle qualitäten vereinte. über ihre ex-männer lästerte sie nur.
dann hat sie von problemen mit ihren ex-männern berichtet. angeblich kommen sie mit ihrem leben nicht klar und sind ungut zu ihr. aufgrund dieser probleme und sonstiger schwierigkeiten deutete sie an etwas ruhe zu brauchen. sie antwortete auf meine mails und sms nicht mehr. ich bat eindrücklich um antwort. am montag kam eine mail, dass sie keinen kopf und keine zeit für uns hätte. es ergab sich dann doch ein sms-austausch. ein streit entstand. ich schrieb ihr, dass ich wieder depressiv bin. das änderte in ihren augen nichts. im gegenteil. sie bräuchte eher einen starken mann an ihrer seite. letztendlich sagte ich ihr sie soll sich mit ihren niveauvollen ex-männern abgeben. auf einmal meinte sie, dass diese wenigstens im leben stehen. sah ich als anspielung, dass das bei mir nicht der fall wäre. war eine große enttäuschung für mich. habe jetzt das gefühl, dass doch keine mit meiner depression klarkommt.

gruß, Fipsi
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