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Hypomoch
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Post Fri, 21.Nov.03, 1:00      Misslungenes Erstgespräch ? Reply with quoteBack to top

Hallo,

da ich einige liebe Antworten von euch bekommen habe zu meiner Irrfahrt auf der Suche nach Hilfe, möchte ich euch von meinem heutigen Erstgespräch bei einer psychologischen Psychotherapeutin berichten.
Ja, ich habe tatsächlich einen Termin ausgemacht. Nach langem Zweifeln, langer Quälerei und nachdem ich mir am Telefon von x anderen Therapeuten anhören musste, dass es im nächsten halben Jahr nicht mal einen Termin für ein Erstgespräch gibt – deutsche Großstadt... Als ich eine Dame fragte, ob sie mir vielleicht eine andere Stelle empfehlen könne, bei der ich denn dann Hilfe finden könne, empfahl sie mir, zur Kirche zu gehen. Sicher immer eine gute Lösung, aber ist das moderne Psychotherapie?
Naja, jedenfalls bin ich heute dann tatsächlich hingegangen, war im Vorfeld sogar erleichtert, dass es endlich soweit war. Und musste dann eine halbe Stunde (ok, war 15 Minuten zu früh) auf der Straße (!) warten, da es dort kein Wartezimmer gab. Ich hatte mir hier im Forum Mut angelesen, im Tenor: „Sie wird dir schon helfen. Sie weiß, dass du darüber nicht gut reden kannst. Sag ihr, dass du skeptisch bist, weil du schlechte Erfahrungen mit dem ersten Therapeuten gemacht hast. Schildere ihr deine Bedenken.“ Die Bedenken habe ich ihr geschildert. Und auch meine Krise in groben Zügen. Und dann ging nix mehr. Sie wollte Details, ich konnte sie ihr nicht geben. Schweigen, minutenlang. Ich habe ihr gesagt, dass mir das nicht gefällt, dort zu sitzen und sich gegenseitig anzuschweigen. Keine Hilfestellung, wieder nur die Aufforderung, detaillierter zu werden. Konnte ich nicht. Die Situation wurde für mich immer unangenehmer. Wieder ewiges Schweigen. Nochmals habe ich dieses unerträgliche Schweigen angesprochen, ihre Reaktion: „Das ist halt manchmal so.“ Und wieder Schweigen. Von wegen „die bauen einem Brücken“ und so! Die wollte, dass ich im ersten Gespräch die ganze traumatische Geschichte von A bis Z durcherzähle, obwohl ich sie gar nicht kenne – und mir abgesehen davon dabei das Herz aus der Brust fällt! Irgendwann war die Zeit dann rum, sie fragte, wie wir verbleiben sollen. Ich fragte, was sie denke, welche Optionen es gebe. Ihr „Fazit“: Ich solle mit meinen Schlafstörungen zum Arzt gehen – obwohl ich ihr erzählt hatte, dass ich schon bei zweien war, die mir ohne Erfolg Tranquilizer und Schlafmittel verordnet haben. Für eine Therapie sei ich zu skeptisch. Zudem würden meine extremen Schlafstörungen darauf hindeuten, dass ich das Trauma gerade verarbeite, daher würde das sowieso von selber besser. Ich habe mich schon beim Rausgehen geärgert, dass ich überhaupt da war... So, und was mache ich jetzt? Langsam wird’s wirklich lächerlich...

Viele Grüße,
Sleepless Hypomoch :60

Anmerkung Admin: "Zu skeptisch für Therapie?" aus Betreffzeile entfernt.
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Hypomoch
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Post Fri, 21.Nov.03, 1:15      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Die Dame ist Diplom-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis.
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nele
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Post Fri, 21.Nov.03, 13:04      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch

Blöd gelaufen - ich wäre auch stinksauer..

Wie lange ist das Trauma denn her?
Die erste Zeit, wenn die Verarbeitung noch im Gange ist,
macht man meiner Erfahrung nach tatsächlich nichts direkt daran,
was natürlich nicht heißt, dass man überhaupt nichts macht!
Gibt ja vielleicht noch anderes zu tun.

Quote:
So, und was mache ich jetzt? Langsam wird’s wirklich lächerlich...


Weitersuchen und wenn es irgendwie geht, einen Termin
bei einem kassenunabhängigen Psychotherapeuten vereinbaren.
Da kriegst du normalerweise innerhalb von einer Woche einen Termin
und kannst meist sofort weitermachen.
Hab es echt vier Mal ausprobiert, deutsche, Na- ja, mittel-große Kleinstadt..

Von der Krankenkasse hätte ich, in meinem "Fall", auch ausschließlich die Medikamenten-
"Alternative" zur "Wahl" gehabt..

Traurig, aber wahr..

lieben Gruß

Nele
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Hypomoch
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Post Sat, 22.Nov.03, 0:35      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Liebe Nele,

nele wrote:

Blöd gelaufen - ich wäre auch stinksauer..


Mmm, ich bin gar nicht mal so richtig sauer. Eher verblüfft und ein bisschen ungläubig. Aber jedenfalls auch kein gutes Gefühl.

nele wrote:
Wie lange ist das Trauma denn her?


Sieben Monate. Obwohl es mir nicht so vorkommt, für mich ist das noch ganz nah und aktuell. Die schlimmsten Symptome, insbesondere die schlimmen Schlafstörungen, sind allerdings erst nach vier Monaten aufgetreten. Also plage ich mich jetzt schon drei Monate damit rum. Manchmal wundere ich mich, dass ich nicht einfach mal umfalle oder so.

Quote:
Weitersuchen


Ich bin jetzt langsam so müde und enttäuscht, kraft- und mutlos, dass ich das Gefühl habe, ich kann das nicht mehr. Wie oft muss ich mich eigentlich zurückweisen lassen, wenn ich praktisch auf Knien um Hilfe bitte, bis ich verstehe, dass ich keine bekomme?

Quote:
Hab es echt vier Mal ausprobiert


Wie schaffts du das??? Der Horror, die Situation jemandem klar machen zu müssen! Und die Enttäuschung? Und das mehrfach? Wie hast du denn nach den ersten drei Fehlschlägen deine Vorbehalte und negativen Gefühle bezwungen?

Quote:
Von der Krankenkasse hätte ich, in meinem "Fall", auch ausschließlich die Medikamenten-"Alternative" zur "Wahl" gehabt..


Ganz ehrlich? Ich denke mittlerweile, ich hätte vielleicht die Anti-Depressiva akzeptieren sollen, die mir der erste Therapeut angeboten hatte. Waren zwar eher als schlafanstoßend gedacht als als antidepressiv, da ich keine Depression habe, aber dann würde mir diese erfolglose Suche nach "Weggefährten" (wie Herr Fellner das so schön nennt) wahrscheinlich nicht so nahe gehen.

Und der Spruch von gestern, ich sei zu skeptisch für eine Therapie, tut mir auch nicht gut. Was soll das denn eigentlich in der Konsequenz heißen? Hatte schon bei dem ersten, ansonsten für mich bestens passenden, Therapeuten die Erfahrung gemacht: Only a compliant patient is a good patient. Wer nicht compliant genug ist, fliegt von jetzt auf gleich. Mit dem gut gemeinten Hinweis, dass ich ohne intensivere Hilfe auf die Nase falle. Ob ich die andere Hilfe aber finde (offensichtlich ja nicht), ist nichts, was interessiert. Und da soll ich nicht skeptisch sein?! Und nach der Geschichte gestern nicht umso skeptischer? Es werden also nur Leute behandelt, die nicht skeptisch sind und in der ersten Stunde ohne Hilfe alles erzählen können?! Hätte ich das gekonnt, hätte ich es wahrscheinlich nicht nötig gehabt, dort zu sitzen.

Bin mittleweile wirklich ratlos. Und traurig. Dachte immer, wenn's eng wird, dann kann man sich zumindest auf professionelle Hilfe verlassen.

Liebe Grüße,
Hypomoch :36
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nele
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Post Sun, 23.Nov.03, 20:15      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Hi Hypomoch,

Quote:
insbesondere die schlimmen Schlafstörungen, sind allerdings erst nach vier Monaten aufgetreten. Also plage ich mich jetzt schon drei Monate damit rum. Manchmal wundere ich mich, dass ich nicht einfach mal umfalle oder so.


traurig Das ist lange.
So als „Notfallmaßnahme“, in Zeiten, wo das mit dem Schlafen überhaupt nicht geklappt hat, habe ich meistens versucht, „jede freie Minute“ tagsüber mich hinzulegen.
Das ging tagsüber meist besser, weiß nicht, wie ist`s bei dir?
(das Gefühl, dass man sich wundert, dass man mit so wenig Schlaf nicht irgendwann einfach umfällt, kenne ich echt gut..)

Quote:
bis ich verstehe, dass ich keine bekomme?


Doch, doch Hypomoch, du bekommst schon Hilfe.
Es ist manchmal schwierig, ich weiß.
Habe damals vor der Psychose auch dringend versucht eine Therapie an zu fangen und es hat nicht geklappt bzw. ich hab`s dann aufgegeben.

Wenn du irgendeine Möglichkeit hättest, privat dir einen Therapeuten zu suchen und sei es nur alle 14 Tage eine Stunde zu nehmen, oder eine Gruppe + ein Mal im Monat Einzel zum „Studententarif“
oder ähnliches wäre es echt leichter.

Das kann man auch mit ganz wenig Geld schaffen, ich habe auch so angefangen und Therapeuten, die so eine soziale Ader haben, sind auch insgesamt ganz anders drauf.

Quote:
Wie schaffts du das??? Der Horror, die Situation jemandem klar machen zu müssen! Und die Enttäuschung? Und das mehrfach? Wie hast du denn nach den ersten drei Fehlschlägen deine Vorbehalte und negativen Gefühle bezwungen?


Moment! Ich habe zum Studentenpreis damals mit Körpertherapie angefangen, dann, als ich richtig verdient habe, normal weiter gemacht.
Nach Umzug und Kind- bedingter Pause mir hier wieder privat jemanden gesucht.
Ich hatte bei den Leuten nie das Gefühl, denen meine Situation klarmachen zu müssen, sondern das Gefühl, die geben sich Mühe meine Situation zu verstehen!
Ok, dafür mussten die Theras auch keine Diagnose stellen und sich das Hirn zermartern,
wie man meine Problematik der Kasse klarmacht, damit ich kriege, was ich brauche.

Ich war ein einziges Mal bei einem Therapeuten mit Kassenzulassung und der sagte mir,
dass er sich nicht vorstellen könnte, was man bei Missbrauch Erfahrungen in der Kindheit
groß machen könnte, außer die praktisch erhalten gebliebenen gesunden An t e i l e zu stärken.
Das war mir zu wenig. Das mit den Teilen..
Und ihm war die Gefahr einer Retraumatisierung zu groß.
Und so kamen wir nicht zusammen.

Trotzdem fand ich das Gespräch eigentlich gar nicht schlecht.
Nur Therapie hätte ich bei ihm nicht machen wollen.

Quote:
Und der Spruch von gestern, ich sei zu skeptisch für eine Therapie, tut mir auch nicht gut.


Nein, bestimmt tut der dir nicht gut.
Ich denke, es ist Ok anspruchsvoll zu sein.
Wenn es darum gehen würde, gleich in der ersten Stunde „alles“ und womöglich noch vom Trauma zu erzählen, da hätte ich auch nicht mitmachen können.
Aber vielleicht liegt es ja wirklich daran, dass der Thera beim Erstgespräch abchecken muss,
ob er dir eine Kassenfinanzierte Therapie anbieten kann („Indikation“..) und darum so nachhakt.
Da geht es im Erstgespräch dann vielleicht weniger darum, was im Moment für dich gut ist.
Obwohl, eigentlich hat er ja 5 Stunden Zeit..

Question

lieben Gruß

Nele
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Post Mon, 01.Dec.03, 22:41      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Liebe Nele,

es tut mir leid, dass ich dir bis jetzt nicht geantwortet habe. Ich hatte deine liebe Antwort allerdings gelesen und mich auch über deine Anteilnahme sehr gefreut. Allerdings ist mir im Moment nicht sehr nach Antworten oder nach irgendwas anderem. Der Schlafentzug und die Heulerei machen mich mürbe. Und es wundert mich noch immer, dass nicht einfach mal was passiert, von wegen der Länge nach hinhauen oder so. Fühle mich manchmal nahe dran, es passiert aber nie. Too tough, I guess...

nele wrote:
So als „Notfallmaßnahme“, in Zeiten, wo das mit dem Schlafen überhaupt nicht geklappt hat, habe ich meistens versucht, „jede freie Minute“ tagsüber mich hinzulegen.
Das ging tagsüber meist besser, weiß nicht, wie ist`s bei dir?


Ja, tagsüber ist es leichter, mal ein oder zwei Stunden zu schlafen, dann allerdings quasi komatös. Aber auch das nur sehr selten, da ich tagsüber einfach arbeiten muss. Und das geht auch irgendwie. Ich kann mich zwar nicht mehr konzentrieren und mir nichts mehr merken, aber das merkt keiner. Außerdem habe ich Angst, dass meine Nächte noch schlimmer werden, wenn ich tagsüber schlafe.

Quote:
Doch, doch Hypomoch, du bekommst schon Hilfe.
Es ist manchmal schwierig, ich weiß.?


Ist es, in der Tat. Hätte ich nie für möglich gehalten. In meiner Not hatte ich trotz größter Bedenken, Wut und Vorbehalte nun in der vergangenen Woche ein weiteres Erstgespräch, soviel zum Thema "nicht aufgeben". Und auch diese Dame will mich nicht behandeln. Allerdings nicht, weil sie glaubt, ich sei zu skeptisch, sondern weil sie denkt, ich hätte eine schwere Depression, sei ein "Notfall" und müsse so schnell wie möglich zum Psychiater. Und hat mich mit einer Telefonnummer wieder vor die Tür gesetzt. *ohne Worte*

Was ist das mit dieser Psychotherapie/Psychiatrie-Szene?! Wir machen Hilfesuchende durch Zurückweisung so mürbe, dass sie schließlich nicht mehr die wertvollen Psychotherapie-Plätze besetzen, sondern unbetreut und nach kurzem Sichtkontakt einfach mit Antidepressiva versorgt werden können?!

Ich habe da jedenfalls nicht angerufen. Und habe es auch nicht vor. Es langt mir jetzt. 3 Therapeuten, 2 Ärzte, aber behandeln will mich niemand. Jemand mit schweren Depressionen wäre schon lange unter irgendeinem Zug gelandet...

Hab jetzt begriffen, dass es nur um Selbsthilfe geht. Hilfe von außen ist eine Utopie. Keine Hilfe, nirgends. Wie ich mir in meinem Zustand allerdings selbst helfen kann, weiß ich nicht. Erstmal nicht tot umfallen.

Hypomoch 8===(
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nele
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Post Tue, 02.Dec.03, 11:45      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Hi Hypomoch,

Finde es völlig Ok, dass du dir mit dem Antworten Zeit gelassen hast.
Geht mir auch manchmal so..
Um so schöner, dass du jetzt geantwortet hast.

Quote:
.. hatte ich trotz größter Bedenken, Wut und Vorbehalte nun in der vergangenen Woche ein weiteres Erstgespräch, soviel zum Thema "nicht aufgeben".


Hm, es war dein drittes Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin, nicht?
Und du hast „ g r ö ß t e Bedenken, Vorbehalte und Wut“ mit zu dem Erstgespräch genommen? gruebel

Was ist das mit den Vorbehalten, der Wut und den Bedenken, Hypomoch?

Ich mein, du kanntest die Therapeutin vermutlich nicht und sie dich auch nicht.
Ich glaube nicht, dass sie dir gegenüber ähnliche Vorbehalte hatte.

Quote:
Und auch diese Dame will mich nicht behandeln.


Es klingt danach, dass das aus Sicht der Therapeutin nicht zwangsläufig was damit zu tun hat, dass sie „dich a u c h nicht behandeln will“.
Das siehst d u so!
Ich denke, sie hat ehrlich überlegt, was sie dir anbieten kann, was für dich aus ihrer Sicht gut sein könnte, und ist dabei zu folgendem Schluss gekommen:

Quote:
.. sie denkt, ich hätte eine schwere Depression, sei ein "Notfall" und müsse so schnell wie möglich zum Psychiater. Und hat mich mit einer Telefonnummer wieder vor die Tür gesetzt.


Ok! Das war offensichtlich nicht das, was du wolltest. Letzten Endes hast du sie nach ihrem Rat gefragt und sie hat dir den aus ihrer Sicht best-möglichen gegeben.
So kann man das auch sehen, nicht?

Wenn du von „die Dame“ sprichst, höre i c h daraus, die Vorbehalte, Wut und Bedenken, die du schon vor dem Zusammentreffen mit ihr hattest, und ein bisschen verächtlich klingt es für mich ja schon, wenn du sie so bezeichnest.
(Also ich möchte z.B nicht gerne so bezeichnet werden)

Auch „vor die Tür gesetzt“ ist deine Sicht der Dinge. Das Erstgespräch war zu Ende
und, klar, musstest du gehen.
Aber sie hat dich nicht mit leeren Händen gehen lassen, sondern hat dir die Telefonnummer des Psychiaters gegeben, den du jetzt nicht anrufen willst.
(Warum eigentlich nicht? Vielleicht geht es dann schneller, dass du einen Therapieplatz kriegst?)

Quote:
Nele:
Doch, doch Hypomoch, du bekommst schon Hilfe.
Es ist manchmal schwierig, ich weiß.?



Quote:
Ist es, in der Tat. Hätte ich nie für möglich gehalten.

Hab jetzt begriffen, dass es nur um Selbsthilfe geht. Hilfe von außen ist eine Utopie. Keine Hilfe, nirgends.


Öhm, hallo nur mal so..

Ich höre bei dir heraus, dass es da ganz viele Vorbehalte gibt, in Richtung: Ich bekomme ohnehin keine Hilfe (das stimmt definitiv nicht!), ich werde sowieso „zurück gewiesen“
(stimmt auch nicht, das war keine Zurückweisung, bei der Therapeutin), ich werde vielleicht sogar abgelehnt, wegen meiner Person, vielleicht sogar absichtlich „zermürbt“(!).

Das kann so nicht stimmen, entschuldige!
Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen, dass das stimmt.

Diese „Glaubenssätze“, die du da vermutlich mit dir rumschleppst, kann ich mir alleine
aus deinen Erfahrungen jetzt bei deiner Therapeuten-Suche nicht ableiten, auch wenn da manches sicherlich nicht optimal gelaufen ist.

Ich frage mich, woher diese „Vorurteile“ kommen, Hypomoch.

Vielleicht wäre das ein noch wichtigerer Ansatz um Therapie zu machen, als das Trauma.
Was meinst du?

ganz liebe Grüße Wink

Nele, auf Knoten-Suche, weil irgendwie sitzt da bei dir einer drin

(ich sehe da einen möglichen Zusammenhang zwischen deinen alten Glaubenssätzen und den Erfahrungen, die du bei der Therapeuten-Suche
zu machen glaubst.. Kann mich natürlich irren)
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Akai
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Post Thu, 04.Dec.03, 12:05      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Na ja, gibt halt bessere "Dienstleister" und schlechtere. Ja, es stimmt, Wartelisten von 1/2 Jahr sind nichts besonderes, empfehle dir eher zu grösseren Kreis-, Zentral und Universitäten anzufragen. Dort hat es viele Fachleute und auch direkt Ätzte (nur diese dürfen Med. verschreiben!) und die Wahrscheinlichkeit kurzfristig ein erst Gespräch zu bekommen ist sehr hoch. Je nach Land gibt es auch Tel. Nr. wo man auch einen ersten Rat bekommen kann.
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Ele
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Post Sun, 07.Dec.03, 19:49      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Hallo, Hypomoch -

Therapeutensuche kann schwierig sein, gerade wenn man so verzweifelt ist und Sorge trägt, dass es nicht klappt, wenn Absagen oder mißlungene Gespräche an die eigenen Wunden stoßen.
Es gibt hier im Forum Literaturangebote, doch drei Bücher möchte ich Dir hier empfehlen:
"So finden Sie den richtigen Therapeuten" von Paul Hiß;
"Wann hilft eine Psychotherapie" von Thomas Kornbichler und
"Chance Psychotherapie" von der Verbraucherzentrale.
Sie bieten u.a. Informationen darüber, worauf bei einem Erstgespräch zu achten ist und können richtig Mut machen.
Da in einer Therapie insbesondere die Passung zwischen Therapeut und Klient eine große Rolle spielt, lass Dir Zeit bei der Suche nach dem oder der Richtigen, da sind mitunter mehrere Erstgespräche bei verschiedenen TherapeutInnen nötig.
Es gibt (in Deutschland zumindest) einen Psychotherapieinformationsdienst: www.Psychotherapieinformationsdienst.de (oder in einer Suchmaschine schauen). Dort gibt man u.a. die Postleitzahl der gewünschten Stadt und des gewünschten Stadtteils sowie die gewünschte Therapierichtung (z.B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychlogisch fundierte Therapie) ein.
Dann erhält man eine Liste von entsprechenden TherapeutInnen, die im gewünschten Stadtteil praktizieren und kann sie anrufen.

Nach meiner Erfahrung - ich habe recht viele TherapeutInnen kennengelernt (tiefenpsychologisch fundiert arbeitende), u.a. da es mit der Passung nicht so klappte - braucht es mitunter Geduld, Mut und Durchhaltevermögen.

Wenn Du Dich noch traust und eine Therapie benötigst - gib nicht auf.
Es kann sich doch noch der oder die Richtige finden.
Es gibt auch TherapeutInnen, die auf Behandlungen von Traumata spezialisiert sind.

MfG. Ele
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Hypomoch
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Post Mon, 08.Dec.03, 1:08      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Liebe Ele,

danke für die aufbauenden Worte und den Hinweis.

Ele wrote:
Es gibt (in Deutschland zumindest) einen Psychotherapieinformationsdienst: www.Psychotherapieinformationsdienst.de (oder in einer Suchmaschine schauen). Dort gibt man u.a. die Postleitzahl der gewünschten Stadt und des gewünschten Stadtteils sowie die gewünschte Therapierichtung (z.B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychlogisch fundierte Therapie) ein.
Dann erhält man eine Liste von entsprechenden TherapeutInnen, die im gewünschten Stadtteil praktizieren und kann sie anrufen.


Der richtige Link ist:
http://www.psychotherapiesuche.de/

Offenbar befinden sich in dieser Datenbank aber "nur" psychologische Psychotherapeuten (oder täusche ich mich?), keine ärztlichen. Naja, Site gesponsert vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, wen wundert's...

Hat da vielleicht jemand Erfahrungen gemacht zu grundlegenden Unterschieden? Zwei der drei Theras, denen ich begegnet bin, waren ärztliche Psychotherapeuten, die Dame, die mich für zu skeptisch hält, war psychologische. Ich hatte den Eindruck, die ärztlichen waren irgendwie lebensnäher, direkter, gesprächsbereiter, tougher. Zufall?

Hypomoch (wide awake dogeyes )
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nele
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Post Mon, 08.Dec.03, 10:22      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch

Quote:
Hat da vielleicht jemand Erfahrungen gemacht zu grundlegenden Unterschieden? Zwei der drei Theras, denen ich begegnet bin, waren ärztliche Psychotherapeuten, die Dame, die mich für zu skeptisch hält, war psychologische. Ich hatte den Eindruck, die ärztlichen waren irgendwie lebensnäher, direkter, gesprächsbereiter, tougher. Zufall?



Ärzte und Psychotherapeuten sind verschiedene Berufe. Rolling Eyes
Das Medizin Studium vermittelt noch keinerlei besondere psychotherapeutische Qualifikation!

Die vorgeschriebene Weiterbildung, durch die sich ein Allgemeinarzt oder praktischer Arzt (in Deutschland!) zum „ärztlichen Psychotherapeuten“ qualifizieren kann,
kann nach 5 jähriger praktischer Berufstätigkeit als Allgemeinmediziner (!) durch den Nachweis des Erwerbs entsprechender „Kenntnisse“ in einem einzigen (!) Fachgespräch ersetzt werden.

Dies wird in der Praxis auch so gehandhabt.

Fazit: Wer 5 Jahre Berufserfahrung als Allgemeinmediziner nachweisen kann,
braucht lediglich ein (!) Fachgespräch zu führen,
in dem er entsprechende (theoretische) "Kenntnisse" zeigt,
und, schwups, darf er sich ärztlicher Psychotherapeut nennen.

Die viel beschworenen „Weiterbildungsanforderungen“, denen „ärztliche Psychotherapeuten“ ausgesetzt sind, entfallen damit schlicht, durch 5 Jahre Praxis in einem,
wie ich meine, völlig anderem Bereich.

Dies gilt für Deutschland.

Ich persönlich glaube, dass zu einer guten Psychotherapie mehr als „Kenntnisse“ gehört,
auch wenn es Ausnahmen hier und da geben mag.


MfG

Nele
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Post Mon, 08.Dec.03, 21:27      Re: Zu skeptisch für Therapie? Misslungenes Erstgespräch! Reply with quoteBack to top

Hi, Hypomoch,

gerade wollte ich Dir die richtige Adresse schreiben und schon hast Du sie selbst in Deinem Beitrag geschrieben.

Es kommt nach meinen Erfahrungen nicht ausschließlich auf die berufliche Qualifikation der TherapeutInnen an - also ob es Ärzte mit therapeutischer Zusatzausbildung oder Psychologen sind , sondern insbesondere auch auf den Menschen, der einem als TherapeutIn gegenübersitzt, auf dessen oder deren Menschenbild, Motivation und Ausrichtung.
Und vor allem, ob es eine Passung zwischen Dir und dem oder der TherapeutIn gegen kann - also wie man so schön sagt, "ob die Chemie stimmt."
Nach meinen Erfahrungen mit verschiedenen TherapeutInnen (eine Ärztin und ansonsten PsychologInnen) - die alle tiefenpsychologisch fundiert arbeiten - also die gleiche Therapieform anwenden - gibt es himmelweite Unterschiede schon im Verhalten - z.B. erlebte ich eine Therapeutin als sehr abstinent und sogar cool, die andere als aufgeschlossen, sie erzählte auch etwas von sich, ein Therapeut gab mir viel Resonanz, eine andere Therapeutin schwieg sehr oft und schaute fast nur auf ihren Notizblock ...

Dein Gefühl wird Dir, denke ich, sagen, wenn es passt - z.B. wenn Du spürst, dass Du Vertrauen haben kannst.
Schau doch mal, was Du für Dich brauchst - Aufgeschlossenheit oder Abstinenz, Resonanz oder möchtest Du für Dich allein etwas herausfinden, es dem Therapeuten oder der Therapeutin mitteilen und ein Abwarten seinerseits oder ihrerseits ist Dir lieber.

Da man mitunter einen langen Weg miteinander zurücklegt und es sich um eine nahe Beziehung handelt, ist es denke ich ganz wichtig, einen passenden Weggefährten zu finden, der oder die auch mit Dir "gut kann".

Falls Du Dich weiter auf die Suche begibst - lass Dich von Ablehnungen etc. nicht entmutigen.
Das kann vorkommen - nicht jeder Therapeut fühlt sich zu jedem Klienten hingezogen.
Mich haben auch einige Therapeutinnen abgelehnt.

Also - wenn Du weiter suchen magst, wünsche ich Dir gutes Gelingen und das Begegnen einer oder eines zu Dir passenden Thera.

MfG. Ele
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Bernadette1
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Post Sun, 11.Apr.04, 19:01      Erstgespräch bei Pschologin..normal? Reply with quoteBack to top

Hallo

hatte vor kurzem mein Erstgespräch bei einer Psychologin.
Muss vielleicht dazusagen,dass ich noch nie bei sowas war und auch ziemlich Angst davor hatte.

Bin halt trotzdem hingegangen..

War sehr komisch für mich und ich habe auch kein Wort herausgebracht bzw nur mit ja/nein geantwortet..

Ist das normal,dass das am Anfang soo schwer fällt?

Danke schonmal!
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Lilly44
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Post Sun, 11.Apr.04, 19:08      Re: Erstgespräch bei Pschologin..normal? Reply with quoteBack to top

liebe bernadette

keine sorge, ich glaube das ist normal, und ziemlich menschlich, dass man nicht von anfang an sein ganzes seelenleben offen legt.

bei mir ist es nach 5 monaten nocht so, dass ich nicht viel rauskriege.. oftmals probiert mein therapeut etwa 15 minuten lang zu erklären wie ich mich fühlen könnte, und ich antworte dann mit einem knappen ja oder nein... Rolling Eyes

also lass dir zeit. ein gute/r psychologe/in wird sie dir allemal geben.


alles gute

lilly
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juna
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Post Sun, 11.Apr.04, 20:37      Re: Erstgespräch bei Pschologin..normal? Reply with quoteBack to top

mein erst-gespräch, allerdings mit einer ärztin war alles andere als das.....
das war .......wirklich interessant, sie musste teilweise sogar lachen und im grunde war es ein sehr gutes beidseitiges gespräch...so fast zwei stunden....obwohl ich nochmehr zu erzählen gehabt hätte,....werd ich demnächst noch. sie war aber sehr gut, ist auf alles gut eingegangen und hat mir stichworte gegeben...ist dann fast etwas ins philosophische abgerutscht...
wie das gespräch mit der psych.aussehen wird, weiß ich noch nicht, (falls es überhaupt dazu kommt).

u. bei dir das ist denke ich mal normal, dass man am anfang unsicher ist. sie hat wohl auch nur ja + nein fragen gestellt?
was fragen die da eigentlich alles??
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