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Laetitia
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Post Thu, 20.Nov.03, 21:19      Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

ich bin soweit, dass ich mir denke, ich sch.eiss auf das alles...ich bin sowieso allein und komm mit den menschen nicht mehr zurecht...also für was eigentlich...das einzige was mich im moment noch abhält ist die angst davor zu überleben und in einer anstalt zu landen, mit offensichtlicheren p.sychos als mir...dass ich von anderen als p.sycho deklariert werde macht mir mehr angst...dass ich mir 100 schlaftabletten reinknalle und putzmunter in irgendeiner anstalt aufwache in einer zwangsjacke umringt von weissmäntlern die meinen geist zerpflücken wollen...

was ist eigentlich das ziel der einlieferung nach einem überlebten suizi.d? dass dir irgendjemand eintrichtern will, "ach Laetitia, das leben ist doch schon, du bist doch soviel wert, warum wolltest du denn nicht mehr?" sicher kann das leben schön sein, wenn du massig kohle hast, eine geile familie, tausend freunde die dir in den ar.sch kriechen, weil du doch ein ach so wundervoller mensch bist...die leute die das geniessen können, denen seis vergönnt...aber warum masst sich irgendein schei.ss ps.ychodoktor an, mich am leben zu erhalten, obwohl es mein wunsch war, mein freier wille, von der ganzen sche.isse loszukommen...wie kann sich jemand anderer dieses recht herausnehmen? was ist mit den rechten derer die sich dazu entscheiden? warum zählen die denn nicht?
warum ist das system wie es ist? warum glaubt unsere lustige gesellschaft, einen therapieren zu können und alles wird besser? nichts wird besser...niemand gibt mir geld, niemand ersetzt mir meine eltern, die meine stabilität sichern sollten, my shelter sein sollten...wer will mir das ersetzen....
also warum diese anmassung? was ist der zweck? und wieviele von denen die einen s.uizi.d überlebt haben, finden in ein "normales" leben zurück???
wieviele?
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kili
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Post Thu, 20.Nov.03, 22:01      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

Hallo,

Ohne Dir einen Vorwurf zu machen, aber Du machst es Dir ganz schön schwer.

Nimm das Leben locker. Mir scheint, Du nimmst das Leben so, wie du hier die psychiatrische Abteilung schilderst...
Auch ohne Freunde, ohne Megaparties und ohne Geld kann das Leben Freude machen - ich weiss das aus eigener Erfahrung (Depression, aussenseiter, schulden, keine freunde...).

Schreibe ein Buch über Dich und die Welt.
Schreibe Deine Geschichte. Einfach nur für Dich.
Tu das, und schreibe hier, was daraus wird. Es hilft wirklich, denn dadurch distanziert man sich etwas.
Und: wohl jeder hat mal schlechte Phasen.
Aber da kommt man durch.
Das Leben ist schön. So, wie es ist.
Mach ab und zu einfache Entspannungsphasen. Ohne irgendwelche Medikamente. Gehe in Gedanken zu deinem lieblingsort etc...
Das distanziert wirklich!
Und es hilft Dir, eine schwere Phase zu überwinden.

Kannst Dich bei Fragen per PN an mich wenden.

Kilian
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gunkl01
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Post Thu, 20.Nov.03, 22:04      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

Hi Laetitia!

Was du ansprichst geht mir auch sehr oft durch den Kopf. Nämlich: Warum ist es den (anderen) Menschen so derart wichtig jemanden vom Sterben abzuhalten? Ich es ist Bequemlichkeitt. Tod sein wollen ist scheinbar für die meisten Menschen abwegig, der Tod selbst wird ignoriert. Wenn jemand sterben will verstört das - also muss er verrückt sein. Damit ist das Thema dann auch schon wieder vom Tisch. Wenn ein "Verrückter" sich was wünscht dann ists halt verrückt. Man braucht es nicht mehr ernstzunehmen - komplizierte Gedanken braucht man sich nicht mehr zu machen.

Ich für mich vergleiche es gerne mit der Tabuisierung etwa von Homosexualität vor zig Jahren. Es ist ein kompliziertes Thema. Man muss sich Gedanken machen über die eigene Sexualtiät um etwas zu verstehen. Wenn man den Homosexuellen zum "Kranken" erklärt braucht man sich nicht mehr damit zu konfrontieren und alles ist wieder klar und einfach ....

Als ich das letzte Mal Selbstmordabsichten geäussert habe bin ich von der Polizei abgeholt worden. Du wirst (vorübergehend) völlig entrechtet. Helfen tut einem auf keinen Fall wer.

In der Schweiz gibts einen Verein die Beratung und Unterstützung (nichts aktives) für Selbstmordwillige angeboten hat. Der Gründer wurde eben erst nach Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen.

Ich ärgere mich immer extremst wenn es um dieses Thema geht. ...
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Tithrar
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Post Thu, 20.Nov.03, 22:12      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

Hi Laetitia,

sei gewiss, wenn Du Dein Leben selbst beenden möchtest, dann findest Du einen Weg dieses zu tun ohne die Gefahr "gerettet" zu werden! Sad
Aber ist es Dein Ziel? ...
Mir kommt es vor als wärst du wieder von dem Potest gefallen oder? ...
Laetitia wrote:
sicher kann das leben schön sein, wenn du massig kohle hast, eine geile familie, tausend freunde die dir in den ar.sch kriechen, weil du doch ein ach so wundervoller mensch bist...die leute die das geniessen können, denen seis vergönnt...

Möchtest Du so ein Leben leben? ... Ein Leben im Geldüberfluss, wo Du nicht weisst, wer wirklich Deine Freunde sind? ...
Laetitia wrote:
warum ist das system wie es ist?

Hmmm, weil die Masse es so will und sich nicht sehr viele Gedanken macht über ein Individium. Alleine die Tatsache, das der Mensch sich über andere Geschöpfe stellt ist doch an sich schon pervers, aber so sind die Menschen nun einmal und daran kannst Du und ich auch nichts dran ändern, höchstens beim Versuch dran kaputt gehen. ...
Laetitia wrote:
also warum diese anmassung? was ist der zweck?

Das Frage ich mich auch oft, was der Zweck ist. Mein Onkel wurde 6 Jahre am Leben erhalten, obwohl gewiss war, das er sterben wird und er drum gefleht hat, das sie endlich die lebenserhaltenen Maßnahmen abstellen, jedoch gibt es Gesetze und einen Eid und so musste er 6 Jahre mehr oder weniger dahin sterben! Da hat es jedes andere Lebewesen einfacher! So sind die Menschen! ...
Aber du kannst für Dich etwas finden und es Leben! Schau in Dich und lebe das Leben so wie Du willst, aber nicht um jemanden zu Schaden oder anderen weh zu tun, sondern um Dir das Leben was Du hast so angenehm wie möglich zu machen.
Letztendlich kommt das Ende, aber dann kannst du sagen: "Hey, ich hab das gemacht was ich wollte und nicht was Andere von mir wollten und bin zufrieden mit meinem Leben!" Was anderes zählt doch nicht oder? ...
Und bevor ich so Ende wie mein Onkel geb ich mir die Kugel, dafür hab ich schon gesorgt!Wink F.uck auf unsere Gesellschaft, die eh nur für Ignoranten und "Dummbeutel" gemacht ist! Smile

*Dich mal fest in dn Arm nimmt*

ligrü
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kili
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Post Thu, 20.Nov.03, 22:24      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

äääääähm... ich sehe einen etwas grösseren unterschied zwischen homosexualität und selbstmord, falls ich das mal anbringen darf...

ich glaube nicht, dass sich Menschen umbringen, ohne dass Probleme vorliegen.
Diese Probleme hindern sie daran, die Dinge optimistisch oder wenigstens objektiv zu sehen.
In einer depressiven Phase ist das oft schwer, aber Depressionen können verschwinden, auch wenn sich der Betroffene das zu dem Zeitpunkt der Depression eventuell schwer vorstellen kann.

Gruss:

Kilian
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r.l.fellner
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Post Thu, 20.Nov.03, 22:52      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

Liebe Laetitia, Gunkl & Co,

ein brisantes, aber sehr bewegendes Thema.

Meine Position dazu ist: selbstverständlich sollte jeder Mensch das prinzipielle Recht haben, für sich Entscheidungen hinsichtlich der eigenen Lebensgestaltung zu treffen.
Wenn diese "Gestaltung" allerdings so aussieht, daß diesem eigenen Leben ein unnatürliches (also mit künstlicher Einwirkung gezielt herbeigeführtes) Ende gesetzt wird, ergibt sich eine ganze Menge von Auswirkungen, die nicht mehr nur alleine mit der Freiheit des(der) Betreffenden zu tun haben. In jedem Fall ist die Gesellschaft mitbetroffen, die vielzitierte Sozialgemeinschaft. In nahezu allen Kulturen wird es als einer der grobsten Verstöße angesehen, wenn sich ein Mitglied dieser Gemeinschaft einfach aus der Verantwortung zieht. Der Verantwortung sich selbst, aber natürlich auch dieser Gruppe gegenüber. Besonders in als fortschrittlicher angesehenen Kulturen wie der europäischen sind wir dabei - wie ich meine zu Recht - darauf stolz, daß nicht nur "hochfunktionale" Mitglieder dieser Gemeinschaft als wertvoll genug betrachtet werden, sie nötigenfalls auch mit Zwang vom Freitod zurückzuhalten, sondern auch solche, bei denen sich von einem reinen Produktivitäts-Standpunkt aus kein Vorteil daraus ergibt (obwohl es manchmal den Anschein hat, daß wir immer mehr in Begriff geraten, diese Position wieder zu hinterfragen..)

Dies führt zu einem weiteren Grund: auch, wenn ein Mitmensch heute nichts mehr beizutragen hat, ja sogar seiner selbst überdrüssig ist oder keine Perspektive mehr sieht - die Erfahrung mit dem Lebewesen "Mensch", ja der Natur überhaupt zeigt, daß natürliche Entwicklungen meist so verlaufen, daß "Überraschungen" (s.Chaostheorie) nicht ausbleiben. Gerade heute verlaufen menschliche Entwicklungen oftmals schnell, mit vielen Hakenschlägen: wer heute glücklich, schön oder reich ist, kann übermorgen schon in einer tiefen Krise stecken. Und wer heute "no future, no sense" mehr erkennen kann, könnte morgen überrascht werden und seine gestrigen Gedanken kaum mehr wiedererkennen.

Genau das ist auch der Grund für "Zwangseinweisungen" oder warum soziales Engagement selbst in den untersten Schichten der Gesellschaft Sinn macht. Es sind nicht nur ethische Gründe - sondern auch ganz rationale. Sowie ganz konkrete Erfahrungen, daß, wenn diverse Faktoren zusammenpassen, geholfen werden kann, selbst wenn die Betreffenden es selbst nicht mehr für möglich gehalten hätten.

Herzliche Grüße und gelegentliche Gedanken, daß Finsternis nicht bedeutet, daß es nicht wieder einen Sonnenaufgang geben kann, wünscht

Richard L. Fellner
(Psychotherapeut Wink)

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Post Thu, 20.Nov.03, 23:07      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Herr Fellner,

in Bezug auf "junge" Menschen, die eine "dunkel" Phase durch machen und keinen Ausweg wissen und dann zur "Lösung" greifen, denke ich, haben Sie recht.
Wie sieht es aber aus, wenn die Lebensform "Mensch" aussichtslos zum Tode "verurteilt" ist und keine Chance auf Heilung besteht den Menschen dann 6 verdammte Jahre mit Drogen und div. anderen Medikamenten am "Leben" zu erhalten, weil der ärtzliche Eid es so gebietet? ...
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre die Gesellschaft, so wie sie in Europa ist ziemlich krank !!! Sorry !!
Aber einen Menschen über 6 Jahre zu quälen, der sihc nicht mal selbst ein Ende mehr setzen kann, aber geistig voll da ist ist nach meiner Auffassung KRANK!!!
Das ist kein Einzelfall! Ich dneke, das Jeder Mensch und auch Jedes Tier ein Recht darauf hat, wenn es Schmerzen hat, egal welcher Form, dann selbst entscheiden muß. Wenn ich merke, das mein Kater mit der Krankheit, die er hat nicht glücklich ist und sich nur "verkrümmelt", dann gehe ihc zum Arzt und lass ihn einschläfern. Auch wenn es mir persönlich weh tut und ich das Lebewesen gerne bei mir haben würde, aber dies wäre purer Egoismus und das ist was die Gesellschaft fabriziert mit der künstlichen Lebenserhaltung und/oder "Zwangseinweisung" !!! Der pure Egoismus der Gesellschaft und nichts weiter! Tut mir leid, aber genau das und weitere Themen, würden mich verleiten, das ich mal Amok laufe!
Allein die Tatsache, wenn ein Lebewesen "durchdreht" es als böse abzutun, regt mich auf! Erstens zeugt die Gesellschaft ihre "Monster" selbst mit ihrer perversen Selbstdarstellung und/oder wir Menschen züchten uns solche Lebewesen heran! also ich bin keineswegs stolz zu dieser Gesellschaftsform zu gehören!
Sorry, aber solche Art von Selbstverherrlichung der "tollen" Gesellschaft regen mich generell auf, weil man da wieder nur die "Sonnenseite" sieht, weil es ja bequem ist den Dreck anderen in die Schuhe zu schieben!

ligrü
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Dunkelelf
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Post Fri, 21.Nov.03, 0:10      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

r.l.fellner wrote:
In jedem Fall ist die Gesellschaft mitbetroffen, die vielzitierte Sozialgemeinschaft. In nahezu allen Kulturen wird es als einer der grobsten Verstöße angesehen, wenn sich ein Mitglied dieser Gemeinschaft einfach aus der Verantwortung zieht. Der Verantwortung sich selbst, aber natürlich auch dieser Gruppe gegenüber. Besonders in als fortschrittlicher angesehenen Kulturen wie der europäischen sind wir dabei - wie ich meine zu Recht - darauf stolz, daß nicht nur "hochfunktionale" Mitglieder dieser Gemeinschaft als wertvoll genug betrachtet werden, sie nötigenfalls auch mit Zwang vom Freitod zurückzuhalten, sondern auch solche, bei denen sich von einem reinen Produktivitäts-Standpunkt aus kein Vorteil daraus ergibt (obwohl es manchmal den Anschein hat, daß wir immer mehr in Begriff geraten, diese Position wieder zu hinterfragen..)


Natürlich ist die Gesellschaft mitbetroffen, denn immerhin hat sie (und die jeweiligen gerade aktuellen Erziehungsprinzipien) diese Menschen mitgeformt... - Und ist es dann zu schmerzhaft, den Konsequenzen der jeweiligen "Formungsprozesse" ins Auge zu sehen, wenn sich eines dieser geformten Menschenkinder dazu entschliesst, nicht in diese Form passen zu wollen? - Ich selbst bin gewiss aufgrund eigener Erfahrungen kein "Anhänger" der Suizidpraxis, denke aber dennoch, dass man nicht einfach auf die Bedürfnisse der Gesellschaft pochen kann, um ein Menschenkind von eben jenem Suizid abzuhalten.

Und was sind denn jene, bei denen es sich von einem reinen Produktivitäts-Standpunkt aus kein Vorteil daraus ergibt? (Dies klingt für mich sehr hart, und ich glaube, ein sehr sensibler Mensch würde hieraus nicht Motivation sonder eher das Gegenteil ziehen....) Diese Position weiterhin intensivst zu hinterfragen, erscheint mir sehr, sehr, sehr, sehr sinnvoll!

r.l.fellner wrote:
Herzliche Grüße und gelegentliche Gedanken, daß Finsternis nicht bedeutet, daß es nicht wieder einen Sonnenaufgang geben kann, wünscht


dem möchte ich hinzufügen, dass ich nicht nur gelegentliche Gedanken, sondern einen täglichen Morgengruss an den Sonnenaufgang wünsche
(auch wenn er - aufgrund bedeckten Himmels - nicht zu sehen ist!!!!)

Ganz viele liebe Grüße und eine herzliche Umarmung
Dunkelelf


Last edited by Dunkelelf on Fri, 21.Nov.03, 0:37; edited 1 time in total
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Annemarie
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Post Fri, 21.Nov.03, 0:19      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

Ein Hallo an Alle!

Herr Fellner, ihre Beschreibung der Situation finde ich sehr aufbauend, tröstend, wahr,...

Darin kann man das (wieder)finden, was man vielleicht die längste Zeit schon gesucht hat: Das Vertrauen und die Geborgenheit in die Gesellschaft. Wenn man genau hinschaut und diese Gedanken / Gefühle auch zuläßt, kann man sie sehen / spüren.

Ich find´s sehr schön und tut auch gut Smile

@Tithrar, so wie Du es darlegst, habe ich es nicht verstanden. Was Du beschreibst stelle ich mir sehr schlimm vor (unter bestimmten Umständen) ist aber, glaube ich, ein anderes Thema.

Was ich glaube, was wir nicht vergessen sollten, wenn wir auf die Gesellschaft schimpfen ... die Gesellschaft sind wir.

Liebe Grüße und viel Licht und Wärme,
Annemarie

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Post Fri, 21.Nov.03, 0:28      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

Die Gesellschaft sind "wir"? ... Zähle mich nicht zu dieser und würde Jedem helfen, der in welcher Form auch immer unheilbar leidet seinen Weg zu beenden! ...
Die Gesellschaft? ... Wer ist das? ... Schau Dich doch mal um? ... Da wird ein Poltiker aus einer Partei geworfen, die sich demokratisch schimpft, nur weil er mal seine Meinung sagt, das wir langsam mal aufhören sollten uns Vorwürfe zu machen wegen dem 2. Weltkrieg !!! Und das die Juden ebenfalls viel Dreck an den Händen haben und die Amis mit ihrer Sklaverei und die kontinuierliche Ausrottung der Indianer! (Damit möchte ich die Dinge im 2.Weltkrieg nicht für gut heissen!!!!)... Nene, zu einer Gesellschaft zähle ich mich nicht! ... In meinen Augen sind die meisten Blind, Heuchler und korrupte "Hunde" mehr nicht! Und wenn ich dann einen solchen Satz lese, das ich stolz auf diese Art von Gesellschaft sein soll? ... Neee, oder darauf, das wir die Lebensform "Tier" besser behandeln als die Lebensform "Mensch"? ... *kotz* Da läuft was völlig falsch, aber Ihr könnt weiter so denken, denn die "Masse" denkt so und wird, wenn ein "Rudelfüherer" auftaucht wieder hinterher laufen, wie ein Rudel "Schafe" !
Sorry, für das off Tropic! Speziell an Laetitia! Embarassed

Gute Nacht
tithrar

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Dunkelelf
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Post Fri, 21.Nov.03, 0:31      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

Ergänzend zu meinem Beitrag...
Im Sommer 1983 habe ich ein Gedicht geschrieben, zum Thema Gesellschaft, etc....
Ich stelle es jetzt ins Forum Gedichte
lg
Dunkelelf
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Post Fri, 21.Nov.03, 0:46      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

@Tithrar: allein, daß Sie das Leben einer Katze mit dem eines Menschen vergleichen, zeigt mir, daß wir beide offenbar eine andere Herangehensweise an dieses Thema haben. Obwohl unser Anliegen vielleicht sogar ein ähnliches ist. Wink

@Dunkelelf: ich möchte den von Annemarie auf den Punkt gebrachten Gedanken aufgreifen: "die Gesellschaft" sind wir. Mit allen ruhmreichen und nicht ganz so glorreichen Facetten. Nicht nur die Gesellschaft formt ihre Mitglieder (alleine diese Formulierung ist für mich nur schwer erträglich), sondern in erster Linie (das ist meine tiefste Überzeugung) formen wir unser "persönlich objektives" Wink Bild der Gesellschaft. Ein und dieselbe Gesellschaft wird von jedem ihrer Mitglieder unterschiedlich wahrgenommen. Und auch das führt wiederum zum Gedanken: was heute für uns Realität ist, kann morgen schon wieder Schnee von gestern sein.

Insofern ist es während der höchsten Höhenflüge mitunter gut, sich der Talsohlen und des Todes zu vergegenwärtigen.
Und während der schlimmsten Krisen und am unmittelbaren Abgrund: sich "retten" (den Blick erweitern) (zu)zu lassen.
Aus "gesundem Menschenverstand" heraus. Wink

An Sie beide alles Liebe
Richard L. Fellner

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Post Fri, 21.Nov.03, 1:13      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Ich glaube,Thitrar geht von einer anderen Position aus,a sl die anderen: Er geht davon aus, dass ein todkranker Mensch über Jahre hinweg am Leben erhalten wird und dadurch sein Leiden verlängert wird. Wenn so ein Mensch endlich sterben möchte, ist das ja kein Selbstmord im eigentlichen Sinne....

Ich hab mal in einem schlauen Buch gelesen, dass die wenigsten Menschen sich umbringen, nachdem sie quasi mit ihrem Leben abgerechnet haben und nach langem hin- und herüberlegen festgestellt haben, dass am Ende der Tod die beste Lösung ist.
Diese "Bilanzsuizide" sind angeblich sehr selten...die meisten geschehen aus einer Krise heraus (die sich natürlich auch länger hinziehen kann), aus der einem Menschen aber wieder geholfen werden kann.

Meine Frage wäre: Was sollen die Leute denn machen, wenn sie jemanden finden, der versucht hat, sich das Leben zu nehmen? Weitergehen und sagen "Tja, der wollte wohl nicht mehr, da kannman nichts machen!"? Vor allem wenn es sich um Angehörige handelt....was wird von solchen Menschen erwartet?
Doch wohl nicht, dass sie die Entscheidung bedingungslos akzeptieren und diesen Menschen sterben lassen....

Und was sollen die Personen machen, die danach mit diesem Menschen konfrontiert werden? Rettungsdienst, Ärzte...sollen die auch einfach denken "Nö, der wollte nicht mehr leben, dem helfen wir nicht."?
Diese Menschen haben doch eine Verantwortung. Und diese Verantwortung haben sie dem Leben gegenüber. (Das mit dem todkranken, der künstlich am Leben erhalten wird, ist für mich ein anderer Fall).
Sollen sie so einen Menschen, den sie vielleicht gerade eben dem Tod entrissen haben, einfach so wieder in´s Leben schicken? Sowas wäre höchst verantwortungslos, obwohl auch das passiert.

Die Psychiatrie ist ja nicht als fiese Schikane gedacht, sondern als Möglichkeit, diesen Menschen zu helfen.
Und wenn man sich da nicht helfen lassen will, bitte- dann lässt man es eben. Da hat ja jeder die Freiheit, das selber zu entscheiden.

Und ansonsten kann man es ja auch so einrichten, dass man eben nicht gefunden, also auch nicht gerettet wird...

Rose

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Post Fri, 21.Nov.03, 1:41      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer land Reply with quoteBack to top

Hi Rose of Midnight,

sicherlich meine ich in der einen Hinsicht die Würde des Lebens. Um es mal Vorweg zu nehmen, bin weder Vegetarierer, Rechte, Gläubigr oder sonst etwas Extremes!!! ...Smile *grins*
Rose of Midnight wrote:
Meine Frage wäre: Was sollen die Leute denn machen, wenn sie jemanden finden, der versucht hat, sich das Leben zu nehmen? Weitergehen und sagen "Tja, der wollte wohl nicht mehr, da kannman nichts machen!"? Vor allem wenn es sich um Angehörige handelt....was wird von solchen Menschen erwartet?

Was erwartest Du denn? ... Also ich war kurz vor dem Tod nach einer OP und habe auch einen Suizid Versuch hinter mir. Und verdammt wer will über mein Leben entscheiden? Meine Familie?... Die Gesellschaft? ... Es ist mein Leben !!!
Rose of Midnight wrote:
] Und was sollen die Personen machen, die danach mit diesem Menschen konfrontiert werden? Rettungsdienst, Ärzte...sollen die auch einfach denken "Nö, der wollte nicht mehr leben, dem helfen wir nicht."?

Sarkasmus in Ehren, aber bei einem solchen Thema ziemlich unangebracht, finde ich! Ab dem Tag Deiner Zeugung stirbst Du jeden Tag ein Stück mehr!!! Und das Ende des Lebens ist der TOD !!! ... Hast Du einem Menschen schon in die Augen gesehen, der dem Tod geweiht ist und nciht sterben darf? ... Ist Dir das Blut aus Mund und Nase gelaufen als würdest Du einen Wasserhahn aufdrehen? ... Kein angenehmes Gefühl, besonders wenn Deine Mutter anwesend ist und Du dich verabscheidest, weil Dich ein glücksgefühl überkommt und Du in eine Art Trance verfällst! Aber ich war bereit, denn ich hatte keine Dinge, die ich noch klären musste und so Lebe ich mein Leben und wenn der Tag kommt dann kommt er und wenn er durch meine Hand kommt!!! Und das ist Allein meine Entscheidung und die will gut überlegt und nicht einfach aus einer Moment Situation heraus passieren!
niemand sagt, das Psychiatrie Schikane ist, aber wer nicht mehr will, dem soll man lassen! Meine Meinung! Man kann ihm seine persönliche Meinung sagen, aber mit Zwang abhalten? ... Nein !!! War selber in einer Klinik, aber freiwillig! Und das ist der Unterschied!Wink

@r.l.fellner
Ich vergleiche Lebensform mit Lebensform und stelle den Menschen nicht höher, wie die Gesellschaft es tut, denn ich bin der Meinung, das nicht nur wir die Fähigkeit haben zu denken oder über das Handeln nachzudenken! Ich finde nur, das jede Lebensform ein Leben geniessen soll und auch ein würdigen Tod haben soll, ob nun selbst entschieden oder durch die Zeit. Die Wissenschaft ist immerhin so weit, das sie im Tierreich so gut wie nie in den natürlichen Kreislauf eingreift (siehe Naturschutzparks), aber leider immer noch in den des Menschen!

Und entschuldigt, wenn ich vielleicht persönlich geworden bin, aber dies ist ein Thema, was mich ziemlich wütend macht! Sicherlich macht es mich auch traurig, wenn ein Mensch sich dazu entschliesst, aber mich über ihn zu Stellen, damit ich ihn um "jeden" Preis abhalte? Nein, Danke! ... So leid es mit tut! ...

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Post Fri, 21.Nov.03, 2:40      Re: Freitod-Warum bei Überleben in Psychiatrischer landen? Reply with quoteBack to top

Hallo Tithrar!

Quote:
Sarkasmus in Ehren, aber bei einem solchen Thema ziemlich unangebracht, finde ich!


Das hat nichts mit Sarkasmus zu tun....meine Frage war ernst gemeint. Sollen Ärzte und Sanitäter wirklich so reagieren? Das müssten sie nämlich tun, wenn sie sich so verhalten würden, wie du es forderst. Sie stellen sich nicht über dich, indem sie dein Leben retten, sie machen ihren Job!

Und natürlich ist es dein Leben...aber wenn du es beenden willst und nicht möchtest, dass dir jemand in deine Entscheidung reinredet, dann musst du auch dafür sorgen, dass es niemand mitbekommt.


Quote:
Hast Du einem Menschen schon in die Augen gesehen, der dem Tod geweiht ist und nciht sterben darf? .


Ja, habe ich. Und ich habe noch viel mehr Menschen die Hände gehalten, die sterben mussten und noch so sehr am Leben hingen...die nicht mehr leben durften. Ich habe nicht nur alte Menschen so gesehen, sondern auch junge.
Gerade vor ein paar Tagen ist bei uns ein 20 jähriger eingeliefert worden, der gerade einen Herzinfarkt hinter sich hat....
Ich habe eine Schwester, die alsKind schwer krank war und mehr als einmal an der Schwelle zum Tod stand...

Ich selber habe auch einen Suizidversuch hinter mir....ich weiss also, wie das ist. Ich habe mir selber Hilfe geholt, weil es plötzlich "klick" gemacht hat. Unterstelle mir also bitte nicht, ich würde nicht wissen, wovon du redest!
ich finde es rücksichtslos, anderen vorzuwerfen, sie verhalten sich falsch, weil sie versuchen, dich im Leben zu halten aber gleichzeitig dafür zu sorgen, dass man gefunden wird. (Ich spreche dich jetzt nicht persönlich an!)

Quote:
aber wer nicht mehr will, dem soll man lassen

Ist auch meine Meinung. Aber wie willst du beurteilen, ob jemand wirklich nicht mehr will oder nur momentan nicht mehr will? Wie willst du beurteilen, ob der Suizidversuch lange geplant, aber dennoch aus einer akuten Krise (Liebeskummer zB...ist das wirklich ein Grund, sich umzubringen?!) oder aus einer Art Impulskontrollverlust heraus entstanden ist?!
Genauso wenig, wie jemand anders es beurteilen kann, ob du leben willst oder nicht kann jemand anders beurteilen, ob du sterben willst oder nicht.

Ich wiederhole mich, wenn ich sage: Sorg dafür, dass es niemand mitbekommt, ansonsten wirf später anderen nicht vor, sie hätten sich über dein Leben gestellt, indem sie es gerettet hätten.

Und ich habe extra gesagt, dass ich mich in meinem Posting NICHT darauf beziehe, was ist, wenn Menschen künstlich am Leben erhalten werden!!!

Rose

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