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Evy
neu an Bord!
2
Österreich W, 29
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Thu, 20.Nov.03, 20:30 Bin nach Therapie noch trauriger! |
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Hallo liebe Forummitglieder!
Ich mache seit ein paar Monaten eine analytische Therapie. Angefangen habe ich damit wg. Panikattacken und Depressionen.
Bei jeder Sitzung habe ich das Bedürfnis über meine aktuellen Probleme zu reden aber mein Therapeut spricht immer nur über die Vergangenheit.
Heute z.b. wollte ich über meine Probleme in der Firma reden, aber er hat immer nur über Dinge gesprochen die ich in der Kindheit erlebt habe oder über meine Träume.
Ich frage mich was mir diese Therapie bringt wenn ich immer nur an Vergangenem arbeite? Ich habe das Bedürfnis über die momentanen Probleme zu reden und nicht über Vergangenes! Ich sitze total traurig da, fühle mich leer und bin sogar wütend. Ich fühle mich total unverstanden. Traurige Grüsse! Wer kann mir dazu was sagen? Bin dankbar über jede Antwort!
p.s. Hilft mir diese Art von Therapie bei Panikattacken ?
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Dela
Helferlein
94
Norddeutschland W, 39
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Thu, 20.Nov.03, 23:19 Re: Bin nach Therapie noch trauriger! |
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Hallo Evy,
welche Therapie bei Panikattacken und Depressionen "am Besten" hilft kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich selbst hatte zu Beginn meiner Verhaltenstherapie auch Panikattacken (z.B. Angst in Hotelzimmer = Gebäude wird einstürzen, In Menschenmenge oder Kaufhaus = es wird eine Attentat geben, Flugzeug in der Luft macht "komische" Geräusche = es wird abstürzen (auf mich)....usw.). Zu meinem Glück hat sich das alles relativ schnell aufgelöst, ich habe solche Gedanken (dann sind es eher nur noch Gedanken aber keine panische Angst mehr oder dieser lähmende plötzliche Schreck) nur noch selten. Mir hat der praktische Ansatz der VT sehr geholfen. Der Thera hat mir dabei geholfen meine Wahrnehmung zu verändern, d.h. meine Einschätzung der "Gefahr" von verschiedenen Situationen ist realistischer geworden. Der Punkt "das Leben zu akzeptieren wie es ist" mit möglichen (und unwahrscheinlichen??) Risiken war auch wichtig für mich. Ich weiss also nicht genau warum ich diese Angstgefühle jemals hatte, aber sie sind (fast) weg...... ich denke das Wesen der Analyse liegt doch auch eher darin die Dinge erstmal zu ergründen, oder? Naja das kann ich natürlich nicht beurteilen ich habe noch nie eine gemacht....
Ausserdem: ich konnte bzw. kann jederzeit über alles sprechen was ich will egal ob es längst zurückliegendes oder gestern betrifft.
Hast Du deinem Thera denn schon mal gesagt dass Du über was anderes sprechen möchtest und dass Du mit seinem Vorgehen nicht gut klar kommst? Wenn ja, wie reagiert er darauf, ignoriert er es oder wie?..... Wenn nicht, denke ich solltest Du es tun.
Alles Gute
Dela
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 21.Nov.03, 1:01 Re: Bin nach Therapie noch trauriger! |
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Liebe Evy,
Evy wrote: | p.s. Hilft mir diese Art von Therapie bei Panikattacken ? |
vergessen Sie mal die Frage nach der "richtigen Methode".
Es gibt heutzutage kaum mehr Methoden, sondern vielmehr nur mehr diverse TherapeutInnen, die bei bestimmten Problemen nicht gut genug weiterhelfen können! (auch wenn speziell bei hohem Leidensdruck analytische Methoden mitunter seeeehr langen Atem erfordern..)
Aus meiner Sicht sollten Sie Ihre Unzufriedenheit unbedingt in der Therapie ansprechen. Dort ist das Problem anzusprechen - und, wenn irgendwie möglich - auch zu lösen! Und wenn es dort auch weiterhin nicht gelöst werden kann, mag ein Therapeutenwechsel angezeigt sein.
Bezüglich dieser Notwendigkeiten und ganz allgemein i.B. auf Unzufriedenheiten in der Therapie möchte ich auf diverse meiner anderen Beiträge sowie die anderer ForumsbesucherInnen in diesem Forumsbereich verweisen.
Freundliche Grüße und alles Gute
Richard L. Fellner
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Evy
neu an Bord!
2
Österreich W, 29
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Fri, 21.Nov.03, 11:50 @Hr. Fellner (Frage) |
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Lieber Herr Fellner,
ich habe gestern den Eintrag : Fühle mich nach Therapie noch trauriger gepostet.
Ich habe ihre Antwort gelesen. Darf ich sie noch was fragen.
Also die Sache ist so, ich bin wie gesagt nach der Therapie immer noch trauriger und fühle mich einfach unverstanden.
Sollte ich nicht nach der Sitzung ein Gefühl der Erleichterung spüren. Sollte mich mein Therapeut nicht aufbauen statt immer nur zu kritisieren? Er kritisiert mich jedesmal und meint ich solle mit dem zufrieden sein was ich habe und nicht immer mehr wollen?
Sollte mein Therapeut nicht auf meiner Seite sein? Denn ich habe das Gefühl er ist immer gegen mich, denn er kritisiert mich andauernd.
Ich frage sie das alles deshalb weil ich heute in einem E-Mail meinem Therapeut schreiben werde das die nächste Sitzung unsere letzte sein wird.
Ich zahle die Therapie ja nicht um danach immer noch trauriger zu sein und wir besprechen keine aktuellen Probleme immer nur alles aus der Kindheit.
Wäre sehr sehr dankbar wenn sie mir bei meiner Entscheidung helfen könnten!
Danke sehr!
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 21.Nov.03, 12:20 Re: Bin nach Therapie noch trauriger! |
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hmm ..im wesentlichen habe Ihnen bereits das geschrieben, was im Moment dazu zu sagen ist.
Nein, Therapie muß nicht in jeder Stunde nur stärkend sein und ein Lächeln auf den Lippen zurücklassen. Manchmal kann sie auch schmerzhaft sein, unerträglich, an der Grenze dessen, was man auszuhalten glaubt.
Sprechen Sie in der Therapiestunde Ihre Gefühle und Bedürfnisse an. Legen Sie nicht sofort eine "Bombe" (Therapieabbruch) für sich und Ihren Therapeuten aus - das erleichtert es nämlich nicht gerade, "feinere" Empfindungen anzusprechen.
Wenn Sie das Ansprechen wagen, kann es Sie weiterbringen - sie öffnen sich damit eine Chance, einen oder mehrere Schritte vorwärtszukommen. Abbrechen können Sie ja immer noch (siehe meine Antwort weiter oben)...
Ein Email zu schreiben und/oder einfach nicht mehr zu kommen, das erinnert an das Verhalten eines trotzigen, vielleicht auch vorher schon häufig tief enttäuschten und verletzten Kindes, das sich nicht (mehr) in der Lage sieht, die Zügel wirklich die Hand zu nehmen - und die eigenen Bedürfnisse mit dem Ziel einer Lösung anzusprechen. Abbruch bzw. Flucht allein löst nichts.
Herzliche Grüße und alles Gute
Fellner
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