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bana-mharcaiche
sporadischer Gast
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Wed, 22.May.02, 12:33 Adipositas? rutsche wieder rein... |
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..........oder auch nicht.
und ich weiß nicht, was ich besser finde. denn wenn ich nicht reinrutsche, dann fresse ich den lieben langen tag. das artet auch bald aus. wirds ne adipositas? na, dann isses ja dochnich weg. dann rutsch ich ja nich rein- sondern bin mitten drin... und ich will einerseits lieber dünner sein. öhhm- einerseits? natürlich will ich dünner sein. aber ich hatte mich irgendwie damit abgefunden, dass ich NICHT so dünn bin wie früher. jetz wirds mir aber ZU dick.. und ich denk wieder ständig ans essen, ans nicht-essen. an meine unfähigkeit- und dass ich schonwieder doch gegessen hab. *shit* es nervt... aber ich will dünner sein!!
ich halt das nicht aus.. diese ewigen qualen im kopp, dass ich abnehmen wil, aber einfach die durchhaltekraft von früher nimmer hab, denn einerseits will ich nimmer so hart zu mir sein- andererseits will ich doch.....
verwirrend. sorry
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Würstchen
Guest
W
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Bei mir ist es wohl eine Adipositas (ich habe diesen Begriff noch nie gehört, obwohl ich mich schon eine längere Zeit mit diesem Thema beschäftigt habe).
Mir geht es genauso.
Ich entscheide mich manchmal dafür einfach so zu bleiben wie ich jetzt bin, aber so geht es auch nicht, weil ich dieses Gewicht mit Fressanfällen und übermäßigem Essen erreicht habe...und am nächsten Tag esse ich dann gar nichts.....
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Hallo,
tatsächlich klingen Ihre beiden Beschreibungen sehr nach Adipositas. Besonders die zwangartigen, stets mit dem Essen verbundenen Gedanken, sind sehr oft quälender Bestandteil dieses Krankheitsbildes (wie auch der Bulimie).
Ich gäbe Ihnen von Herzen gerne recht, wenn Sie sagen, daß Sie halt "so bleiben wollen, wie Sie sind" (diesen Werbespruch muß eine Firma ersonnen haben, die für Nahrungsmittel wirbt, anders gibt's das nicht...), leider bestehen aber bei beiden Eßstörungsformen erhebliche Gesundheitsrisken (die leider oft erst nach einigen Jahren akut werden, und daher längere Zeit hindurch sehr gut verdrängt werden können).
Vielleicht keimt ja - wenigstens aufgrund dieser Risken - doch noch eines Tages der Wunsch, sich selbst wichtig genug zu nehmen, aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Am Beginn sollte dann mal eine ärztliche -und psychologische- Diagnose stehen, um festzustellen, um welche Form von Eßstörung es sich genau handelt. In weiterer Folge sollte je nach ärztlicher Empfehlung, in jedem Fall nach Möglichkeit aber mit psychotherapeutischer Unterstützung (mit einer rein medizinischen Therapie oder Selbsttherapie sind die Erfolgsaussichten nach einer Vielzahl von Untersuchungen nämlich leider nicht allzu groß), mit der Arbeit am Problem begonnen werden.
Etwas gegen die eigene Eßstörung zu unternehmen, ist ein Entschluß, der das Leben grundlegend verändern kann. Insofern möchte ich Ihnen empfehlen, damit erst zu beginnen, wenn Sie auch innerlich dazu bereit sind, sich auf diesen mitunter nicht nur "moos-weichen" Weg zu machen.
In jedem Fall alles Gute dabei!
Richard L. Fellner
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beddi24
Guest
W
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Sun, 05.Jan.03, 2:37 adipositas?? |
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Also, hab mich in bana-mharcaiche's beschreibung wieder gefunden und will nur sagen, ich würde nicht sagen, dass dein verhalten auf adipositas schließen lässt. sicher bin ich kein experte, aber ich leide seit einigen jahren an magersucht und bulimie im ständigen wechsel und weiß ganz genau wie man sich fühlt wenn man mal sehr untergewichtig war und jetzt "normal" (objektiv gesehen) ist. die tatsache, dass ich mich mit einem gewicht an der unteren "normalgrenze" lt. bmi viel zu fett empfinde kann aber nicht bedeuten, dass ich anzeichen von adipositas zeige. die gedanken einer essgestörten person drehen sich nunmal mehr oder weniger immer ums essen. bei allen esstörungen!!!! liebe bana-mharcaiche - lass dich nicht noch mehr verwirren! lass dich mal von einem echten experten beraten!! alles liebe und viel glück und kraft an euch alle!!!! betti
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
1071
Bayern W, 32
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Sun, 17.Jul.05, 19:37 Eßsucht Adipositas Warum mache ich das? |
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Hallo!
Ich habe in den letzten 10 Jahren ca. 40 Kilo zugenommen. Bis ich 20 war war ich ziemlich dünn und hab auch Ballett gemacht, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich habe angefangen zuzunehmen als ich von zu Hause ausgezogen bin und nicht mehr die strenge Kontrolle meiner Mutter hatte. Erst waren es "nur" 15 Kilo (in 6 Wochen!). Mit dem Gewicht sah ich eigentlich ganz gut aus. Dann habe ich nocheinmal zugenommen, als mein Freund mit mer Schluß gemacht hat, vor 8 Jahren. Dann noch mehr als ich angefangen habe zu arbeiten nach dem Studium und dann 3 Jahre später hatte ich einen "burn out", war arbeitunfähig und habe noch einmal 10 Kilo zugenommen.
Inzwischen habe ich auch eine Schilddrüsenunterfunktion, die das abnehmen sehr erschwert.
Ich habe fast das Gefühl, mein Körper hat diese Unterfunktion der Schilddrüse entwickelt, weil er nicht abnehmen will.
Ich selber will abnehmen, aber mein Unterbewußtsein "braucht" meine Kilos anscheinend.
Ich kann mich im Leben sehr schwer durchsetzen und möchte immer gerne unsichtbar sein. Ich habe inzwischen das Gefühl mein Unterbewußtsein will dieses "Unsichtbar sein" kompensieren. Wenn ich dick bin übersieht mich keiner mehr. Ich finde das aber ganz schrecklich! Ich würde so gerne abnehmen aber ich bin mir sicher solange ich kein Durchsetzungsvermögen und Selbstbewußtsein habe, klappt das nicht! Ich habe es schon so oft versucht!
Es ist fast, als würde mein Köper sich total an das Fett klammern, weil er es braucht um auf sich aufmerksam zu machen!
Ich wiege 99 Kilo und bin 1,74 groß, meine Knie fangen mir an weh zu tun und Kleidung finde ich auch keine mehr.
Ich bin in Therapie, aber der Therapeut versteht das mit dem Übergewicht irgendwie nicht. Also daß da mehr dahinter steckt und es mit "Machen Sie mehr Sport" nicht getan ist. Er sagt immer ich soll mich so nehmen wie ich bin. Aber in mir steckt eine dünne Lisa, die raus will und die das Fett nicht will!!
Wie komme ich aus dieser Situation?
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Hans-Jörg
Forums-Gruftie
581
Süddeutschland M, 40
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Mon, 18.Jul.05, 5:46 Re: Eßsucht Adipositas Warum mache ich das? |
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Hi Lisa,
hat Dich Deine Mutter damals streng hungern lassen?
Und dann hast Du eigentlich bei jeder Gelegenheit, bei jeder Veränderung in Deinem Leben, zugenommen. Erst als Du von der Kontrolle Deiner Mutter befreit warst, was Du ja als positiv empfunden hast, dann aber auch bei negativen Ereignissen.
Als Du anfingst zu arbeiten, als Du aufhören musstest zu arbeiten, usw.
Tja, Deine Interpretation des Unterbewussten in Ehren, doch ist das nur eine Möglichkeit von vielen. Die Psyche arbeitet ja recht komplex, auch was das Unterbewusste angeht. Sich da auf so eine Konstruktion festzulegen...
Manchmal wird auch tatsächlich zu viel ins Unterbewusste hereininterpretiert.
Die Schilddrüsenunterfunktion könnte ja auch z.B. vom Jodmangel o.Ä. herrühren.
Hast Du es denn mal mit so banalen Dingen wie gesunder Ernährung und Sport versucht?
Also, ich kann's nur empfehlen!
Jedenfalls (extrem) zu hungern bringt nur kurzfristig einen Erfolg. Dann wird die Gier zu essen immer größer, es kommt zum Heißhunger, zu den Fressattacken. Im Nu ist das verlorene Gewicht wieder drauf. Besser ist es, nur langsam aber stetig abzunehmen.
Mein Rat: stelle Dir eine gesunde Kost zusammen, streiche Dinge, die ungesund sind und auf die Du richtig "scharf" bist möglichst ganz aus dem Essplan heraus. Es ist oft leichter, erst gar nicht damit anzufangen als sofort wieder aufhören zu müssen.
Wenn Du schon viel essen musst, dann Obst und Gemüse.
Und fange mit regelmäßigem (Ausdauer-) Sport an. Vielleicht Rad fahren, das belastet die Knie (Gelenke im Allgemeinen) nicht so stark.
Ist sehr gesund und auch fürs Selbstwertgefühl recht gut.
Setze auch das Abnehmen vom ersten Platz Deiner Prioritätenliste herunter. Das funktioniert oftmals besser, wenn es nicht das wichtigste Ziel im Leben ist.
Erhole Dich erst mal von dem "Burn out"-Syndrom, sofern das noch aktuell ist, - mache einfach mal, was Dir Spaß macht.
Tja und wenn Du Dich, wenigstens vorrübergehend, so akzeptieren könntest, wie Du im Moment bist, hätte das wohl schon Vorteile für Dein Wohlbefinden, auch fürs Unterbewusstsein.
Es ist ja nicht so, dass Bewusstsein und Unterbewusstsein sich gar nicht gegenseitig beeinflussen würden.
Wünsche Dir viel Erfolg
LG Hans-Jörg
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
1071
Bayern W, 32
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Mon, 18.Jul.05, 14:17 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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Hallo Hans Jörg!
Danke für Deine Antwort. Das Problem ist, dass die "banalen Dinge" wie Sport und gesunde Ernährung alleine bei mir nicht mehr greifen. Ich war auch 2 Monate in Kur und auch bei einer Ernährungsberatung (2 verschiedenen).
Ich mache 3 mal die Woche Sport und bin für jemanden mit fast 30 Kilo Übergewicht ziemlich sportlich. Ich kann auch 50 Situps machen ohne mit der Wimper zu zucken. Ich weiß schon daß mein Übergewicht nicht von alleine kommt, sondern vom essen. Aber ich habe halt das Gefühl ich muß da irgendwie tiefer ansetzen. Nur eine "Diät", bzw gesunde Ernährung bringt nichts. Das habe ich schon zu oft versucht.
Meine Mutter hat mir immer jegliche Entgleisung mit Nahrungsmitteln untersagt. Süße Sachen wurden sofort weggeschlossen und ansonsten wurde immer nur sehr gesund gegessen. Meine Mutter beschäftigt sich gedanklich den ganzen Tag nur mit abnehmen , "zu dick sein", zunehmen, besser nichts essen,...
Bis ich nach dem Abi zu Hause ausgezogen bin war ich sehr untergewichtig und meine Mutter hat mir immer gesagt, wenn ich zu viel esse, solle ich mir den Finger in den Hals stecken, sie mache das auch. ich habe es oft versucht, aber nie geschafft (zum Glück!!).
Als ich dann zugenommen habe, ist meine Mutter jedesmal total ausgeflippt, wenn ich zu Besuch kam und sie gesehen hat, daß ich schon wieder dicker bin. Als ich sie das letzte mal gesehen habe (vor 1,5 Jahren) hat sie mich nicht mal begrüßt, sondern nur mit weinerlicher Mine gesagt wie fett ich sei und was denn nur mit ihrer Tochter passiert sei.
Die letzten Jahre hat sie auch öfter versucht mich vom essen abzuhalten, indem sie einfach keinen Teller für mich mitgedeckt hat. Wenn eine Mahlzeit anstand und kein Teller für mich da war hat sie dann gesagt "Du willst doch nicht etwa auch etwas essen???"
Ich würde auch so gerne abnehmen (für mich - nicht für meine Mutter), aber wenn ich mir das essen verbiete o0der einschränke fühle ich mich schrecklich!!
Wie komme ich bloß da raus??
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Mon, 18.Jul.05, 14:25 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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nun - der tip sport zu machen oder "einfach" gesund zu essen ist in meinen ohren schon ein regelrechter alarmsatz geworden. warum? ich glaube mit meinem wissen über ernährung, sport, die körperlichen zusammenhänge, wie effektiv was in welchem verhältnis ist und so weiter - könnte ich einige ärzte an die wand spielen. das wissen darum nützt nichts. ich habe selber auch über 40 kilo abgenommen - aber der kampf währt einfach ewig. es ist ein permanentes hin und herziehen in einem sehr fragilen system. durch einen mittlerweile 16 jahre andauernden kampf weiß ich sehr genau, das es nicht der körper alleine ist. erst seit ich meine seele einbeziehe - und (dadurch) meinen körper nicht mehr brutal meinem verstand unterordne - also versuche eine freundschaft zwischen seele und körper einzugehen - habe ich erfolge und das gefühl herauszukommen... aber auch zum erlernen dieses gleichgewicht braucht es kraft. kraft die man nicht immer hat...
wäre natürlich interessant, herauszufinden wann du isst, wie und was. welche gefühle du dabei hast und so weiter. ist es so, das deine entscheidung darüber wann, was und wieviel du isst durch deine körperbedürfnisse diktiert wird - durch strategische überlegungen, hauptsächlich verstandesorientiert - oder nach verfassung, spontan zwanghaft? bei mir war es ein ewiger kampf zwischen verstand/kontrolle und emotionalem spontanessen. das der körper ganz eigene bedürfnisse hat, ist mir echt erst seit eineinhalb jahren bewußt!!!
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
1071
Bayern W, 32
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Wed, 20.Jul.05, 15:53 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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Hallo Lilu!
Endlich jemand der mich versteht!!! ich versuche auch gerade meinen Verstand dazu zu bringen sich mit meinem Körper zu verstehen, aber im Bereich Ernährung klappt das nicht wirklich! Ich esse zwar "allgemein gesund" (bzw gesünder als andere Leute) , aber immer viel zu viel davon!! Ich habe auch schon gedacht es liegt vielleicht daran, daß ich bis ich ca. 20 war und zuhause wohnte, streng kontolliert wurde was ich ass. Meine einzige chance zu essen war, wenn meine Mutter kurz aus der Küche ging oder heimlich (fast unmöglich). Wenn meine Mutter früher die Küche verliess habe ich meistens ganz schnell ganz viel gegessen oder schnell Salz draufgetan (war auch verboten). Als ich die Kontrolle meiner Mutter nicht mehr hatte, habe ich wahrscheinlich einfach immer schnell, so viel ich konnte, gegessen. Vor allem als ich noch in einer WG gewohnt habe, war es so "schnell essen, bevor Dich jemand sieht".
Ich bin 1,74 groß und war als Kind nie dick, weil meine Mutter extrem streng war. Ich habe allerdings auch nie gelernt ein eigenes Gefühl für einen normalen Sättigungsgrad oder eine für mich ausreichende Portion zu entwickeln. Andererseits hatte ich aber früher auch den Anspruch an mich dünn zu sein und habe mich sehr schuldig gefühlt wenn ich überhaupt gegessen habe. Das habe ich nicht mehr.
Ich glaube, ich esse einfach zu schnell und dadurch zuviel. Ich habe halt immer noch das Gefühl, gleich kommt jemand herein und nimmt mir das Essen weg. Süßigkeiten waren total verboten bei uns und wurden immer sofort weggeschlossen. Wahrscheinlich habe ich immer das Gefühl wenn ich die Schokolade nicht SOFORT KOMPLETT und ganz schnell esse, dann verschwindet sie im Schrank und ich seh sie nie wieder.
ALs ich noch in einer WG gewohnt habe war es für mich auch so eine Art Nervenkitzel "Wie viel kann ich essen ohne daß mich jemand dabei erwischt?" Ich stand dann vorm Kühlschrank und hab soviel wie möglich ganz schnell gegessen und war sehr befriedigt wenn ich quasi eine ganze Mahlzeit verdrückt hatte ohne dass das offiziell jemand mitgekriegt hatte! Dann konnt ich beim Abendessen voll genügsam sein und alle würden denken "Oh, die isst aber wenig!"
Aber jetzt wohne ich alleine und esse immer noch viel und schnell (nicht wahllos und auch nicht super-ungesund oder fettig aber halt echt viel, und schnell)
Lilu, wie hast Du es denn geschafft 40 Kilo abzunehmen, also den Verstand mit dem Körper auf einen Wellenlänge zu bringen?
Vielen Dank!!
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Wed, 20.Jul.05, 20:09 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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hi,
ich muss sagen - die 40 kilo habe ich nicht mit der körper+seele methode geschafft. ich war als kind nie wirklich schlank. ich fühlte mich - im gegenteil - immer fett und wurde daher auch verspottet. wenn ich mir heute kinderfotos von mir ansehe verstehe ich es nicht. ich war immer die schlankste von uns 5 kindern.
jedenfalls ab irgednwann 13 - 15 schlich sich so was ein. schwer zu sagen. ein extremeres bewußtsein dafür, vermutlich pubertätsbedingt. ich hatte so ab 12 meine ersten depressiven anfälle. später lebte ich sie mit einer freundin aus. wir legten alles geld zusammen, kauften damit süßes und fraßen auf einer parkbank alles auf wärend wir hysterisch lachten oder heulten. recht schräg - so betrachtet. ich war ein unglückliches kind und ein unglücklicher teenager. ich lernte irgendwie, mich mit essen - vor allem süßem - zu trösten. in der schuke war ich todunglücklich in den pausen udn freistunden kaufte ich mir süßes und aß es. irgendwie gab es mir etwas. vielleicht ahmte ich damit die gemeinsamen stunden mit einer freundin nach, die der erste mensch bis dahin zu sein schien, der mich verstand.
jedenfalls lernte ich das heimlich naschen extrem. ich schlich in der nacht wenn alle schliefen runter in die küche und stahl aus der backwarenlade, der naschlade überall ein bischen was. immer so viel das es keinem auffallen konnte - aber in summe wirklich viel war.
mit 21 hatte ich stattliche 110 kilo angefressen. ich ging nimmer aus dem haus, aß am tag ein bis zwei 300g tafeln schoko zusätzlich zum normalen essen. als ich in einem lokal die hose öffnen musste, um noch essen zu können, und sich im verlaufe des mahles am nebentisch mein damaliger schwarm setzte - und ich - als ich gehen wollte, meine hose nicht mehr zu bekam - machte es klick. der schock, mit der offenen hose an dem mann vorbeizugehen in den ich heimlich verliebt war gabr mir den rest. von der sekunde an aß ich kaum mehr etwas. nichts süßes und ich begann sport zu treiben. am anfang fiel ich nach 15 minuten langsam rad fahren halbtot vom rad. nach 4 monaten machte ich zwei radtouren über berg und tal zu je 40 kilometer am tag. ich aß fast nur obst und gemüse. aber ich nahm viel zu schnell ab. die folgen spüte ich fast jahrelang. zudem entwickjelte sich dadurch dann erst recht die störung. denn ich fiel in dieser zeit und einige zeiten danach immer wieder in magersuchtsähnliche zustände, oder zustände von sportbulimie. also ich wollte nichts essen - tat ich es doch betrieb ich exzessiv sport bis ich der meinung war es weggeschwitzt zu haben. ich stand in der früh vor der arbeit zwei stunden am stepper... und das als morgenmuffel... in der folge nahm ich pro jahr cirka zweimal zwischen 10 und 20 kilo zu und ab. also fressphasen, hungerphasen, faulfphasen, sportphasen. normales essen oder einen essrhytmus kannte ich nicht. die entscheidung was, wann wie und so weiter ich esse traf alleine mein verstand - je nachdem ob ich gerade euphorisch am abnehmen war - oder ob ich gerade in der wurschtphase war. mein einkauf seit jahren sehr typisch: diätcola, 0%joghurt und ein glas nutella. zb. ich rechnete mir aus wie viel schoko oder eis ich am tag essen kann ohne zuzunehmen - und aß eben sonst nichts. lebte wochenlang von eis oder nutella...
ich hielt das nicht für unnormal. so war es eben. irgendwann aber wurde der leidensdruck sehr groß. vor allem als ich mich verliebte und einen freund bekam und fest stellte, das das essen eine seltsame wichtige zwanghafte rolle spielte. so erkannte ich erst nach ca 14 jahren das etwas mit meinem essverhalten nicht stimmte.
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Wed, 20.Jul.05, 20:26 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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wirklich bewußt wurde mir das, als ich einen bericht auf einer deutschen homepage für ernährung das phänomen des "gezügelten essers" kennenlernte. die idee, das es NICHT normal war, lediglich über den kopf zu bestimmen, war abartig und faszinierend zugleich. die idee, das es menschen gab, die einfach nach natürlichen bedürfnissen essen und dabei schlank und gesund essen schien mir absurd. aber ich fand die idee auch gut. sie schien das erste mal mein phänomen zu hinterleuchten. denn bisher lebte ich nach dem prinzip: habe ich genug energie meine zeit darauf zu verwenden, kann ich schlank und sportlich sein. fordern mich ander dinge im leben werde ich fett und faul. ich dachte, nur mit permanenter 100% focussierung auf das ess- udn sportverhalten könne der mensch normalgewichtig sein. und weil mir genau das nicht gelang: pernament 24 stunden am tag darauf bedacht zu sein einen ausgeweogenen zustand zwischen essen und bewegung zu erhalten sondern hin udn wieder einfach meine energie dazu nicht reichte - hielt ich mich für faul, ekelig, hassenswert...
naja, jedenfalls hab ich dann diesen gedanken weiter verfolgt. gesucht danach. und schaffte es eines tages, fressanfälle nicht mehr als feind zu sehen. nach und nach schaffte ich es, mein altes(perverses) verhalten zu entblättern und den unsinn dahinter zu erkennen. einige gute bücher hiervon waren: doris wolf "übergewicht und seine seelischne ursachen" oder "essen als ersatz" von genee roth oder "antidiätbuch" von susi orbach.... die ich zur unterstützung dazuzog. innerhalb weniger monate stellte ich so mein essverhalten um und nahm dabei fast ohne zu wollen 10 kilo ab. das erste mal in meinem leben ohne zwang, ohen kontrolle, ohne waage, ohne exzessiven sport, ohne verbotene lebensmittel. ich zwang mich phasenweise sogar dazu, ein wenig süßes zu essen.
ich denke das dies gut war. aber meine probleme sitzen tiefer. es war ein guter weg - und auch wenn ich heute phasenweise leide (wie heute) so stimmt doch die richtung und ich habe das erste mal in meinem leben seit einem jahr in etwa das selbe gewicht. keine großen schwankungen mehr. nach wie vor treibe ich weder exzessiven sport noch verbiete ich mir etwas. leider esse ich derzeit wieder zu viel süßes. aber ich sträube mich total gegen diätgedanken. ich empfinde mein gesamtes wissen darüber als ziemlichen stuß - denn mein körper ist der einzig weise der weiß was er essen mag, kann und will. was und wie viel er verträgt und vor allem wann. schaffe ic hes, darauf zu vertrauen und mich danach zu richten, esse ich tatsächlich gesund und nehme ab - fühle mich wohl in meinem körper - alles.
nur - und da spielt mir nach wie vor die seele rein - "mag" ich mich ja teilweise gar nicht spüren weil ich mich für hassenswert weil unperfekt halte. theoretisch ist mir das immerhin schon klar. es finden dann so art selbstzerstörerische phasen statt (wie eben) in denen ich esse wei lich mich nicht wohl fühle. obwohl ich - wie in einem anderen thread erkannt - ich mich wegen typisch normaler frauensache nicht wohl fühle - aber sofort auf meine esstörung konditioniert denke und handle. sofort meinen schlechtfühlenden körper abschalten will mit essen - oder aber meine seele irgendwie beschwichtigen durch essen... ich denke, da liegt noch arbeit vor mir - bzw. denke ich auch diesbezüglich - ganz wird es nie vorbei sein.
aber - bei aller raunzerei die ich von mir gebe - es ist kein vergleich zu früher. tief in mir hat sich ein grundlegendes verständnis entwickelt. und auch wenn es mir noch nicht immer gelingt - so weiß ich zumindest, das mein körper klug ist und ich ihm vertrauen kann.
will nicht in rätsel sprechen. wen ndu fragen hast - frag. auch per pm. evtl. nützt dir mein tagebuch das ich in der umstellungsphase schrieb. mal sehen ob ich es noch wo habe.
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Lisa29
[nicht mehr wegzudenken]
1071
Bayern W, 32
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Tue, 26.Jul.05, 20:01 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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Hallo Lilu!
Danke für Deinen Beitrag! Wahrscheinlich ich jeder Fall im einzelnen zu betrachten. Ich denke schon, daß meine Art zu essen auch krank ist. ich werde mir mal die Bücher ansehen, die Du erwähnt hast!
Ich denke, ich versuche in meinem Leben alles was fehlt, mit Essen auszugleichen. Oder mich mit dem essen abzulenken, damit ich nicht auf meine wirklichen Probleme stoße oder so. Manchmal weiß ich echt nicht weiter. Ich mache seit 1 Jahr eine Therapie, nicht wegen des essens, mein Therapeut findet das nicht mein Hauptproblem, aber die Probleme die mich zum Essen treiben habe ich bisher noch nicht entdeckt....
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wertherin
sporadischer Gast
24
österreich W, 23
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Thu, 04.Aug.05, 7:34 Re: Adipositas? rutsche wieder rein... |
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selbst als ich das grad gelesen hab, musste ich aufstehen und was essen,... die spannung war viel zu groß..
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