Wütend auf Therapeutin

Helferlein 107 NRW, Deutschland W, 33

Hallo Ihr,

so viele Themen beschäftigen mich. Ich habe hier ja schon des Öfteren geschrieben. Und wie einige von Euch vielleicht wissen, habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Therapeutin. Ich darf Sie duzen, umarmen und bekomme sehr viel von ihr. Sie ist eine sehr liebe, herzliche Person. Genau das, was ich brauche. Und obwohl ich sie gerne habe, bin ich wütend. Ich bin erschrocken und wütend darüber, dass ich sie so brauche. Hat mir das Leben doch gezeigt, dass nichts von Dauer ist und die Menschen, die ich liebe, mich irgendwann verlassen werden. Als Baby bin ich von meiner Mutter ins Heim gegeben worden. Ich habe wahnsinnige Verlustängste.
Ich bin unheimlich wütend auf meine Therapeutin und das tut mir so leid, weil ich sie ja eigentlich so mag. Ich habe ihr das auch in der letzten Sitzung deutlich gemacht, nur nicht den o.g. Grund für meine Wut gesagt. Das nächste Mal werde ich das aber wohl tun müssen.
Ich weiß nicht, ich möchte das nur einmal hier aufschreiben. Vielleicht kennt ihr das ja. Dieses ambivalente Gefühl, böse sein auf Menschen, die es sehr sehr gut mit einem meinen. Vielleicht ist es auch eine Art Austesten, ob die Menschen das aushalten und trotzdem bei mir bleiben.
Vielleicht gehört das auch nicht gerade hierhin...?

Es grüßt Euch
eine etwas verzweifelte Hotspur

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Hallo Hotspur

Oh-je, *seufz* und wie ich das kenne.. und mein Thera auch, für den seufz ich gleich mit..
und für deine Thera auch traurig

Quote:

Hat mir das Leben doch gezeigt, dass nichts von Dauer ist und die Menschen, die ich liebe, mich irgendwann verlassen werden.

Das ist ganz anders jetzt. Du machst doch auch privat Therapie und zahlst das selbst, nicht?
Deine Therapeutin wird dich nicht verlassen!
Das bestimmst ganz alleine Du, wann die Therapie zu Ende ist! Und im Moment ist das doch kein Thema, oder?

Quote:

Als Baby bin ich von meiner Mutter ins Heim gegeben worden. Ich habe wahnsinnige Verlustängste.

Ja, ich auch.
Bin zwar nicht ins Heim gegeben worden, aber meine Mutter sagte immer: „Reisende soll man nicht aufhalten“, was so viel heißt wie: „Dann geh doch, ich weine dir keine Träne nach.“
Darum ging es auch, als ich die letzte große Therapie Krise hatte.
Ich wäre echt fast gegangen.

Dann habe ich gemerkt, dass mein Thera das traurig findet, wenn ich nicht mehr da bin
und es hat mich echt „geschmissen“.
Irgendwie hatte ich das gar nicht mit eingerechnet.
Rechnest du das mit ein?

Quote:

. Ich darf Sie duzen, umarmen und bekomme sehr viel von ihr. Sie ist eine sehr liebe, herzliche Person. Genau das, was ich brauche.

Und sie mag dich! Das würde sie nämlich nicht zulassen, wenn sie dich nicht mögen würde.
Muss sie ja nicht!
Und sie tut nicht nur all das, weil du es brauchst, sondern tut es auch noch gern, sonst würde es bei dir ja auch nicht so ankommen.

Manchmal ist es verdammt schwer zu glauben, dass man schlicht weg lieb gehabt wird und
dass das nichts ist, was einem Angst zu machen braucht.

Quote:

. Vielleicht ist es auch eine Art Austesten, ob die Menschen das aushalten und trotzdem bei mir bleiben.

Ja, vielleicht. Aber Austesten klingt auch irgendwie blöd.
Irgendwas brauchst du vielleicht. Und das ist doch Ok.

Würdest du dich trauen, sie mal zu fragen, ob sie ganz sicher bei dir bleibt und du weiter kommen darfst und „das ganze Zeug“?
Und da reicht es vielleicht auch nicht, das einmal zu fragen.
Das braucht man manchmal mehrmals.

Vielleicht, eh es dir die ganze Woche schlecht geht, und sich das ganze hochschaukelt,
wäre das vielleicht auch der Fall, wo es Sinn machen würde sie anzurufen?

Mach ich auch nie, aber vernünftiger ist es in dem Fall vielleicht echt.
Auf alle Fälle solltest du es nächstes Mal ansprechen.

ganz liebe Grüße dir! Wink

Nele

Finde übrigens, dass das doch total hier her passt.

Forums-InsiderIn 272 Deutschland W, 26

Na ja, ich finde nicht das Verlustängste von der Therapeutin, ins Forum gehören, weil das hier nicht die Adresse ist die Dich weiterbringt.

Es gehört IN die Therapie und das ganz dringend, du solltest es Deiner Therapeutin sagen denn nur Sie kann Dir diese Ängste nehmen oder sie zumindest durch darüber reden entkräften/ abschwächen, denn es betrifft Ihre Person und Du hast damit auch !!! die Chance ein für dich wichtiges Thema in Angriff zu nehmen(zu bearbeiten), je mehr Du hier von diesen Ängsten schreibst desto mehr nimmst Du Dich aus deiner Tehrapie raus.
Und verzögerst oder verschlimmerst auch diesen Prozess.

Ich kann Dir nachempfinden das es sehr schwer für Dich ist gerade über Verlassensängste mit der betreffenden Person zu sprechen, aber es ist der einzigste Weg diese zu bearbeiten, je länger du damit wartest desto schlimmer werden sie wohl werden.

Ich wünsch Dir jedenfalls viel Kraft das, spätestens, in der nächsten Stunde zu schaffen, oder wie nele schon geschrieben hat zu telefonieren.

Liebe Grüsse
Schnuppe

Helferlein 107 NRW, Deutschland W, 33

Ihr Lieben!

danke für Eure Antworten. Ich bin mir jetzt sicher, dass mein Beitrag doch hierhin passt, denn es ist für mich immer wichtig, wenn Andere ähnlich wie ich empfinden und ähnliche Erfahrungen gemacht haben - auch in der Kindheit.

Liebe Nele,

Deine Antwort hat mich sehr getröstet und fast zu Tränen gerührt. Ich bin auch echt überrascht, dass es durchaus auch so arge Krisen in einer Therapie geben kann. Ich glaube, ich befördere mich selbst in eine Krise mit meiner Thera und steigere mich da in etwas hinein. Ja, das ist wahr, ich arbeite gerne mal auf eine Katastrophe zu, doch durch das was Du geschrieben hast, bin ich mir auch wieder etwas sicherer geworden und ich bin noch mal daran erinnert worden, dass meine Thera mich mag.

Schön, dass Du das so genau in Erinnerung hast, dass ich meine Sitzungen selber bezahle, das freut mich total. Und das stimmt auch, ich bestimmte selber und deswegen war ich ja auch immer so froh.

Vielleicht geht die Verbindung zu meiner Thera in eine nächste Phase, vielleicht ist es auch so ein Ding, dass ich Angst habe, weil ich ihr immer mehr vertraue, weil wir immer weiter kommen. Und ich habe auch Angst, weil mir eben so viel Positives entgegengebracht wird. Ja, vor so etwas braucht man eigentlich keine Angst haben, aber...
*seufz*

Ja, gut! Also, ich werde das demnächst auf jeden Fall ansprechen, auch wenn ich das schon mal angesprochen habe, hilft ja nichts..

Rolling Eyes

Liebe Grüße
Hotspur

neu an Bord! 2 Deutschland W, 20

liebe hotspur,
ich habe in meiner kindheit ähnliche erfahrungen mit meiner mutter gemacht. wurde zwar nicht ins heim gegeben, aber meine mutter ist solange ich denken kann depressiv und konnte mir niemals das geben was ich gebraucht hätte. ich fühlte mich immer zurückgestoßen, ausgesaugt und hilflos. musste die emotionale müllhalde für sie spielen. irgendwie war ich immer allein (mein vater hat sich von meiner ma getrennt als ich 3 war und ist weggezogen).
wenn ich sie umarme fühlt es sich an als würde ich eine tote umarmen.
jetzt mache ich seit ca. 3monaten psychoanalyse und mir geht es ähnlich wie dir.
meine therapeutin hat all das was meine mutter nicht hat. sie saugt mich nicht aus und raubt mir keine kraft, sowie das meine mutter immer gemacht hat. nein, es ist SIE die mir kraft gibt, die mir zuhört, die da ist für mich. so etwas habe ich noch nie in meinem leben erlebt und es ist so schön, dass ichs gar nicht beschreiben kann.
parallel dazu begleitet mich auch das gefühl und die angst, dass dieser zustand irgendwann aufhören könnte, dass es zu einem rollentausch kommt oder dass sie mich nicht mehr mag usw.

du schreibst, dass ihr euch umarmt.
ist es so, dass du den wunsch geäußert hast oder hat sie dir das angeboten?
ich hab mir vorgenommen sie deswegen nächste std. mal zu fragen..ob das ginge... Rolling Eyes

*panik hab davor*

lg,kröte.

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Liebe Hotspur

Quote:

Deine Antwort hat mich sehr getröstet und fast zu Tränen gerührt.

Freut mich Wink

. Ist auch mein Thema und es hat mich auch ganz schön aufgewühlt.

Quote:

Ich bin auch echt überrascht, dass es durchaus auch so arge Krisen in einer Therapie geben kann.

Hm, irgendwie wächst das Vertrauen letzten Endes doch und dann wird es auch möglich,
an diese elementaren Sachen ranzukommen.
Ich glaube nicht, dass diese Gefühle ohne eine ganz gewaltige Portion Vertrauen zum Thera
hochkommen würden. Dazu treffen sie einen viel zu sehr im Kern und, ich denke, sie kommen auch aus dem Kern.
Wir können also eigentlich auch ganz schön stolz sein. Letzten Endes ist eine Menge Vertrauen da.

Quote:

Ich glaube, ich befördere mich selbst in eine Krise mit meiner Thera und steigere mich da in etwas hinein.

Das ist was ganz komisches. Mir ist so aufgefallen, dass mein Thera z.B nie irgendwie mir das Gefühl gibt, also das, was da gerade hochkommt, wäre jetzt unecht oder „albern“ oder übertrieben.
Er nimmt alles ehr so gleichmäßig ernst.
Und manchmal denke ich dann, Hm, das ist jetzt aber vielleicht nicht ganz richtig und im Endeffekt,
wenn ich dran bleibe, dann war es ganz wichtig und es war gut, dass ich dran geblieben bin und nicht auf halbem Weg „schlapp gemacht“ habe.
Ist schwer zu erklären...

Hm, gruebel

gute Theras nehmen einen ernst.
Mit dem „reinsteigern“ das passt da irgendwie nicht so richtig als Ausdruck.
Glaube nicht, dass die das selber so nennen, dass wir uns da „reinsteigern“ würden.
Egal, auf jeden Fall ist es Ok und nichts Schlimmes.

Quote:

bin ich mir auch wieder etwas sicherer geworden und ich bin noch mal daran erinnert worden, dass meine Thera mich mag.

Das ist gut. Wink

Es tut einem ja auch irgendwie selbst weh, wenn man dann so wütend „sein muss“.
Und irgendwie denke ich auch, dass es reicht, mit den Verletzungen, die man als Kind da erlebt hat. War schon schlimm genug, da muss echt nicht noch mehr Schmerz dazu kommen.

Es sind alte Gefühle und heute i s t es a n d e r s !

Quote:

Schön, dass Du das so genau in Erinnerung hast, dass ich meine Sitzungen selber bezahle, das freut mich total. Und das stimmt auch, ich bestimmte selber und deswegen war ich ja auch immer so froh.

*smile* Ich zahle ja auch selber, da merkt man sich so was.
Jedenfalls gibt es so niemanden von der Krankenkasse, der sagen kann:“ So, jetzt machen Sie aber mal langsam fertig..“
Öhm, mit einem Limit von 40 Stunden weiß ich auch nicht, ob ich mich auf einen tieferen Prozess einlassen würde. Ehr nicht.

Quote:

Vielleicht geht die Verbindung zu meiner Thera in eine nächste Phase

Bestimmt kommt da die nächste Phase.

Quote:

vielleicht ist es auch so ein Ding, dass ich Angst habe, weil ich ihr immer mehr vertraue, weil wir immer weiter kommen.

Aber das ist eigentlich total toll!

Quote:

Ja, vor so etwas braucht man eigentlich keine Angst haben, aber...

..es geht ans „Eingemachte“.. Da hat jeder Angst davor. Ist nun mal so.

Eigentlich klingt das ganze, was du da beschreibst, doch total gut.
Es geht weiter! Und du kannst das auch so gut ausdrücken!
Einfach vertrauen und weiter machen, oder?

lieben Gruß Dir

Nele

Helferlein 107 NRW, Deutschland W, 33

Hallo Nele,
hallo bebikroete,

erst einmal @bebikroete:

es tröstet immer, zu hören, Andere haben ähnliche Erfahrungen gemacht und andere fühlen so ähnlich wie ich. Das kommt mir auch alles bekannt vor mit Deiner Mutter. Ich bin ja dann adoptiert worden und meine Adoptivmutter war nicht verheiratet, d.h., bin auch "nur" von meiner Mutter großgezogen worden. Sie war zwar nicht depressiv, hatte allerdings auch oft Migräne, war somit oft "ausgeschaltet". Ja, und dass mit den Emotionen hat sie eben auch nicht hingekriegt. Du hast das ganz gut ausgedrückt mit dem Umarmen. Wenn ich sie umarmte, fühlte sich das auch so an...
Nun mit dem Umarmen - dazu gibt es hier auch schon ein Thema; vielleicht möchtest Du Dir das mal durchlesen. http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=5711
Es geht zwar um eine Umarmung nach dem 1. Gespräch; aber es wird auch allgemein darüber geschrieben. Ich mache ja eine Körper- und Gesprächstherapie, wusste von vornherein durch eine Freundin, dass es durchaus erlaubt ist, meine Thera nach einer Umarmung zu fragen und habe es nach einem halben Jahr dann auch geschafft. Vorher habe ich "gespürt", dass sie mich gerne mal umarmt hätte, sie mich aber auf jeden Fall den ersten Schritt machen lassen wollte. Ja, das kostet Kraft, das erste Mal danach zu fragen. Ich wünsche Dir Mut und Kraft, danach zu fragen.

@Nele
Danke für Deine liebe Antwort. Habe wiederholt Kraft und positive Energie daraus geschöpft und mich tatsächlich beruhigt. Kann jetzt auch in meiner Sitzung klar ausdrücken und beschreiben, was los ist, warum ich wütend auf meine Thera bin/war, was sich getan hat. Vorher waren die Gefühle etwas diffus; Du kannst das ja an meinem ersten Eintrag hier erkennen. Rolling Eyes

Ja *seufz* das mit dem Vertrauen trifftst wohl haargenau. Ich merke, dass meine Thera und ich eine neue Stufe betreten haben, dass ich ihr immer mehr vertraue und dass ich das nicht gut aushalten kann aus bekannten Gründen.
Das Verhalten meiner Thera ähnelt dem Deines Therapeuten. Sie nimmt mich auch absolut ernst, und das spüre ich ganz deutlich. Und ich kann manchmal ein Sch.... erzählen und übertreibe echt oder erzähle absurde Dinge! Ich glaube, meine Thera merkt auch, wann ich etwas "abhebe" und nicht ganz bei mir bin. Es ist auch typisch für mich, ich probiere gerne mal Rollen aus, um zu testen, wie die Umwelt auf mich reagiert - dann bin ich aber nicht ich..

Tja, das mit der nächsten Phase ist wohl so.... weil sich auch mal wieder meine kleinen "Ticks" bemerkbar machen - zwanghaftes Verhalten - weswegen ich eigentlich die Therapie auch begonnen habe. Diese Zwänge haben sich in der letzten Zeit etwas versteckt, wurden aber wieder aktiviert. Nur wiederum ein Zeichen für mich, dass sich etwas tut, etwas Altes geht, etwas Neues kommt. Na ja, und dann geben die Zwänge mal wieder kurz Pfötchen domina

Ja, es geht weiter und ich freue mich jetzt schon unheimlich auf die nächste Sitzung, weil ich ja eigentlich gar nicht wütend auf meine Thera bin und sie so mag. Und ich werde ihr einen selbstgebackenen Weckmann mitbringen, damit feier ich persönlich meinen nächsten Entwicklungsschritt prost

Liebe Grüße ich umarme Euch hug

von Hotspur

Helferlein 107 NRW, Deutschland W, 33

Hallo Ihr Lieben,
ich war ja lange nicht mehr hier. Es gab aber auch nicht viel zu berichten. Mit meiner Therapeutin läuft’s sehr gut, ich hatte ja anfänglich auch Angst vor Abhängigkeit, Verliebtsein, zu starkes Brauchen usw. Mittlerweile bin ich mir sicher, nicht in meine Therapeutin verliebt zu sein. Inwiefern ich von ihr abhängig bin, weiß ich nicht genau. Ich kann’s schlecht einschätzen, weil ich ja auch kein Ende gesetzt bekomme. Da ich die Therapie selber bezahlen, bestimme ich, wann die Therapie aufhört. Ab und zu sage ich einzelne Termine ab und versuche zu fühlen, wie es mir geht, wenn einmal Therapie ausfällt. Das geht auch ganz gut, ich komme gut auch mal eine Woche ohne meine Thera zurecht. Ich denke auch nicht mehr so viel an sie.

Das widerspricht sich allerdings mit anderen Dingen, von denen ich berichten möchte. Vor kurzem habe ich mir eine neue Wohnung gesucht. Meine alte Wohnung war schon nicht weit von der Wohnung meiner Thera entfernt. Jetzt wohne ich nur ein paar Straßen weiter, könnte meine Thera in 15 Min. zu Fuß erreichen. Es ist ganz einfach ein schönes, sicheres Gefühl bei ihr ganz in der Nähe zu wohnen; ich überschreite nicht ihre persönliche Grenze, indem ich mich vor ihrem Haus aufhalte o.ä.

Manche von Euch wissen vielleicht, dass ich lesbisch bin. Ich lebe mit einer ganz lieben wunderbaren Frau zusammen. In letzter Zeit sticht mich allerdings irgendwie der Hafer, d.h. ich schaue, dass ich mit anderen Frauen anbändeln kann. Und soll ich jetzt mal was verraten? Diese Frauen haben alle eine gewisse Ähnlichkeit mit meiner Therapeutin. Ganz besonders reizvoll finde ich im Moment molligere Frauen mit Brille und rötlichen Haaren. Es gibt da eine Frau, die ich schon mal in der Disco sehe, die könnte glatt die Tochter von meiner Therapeutin sein. Jedes Mal wenn ich sie sehe, bekomme ich Herzklopfen und möchte sie am liebsten küssen und so... Mein größter Traum wäre es wirklich mit einer molligen Frau ins Bett zu gehen...
Ich finde das echt peinlich irgendwie und könnte gar nie mit meiner Thera darüber reden. Also, wie gesagt, ich bin nicht in meine Thera verliebt, echt nicht. Ich würde mir auch nicht vorstellen wollen, mit ihr ins Bett zu gehen, obwohl der Altersunterschied soooo groß nicht ist (13 Jahre).

Ich verstehe nicht, was das wieder für eine Geschichte ist. Ist das so ein Übertragungs-Dingens... Kann mir das jemand erklären? Vielen Dank schon mal für Eure Aufmerksamkeit und Interesse.

Liebe Grüße
Hotspur

Helferlein 107 NRW, Deutschland W, 33

Danke, dass Ihr diesen Beitrag nicht verschoben habt. Ich möchte das echt keinesfalls. Bei "Wütend auf Therapeutin" passt's einfach nicht und geht total unter und mir ist's wichtig, dass ich hierauf Antworten bekomme.

Embarassed

Liebe Grüße
Hotspur

Forums-InsiderIn 206 W, 25

hi,

du schreibst in der überschrift" sex mit der therapeutin" und unten beschreibst du, dass du mit einer molligen person ins bett gehen willst, welche du in der disco siehst!
also was nun? willst du mit der therap. wie in der überschrift oder nicht?
Question

was hat deine therap.dazu gesagt, dass du jetzt in ihrer nähe wohnst?

darf ich mal fragen warum die eine therapie machst und welche?

Forums-InsiderIn 206 W, 25

sorry ich hab mich oben verschrieben,

es muss heißen: warum du eine therapie machst?und was das ziel dieser therapie ist wollte ich mal wissen.

Helferlein 32 Baden-Württemberg W, 40

Liebe Hotspur,

also, ich denke schon, dass das etwas mit Übertragung zu tun hat.
Vielleicht könnte man es so sehen: die Beziehung zu Deiner Therapeutin hat Dein "Spektrum des Möglichen" erweitert (weiss nicht, wie ich das anders sagen soll). Also, es gibt Seiten, Eigenschaften an ihr, die Dir gut gefallen: Wärme, Mütterlichkeit, was weiss ich. Und jetzt erlaubst Du Dir, Dir etwas davon in möglichen Partnerinnen zu holen. Warum nicht?
Ich finde das völlig okay.
Mein Therapeut hat mit Sicherheit auch ganz entschieden dazu beigetragen, dass ich mir in Zukunft jemanden suche, der ihm in gewisser Weise ähnlich ist: warm, verständnisvoll, zärtlich. Das ist das Bild, das ich von ihm habe.Das ist das Bild, das ich verinnerlicht habe und ich denke, Therapie soll genau das. Meine bisherigen Partner waren kühl, distanziert und gewalttätig - wie mein Vater. Und ich war unglücklich. Ich wusste nicht, dass es auch anderes geben könnte. Das weiss ich erst durch die Therapie.

Dir scheint das etwas Angst zu machen, nicht? Warum?

Liebe Grüsse
Kara

Helferlein 31 Hamburg W, 30

Hallo Hotspur,

in deiner Therapie läuft alles bestens, du hast jemanden der für dich da ist und dir zuhöhrt, wahrscheinlich hilft sie dir in vielem. Aber vielleicht reicht dir das einfach nicht mehr und du willst einfach mehr von dem guten Gefühl.
Was ja auch ganz normal wäre, da käme dieses "Übertragungsdingens" wohl in Frage. Allerdings kenne ich mich damit nicht aus.

Ins Bett willst du nicht mit ihr, aber über den Altersunterschied hast du dir schon gedanken gemacht!?

Eine Pause ist kein Problem? Du bist dir sicher nicht "abhängig" zu sein? Oder beruhigst du einfach nur dein Gewissen! Wie sehen denn 4 Wochen Pause aus? Ich frage nur, weil ich das auch schon so fabriziert habe und es einfach nicht für mich wahrhaben wollte, dass ich meine Thera brauche wenigsten für diesen schwierigen Abschnitt in meinem Leben, den ich nicht alleine gehen will und wie ich jetzt auch weiß, nicht alleine gehen muss.

Das mit dem Wohnungswechsel und dem Gefühl der Sicherheit werden viele verstehen, die das lesen, da bin ich mir sicher. Ich dagegen hätte die Angst ihr begegnen zu müssen, soetwas kann ich nicht haben.

Ich denke, Sie "verfolgt" dich in deinem Alltag (Disco...überall?) - sprich mit ihr darüber, es gibt da sicherlich einen Grund und ich denke man muss nicht lesbisch sein für ähnliche Gedanken.

Also wie du siehst kann ich dir da nicht sonderlich helfen, verstehen und mitfühlen geht besser.

Liebe Grüße
loso

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Hi hotspur Wink

hab jetzt über deinen Beitrag ein bisschen grübeln müssen,
weniger darüber, was ich meine, als darüber, wie ich`s erklären kann.

Erst mal finde ich deine Frage total mutig!
Und ich finde es auch klasse, dass du vor dir selbst so ehrlich damit umgehst.

Ich denke, so wie du es beschreibst und auch von anderen Beiträgen
von dir ausgehend, das das vielleicht einfach eine "Übergangsstufe" ist.

Es ist klar, dass du niemals sex mit deiner Therapeutin haben wirst
und wahrscheinlich auch gar nicht haben willst, das siehst du, glaube ich mal, genau so.

Mich hat das ein bisschen daran erinnert, das ich phasenweise ziemlich
viel "gehalten werde" in meiner Therapie. Ich habe z.t ziemlich heftige Ängste und werde dann buchstäblich zusammen gehalten und das ist auch gut so.

Irgendwann sagte mein Thera mal, wenn ich zuhause diese Ängste
und Panikattacken hätte, könne ich ihn auch dafür benutzen, wieder zu dem Gefühl "in Sicherheit zu sein" zurück zu finden.

Ich habe dann gedacht, dass ich das auf gar keinen Fall will und was das denn "bringen" solle und auch, dass es mir zu gefährlich wäre,
da dann abhängig davon zu werden.
Also das Gefühl von Sicherheit dann letztlich nur über/von ihm zu bekommen.

Dem war aber nicht so.
Ich mag das Gefühl von Sicherheit letztendlich mehr, als das Gefühl das von ihm zu bekommen. - Ist vielleicht etwas gewagt ausgedrückt, aber vielleicht verstehst du?
Und ich kann es auch in immer mehr Situationen selbst finden.

Dazu hat es aber die Zwischenstufe über meinen Thera gebraucht.
und der ist damit gut umgegangen.

Ich denke mir, dass deine Thera genau so gut mit deinem Gefühl umgehen wird.
Und irgendwie finde ich auch, dass es nicht gut ist und bestimmt keine
Garantie für Freiheit (von etwas) ist, wenn man bestimmte Gefühle, die einem vielleicht unangenehm oder peinlich sind, als Klient von vorne herein
ausschließt.

In dem Sinne, denke ich, dass es gut ist, dass du diese Gefühle im Moment so hast und so wie du klingst, kommst du ja auch ganz gut klar damit.
Irgendwie wird dann irgend etwas anderes daraus.
Bestimmt etwas für dich wertvolles. Wink

lieben Gruß

Nele

Site Admin 1270 Wien M

Liebe Hotspur,

tut mir leid, aber ich werde mir trotzdem die Freiheit nehmen, den Thread in einigen Tagen wieder an einen Ihrer beiden anderen Threads zum Therapeutenverhältnis anzuhängen - denn so direkt geht's ja in Ihrem Beitrag auch wieder nicht um "Sex mit der Therapeutin", sondern der Inhalt erklärt sich ganz wesentlich auch aus der Vorgeschichte, die eben in Ihren beiden anderen Threads zum Thema Nähe/Distanz und Übertragungsbeziehung erstmals von Ihnen angesprochen wird.

Will sagen: ich halte es nach wie vor für ganz gut und auch richtig, daß die Entwicklung dieses Verhältnisses durch das Zusammenhängen der Threads transparent wird.

Und: "aus der Sicht" gerät er dadurch sicher nicht, als 'alter Forums-Hase' wissen Sie sicher, daß die Reihung der Threads gemäß deren Aktualität erfolgt, also auch neu angehängte Zusatzfragen den Thread insgesamt in der Reihung nach oben rücken.

Lieben Gruß
rlf (admin)

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