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tim43
sporadischer Gast
11
M, 43
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Thu, 13.Nov.03, 20:33 verliere mich immer |
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hallo Ihr Lieben,
ich arbeite in meiner Freizeit in der Hospiz.
Und heute hatten wir Supervision.
Ich hab erzählt, dass ich mich völlig in eine Sache verlieren kann.
Wenn ich zB etwas mache, dann vergesse ich meine eigenen Interessen und versenke mich ganz in die Sache.
der supervisor meinte, das sei nicht gut.
Ich hab das immer für ne Stärke gehalten.
Sch...
so kann man sich täuschen.
Kennt Ihr das auch?
Viele Grüße
Timo
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Hellfire
Helferlein
31
M, 21
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Thu, 13.Nov.03, 22:52 Re: verliere mich immer |
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Bitte was soll daran negativ sein?
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_________________ keep trashin´ |
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 14.Nov.03, 13:10 Re: verliere mich immer |
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Hallo Timo,
Quote: | Wenn ich zB etwas mache, dann vergesse ich meine eigenen Interessen und versenke mich ganz in die Sache.
der supervisor meinte, das sei nicht gut.
Ich hab das immer für ne Stärke gehalten. |
Ja, genau das kenne ich auch.
Für die Leute, die in den Genuss der „ungeteilten Zuwendung/Hingabe“ kommen
kann das ganz toll sein und es gibt Leute, die das spüren und sich dann regelrecht zu einem hinziehen. Aber für einen selbst ist das nicht gut.
Hm, mein Thera sagt bei so was immer: „Bisschen wenig Grenzen..“
Einerseits ist es ja eine Qualität und man wächst intuitiv teils etwas „über sich hinaus“, andererseits merkt man vielleicht gar nicht, dass es einem selbst damit schlecht geht.
Mir ist es schon öfter passiert, dass ich Leute z.B massiert habe und am
nächsten Tag hatte ich exakt dort Schmerzen, wo die vorher ihre Verspannungen hatten...
Ist ja gut, dass du akzeptieren kannst, dass das nicht nur eine Qualität ist,
sondern auch problematisch sein kann. Diese Erkenntnis hat bei mir nämlich eine ganze Weile gedauert, bis ich das einsehen konnte..
Ich denke, man kann das üben.
Es ist nicht nötig so nah, im übertragenen Sinn, an andere Leute heran zu gehen.
Man kann das Ganze auch aus einer „etwas größeren Entfernung“, mit etwas mehr Abstand gut machen und genau so aufmerksam den anderen wahrnehmen.
Da muss den Anderen nicht unbedingt was „abgehen“/fehlen.
Interessant wäre natürlich die Frage, in wie weit das, was du da merkst beim Helfen in der Hospitz (übrigens, Hochachtung, dass du das machst!!)
möglicherweise auch in deinem Alltag eine Rolle spielt, bei privaten Beziehungen und so.
Aber nur, falls du magst..
muss ja nicht sein..
lieben Gruß
Nele
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Fri, 14.Nov.03, 14:52 Re: verliere mich immer |
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Hallo "hellfire"
Hellfire wrote: | Bitte was soll daran negativ sein? |
Stabile Ich-Strukturen sind wichtig, erst recht, wenn man
helfen will. (Damit man selbst und das ganze „gesund“ bleibt,
schlicht gesagt.)
Tim43 schreibt:
Quote: | dann vergesse ich meine eigenen Interessen |
Quote: | versenke mich ganz in die Sache. |
Ich denke, es ist eine Tendenz. Und es hört sich danach an,
dass das ehr in Richtung das eigene „Ich“ schwächen, geht.
..seine eigenen Interessen, sich eventuell selbst, seinen eigenen Körper
nicht mehr wahrnehmen/ “vergessen“.
Es ist irgendwie ein interessantes Thema.
Ganz bei der Sache sein zu können ist 100% etwas Gutes.
Dafür ist es aber nicht zwangsläufig notwendig,
das Gefühl für sich selbst zu verlieren.
Im Gegenteil!
Man kann auch ganz bei sich mit dem Gefühl sein,
bei seinen Gefühlen und Empfindungen, so als Grundhaltung,
und umso flexibler auf den Anderen eingehen.
Hm, der Fokus bleibt nicht einseitig/starr auf den Anderen gerichtet,
sondern kann f r e i hin und her gehen, zwischen mir und dem anderen,
so dass ich mit mir selbst im Kontakt bleiben kann.
..so in die Richtung
Das, was ich in mir wahrnehme an meinen eigenen Gefühlen,
während ich mit anderen in K o n t a k t bin,
liefert mir wieder gute Anhaltspunkte, wie es weitergehen soll.
“Kontakt“ meint zwei oder mehr Partner und nicht nur einen,
in den alles verschmolzen ist.
Gruß
Nele
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tim43
sporadischer Gast
11
M, 43
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Sat, 06.Dec.03, 18:56 Re: verliere mich immer |
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Hi nele
ich antworte nur auf dieses posting, weils ganz nah an mir dran ist
>>>Ich denke, es ist eine Tendenz. Und es hört sich danach an,
dass das ehr in Richtung das eigene „Ich“ schwächen, geht.
..seine eigenen Interessen, sich eventuell selbst, seinen eigenen Körper
nicht mehr wahrnehmen/ “vergessen“.
100%ig genau das wird so von mir erlebt, g e n a u
>>>Dafür ist es aber nicht zwangsläufig notwendig,
das Gefühl für sich selbst zu verlieren.
Im Gegenteil!
Man kann auch ganz bei sich mit dem Gefühl sein,
bei seinen Gefühlen und Empfindungen, so als Grundhaltung,
und umso flexibler auf den Anderen eingehen.
genau das schaff ich nicht
>>>Hm, der Fokus bleibt nicht einseitig/starr auf den Anderen gerichtet,
sondern kann f r e i hin und her gehen, zwischen mir und dem anderen,
so dass ich mit mir selbst im Kontakt bleiben kann.
..so in die Richtung
wär schön wenn ich das schaffen könnte
>>>Das, was ich in mir wahrnehme an meinen eigenen Gefühlen,
während ich mit anderen in K o n t a k t bin,
liefert mir wieder gute Anhaltspunkte, wie es weitergehen soll.
“Kontakt“ meint zwei oder mehr Partner und nicht nur einen,
in den alles verschmolzen ist.
Ich verstehe
herzlichen Gruß
Timo
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