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andreas
Helferlein
 41
M, 42
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Sun, 09.Nov.03, 11:14 unbewusste Langzeitwirkung von Züchtigung? |
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Nun, in letzter Zeit scheinen Versatzstücke aus meinem vergangenem Leben wie wundersam aufzutauchen und mich umzutreiben.
Ich bin nun 42 und mir wird eigentlich erst heute bewusst, dass ich in meiner Kindheit von meinem Vater unverhältnismäßig hart bestraft wurde, vermutlich hatte ich in der Kindheit keinen Vergleichmasstab und später habe ich die Angelegenheit dann einfach verdrängt.
Ich vermute, dass es in etwa im Lebensabschnitt zwischen 6 und 13 war, geringfügiger Ungehorsam, Streiche oder freche Worte wurden mit starken Schlägen mittels eines Lederriemens auf Beine und Gesäß geahndet, manchmals blutete es. Mein Vater war dann jeweils vollkommen außer sich und hatten ein wutschnaubendes rotes Gesicht, ich bin mir ziemlich sicher dass er diese Art von Bestrafung jeweils bereute und auch beichtete (war streng katholisch), meine Mutter billigte dies nicht, nahm es aber schweigend hin (sie ist konfessionslos). Unsere Familiensituation war so, dass ich der einzige Sohn war und nur ich so bestraft wurde, meine Schwestern erhielten vielleicht mal eine Ohrfeige (selten) und das eher von der Mutter, vom Vater wurden sie beide vergöttert.
Irgendwie ist es merkwürdig, mein Vater ist schon vor 25 Jahren gestorben, meine Mutter lebt noch, ich verzeihe es meiner Mutter nicht, dass sie mich nicht verteidigt hat, in der Kindheit zog ich die Schläge vor, da das Gewitter vorbei war und der Vater wieder gut, während wenn meine Mütter mir grollte, dies Wochen dauern konnte und man wie abgemeldet war.
Meine Fragen und Diskussionsansätze zu diesem Beitrag wären:
1). Warum mir dies erst jetzt in recht vorgerücktem Alter wieder umtreibt
2). Inwieweit sich diese ungerechtfertigt harte Züchtigung allenfalls auf mein Leben ausgewirkt hat (war ca. 25 Jahre lang voll verdrängt)
3). Was ich tun soll um dies zu bewältigen oder den negativen Spätwirkungen Gegensteuer zu geben (ich bin relativ mißtrauisch, ich muss mir Vertrautheit mit anderen Menschen regelrecht erwerben, eher schüchtern und introvertiert
Ich habe selbst drei Kinder, ich habe meinem ältesten Sohn nur ein
einziges Mal eine geklebt, da ich unter enormen Streß stand und das habe ich bitterlich bereut und auch offen ausdiskutiert.
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La critique est aisée, mais l'art est difficile |
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Fanny
Forums-InsiderIn
151
 oberoesterreich
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Mon, 10.Nov.03, 13:35 Re: unbewusste Langzeitwirkung von Züchtigung? |
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Wie das Ganze sich auf Dein Leben ausgewirkt hat, kannst Du vielleicht selber besser herausfinden als wir. Vielleicht bist Du deswegen so mißstrauisch. Aus Angst, Fehler zu machen, traut man sich auch weniger zu als andere. Oder vielleicht hast Du chronische Schmerzen.
Väter gehen auch auf den ältesten Sohn los, weil dieser in der Regel doch etwas schlimmer ist als die Mädchen . Vermutlich ist er auch geschlagen worden. Die Errinnerungen hast Du zum Großteil verdrängt, was an sich eine gesunde Sache ist. Mit 42 beginnt man oft , Bilanz zu ziehen, und die schlimmen Errinnerungen kommen hoch. Bei uns war es die Mutter, die bei jeder Kleinigkeit uns eine geklebt hat (am Häufigsten mir, die Älteste).Mit therapeutischer Hilfe kannst Du die Errinnerungen verarbeiten, und es wäre sicher nicht schlecht.
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