Putzsüchtig? ( Putzsucht als Krankheit? )

neu an Bord! 1 ,

Hi, bin neu hier und finde euer Forum wahnsinnig cool, hätte nie gedacht das einem so geholfen werden könnte.
Hoffe ich hab die richtige Fore genommen!

Nun zu dem Problem, es geht um meine Mama (die ich wahnsinnig lieb habe)!

Sie ist Erzieherin (Kindergärtnerin) und ist kräftig mit ihrem Job bedient
(ihr wisst nicht nur die üblichen Probleme, das das Gehalt schrott ist und
überall gekürzt wird. Nein, auch kann ich mir vorstellen das der Job ihr auch so zu schaffen macht und es nicht immer leicht ist --> tausende kleiner Schreihälse um sie rum, die sie stressen und für die sie mama sein muss)!

Aber das eigentliche Problem ist nicht nur ihr Job, sondern sie findet keine Ruhe, wenn nicht alles perfekt ist. Sie ist ein wahnsinniger Perfektionist.
Objektiv gesehen ist das kompletter Schwachsinn, weil nie alles perfekt sein wird.

Angefangen hat es alles mit unserem neuen Haus... es gibt viel mehr Arbeit (Räume säubern, Spiegel, Toiletten etc.).
Und das bereitet einem als Perfektionist extrem Probleme, sie muss immer alles sauberhalten, jeden noch so beschissenen (sorry) kleinen
Fleck beseitigen... sie findet einfach keine Ruhe.. selbst wenn sie mal
einen Tag frei hat oder gar karnk ist.. muss sie immer alles saubermachen. Ich weiß nicht ob es eine Krankheit oder sowas ist... jedenfalls überträgt sie ihre Probleme dann auf ihre Mitmenschen...
Bei uns ist es so... jeder hat seine Pflichten.. und muss diese machen.
Wenn er sie gemacht hat fällt ihr immer noch mehr ein ... es gibt immer Arbeit...morgens holt sie zwingt sie mich aus dem Bett zu kommen um aufzuräumen und kriegt fast Anfälle.. wenn ich es nicht tue.. das Wochenende wird nicht zum Relaxen genutzt, nein, auch da muss geputzt werden.. scheißegal ob Gäste kommen, oder nicht...
Selbst wenn alle sagen es ist perfekt... und ich keinen Dreck mehr sehe..
sie findet immer was..
Sie kommt nach Hause und fängt gleich an zu meckern (so reingesteigert meckern), das dies und das nicht gemacht ist.. und über andere Themen außer, putzen sprechen wir schon gar nicht mehr. Auch ist mir aufgefallen, das sie sich immer viel zu sehr in das Problem hereinsteigert sie spricht vor sich hin.. (wobei ich glaube das ich es hören soll).. es ist eine Art lästern .. er hat dies und das nicht gemacht...

Zudem schlägt es ihr ziemlich auf die Psyche .. ich weiß nicht was in ihr vorgehen muss.. man kann sie ja auch nicht davon abringen immer zu putzen.. weil man dann selber diese "nicht-erfüllbare-perfeke"-Arbeit verrichten müsste. Heute hat sie geweint.. weil sie den Eindruck hatte niemand hilft ihr... ich meine es tut mir ja dann auch leid.. aber wie soll man diese ganze Arbeit denn erledigen. Sie ist doch keine Maschine...
die von sich von ihrem Erziehungsjob direkt in die Putzarbeit stürzt.
Ich weiß nicht was mein Vater dazu sagt, er gibt ihr immer Recht.. logisch,
er will sich ja nicht gegen die Frau stellen die er liebt... aber es ist doch nicht normal... helft mir leutz ich hätte gern meine mami zurück... und nicht einen putzcomputer ...

Liegt es an dem Stress mit ihrem Beruf.. oder ist es einfach das alles aufeinander prallt.. welcher Mensch verfällt in Tränen.. weil nicht aufgeräumt ist??

Ich wüsste gern was in ihr vorgeht... obwohl sie mich auch wahnsinnig liebt.. brüllt sie mich ständig voll .. führt sie vielleicht eine Art inneren Kampf oder sowas in der Art??

Vielen Dank für eure Hilfe schonmal im voraus und sorry das es fast ein Roman geworden ist, ich wollte es im Detail schildern... weil es sonst für manche Unverständlich erscheinen hätte können.

Gruß Cabalero

Helferlein 102 ,

Wie alt bist Du?
Deine Mutti hat sicher ein großes Problem, aber leider kann man nur was ändern, wenn SIE darunter leidet. Es ist eine Zwangsstörung. Antidepressiva helfen zum Teil, aber leider kannnst Du nur Eines tun.

Den Zwang auf keinem Fall unterstützen! Mache Dir klar, was für Dich OK ist, und halte Dein Zimmer wie DU willst!. Wenn sie sich beschwert, beachte das nicht und reagier nicht. Viel spass, es ist nicht lustig.

Helferlein 31 Irgendwo im Nirgendwo! M, 25

Da kann ich auch gut mitreden. Habe das selbe Problem das wenn nicht alles zu 100% Perfekt ist fühle ich mich total unbehaglich. Meine Freunde sagen schon das es bei mir zu Hause wie im Museum aussieht. Nicht weil alles so alt ist, nein ich habe das modernste vom modernen, aber alles so aufgeräumt so leer so unwohnlich. Aber ich finde das toll mir gefällt es. Wenn nur irgendein kleine Detail im neimer Wohnung von dem abweicht was ich als Perfekt bezeichne fühle ich mich nicht wohl. Hier ein paar Beispiele:
- die Falten des Vorhanges sind nicht gleichmäßig
- die Bücher sind nicht synchron angeordnet
- ich kann nciht schlafen wenn die Badezimmertür offen ist obwohl das Bad gar nicht in meiner Sicht liegt sondern draussen im Gang
- die Kleidung muss immer geordnet sein (Hemden bei Hemden Hosen bei Hosen)
- es gibt bei mir keinerlei Schmutz
- Müll wird immer sofort entsorgt
- du könntest auf meinem Fußboden operieren so sauber ist der
usw.

Ich weiß ich bin da viel zu krass niemand in meiner Familie ist so, ich habe aber auch keine Ahnung warum das so ist bei mir. Der springende Punkt auf den ich heraus will ist ob das ganze von deiner Mutter als Problem angesehen wird oder ob sie das ganze als normal findet? Denn nur wenn du das Problem erkennst kannst du es ändern. Ich für meinen Teil finde meinen Teil liebe die Ordnung und werde deswegen warscheinlich auch so weitermachen, aber deine Mutter?

Liebe Grüße
Pain

[nicht mehr wegzudenken] 2687 Deutschland W, 70

hallo pain...

ich schon wieder
*sorry*

zu deinem perfektionismus - der dich offenbar selbst stört, sonst würdest du jetzt unschwer was dazu gesagt haben.

WAS bringt dir denn dein perfektionismus?

will sagen: wenn du deine innere ordung durch die äußere darstellen würdest, wäre deine umgebung dann auch SOOOO ordentlich?

wenn du dein innenleben äußerlich darstellen würdest, WIE würde es dann aussehen?

magste mal drauf antworten?

( ich bin mir ganz sicher, dass DU wohl die provokation siehst, sie allerdings nicht als "anpissen" bewertest)

Helferlein 31 Irgendwo im Nirgendwo! M, 25

Hi Time,

naja ich würde jetzt mal grob sagen das mein Perfektionismus nach aussen hin von meinen inneren Problemem ablenken soll. Meine Mutter hat mal zu mir gesagt das ich ein Blender bin, ich denke das trifft manchmal zu. Selbst wenn es mir beschissen geht bekommt es niemand mit weil ich es überspielen kann!

neu an Bord! 1 W, 17

Hallo
ich war gerade auf der Suche nach Information über Putzsucht, als ich auf diese Seite gestoßen bin und der Beitrag von Cabalero kam mir doch sehr bekannt vor!
Ich habe fast das gleiche Problem mit meiner Mutter. Sie weint zwar nicht, weil nicht alles bis zur absoluten Perfektion aufgeräumt und geputz ist, aber rummotzen tut sie auch dauernd!
Ich habe gerade eine 2-stündige Badputzaktion hinter mir und danach war ich soweit dass ich Unterstützung von anderen Leidgeprüften brauche!
Es nicht etwa so, dass diese Dusche (nur die dusche allein haben wir geputzt) schmutzig war... echt nicht!!!! ich habe sie vor ner Woche schon mal geputzt, dann hat mein vater sie neu verfugt, er hat danach grob geputzt, unsere Putzhilfe hat sie auch nochmal geputzt, aber heute mussten wir sie vor dem wieder-in-betrieb-nehmen nocheinmal putzen, weil ja "noch soo viel dreck" da war... das ist doch krankhaft??
ich bin ja wirklich für ordenlichkeit und sauberkeit, aber das ist doch nicht normal, oder???
Sie hängt sich auch an absoluten Kleinigkeiten auf, steigert sich rein und schafft es nicht, unser (wirklich schön aufgeräumtes) Haus einfach nur zu genießen!
Der eine Tipp, die Putzsucht aber nicht zu unterstützen, klappt bei meiner mutter nicht, unmöglich!!! Denn wenn man es nicht so macht wie sie es will, dann macht man es so oft und so lange, bis es so ist wie sie es haben will...
Insofern wäre es echt cool, wenn mir noch jemand einen Tipp geben könnte, was man dagegen macht, und ob es da echte therapie hilfen gibt??
(abgesehen davon, dass sie es nicht im geringsten einsieht und es für absolut normal hält..)
Danke, auch wenn keiner ne antwort weiß, es hat auf jeden fall gut getan zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die damit Probleme hat!
Doonut

sporadischer Gast 23 W, 26

Hi =)

tja, da kann ich mitreden. Meine Mutter ist ähnlich. Sie hat allerdings die Art drauf, diese Arbeit ausschliesslich auf andere zu übertragen. Das heißt, ich hatte jeden Tag eine Liste an Tätigkeiten zu tun, und sie selbst hat sich erstmal hingelegt, wenn sie von der Arbeit kam. Dann ist sie reiten gegangen und zwischendurch mal die Waschmaschine angestellt. Der Rest war meine Aufgabe. Und zwar nach Liste und zu erledigen bis sie daheim ist. Damit ich nicht zwischen ihren Füßen rumwusel.
Inzwischen wohne ich seit 7 Jahren nicht mehr dort. Und was soll ich sagen, ich habe einen Putzfimmel. Ich wische hier und wische da, selbst beim essen kann ich nicht sitzen bleiben, ich schiebe mir im Vorbeilaufen eine Gabel rein.
Ich bringe mir jetzt Unordnung bei. Mit voller Absicht in kleinen Raten. Das hilft ganz gut, ich kann auch mal was liegen lassen und es erst Tage später wegräumen... Vielleicht solltest Du ihr begreiflich machen, dass Du nicht nach ihrer Nase tanzt. Das ist sehr sehr wichtig auch für Dich. Tu es, mach sauber, aber nicht dann, wann sie es vorschreibt. Vielleicht ist das eine Idee. Ich weiß es nicht, aber das ist keine gute Sache, so ein Putzfimmel... und es läßt sich antrainieren.
Ganz lieber Gruß
Ilchen

Helferlein 99 the armpit of the universe W, 20

Gibt es sowas?
Wenn ja, dann ist meine Mutter garantiert davon betroffen...damit tyrannisiert die einen regelrecht...egal ob nur jemand bei mir schlafen soll..ich muss mir fast alles erkämpfen weil sie Angst um ihre Wohnung hat...blablabla...
Manchmal ist es so schlimm das ich wirklich anfange zu heulen, aber sie lacht dann nur ud meint ich spinne ja...sie will es nicht einsehen...aber die ist so extrem.
´Nicht mal Weihnachten kann sie ihren Putzlappen weglegen und mal was auf denm Tisch stehen lassen? NIE!
In meinem Zimmer muss nur mal ne Tasche liegen und schon ist eine "Bombe geplatzt"...hach, ich weiss nicht mehr weiter mit der...

sporadischer Gast 6 W, 18

Hey Steffi,

ich würde sagen, sei froh, dass deine Mum so reinlich ist!

Meine Mutter ist genau das Gegenteil und das kann manchmal echt peinlich sein, wenn man Freunde zu Besuch hat.

Erkläre ihr einfach, das dein Zimmer dein Reich ist und du selber bestimmen möchtest wie es ausschaut!

Liebe Grüße,

Nala_

Helferlein 99 the armpit of the universe W, 20

HI Nala

Das versuche ich ja schon seit Jahren, aber dann kommt immer der Spruch sie müsste es ja auch sehen oder sie würde immer noch hier für bezahlen...
Und auch sie kann extrem peinlich sein...es machen sich echt schon viele darüber lustig.
Ihr rumgewische und rumgemeckere fängt ja schon an, wenn ich morgens aufsteh...ätzend! Rolling Eyes

Helferlein 35 M, 17

tja meine mudda is auch ein putzteufel,

aber sie hat aufgehört mich damit zu nerven dass ich mein zimmer aufräumen soll oder sowas.

ligt wohl daran dass ich neh nicht dass mache was sie will, hat sich wohl an mir die zähne ausgebissen.

ok manchmal schreitet sie doch ein aber dass ist dann auch nicht mehr zumutbar z.b. wenn unter meinem bett 8-9 teller stehen und ich nicht mal mehr weiss was von dem teller gegessen wurde. ^^

sporadischer Gast 6 W, 18

Hallo Steffi!
Vielleicht kannst du ja mal deine Mutter selber nerven, ihr mal zeigen wie sie ist?!
Würde mich mal interessieren wie sie dann auf eine putzsüchtige Tochter reagiert Wink

!

Und anti-christ,

so chaotisch war ich auch mal, hat sich aber gebesser Wink

LG

Nala

Guest W

Hallöchen!

Jetzt will ich Euch als Betroffene mal erzählen, wie es mir so ergeht.
Ich leide an ganz vielen Zwängen, war aber letztes Jahr für 7 Wochen deshalb in Reha. Mir geht es schon sehr viel besser, aber trotzdem bin ich immer noch nicht geheilt.
Ich wohne alleine in meiner Wohnung, habe aber einen sehr lieben Freund, mit dem ich auch wenn es mir möglich ist, zusammenziehen möchte.
Aber mich macht folgendes einfach fertig: (obwohl es mir schon sehr viel besser geht)
Ich kann es nicht ertragen, wenn man mit Straßenschuhen durch die Wohnung läuft (denn ich will ja schließlich nicht ständig putzen).
Mich macht fertig, wenn Macken und Schrammen an meine Möbel oder an sonstige Gegenstände kommen (dabei sind Gebrauchsspuren umumgänglich)
Ich bin mir darüber im Klaren, daß an alle Dinge Gebrauchsspuren kommen, aber mir ist das echt schlimm, wenn ich irgendwann mit meinem Freund zusammenziehe und an meine bisher super geschonten Möbel Kratzer und Schrammen kommen und die Dinge nicht mehr so "perfekt" bleiben. Wenn Macken irgendwo am Geschirr sind, so schmeiße ich das jeweilige Geschirrstück in den Müll. Wie gesagt, ich habe mich schon sehr gebessert mit meinen Zwängen. Bis vor einiger Zeit habe ich kaum noch jemanden zu mir nach Hause eingeladen, weil ich später nicht wieder mühsam in stundenlanger Arbeit sauber machen wollte. Aber ich arbeite an mir und habe auch schon Riesenerfolge erlangt. Aber trotzdem dieser Perfektionismus macht mich immer noch fertig und macht mir Angst, mit meinem Freund zusammen zu ziehen.
Geht das Euren Mütter denn auch soooooo?
Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich bin ein sonst sehr fröhlicher, lebensbejahender Mensch, habe einen großen Bekannten-und Freundeskreis, man sieht mir diese Krankheit nicht an, aber ich lebe in meiner Wohnung in einem Gefängnis.
Und aus diesem Gefängnis will ich raus. Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrh!
Also nicht böse sein mit Euren Müttern, sie sind krank. Und versucht ihnen das klarzumachen, das sie diese Krankheit haben und sich behandeln lassen sollten. Diese Krankheit ist echt superschlimm! Wenn man diese Krankheit nicht hat, kann man sich das kaum vorstellen!
Ich bin in allem so pingelig. Auch mit meinem Schmuck, meinem Auto, meinem Geschirr, einfach mit fast allem. Wenn an meinem Schmuck ne Macke ist, so ziehe ich das Teil oft nur noch ungern oder gar nicht mehr an.

Hilfeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!

Dennoch Liebe Grüße
von Eurem Zwängler

sporadischer Gast 28 M, 43

Hi Zwängler,

als ich Deine Zeilen gelesen habe, habe ich mich voll wiedeerkannt. Auch ich habe bis vor kurzem kaum Besuch gehabt, weil ich Angst um meine Wohnung hatte. Alles wird nur geschont. Meine Wohnung (eigenes Haus) wirkt kalt uns steril. Auch mit meinem Auto ist es ähnlich.

Bis vor kurzem habe ich das noch als normal angesehen. Aber nachdem meine letzte Beziehung daran gescheitert ist, dass sich meine Ex nicht vorstellen konnte, mit mir zusammen zu leben (sie hat einen 10 jährigen Sohn), hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass es so nicht weitergehen kann. Versuche nun, mich zu ändern, was aber sehr schwer ist. Falle immer wieder in alte Gewohnheiten zurück. Fühle mich in meinem Haus oft auch wie in einem Gefängnis. Habe auch schon darüber nachgedacht alles zu verkaufen und mier eine kleine Wohnung zu nehmen. Weis aber auch nicht, ob das helfen wird.

Würde gern wissen, wie Deine kleinen Schritte aussehen und ob es eine spezielle Theraphie dagegen gibt. Mein Leidensdruck wird derzeit immer größer. Kann meine Ex mitlerweile auch verstehen, dass sie sich ein gemeinsames Leben mit mir nicht mehr vorstellen konnte. Bin sonst auch ein eher geselliger Typ mit großem Freundeskreis. Ich weis, das ich mich ändern muss und will, aber wie?

Danke für Euere Hilfe
Fire

Guest W

Ja Hallo Fire!

Da bin ich ja mit dem Problem doch nicht alleine!

Meine Wohnung ist auch eher kühl und steril, aber ich fühle mich sehr sehr wohl in meiner Wohnung!
Als ich mir letztens überlegt habe, ich würde bald zu meinem Freund ziehen, da ging es mir sehr schlecht! Der geht halt mit den Gegenständen viel lockerer und cooler um. Auch mit der Sauberkeit sieht er nicht so pingelig! Ich fühle mich bei meinem Freund zu Hause wirklich sehr wohl, aber das ist ja auch nicht mein Verantwortungsbereich. Wenn wir zusammen wohnen würden, dann wäre das ja dann auch mein Verantwortungsbereich. Am Wochenende sind wir immer bei ihm, denn er hat ein Haus (ist größer als meine 48qm Wohnung) und meine Schlafcouch ist für zwei auch nicht wirklich geeignet. Gestern war er dann aber mittags zum Essen bei mir. Aber ich war so angespannt das glaubste gar nicht. Echt!
Ist mir unangenehm zu erzählen, aber so ist es halt!
Ich habe halt sehr viele Zwänge, u.a. Ordnungs- und Symmetriezwänge, Kontrollzwänge, religiöse Zwänge, Zwangsgedanken, usw.
Und vieles hat sich wirklich seit der Reha sehr gebessert. Ich versuche halt in regelmäßigen Abständen Leute zu mir nach Hause einzuladen! Und die Anspannung, die ich dabei habe auszuhalten! Ich bin morgen bei meiner Therapeutin. Die werde ich fragen, ob die Tips hat, wie man mit der Pingeligkeit am besten umgeht!
Meine Wohnung ist auch wie ein Gefängnis!
Mein Freund und ich reden auch schon mal vom zusammenziehen! Aber weißte, der hat z.B. ne Holztreppe, die hat der mühsam abgeschliffen! Ich verstehe nicht, dass der mit Straßenschuhen in seinem Haus rumläuft. Die Treppe ist schon wieder richtig vermackt. Wenn ich zu ihm hinziehe, dann hätte ich gerne alles richtig schön und annähernd „perfekt“. Wir beiden pingeligen müssen uns denke ich überlegen, was wir wollen. Entweder eine Beziehung und eventuell Kinder oder ob wir mit unserer Wohnung/Haus verheiratet sind. Meine Therapeutin meinte mal so zu mir, dass ich mir mit diesen Zwängen die Leute vom Pelz halte. Ich habe nämlich u.a. Angst vor Nähe. Und ist mir ja auch gelungen, ist ja kaum noch einer zu Besuch gekommen. Ist schon komisch, ich habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis und trotzdem so ne Angst vor Nähe.
Hast Du auch Angst vor Nähe, zum Beispiel in Deiner Partnerschaft? Ich brauche sehr viel Freiraum!
Ich würde mich sehr freuen, von Dir zu erfahren, ob Du auch in Therapie bist und was Du bisher so unternommen hast. Würde gerne mit Dir in Kontakt bleiben!

Liebe Grüße
Zwängler

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Putzsüchtig? ( Putzsucht als Krankheit? )