Habe so große Angst vor dem Leben

sporadischer Gast 5 frankfurt W, 34

Hallo,
schon seit langem habe ich Depressionen trotz Verhaltenstherapie in Phasen...Mal geht´s besser, mal geht´s gar nicht.
Seit ca. 1 Woche stecke ich wieder in einem ganz tief schwarzen Loch und komme irgendwie nicht mehr raus...mittlerweile reagiert mein Körper schon. Bin total verwirrt, kann nichts mehr essen, muss mich ständig erbrechen wenn ich Nahrung zu mir nehme, habe Schweißausbrüche und Schüttelfrost, jeder Schritt fällt mir schwer, kann mich zu nichts aufraffen und habe Angst, große Angst, die Angst ist so groß, dass ich schon wieder diese Todessehnsucht im mir spüre. Dann bekomme ich auch Angst, dass ich mir etwas antue, das geht aber nicht, denn ich habe eine kleine Tochter. Manchmal fühle ich mich wie eine große offene blutende Wunde, alles tut weh, jeder Gedanke tut mir weh und ich wünsche mir so sehr, dass das aufhört. Aber ohne dass ich aktiv etwas dagegen tue, wird es nicht besser werden, bin aber zu schwach um etwas dagegen zu tun.
Habe auch Angst mich Freunden (sind mittlerweile sehr wenige) mitzuteilen, aus Scham für meinen Zustand - fühle mich unendlich einsam.
Habe Angst, dass meine Beziehung an meinen Depressionen zerbricht.
Ich komme aus diesem Teufelskreis einfach nicht raus.
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Renibabe

sporadischer Gast 24 Wien W, 37

Hallo Renibabe!

Renibabe wrote:

Ich komme aus diesem Teufelskreis einfach nicht raus. Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Laß Dich mal ganz fest umarmen!

Ich weiß zwar nicht, was der Auslöser für Deine Depression war, ich konnte nur anhand Deines Postings erfahren, dass Du eine Beziehung und eine Tochter (die ein Grund ist, dass Du noch am Leben bist) hast.

Weiters schreibst Du, dass Du eine Therapie machst, aber nicht, ob Du schon einmal stationär warst oder Medikamente (da Du schreibst Du hast keinen Antrieb irgendetwas zu unternehmen, nehme ich es fast nicht an) nimmst.

Ich leide seit 3 Jahren an immer wiederkehrenden Depressionen. Seit Anfang September mache ich nun einmal wöchentlich eine Einzelthapie und einmal wöchentlich besuche ich eine Selbsthilfegruppe. Ich lebe in einer harmonischen Beziehung und habe eine 10-jährige Tochter, die mir beide, viel Kraft geben, wenn ich wieder einmal in meine Depressionen falle (Ich habe berufliche Probleme). Ich war 5 Wochen im Krankenstand und konnte durch Medikamente wieder meinen Antrieb finden. Ich bin voller Elan und nehme mir viel Zeit für meine Tochter, plötzlich kommt sie mir wieder so nah vor und sie genießt es mit mir stundenlang über alles mögliche zu sprechen. Die Energie die ich damit verwende, bekomme ich doppelt so viel von ihr wieder zurück. Es tut einfach gut, mein Kind sprechen, lachen und toben zu hören und sie einfach alles hinter sich läßt.
Ich hoffe, dass es Dir eines Tages auch so geht, wie es mir nun seit Wochen geht, einfach leben. Trau Dich, es ist Dein Leben!!!

Alles Gute, bin zum Austausch gerne wieder bereit.
LG
Ina

sporadischer Gast 5 frankfurt W, 34

Hallo Ina,

ich möchte mich für Deine lieben Worte bedanken.

Bin erschöpft und mir geht langsam die Puste aus...aber Du hast vollkommen Recht - ich muss um mein Leben kämpfen...ich hab doch nur das eine und meine Kleine hat nur diese eine Mutter.

Leider verhindert der Tunnelblick den ich gerade habe, dass ich Licht am Horizont sehe...aber Deine Geschichte zeigt mir ja, dass es geht.

Ich werde mich morgen an eine Selbsthilfegruppe wenden.

Liebe Grüße,
Reni

sporadischer Gast 24 Wien W, 37

Hallo Renibabe!

renibabe wrote:

Ich werde mich morgen an eine Selbsthilfegruppe wenden

Suuuuuuuuuuuppppppppppper!!!! Du bist eine Klasse Frau

, Du setzt den ersten Schritt damit!

Viel Kraft für die nächste Zeit
und liebe Grüße
Ina

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