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BlaBlaBlaBliBla
sporadischer Gast
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Sachsen W, 50
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Fri, 24.Oct.03, 21:17 die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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Die Flüchtigkeit der Liebe
von Alexis J. Silberstein
Du spielst Gitarre. Ich beobachte deine Hände dabei. Wie lange kenne ich dich jetzt schon? Stunden? Wochen? Jahre? Ein Leben lang? Tausend Leben?
Ich weiß noch wo ich den ersten Tag in diesem Leben mit dir verbracht habe.
In einem Café. Sturm über den Dächern. Die Tauben versteckten sich. Draußen verbeulte Hagel die Autos. Ich weinte mir bei der Bedienung, meiner Tante, die Augen aus weil meine Kartenhausträume zusammengebrochen waren. Die Welt drohte unterzugehen.
Und dann kamst du rein, klatschnass, mit einem Lächeln im Gesicht. Die Gitarre in der einen Hand, deine Schuhe in der anderen. Du sahst dich um und kamst direkt auf mich zu.
„Dich hab ich gesucht!“ sagtest du lachend und meine Tante wich erschrocken. Du legtest die Gitarre vor mir auf den Tisch und ich hielt den Atem an. „Mich?“ Deine Schuhe tropften, deine Haare noch mehr. „Ja, dich!“ Regengeruch und Sommerblumen. „Warum?“ „Weil wir zusammen gehören!“
Deine Augen strahlten mich an. Ich dachte, du wärst auf einem Trip.
Nach dem ersten Cappuccino hast du mir einen Kuss gestohlen. Ob es in Paris war oder Florenz weiß ich nicht mehr. Du erzähltest mir von deinen Reisen. Ich dir von meinem Schmerz. Nach dem zweiten Cappuccino habe ich gesagt: „Die Liebe ist ein Monster. Und du sagtest: „Nein. Die Liebe ist ein Schmetterling.“
Um zwei Uhr morgens zogen wir durch die Straßen. Der Regen war schon lange weg, der Himmel klar. Wir überfielen eine Tankstelle und klauten ein Auto. Um vier Uhr zeigtest du mir die Sterne...
Das hab ich wohl alles nur geträumt. Aber das macht nichts. Jetzt siehst du mich an und sagst: „Wenn ich in deiner Nähe bin, fühle ich mich wie betrunken.“ „Geh nie wieder!“ will ich sagen. Doch ich weiß, dann wirst du mich verlassen.
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Elfenträne
Helferlein
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Berlin W, 28
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Sun, 26.Oct.03, 15:42 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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hmmm,
schreibst Du oft?
Gefällt mir seeeehr gut.
Elfenträne.
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_________________ "Sie versuchte, sich durch ihren Körper hindurch zu sehen." (Milan Kundera) |
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BlaBlaBlaBliBla
sporadischer Gast
27
Sachsen W, 50
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Mon, 27.Oct.03, 8:50 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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huhu!
Früher habe ich oft geschrieben. Mittlerweile kann ichs nicht mehr. Schreibblockade oder wie man das nennen kann.
Vielleicht gehts ja irgendwann wieder.
Gruß
AJS
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Elfenträne
Helferlein
50
Berlin W, 28
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Mon, 27.Oct.03, 13:05 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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Und wann hast Du das geschrieben, und seit wann kannst Du nicht mehr schreiben und warum nicht?
Interessiert mich schon.
Musst aber natürlich nicht antworten, wenn ich da zu indiskret bin .
Also ich freue mich, wenn hier noch mal ab und an so etwas von Dir auftaucht.
Lieben Gruß,
Elfenträne.
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_________________ "Sie versuchte, sich durch ihren Körper hindurch zu sehen." (Milan Kundera) |
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BlaBlaBlaBliBla
sporadischer Gast
27
Sachsen W, 50
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Mon, 27.Oct.03, 14:45 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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huhu Elfenträne!
Das hab ich so vor ca. 2 Jahren geschrieben. Weiß nicht mehr genau wann. Mensch wie die Zeit rast...
Seit einem Jahr etwa bringe ich nichts mehr zustande. Vorher habe ich täglich geschrieben, hauptsächlich Kurzgeschichten. Habe sogar drei Romane angefangen. Leider unvollendet.
Wenn ich jetzt noch was schreibe, dann Gedichte. Doch die sind nicht mehr so gut wie die früher.
Warum ich nicht mehr schreibe? Hm... ich weiß nicht. Vielleicht ist einfach der extreme Drang weg, mich ausdrücken zu müssen. Ich hatte damals viel Schmerz in mir und war sehr depressiv. Es hat sich ein wenig gebessert, vielleicht liegt es daran. (obwohl ich meistens keine depressiven Sachen geschrieben habe) Allgemein ist meine Kreativität ziemlich eingeschlafen.
Gruß
AJS
p.s. hast du die Gedichte von mir gelesen?
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Elfenträne
Helferlein
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Berlin W, 28
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Mon, 27.Oct.03, 15:57 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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hallöle,
das kommt mir bekannt vor: ich bin auch immer am kreativsten, wenn es mir richtig besch*** geht. Irgendwie blöde. Aber weiß auch nicht, was dagegen machen *schulterzuck*. Vielleicht einfach versuchen, am Ball zu bleiben?
Lieben Gruß,
Elfenträne.
Hupsi, hier ein kleiner Nachtrag:
Hab Deine Gedichte gelesen. Finde sie teilweise ganz schön hart. Das ist jetzt aber nicht negativ gemeint.
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_________________ "Sie versuchte, sich durch ihren Körper hindurch zu sehen." (Milan Kundera) |
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BlaBlaBlaBliBla
sporadischer Gast
27
Sachsen W, 50
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Mon, 27.Oct.03, 16:10 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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nun ja, ich habe auch ein paar positive Sachen. Wenn ich mal wieder daheim bin, poste ich sie.
Vermutlich meinst du "Grenzland". Ich weiß dass es sehr heftig ist.
Ich war schockiert über mich selbst als ich es geschrieben hatte.
musste aber wohl sein.
wenn du gerade mies drauf bist und schreibst, entstehen dann nur negative Sachen oder auch positive? ich habe gemerkt, wenn man depressive Sachen schreibt, zieht das nur noch mehr runter. es kann enorm helfen, wenn man etwas während dem Prozess des Schreibens verarbeitet.
Gruß
AJS
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Elfenträne
Helferlein
50
Berlin W, 28
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Mon, 27.Oct.03, 20:40 Re: die Flüchtigkeit der Liebe (eine Kurzgeschichte) |
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Naja, eigentlich bin ich gar nicht so die große Schreiberin, eher die Malerin. Aber wenns mir so richtig dreckig geht (ganz oft natürlich wegen nem Kerl), dann schreib ich schon mal. Dass sind dann meistens Worte, die es irgendwie ausdrücken. So die Stimmmung einfangen. Und wenn dabei dann etwas rauskommt, was mir auch noch gut gefällt, weil die Worte irgedwie stimmen, vom Klang, vom Leserythmus ... dann tröstet mich das irgendwie. Auch wenn es traurig geschrieben ist. Aber ich glaube, ich habe auch nie etwas so hartes und nichts destruktives geschrieben. Halt traurig und melancholisch. Doch, auch wütend. Wenn man mit "schönen" Worten etwas ausdrücken kann, dann finde ich, gibt einem das wieder Mut.
LG Elfenträne.
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_________________ "Sie versuchte, sich durch ihren Körper hindurch zu sehen." (Milan Kundera) |
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