BlaBlaBlaBliBla
sporadischer Gast
27
Sachsen W, 50
|
Fri, 24.Oct.03, 21:15 Schatten-Ich (und andere Sachen von mir) |
|
Schatten-Ich
von Alexis J. Silberstein
Spiegel.
Unumgängliche Konfrontation mit dem ebenbürtigen Feind.
Die selben Augen – aber tot und wütend.
Die selben Lippen – aber verzerrt und hässlich... so hässlich.
Seltsamer Schmerz, niemals körperlich fassbar,
wie ein Geist durch mich hindurch, in mir wandelnd.
Gleichermaßen betrunken und ernüchtert von der Realität, der Polarität.
Und dann, im Paradies.......
Ja, grell und süß waren die Früchte dort, unförmig zugleich.
Fernes Leben. Unentschlossen und unwillig zu lernen.
Und nun... nun wandeln wir in Wüsten
Und uns selbst sind wir am fernsten, hoffen auf Erleuchtung.
So sprich doch nicht Spiegel, wenn du glaubst ich müsse schweigen.
Und töte mich nicht, wenn du glaubst ich müsse leben.
Lilith-6/03
Weißer Himmel,
blind bin ich, gehöre dir.
Töte mich – töte dich.
Weißer Himmel,
Eine Sekunde nur.
Dann Stille – friss mein Fleisch, ich bin schön.
Weißer Himmel,
blutige Fasern unter den Fingernägeln.
Kalter Wind – du vor mir.
Roter Himmel.
Ich krieche und atme
meine Haut im warmen Schlamm - Stille.
Roter Himmel.
Der Luftdruck steigt, die Luftfeuchtigkeit steigt.
Ich sehe nur noch Schwarz in deinen Augen – Wind.
Roter Himmel.
Du schiebst meine Knie auseinander.
Es regnet – dicke, heiße Tropfen.
Schwarzer Himmel.
Ich halte dir ne Magnum an den Schädel und blase dir das Hirn weg.
Ich bin frei.
Jasmin im Rosengarten
Jasmin im Rosengarten.
Sieh wie sie ihr Haar trägt!
Wie sie die Feuerwellen mit Knochenspangen bändigt.
Sieh, wie sie nackt durch die Blütenmeere schreitet!
Ich hab es nicht gewollt.
Sie beißt ihre Lippen blutig um zu schweigen.
Ich hab sie zur Hure gemacht.
Das hab ich nicht gewollt.
Oh sieh wie sie ihre weichen Hüften schwingt!
Einem Traum gleich.
Und ihre Brust brennt im Flammenfluss der Wellen...
Ich hab es nicht gewollt.
Jasmin im ewigen Eis.
Den Schneeglöckchen gleich.
Ich hacke mir die Finger ab - einen nach dem anderen...als Sühne...
Eins - sie wird nie wieder mein sein.
Zwei - sie ist ein Stern.
Drei - sie wird für die Männer tanzen, nicht für mich.
Vier - sie wird den gierigen Blicken nachgeben.
Fünf - ich will sie in meinem Blut ertränken...
Doch ich blute nicht.
Jetzt hilf mir! Nimm das Messer!
Sechs - ich verachte sie.
Sieben - sie ist eine Taube im Sturm.
Acht - ich verbrenne an ihrem Haar.
Neun - ich brenne,
brenne, brenne, brenne auf dem Scheiterhaufen...
brenne von innen.
Banne mich so lange noch Zeit ist!
Verfluche mich! Schick mich fort!
Zerstückle mich, wirf mich in den Fluss!
Zehn - ich fresse dein Herz
(für Yasemin)
|
|
|