Author |
Message |
Kleines.Etwas
sporadischer Gast
8
W, 26
|
Mon, 20.Oct.03, 21:09 Empfindsame Betroffenheit bei Themen über Kinder |
|
Hi
ich bin beim stöbern auf folgende Zeilen gestossen:
"... ich möchte mich fühlen dürfen wie ein kleines kind, um das jemand schützend seine arme legt, der es trösten udn bewahren möchte..vor dem schmerz und der angst, die ihm geschieht..der ihm sagen möcht, daß das, was ihm da passiert, unrecht ist." (Beitrag hier von DieStille - Wonach sehnt ihr Euch).
Seit ich Mama bin, berühren mich alle möglichen Texte, Bilder, Geschichten u.v.m., die mit Kindern zu tun haben. Sobald von Kindern die Rede ist, und gleichzeitig etwas negatives oder trauriges im Spiel ist, bin ich den Tränen nahe. Ich darf gar nicht anfangen, mich in die Situation hineinzudenken, schon sitzt ein großer Kloß in meinem Hals.
Woran liegt das? Geht es anderen Müttern auch so?
Allein die Worte "kleines Kind, schützen, trösten und bewahren" verursachten beim ersten Lesen bei mir ganz traurige, hilflose Gefühle.
Schon komisch, wie ein Kind einen verändern kann ...
|
|
|
|
|
Werbung |
|
nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
|
Tue, 21.Oct.03, 9:37 Re: Empfindsame Betroffenheit bei Themen über Kinder |
|
Hallo Kleines.Etwas
Quote: | Ich darf gar nicht anfangen, mich in die Situation hineinzudenken, schon sitzt ein großer Kloß in meinem Hals.
Woran liegt das? Geht es anderen Müttern auch so? |
Durch das Kind kommt man an "seine eigenen Sachen" oft heran.
Das ist bei mir auch so.
Mein Sohn ist mittlerweile 10 und da liegt der Schwerpunkt meines "Miterlebens" ehr so auf Schulsachen/Freunde.
Ich weiß aber noch gut, wie ich letztes Jahr, als wir ein Klärungsgespräch mit seiner Schulleiterin und einem ihn "triezendem" (hänselnden) Mitschüler hatten und die ihn dann fragte, wie er sich fühle, wenn sein Mitschüler ihn hänsele und mein Sohn dann sagte: "Da fühle ich mich, als wenn ich nicht dabei sein darf" in Tränen ausgebrochen bin (zusammen mit ihm)
Das war in dem Fall ganz schön, weil es zum einen eine Privatschule war
und das Verhältnis entsprechend offen war und es in der Situation wirklich Ok war.
(Da war halt meine ureigene Angst, nicht da(bei) sein zu dürfen hoch gekommen..)
Andererseits sind solche Sachen in weniger geschützem Rahmen etwas unangenehm.
Wenn dein Sohn noch klein ist (du schreibst in einem anderen Thread er ist 3), dann klingen natürlich ehr existentiellere Dinge, möglicherweise aus deiner eigenen Geschichte, in dir an.
Mir hat immer ein sorgfältig ausgesuchter Rahmen z. Montessori/alternativer Kindergarten/Kindergruppe etc. geholfen,
in dem ich bzw wir "gut mitaufgehoben waren" und wo ich Leute gefunden habe, die mit Gefühlen insgesamt offener umgehen wollen.
Ansonsten versuche ich immer ehr so eine Haltung zu haben:
Das ist jetzt eben da, die eigene Verletzung/Betroffenheit, Bedürftigkeit etc und ich weiß, dass das was von "früher" ist und gleichzeitig weiß ich aber, dass ich jetzt erwachsen bin und die Situation jetzt eine andere ist.
Ich weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst.
Das braucht auch Übung, aber auf die Dauer ist es irgendwie eine ganz gute Möglichkeit einerseits diesen eigenen Gefühlen Raum zu geben
(durch Unterdrücken werden die ja auch nicht weniger und ein "Kloß im Hals" zeigt ja vielleicht auch, dass da vielleicht was raus will)
und andererseits von den Gefühlen nicht überschwemmt zu werden, wenn die Situation nicht danach ist.
Quote: | Schon komisch, wie ein Kind einen verändern kann ... |
Ich glaube nicht, dass das was damit zu tun hat, dass man "sich verändert" sondern dass durch die Lebenssituation, in der man eben gerade ist, einem alte Erfahrungen, die man gemacht hat, wieder gefühlsmäßig "näher rücken".
Ist bestimmt in jeder Situation so, auch bei einem neuen Job etc, nur
trifft es einen bei Kindern halt manchmal mehr.
lieben Gruß
Nele
|
|
|
|
|
Lenaris
Helferlein
43
Steiermark W, 24
|
Tue, 21.Oct.03, 19:04 Re: Empfindsame Betroffenheit bei Themen über Kinder |
|
"Allein die Worte "kleines Kind, schützen, trösten und bewahren" verursachten beim ersten Lesen bei mir ganz traurige, hilflose Gefühle."
So geht es mir auch. Allerdings hat mich kein Kind verändert, weil ich selbst noch keines habe...muss also auch andere Gründe für solche Gefühle geben.
|
|
|
|
|
Kleines.Etwas
sporadischer Gast
8
W, 26
|
Tue, 21.Oct.03, 19:24 Re: Empfindsame Betroffenheit bei Themen über Kinder |
|
Lenaris wrote: |
So geht es mir auch. Allerdings hat mich kein Kind verändert, weil ich selbst noch keines habe...muss also auch andere Gründe für solche Gefühle geben. |
Das mag wohl sein. Vorher war ich zwar auch schockiert oder wütend, wenn z.B. in Nachrichten von etwas Argem erzählt wurde (Mißbrauch, Aussetzung oder was weiss ich). Ich war dann aber auch diskussionsfreudiger oder wie man das nennen will; habe mich aufgeregt und sowas.
Heute mag ich nur noch wegschalten, weil mir dazu die Worte fehlen, ich nichts nachvollziehen kann.
Aber auch in Filmen, was ja nun keine Realität darstellt. Ich lebe und leide mit, nehme mir vieles zu sehr zu Herzen.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Kleines.Etwas
sporadischer Gast
8
W, 26
|
Tue, 21.Oct.03, 19:32 Re: Empfindsame Betroffenheit bei Themen über Kinder |
|
Hallo Nele
so richtig kann ich nicht allen Deinen Aussagen folgen, also mit dem, was von früher noch in einem "drinsteckt". *kopfkratz*
Viele Dinge/Situationen von früher sind weg, verdrängt. Nur noch ausgesuchte bzw. spezielle Erinnerungen kann ich spontan erfassen.
Ich kann mir das aber eher weniger bei mir vorstellen. Ich hab irgendwie ganz einfach völlig neue Sichtweisen und Gefühle, die manchmal ganz schön anstrengend, nervend oder verwirrend sind.
Immerhin überwiegt mein persönliches Glücksgefühl, dass ich meinem Kind zuschreibe ;)
|
|
|
|
|
|
|