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queenoftheuniverse
Helferlein
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Post Sat, 18.Oct.03, 19:58      Eins Reply with quoteBack to top

Eins

Als ich heute hinaus in die laue Sommernacht trete und meinen Blick auf den Sternenhimmel werfe, wird mir wieder einmal bewusst, wie klein und unbedeutend ein einzelnes Leben doch ist. Seltsamerweise jedoch erfüllt mich diese Erkenntnis mit einer tiefen Zufriedenheit. Was auch immer in diesem Universum geschieht, ich kann es nicht verändern, ich trage nicht die Verantwortung. Es ist ein sehr erleichterndes Gefühl, sich dessen so vollkommen bewusst zu sein. Ich schlage eine Richtung durch meinen kleinen Vorort ein, die keinesfalls zufällig gewählt ist. Ich weiß genau, wohin mich mein Weg durch die mitternächtlichen Straßen führen soll. Rasch laufe ich am Rand des nahen Friedhofs vorbei. Auch wenn ich nicht an Zombies oder dergleichen glaube, erweckt der Gedanke an so viele tote Menschen zu dieser Uhrzeit ein beklemmendes Gefühl in mir. Doch sobald ich die kleine Kapelle am Ende der Straße hinter mir gelassen habe, schlägt diese Beklemmung in euphorische Vorfreude um.
Eine leichte Brise umweht mich und ich fühle mich plötzlich so lebendig wie lange nicht mehr. Fast unmerklich beschleunigen sich meine Schritte und mein Herzschlag in ungleichem Maße. Ein Lächeln erscheint auf meinem Gesicht und ich versinke in Gedanken, so dass ich meine Umgebung kaum mehr wahrnehme. Einige Straßenecken später verfalle ich in einen langsameren Gang. Ich bin fast da. Noch vorbei am nächsten Baum, dann kann ich es sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt ein Haus im Dunkeln. Einzig ein Fenster im ersten Stock scheint hell erleuchtet. Ich stehe mit pochendem Herzen hinter einem kleinen Busch und warte. Warte worauf? Erstaunt muss ich feststellen, dass ich es gar nicht weiß. In diesem Moment taucht ein Gesicht in dem Fenster auf. Es ist dein Gesicht. Darauf habe ich gewartet. Du hast deinen Blick zum Himmel gewandt und ich folge ihm in den sternenbedeckten Nachthimmel. In diesem Moment sehe ich, was du siehst. Ich fühle, was du fühlst. Für einen endlos erscheinenden Augenblick sind wir einander tiefer verbunden als wir es sonst je sein könnten. Ich befinde mich nicht mehr draußen auf der Straße. Nein, ich bin ein Teil des Firmaments und ich spüre dich neben mir in der Unendlichkeit des Universums. Dort oben blicken wir beide uns direkt in die Augen und wissen, dass es für immer ist.
Ein vorüberfahrendes Auto reißt mich aus meiner Trance. Bei einem erneuten Blick hoch zu deinem Zimmer muss ich feststellen, dass auch du deinen Blick von der Unendlichkeit abgewandt hast. Nur dein dunkler Haarschopf ist noch zu sehen und ein bläuliches Licht verrät mir, dass dich die unendlichen Weiten des Cyberspace wieder gefangen genommen haben. Ich lasse meine Augen noch ein letztes Mal den schwarzen Nachthimmel sehen und mache mich dann auf den Weg nach Hause. Nun werde ich wieder eine ganze Weile in der Erinnerung leben müssen. In der schmerzhaft schönen Erinnerung, dir so nahe gewesen zu sein, dass alle Grenzen verschwammen, dass wir Eins waren. Auch wenn du bei unserem nächsten Treffen den Anschein erwecken wirst, mich nicht zu kennen, weiß ich, dass auch du es gespürt hast, dass auch du in diesem Augenblick eins geworden bist mit mir und dem unendlichen Universum.

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dreams aren't perfect. they come true, not free.
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