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Egon K.
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Post Thu, 16.Oct.03, 13:25      Innere Leere Reply with quoteBack to top

Hallo,
Also ich bin zur Zeit Student und 21 Jahre alt. Ich leide unter Depressionen, wofür es viele Gründe gibt. Der größte Grund ist meine soziale Inkompetenz.
Mir fällt es sehr schwer normale Alltgasgespräche zu führen, die über einen Smalltalk hinausgehen. Ich kann meine Bedürfnisse nicht artikulieren und habe KEIN Selbstbewusstsein und lasse alles mit mir machen.
Mein Rückgrat wurde endgültig gebrochen, als ich mir falsche Freunde gesucht habe. Die haben schnell erkannt das ich kein
Selbstbewusstsein hatte und haben mich richtig fertig gemacht.Vor allem wurde mein Vertrauen mißbraucht, als ich meine familiäre Situation geschildert habe.Ich war mehrmals davor mich umzubringen.
Ausserdem war/bin ich auch ziemlich fressüchtig, bis ich 17 war. hab dann 20 Kilo abgenommen. normale Menschen schöpfen Selbstbewusstsein daraus, ich nicht.
Ich war immer noch tierisch labil und hab bei jeder kleiner Verletzung angefangen zu flennen. Mein Fahrlehrer hat das auch richtig ausgenutzt, so dass ich auf 60 Fahrstunden kam
, bis ich den Lehrer wechselte, wo ich das in 5 Std. schaffte.Dann wurde ich richtig von einem Mädchen verarscht (was eigentlich seitdem andauernd passiert) und bin noch bei einer staatlichen Organistaion bei einer Bewerbung unter die letzten 20 von 1000 gekommen und rausgeflogen, obwohl es nur noch reine Formsache
gewesen war.Das schlimmste war allerdings die Begründung: zu wenig Selbstsicherheit. Die ganze Zeit haben die sich da über mich lustig gemacht, weil ich sehr stark nuschel und wie nen Spast rede.
Ich hab nämlich meine ganze Jugend vorm PC und TV verbracht (und tue das immer noch) wodurch die Sprechorgane ziemlich verkümmern. Dieses Problem hab ich bis heute.
Gut dann hatte ich endlich mein Abitur und machte dann Zivi.
Ich konnte mich nicht bei den Patienten oder gar bei den Schwestern durchsetzen.
Keiner hat mich ernst genommen oder respektiert. Immerhin hatte ich das erste mal freiwilligen Sex, meine erste "Freundin", die mich natürlich richtig verarscht hat, nachdem sie festgestellt hat was ich für nen Freak bin.
Ich muss dazu sagen das ich mittlerweile ziemlich gut aussehe, wodurch ich natürlich ne gewisse Wirkung auf Frauen habe. Aber nur am Anfang. Denn wenn ich mit denen sprechen muss und die versuchen mit mir zu flirten werd aber nie angemacht, dann geht gar nichts mehr bei mir, weil ich eben nen Freak mit den sozialen Fähigkeiten einer Amöbe bin. Da die Mädchen es meistens
nicht wissen, was ich für ne Vorgeschichte habe und denken mit so einem aussehen muss der ja nen Frauenheld sein, lassen die schnell von mir ab und sind enttäuscht und machen sich über mich lustig.
Nach dem Zivi hab ich dann angefangen zu studieren. Ich bin ungefähr 500 km von zu Hause weggezogen.
Ich hatte keine Probs neue Menschen kennenzulernen (bei Frauen schon) etc., aber mir ist es total unmöglich soziale Kontakte aufrecht zu halten. So war ich am Ende natürlich
ziemlich alleine. Die leute haben sich über mein Verhalten lustig gemacht und ich hab gesehen wie sie hinter meinem Rücken über mich gelacht haben. Ich verhalte mich nämlich
teilweise wie ein Kind und rede nur Müll, ausserdem bewege ich mich sehr langsam und bin Grobmototriker. Ich war total einsam, und meine Depressionen sind dann auch total rausgekommen. Also hab ich dann mein Studium dort geschmissen unter dem vorwand das Fach wäre nichts für mich.
Ich bin also wie so oft weggelaufen. Nun bin ich in einer anderen Stadt und studiere nen anderes Fach.
Aber da ich aus meinem Fehler lernen wollte, hab ich mir überlegt zieh ich doch in eine WG um nicht alleine zu sein. Nachdem ich es dann geschafft hatte durch meine scheinbar sympathische
Art die Bewohner einer WG zu blenden hatte ich dann ne WG gefunden. Natürlich ging das auch nicht gut.
Ich hab mich so verhalten wie ich es auch zu Hause immer tat, Tür zu, meine Ruhe haben und mich total isoliert. Irgendwann haben sie dann nen totalen Hass auf mich gekriegt und hinzu kam das ich nen totaler
Chaot bin, immer alles liegen liess etc. dann haben sie versucht mit mir zu reden was natürlich bei mir nicht geht. Ich hab mich dann versucht zu bessern und bin immerhin
nicht mehr so chaotisch gewesen. Nach anfänglichem Bemühen
Ihrerseits schlug es eben wieder um. Ich beschloss dann eben ausszuziehen.
So verkorkst ist mein Leben. Es erstreckt sich eben auf alle Bereiche.Problem mit Frauen, soziale Unfähigkeit, mit Geld kann ich
auch nicht umgehen, es läuft alles schief, was schief laufen kann, Einsamkeit.. ich habe eben totalen schiss vor der Zukunft, wie soll ich so nen Beruf bekommen? Ich würde gerne ne Familie haben, aber das kann ich dann wohl auch vergessen. Mein Leben ist total hoffnungslos, rein rational gesehen. Hinzu kommen natürlich auch sexuelle Bedürfnisse. Mein Tag besteht daraus mir 5 mal einen runter zu holen und mir pornos vorm Pc reinzuziehen.
Ich fühl mich innerlich leer und ALT.
Ich weiß nicht wie ich normal werden kann, mich ändern kann.
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nofling
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Post Fri, 17.Oct.03, 0:55      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Es gibt in der Uni sicher Seminare zum freien Reden. Und wie Du weist ,je mehr man es macht umso normaler wird es bei Dir klingen klingen.

Ansonsten gelbe Seiten aufschlagen, Stichwort Psychologe / Psychotherapie und Deine Probleme schildern.

Ausserdem solltest Du versuchen Dein Freizeitverhalten etwas über TV und PC hinaus zu erweitern.

Achso und jetzt interessiert mich noch etwas. Was bitte ist ein Spast - genaue Beschreibung bitte !
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spqr
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,


Post Tue, 21.Oct.03, 17:59      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Mit Sport könntest du deine Grobmotorik auf Vordermann bringen und mit lautem Lesen / logopädicher Unterstützung deine Aussprache verbessern.

Du solltest dich auch nicht selbst fertigmachen. Es ist sinnvoller, wenn du dir rational über deine Schwächen bewusst wirst und rational versuchst diese Schwächen zu bekämpfen.
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marc001a
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M


Post Tue, 21.Oct.03, 21:06      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Zunächst wäre es mal wichtig von deiner Vergangenheit komplett loszulassen. Die Zeit die hinter dir liegt ist nun völlig unwichtig nur was vor dir liegt ist von Interesse. Das Leben ist es meiner Meinung nach nicht wert sich ständig den Kopf zu zerbrechen bzw. sich ständig Angst zu machen. Ob dir wirklich Menschen und Situationen begegen die dich glücklich machen ist meiner Meinung nach hauptsächlich dem Zufall überlassen und liegt nicht in deiner Macht. Deine Unsicherheit ist nicht die Ursache deiner Misserfolge sondern eine Folge aus diesen. Ich glaube du bist da in einen ziemlichen Teufelskreis hineingeraten den du durch deine Verkrampfung immer wieder selbst erneuerst weil du deinen eigenen Ansprüchen nicht genügst.
Das alles ist einfach gesagt, aber gerade die Menschen die mit solchen Situationen fertig werden sehe ich als Helden und nicht die, die mit Familie, festem Einkommen usw. ein einfaches Leben verbringen.

Ich kann dir mal meine Situation schildern. Ich hab z.B. über den Sport einen Ausgleich gesucht d.h. ich bin teilweise jeden Tag zum Krafttraining gegangen auch deswegen weil ich dort mit niemandem reden musste und auch Hemmungen vor allerlei Dingen hatte. Bei mir kam als zusätzlicher Ansporn jedoch auch mein schlechtes Aussehen dazu. Der Sport im allgemeinen hat mich aber auf jedenfall davor bewahrt noch tiefer abzurutschen und ich hab die Leere mittlerweile einigermaßen beseitigen können. Was mir auch geholfen hat waren Bücher verschiedener Richtungen die mich dazu angehalten haben das Leben nicht zu ernst zu nehmen und in denen ich mich manchmal mit meiner Situation wiedergefunden habe. Wenn du willst kann ich dir diesbezüglich auch Tips geben. Was dir auf jeden fall helfen würde wäre sicherlich eine Gruppe die dich gerecht behandelt und deine momentane Verunsicherung versteht. Kurse für freies Reden halte ich für keine gute Idee. Aber es gibt sicher andere Gruppen an der Uni, Hilfegruppen, Sportvereine etc. Ob die Gruppe dann diesem Bild entspricht ist Glückssache, wenn du dort nicht angenommen wirst versuchst dus woanders ohne dir selbst die Schuld dafür zu geben denn du bist nicht schuld.


Ich wünsche dir alles gute und hoffe du schreibst in paar Wochen mal wie sich deine Situation entwickelt hat und das es dir wieder besser geht.

bis dahin viele Grüße
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WahreLiebe
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Post Tue, 28.Oct.03, 14:47      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Hi Egon,

du hast ja deine problem schon erkannt,ist ja auch schon viel wert Smile Wie kann es sein, dass du studierst, und dabei deine sprechfähigkeit nicht trainiert wird - wird doch nciht alles nur schriftlich vor sich gehen, oder??

Ich neige auch dazu, mich zu isolieren, hab aber darüber das sprechen noch nicht verlernt......aber eine gewisse unsicherheit flüssig zu sprechen hab ich auch schon bemerkt.....Hast du denn niemanden, der dich rausreissen könnte aus deiner isolation? Niemanden, den du anrufen kannst???
alles liebe
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Irgendjemand
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Post Tue, 28.Oct.03, 17:04      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Dass ist gerade das perverse beim Studieren. In den Vorlesungen hört man nur zu, und bis auf 1 oder 2 mündliche Prüfungen im Jahr brauch man theoretisch kein Wort zu sagen. Im Studium kann man viele neue Leute kennenlernen, man kann aber auch in der anonymen Masse untergehen und letztlich absolut einsam bleiben.

Aber ich kann deine Gedanken ein Wenig nachvollziehen, und da dein Selbstvertrauen am Boden ist und du keinen Sinn im Leben siehst, wird es dir wahrscheinlich schwerfallen die guten Tipps meinerVorredner zu befolgen. Wie will man laut sprechen üben, wenn du dich vor Angst dass es jemand hört und sich drüber lustig machen könnte, verzehrst?

Ich geb dir ein Rat, den ich wo anders auch schon gegeben habe: Such die ein künstlerisches Hobby! Musik zB (E-Gitarre kann man auch mit Kopfhörern bearbeiten) oder Malerei oder Design oder oder. Baue dich selber durch dieses Hobby auf. So kannst du vielleicht durch das Hobby ein wenig zu dir selber finden, neues Selbstvertrauen aufbauen und sowas wie "Charisma" entwickeln. Außerdem schulst du so deine Motorik. Gib aber nicht auf, wenn dir es dir anfangs aussichtslos erscheint. Der Weg ist das Ziel.

Gruß
Dirk
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Egon K.
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Post Sun, 16.Nov.03, 14:19      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Hallo,
danke erst mal an alle, die geantwortet haben. Bei mir hat das Semester wieder angefangen, deshalb habe ich mom wieder etwas zut un. Zum Glück habe ich einen Studiengang wo man sich an Referaten usw. herumdrücken kann. Ich besuche allerdings auch so was wie nen Kommunikationstraining.. Naja das mit dem sprechen ist ne Folge von der Unsicherheit, weil ich mich eben nicht traue aus mir herauszukommen. @Marc durch deinen Tip ist mir echt mal Bewusst geworden, das ich mich zu sehr an die Vergangenheit klammere. Ich versuche das gerade abzustellen. Ich hab vor allem die Vergangenheit total verklärt und mich in so ne Art Traumwelt zurückgezogen. Mit Sportvereinen ist so eine Sache, die bringen einem nur was wenn man auch gut ist, ansonsten ziehen die einen nur runter. Deshalb habe ich mich wieder beim Fitnessstudio angemeldet. Aber leider ist das Zeitlich immer so Eng. Was kannst du mir denn für Bücher empfehlen?
@Wahre Liebe: mich richtig rausreissen kann glaub ich nur eine Freundin, aber wie gesagt das ist eben so ein grosses Problem bei mir. Irgendwie fehlt mir da so nen Gen habe ich langsam den Eindruck.
@Irgendjemand: Mit dem Hobby ist ne gute Idee, ich wollte eigentlich bald das Kochen anfangen.Aber erst mal den Anfang finden.
@Nofling: Es ist schwer einen Therapeuten zu finden, weil die meistens auf Monate hinaus ausgebucht sind. Ich habe jetzt immerhin zwei Termine für ein Erstgespräch.. MIt dem TV und PC Konsum kotzt mich wirklich langsam total an. Ich bin total abhnängig davon. Prompt sitze ich davor bin ich wie gefesselt... Ich glaube die Einzige Möglichkeit wäre die Dinger rauszuwerfen. Aber ich brauch den PC fürs Studium.
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marc001a
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M


Post Tue, 18.Nov.03, 18:55      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Hallo,

macht den Anschein als ob es dir wieder etwas besser geht. Man hilft ja immer gerne daher freut mich das sehr. Bei mir war es ebenfalls so das ich generell ständig über vergangene Fehler oder auch über Bemerkungen und Verhalten von Bekannten nachgegrübelt habe und alles mögliche daraus abgeleitet habe. Dadurch hab ich mich tlw. dermaßen reingesteigert das ich gerade dadurch die Dinge verursacht habe die ich vermeiden wollte bzw. vor denen ich Angst hatte. Ich bin jetzt in Bezug auf Menschen und Frauen auch nicht erfolgreicher als früher aber ich sehe es trotzdem lockerer. Es kommt wie es kommt.. ich kann nichts daran ändern. Meine Angst keinen Partner zu finden und andere Ängste sind hauptsächlich dadurch erzeugt das ich Angst habe das Gesellschaftsbild nicht erfüllen zu können bzw. nicht normal zu sein. Gelernt hab ich mittlerweile das die Gesellschaft nichts Wert ist und in vielen Bereichen sogar wirklich krank ist. Du musst dich nur mal in Krankenhäusern umschauen, es ist sehr traurig wie viele Menschen dort behandelt werden. Solche Dinge werden aber totgeschwiegen weil Kranke in unsere Leistungsgesellschaft nicht reinpassen, außer in Zeitungs- und Sensationsberichte, und außerdem die Angst selber mal Bedürftig zu sein von den meisten verdrängt wird. Es ist auf jeden Fall möglich alleine glücklich zu sein. Denn allein sein hat nichts mit Einsamkeit zu tun. Einsam kann man auch in einer Beziehungen sein. Und meistens sind es nur Phasen auch wenn sie sich über Jahre ziehen.
Wenn ich dir Tips zu Büchern geben soll musst du mir schon sagen welche Richtung dich so interessiert. Ich lese z.B. auch ab und zu mal buddhistische Sachen diese sind auch auf die Thematik von selbsterzeugtem Leid bezogen aber ich weis nicht ob dich sowas interssiert. Wenn du von Fernsehsendungen und der Arbeit mit dem Computer angezogen wirst ist das doch rein positiv. Mir z.B. gibt das gar nichts und ich fühl mich schlecht wenn ich zu viel Fernseh schaue. Solange du Begeisterung für verschiedene Dinge aufbringen kannst ist das doch toll und du brauchst deswegen kein schlechtes Gewissen haben.

mfg
Marc
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Post Tue, 18.Nov.03, 23:29      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Ich habs zwar nicht so hart getroffen wie Du, aber bei mir ist das Problem wie bei Dir, daß ich mich durch die Flut von Problemen hilflos fühle, nicht weiß, wo ich anfangen soll und öfter resigniere.
Bei mir war es so, daß ich gemerkt habe, daß ich mich in verschiedene Ideen verrannt habe, in einer WG gewohnt habe, in der ich mich eigentlich nicht wohlgefühlt habe. Ich hatte ein Verhältnis mit einem Mann, das gründlich schiefgegangen ist (er lebte eigentlich in einer festen Beziehung). Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, aber irgendwie wollte ich mit ihm darüber reden und hab mich da emotional immer weiter reinverstrickt. Das hat mich total mitgenommen, in den Zeitraum fiel, daß ich aus der WG auszog und anderes grundlegend ändern wollte. Mitten im Umzug wurde ich krank, konnte mich aber nicht schonen. Ich kränkelte die ganze Zeit so vor mich hin, hab nur noch mit halber Kraft Job und Studium gemacht, die Ärzte haben nichts gefunden. Nebenbei war ich immer noch dabei, die Sache mit dem Verhältnis und der WG zu verdauen, viele kleine Kränkungen haben mich mehr mitgenommen, als sie es früher getan hätten. Freunde hatte ich in meinem Wohnort mittlerweile keine mehr, außer meinen Exfreund, mit dem ich mal 8 Jahre zusammen war, aber auch diese Freundschaft war zu dem Zeitpunkt keine richtige mehr. Durch das Verhältnis zu dem anderen Mann (war direkt im Anschluß an die Beziehung) habe ich nicht gemerkt, daß ich viele Kränkungen aus der alten Beziehung nur verdrängt hatte, mußte also das Verhältnis auch noch klären, obwohl ich krank war, dadurch sehr mitgenommen und psychisch eh schon "lädiert". Blieb mir nix anderes übrig, sonst hätte ich gar niemanden mehr gehabt. Das ging dann wieder, den Einflüssen aller anderen hab ich mich ziemlich konsequent entzogen. Die Krankheit wurde aber schlimmer. So gings mir psychisch wieder recht gut, aber das Kranksein, ohne daß mir die Ärzte sagen konnten, was los ist, machte mich fertig. Ich wußte nicht, wie lange das noch andauern würde und wie ich den Zustand beenden könnte. Ich wußte nicht mehr, wovon ich leben sollte, hatte ziemliche Existenzängste, weil Arbeit, Sozialhilfe alles sehr schlecht aussah damals. Irgendwann hab ich dann selbst gefunden warum ich krank war (welch Glück), aber die Vorgeschichte und das lange Kranksein haben ziemliche Spuren hinterlassen. Als ich wieder halbwegs gesundet war, mußte ich gleich loslegen mit Diplomarbeit, die ich vor der Krankheit schon angemeldet hatte und wo ich jetzt Zeitdruck bekam. Aber so richtig fit war ich noch nicht, und alles ohne Freunde außer dem Ex. Das ganze Jahr sehe ich soviele probleme gleichzeitig: Studium einigermaßen hinter mich bringen, wieder Freunde finden, gesünder werden, die ganzen Enttäuschungen verkraften. Ich hab oft gedacht, ich dreh mich nur im Kreis. Seit Frühjahr mach ich ne Therapie und allein dieses gezwungen werden, die probleme nacheinander systematisch anzugehen, hat mir viel gebracht. Alles andere ist ja sinnlos. Na ja, mittlerweile gehts mir aber wieder recht gut.

Das war jetzt alles ziemlich viel, was ich geschrieben habe und ich weiß nicht, ob Du was damit anfangen kannst. Was ich jedenfalls sagen wollte: Ich hatte auch immer das Gefühl, da klappt gar nichts mehr (und hab das auch heute noch oft). Aber es bleibt einem nix anderes übrig, als die Probleme nacheinander anzugehen und auch das zu sehen, was man schon geschafft hat.

Also:
soziale Imkompetenz: such Dir einen Therapeuten. Wenn Du in ner größeren Stadt wohnst und so schnell keinen findest, guck mal, ob nicht zur ersten Linderung irgendwo Kurse angeboten werden. An der Uni wird sowas auch oft angeboten. Übrigens in größeren Städten findest Du auch leichter Therapeuten an irgendwelchen Institutionen, bei denen Du sofort anfangen kannst, mußt Du dann teilweise selbst bezahlen, aber hier ist es z.B. so, daß Du als student weniger zahlen mußt. Außerdem gibts auch an Unis Th. (zumindest in Deutschland, da mußt Du mal beim Studentenwerk nachfragen).

Wie die anderen schon sagten: Guck nicht auf das, was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist, davon wirst Du nur verbitterter und machst es Dir noch schwerer.

Deine Sprechprobleme: Such Dir einen Logopäden.

Mach Dinge, die Dir Spaß machen. Was studierst Du denn? Das mit dem Fernsehen würd ich auch nicht nur negativ sehen, ist doch schön, wenn Du Interessen hast. Wenns Dir zuviel wird, mach Dir doch nen zeitplan, wieviel Du Dir erlauben willst und was Du stattdessen in der gewonnenen Zeit machen willst.

Sport: Lern doch eine neue Sportart! Da bist Du dann eben ein Anfänger unter vielen, also auch nicht schlechter als die anderen

Und sieh das, was Du geschafft hast:
Du bist unter die besten 20 von 1000 Bewerbern gekommen. Das ist doch super!!!

Du hast immer wieder versucht, was zu ändern. Na ja, wenn man was neues probiert, fällt man auch mal auf die Nase. Aber es ist wichtig, den Mut zu haben, was neues zu probieren und den hast Du doch!

Viele Grüße
Stöpsel
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Post Sun, 28.Dec.03, 21:21      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

[Also, ich hatte ein ähnliches Problem; ich hatte auch das Gefühl, nicht gemocht zu werden, Tatsache war aber, dass man mich kaum wahrgenommen hat. Ich habe dann angefangen, Musik zu machen und man glaubt kaum, wie viel Anerkennung man auf ein Mal bekommt, zudem baut man ganz schön viel Emotionen ab. Man fühlt sich ernst genommen, ist in einem Gebiet "Experte", von dem die anderen weniger verstehen und sie hören, dass es sich nicht nur um Gerede handelt. Ich kann Dir nur raten, solltest Du halbwegs musikalisch sein, Dich zur nächsten Musikschule zu begeben. Ein Instrument spielen zu lernen und später spielen zu können, ist nicht nur gut für das Ego, vielmehr stärkt es auch die Feinmotorik und: in einer Musikschule musst Du auch vorspielen - keine Angst, das ist nicht schlimm, niemand reisst Dir den Kopf ab, wenn es nicht so gut läuft.
In Deinem Studium würde ich Dir raten: beschäftige dich sehr intensiv mit Deinem Fach; werde hier ganz einfach "Experte" - Du wirst auch hier merken, dass andere Leute nur auf Dich zugehen können, wenn sie Dich auch wahrnehmen und Dich interessant finden. Wenn Du weisst, dass man Dir zumindest fachlich nichts vormachen kann, dann ist das ein erster wichtiger Schritt. Auf jeden Fall solltest Du vielleicht zu den Treffen deines STUGAs gehen, vielleicht gibt es da abends Treffen in einer Kneipe. Du wirst sehen, dass die Anderen sich über Dein Erscheinen freuen! Wenn Du das siehst, dann wirst Du Dich freuen... Du musst kleine Schritte machen, dann funktioniert das auch. Und: Du darfst auch keine Angst davor haben, jemandem ggf. verbal vors Schienbein zu treten, wenn er Dich ausnützt - keine Freunde zu haben ist manchmal besser, als Falsche Freunde zu haben, das hast Du ja inzwischen am eigenen Leib erfahren müssen...
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Post Mon, 29.Dec.03, 9:18      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

@marc001a: Das mit dem "selbsterzeugtem Leid" hört sich sehr interessant an. Könntest du da bitte mal Buchtitel posten ?! Bin in einer Situation, wo ich es mir selbst schwer mache und mittlerweile schon gar nicht mehr weiss, was ich eigentlich will...

_________________
Oh how I wish
For soothing rain
All I wish is to dream again
(Nightwish)
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Post Fri, 16.Jan.04, 21:44      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Hallo,

also am besten ist es wenn du dich einfach generell mal informierst. es gibt z.B. auch Foren zum Buddhismus wo du Buchtips bekommen kannst. Ich würde fast sagen ich kenne mich noch zu wenig aus um konkrete Tips zu geben, will das aber ändern. Es gibt auch viel Einstiegsliteratur die einen Einblick liefert wie z.B. "Buddhismus kurz und bündig" welches ich gelesen hab, aber nur bedingt zu empfehlen ist. Ansonsten gibt es auch viele Lehrtexte im Internet. Ich hab mein wissen hptsl. daraus könnte aber nicht sagen woher diese genau sind, da ich auch viele per Email geschickt bekommen hab. Die Bücher vom Dalei Lama sind auf jeden Fall auch zu empfehlen..
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BinTraurig
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Post Tue, 23.Nov.04, 1:20      Was soll ich nur tun? - Diese Leere frisst mich auf Reply with quoteBack to top

Hallo!
Ich bin seit ca 2 Jahren Depressiv und war bereits in einer Therapie bei einem guten Jugendpsychologen, dem ich mich dennoch nicht richtig öffnen konnte. Ich wiederhole zur Zeit die 13. Klasse zum dritten (!) Mal (bin 21) weil ich mich nie richtig aufraffen konnte, ich kann einfach nicht morgens aufstehen, bin sowieso ein Nachtmensch und Langschläfer. Da ich monatelang nach Abbruch der Klassen nichts getan hatte, hat mir meine Mutter ein Ultimatum gestellt: eine Lösung oder du sitzt auf der Strasse. Seit Juni bin ich nun auf einem Staatlichen Internat, auch als Empfehlung vom Therapeuten. Die Lustlosigkeit meinerseits ist auch durch mehrmaliges Kiffen in der Woche beeinflusst.
So nun bin ich der älteste, längste, und auch traurigste hier in diesem Laden. Fast alles ist Perfekt : Ich habe keine Finanziellen Probleme, bin körperlich gesund und werde von allen akzeptiert. Die Rückfälle in Melancholie nehmen dennoch stark zu... mich bedrückt sehr stark, dass ich seit Jahren keine Freundin mehr hatte und eigentlich noch nie eine. Vom Aussehen und dem Wesen her wäre das alles kein Problem, aber ich kämpfe mit meiner Schüchternheit, hier auf dem "Dorf" sind (fast) alle netten Mädels schon vergeben Neutral
MEin Hausarzt hat mir mal AD verschrieben, ich habe sie aber nie besorgt und frage mich wo ihr nutzen liegen kann. Ich könnte ein sehr gutes Abitur machen wie alle anderen in unserer Familie auch aber ich bin einfach zu faul für Schule. Da ich jetzt ca 50km von meinem ehemaligen Therapeuten entfernt wohne weiss ich nicht ob ich die Therapie wiederaufnehmen soll oder nicht... Sad
So sitz ich hier nun vorm PC und habe keine Ahnung ob die Depressionen noch schlimmer werden und ich meine letzte chance, das Abitur zu machen doch noch vergeige, weil ich nichts mehr schaffe. Keiner kann mich verstehen, ich habe schon mit schülern darüber geredet aber wer kann da schon helfen wenn er depressionen nicht kennt? Ich sehe meine ehemaligen Mitschüler in meiner Stadt und frage mich warum ich nicht auch längst studiere und in einer coolen wg sitze stattdessen bin ich mit 21 hier im internat, was zwar auch cool ist aber meinen eigenen ansprüchen nicht genügt...
ich sehe echt hässliche typen mit schönen freundinnen, total dumme menschen die sehr erfolgreich sind und alles was ich habe sind freunde die sich auseinanderleben und eine kaputte familie. Im selbstmitleid zu versinken ist sehr bequem, ich würde gern da raus kommen. Wenn ich leuten dies erzähle nennen sie mir dinge an meinem leben die schön sind. Das macht mich nur Depressiver! Schließlich ärgert man sich über sich selber und seine eigene Ratlosigkeit. Neutral
Ich leide nicht unter starken suizidgedanken aber manchmal weiss ich nicht mehr, wie es weitergehen soll.
Dabei ist es nich so dass ich mich zu gar nichts mehr aufraffen könnte. So bin ich zb leidenschaftlicher Radfahrer, fahre 3-7.000 km pro jahr Rad.
Ich weiss keine Lösung, mir die seele vom leib zu schreiben hilft vielleicht, eine sinnvolle antwort sicher noch viel mehr. Aber kommt mir bitte nicht mit "such dir eine partnerin im chat da is immer wer"

Wer das alles durchgelesen hat hat schon einen großen dank verdient, also
D A N K E
Ich freue mich über jede Antwort Confused
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Entschleuniger
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Post Sun, 28.Nov.04, 1:35      Re: Innere Leere Reply with quoteBack to top

Hi!

Also, aus Deinem Beitrag lese ich so viele Träume und Wünsche die Du noch an Dein Leben stellst und das ist doch schonmal was. Auch hast Du erkannt, dass es viele dumme, nicht besonders schöne Menschen gibt, die sehr erfolgreich sind und "ihr Ding" machen. Weißt Du warum? Ich will jetzt nicht wie ein Lehrer klingen, obwohl der Dir das auch nicht sagen würde. Es spielt eigentlich keine Rolle, ob Du ein Abi hast, ob Du studiert hast, ob Du in Mathe ne 1 hast. Wichtig ist, das Du klar definierte Ziele hast. Dass Du in den Spiegel gucken und sagen kannst "Du bist soo toll!". Überleg Dir, was Du wirklich willst. Was DU WIRKLICH willst. Vor einem halben Jahr habe ich mein Studium geschmissen, hab mich selbständig gemacht. Meine Eltern haben gedacht, ich würde mir jetzt mein Leben total versauen. Haben mich angeschrien, mir mein Auto weggenommen, mich NULL unterstützt.

Nun, da ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin, habe ich ein besseres Verhältnis zu meinen Eltern als früher. Ich habe mehr selbstvertrauen usw. Vielleicht solltest Du Dir wirklich ernsthaft überlegen, was Du willst. Und nicht, was die anderen von Dir erwarten. Es spielt keine Rolle. Nur wenn Du das machst, was Dich erfüllt, was Dir spaß macht, wird Dir auch wieder kraft geben.

Ich würde sagen, reiße Dich zusammen!!! Verdammt nochmal!! Mach dieses scheiß Abi!! Das schaffst Du. Und dann überleg genau, was Du machen willst. Las los von allem was Dich unglücklich macht. Dann bin ich mir sicher, dass Deine Depressionen bald der Vergangenheit angehören.

Das ist es was ich Dir wünsche.
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