Dauer Körpertherapie

Helferlein 59 Berlin W, 36

Hallo und eine Frage:

Ich habe eine analytisch orientierte Körpertherapie begonnen, die ich selber zahlen muss. Ich hatte schon 5 Stunden und habe das Gefühl, dass es ein sehr guter Weg für mich ist. Ich arbeite schon eine ganze Weile an mir (Familienaufstellung, therapeutische Seminare, Supervision, eigene Ausbildung im therapeutischen Bereich ...), doch ich habe den Eindruck dass ich bislang immer irgendwie die Kontrolle behalten habe. Jetzt spüre ich gehts ans Eingemachte... Ich bin so froh einen Therapeuten gefunden zu haben, mit dem ich so weit komme. Gleichzeitig habe ich Angst, dass die Therapie finanziell gesehen ein Fass ohne Boden wird. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich noch die Kurve kriegen und einen kassenzugelassen Therapeuten suchen könnte.

Was habt ihr für Erfahrungen mit der Dauer einer Körpertherapie? Wieviel Zeit liegt da in der Regel zwischen den einzelnen Stunden? (ich kann das selbst entscheiden)

Sonntägliche Grüße! Simone

Forums-Gruftie 672 im Urlaub :-) W

Hallo Simone,

was meinst du mit

Quote:

Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich noch die Kurve kriegen und einen kassenzugelassen Therapeuten suchen könnte

Die Möglichkeit dir einen Kassen zugelassenen Therapeuten zu suchen hast du doch immer,
auch nach 10 oder 20 Stunden?
Inwiefern meinst du, dass wenn du jetzt bei ihm weitermachst, du nicht/oder schwer die Kurve
dazu kriegen könntest, oder verstehe ich das falsch??

Quote:

doch ich habe den Eindruck dass ich bislang immer irgendwie die Kontrolle behalten habe. Jetzt spüre ich gehts ans Eingemachte... Ich bin so froh einen Therapeuten gefunden zu haben, mit dem ich so weit komme

Hattest du bevor du die Körpertherapie angefangen hast auch schon das Gefühl, dass das mit dem „die Kontrolle behalten müssen“, eines der/deiner wesentlichsten Probleme ist?

(Nur falls du antworten möchtest..)

Ich bin ein bisschen verwundert, weil, wenn ich mir so überlege, dass du ja erst 5 Stunden bei ihm gehabt hast und es gleich so ans Eingemachte geht und du so schnell so weit kommst..
(denke, es kann auch ein Zeichen von ganz solider Gesundheit sein, wenn man nach fünf Stunden noch das Bedürfnis hat, die Kontrolle zu behalten und es kann auch ein Zeichen für die Qualität eines Theras sein, das Kontollbedürfnis des Klienten in dieser Zeit zu respektieren)

gerade in Verbindung mit dem, was du schreibst über das „noch die Kurve kriegen können“
und dem, was du in einem anderen Thread über den Thera schreibst
(Die erotische Komponenete ist deutlich im Raum, was mich ganz schön verunsichert)

Das kann natürlich daran liegen, dass du schon so „weit“ bist, bin mir nur nicht sicher, ob ich da von dir nicht selbst eine Unsicherheit höre..
Wenn nicht, vergiss es.

Meine erste Erfahrung mit Körpertherapie war bei einem Bioenergetiker und ich habe 1 ½ Jahre gebraucht um zu merken, dass das keine gute Therapie bei diesem Therapeuten war.
Da stand die „erotische Komponente“ auch ziemlich bald im Raum, drum bin ich jetzt einfach mal so frech und spreche es an.

Jetzt mache ich eine andere Art von Körperpsychotherapie (Radix etc), schon ziemlich lange, aber es gibt auch einiges zu tun.
Ich brauche zur Zeit noch regelmäßig ein mal pro Woche Stunde, es gibt auch Leute, die eben alle 2 Wochen einen Termin haben.
Wenn du es selbst entscheiden kannst, wie du das gestaltest, sprich das doch am besten mit dem Thera ab, man kann ja auch experimentieren und sehen, wie`s für dich am besten ist.

lieben Gruss

Nele

Helferlein 59 Berlin W, 36

Hallo Nele,

danke für Deine direkte Antwort!

Mit dem "die Kurve kriegen" meine ich, dass ich das Gefühl habe, ich lasse mich gerade das erste Mal auf einen tiefen Prozess ein. Ich habe eine Ahnung wieviel Verletztes da noch in mir ist. Ich würde nicht gerne den Therapeuten wechseln, wenn das alles bloß liegt und ich mitten im Prozess bin. So weit ist es im Augenblick noch nicht.

Kontrolle behalten ist ein grosses Thema für mich und kostet mich viel Kraft. Wieviel Kraft das ist, merke ich erst in der letzten Zeit. Dass das einen Grund und seine Berechtigung hat und hatte, ist auch klar.
In der Therapie zeigen sich jetzt Gefühle, über die ich keine Kontrolle mehr habe. Und ich habe große Angst davor, was passiert, wenn die sich wirklich zeigen. Vor allem habe ich Angst von meinem Therapeuten abhängig zu werden. Das mit der "erotischen Komponente" gehört da auch rein.
Ich habe mich bislang noch nie auf einen therapeutischen Prozess so eingelassen, dass das hätte passieren können. Da habe ich rückblickend das Gefühl, immer eine nette und bereite Klientin gewesen zu sein. Die Therapeuten hatten es leicht, richtig eingestiegen bin ich aber nie.

Mein jetziger Therapeut ist mir mehrfach als gut empfohlen worden und ich selbst habe bei aller Angst menschlich und fachlich ein gutes Gefühl. Ich habe nicht den Eindruck dass er mein Kontrollbedürfnis untergräbt, er spiegelt mir nur meine große Ambivalenz zwischen fallen lassen wollen und die Kontrolle behalten.

Ich will aber unbedingt wachsam bleiben, dass die Therapie mich wirklich weiterbringt. Ich kann mit meinem Freund recht offen darüber reden, dass ist glaub ich ein ganz guter Indikator.

Herzlichen Gruß, simone

Helferlein 59 Berlin W, 36

Hmm, ich will doch eben noch nachtragen, dass es hier gar nicht um die Dauer ging, sondern eben darum, ob ich mich dafür entscheide, mich zum ersten mal wirklich einzulassen... Wink

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