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Thinkerin
Guest
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Tue, 03.Dec.02, 13:23 Liebe zu einem Schläger? |
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Möchte endlich wissen, was das für ein Gefühl ist. Hab soetwas zuvor noch nie erlebt. Bin von meinem Ex schon 5-6 Jahre getrennt und bekomme meinen Alltag noch immer nicht auf die Reihe. Ständig muss ich an Ihn und die alte Geschichte denken. Wir waren damals 3 Jahre zusammen und
Er schlug mich sehr oft. Unser Drogenkonsum nahm immer mehr zu.
Irgendwann bekam ich Angstzustände, konnte nicht mehr mit zu Freunden etc. Sie wurden so stark, dass ich meinen Drogenkonsum einstellte. Was natürlich nicht so einfach war, wie das hier nun vielleicht klingen mag.
Ich versuchte auch Ihn davon wegzubekommen, vergebens.
Ständige Lügen von ihm und Ausraster, und die Schläge wurden immer stärker. Hatte kein Selbstwertgefühl mehr und sah nur noch diesen Mann.
Wendete mich ab von meiner Family und Freunde.
Dann rutschte ich irgendwie in meine Bulli (bulimie).
Sie war alles. Ein Trost, ein Freund und keiner konnte Sie mir nehmen.
Gleichzeitig gefiel ich Ihm mehr wenn ich dünn war.
Doch irgendwann war die Angst so enorm und meine Kraft so am Ende, dass ich es mit Hilfe meiner Bullimie schaffte mich von Ihm zu trennen.
Seitdem hatte ich schuldgefühle und bin durch meine "Macken" die ich davon mitgenommen habe total eingeschränkt. Mein Alltag dreht sich nur ums Essen und Angst. In den letzen Wochen kann ich nicht mehr schlafen und wenn, wach ich schweissgebadet auf.
Doch trotz dem ganzen tut Er mir oft leid und ich habe eine Sehnsucht in mir. Warum komm ich nicht von Ihm los und was ist das für ein Gefühl?
Angst? Hörigkeit? aber auch Wut?
Wieso kann ich diesen Menschen einfach nicht vergessen?????
Müsste es solangsam doch erkennen das Er es nicht wert ist und es schlecht ist was Er tat. Doch oft finde ich entschuldigungen für Ihn( die Sucht bringt Ihn dazu etc).
Weiss nicht wirklich was ich nun eigentlich fragen möchte, aber es tut gut endlich mal darüber zu schreiben und vielleicht kennt jemand dieses extreme Gefühl zu solch einem Partner.
Wohne in der gleichen Stadt wie Er und vermeide dadurch oft wegzugehen.
Wüßte nicht wie ich reagieren sollte wenn ich Ihm mal begegne.
Er sitz grad im Knast, von daher fühl ich mich zur Zeit ein wenig sicherer.
Grüssle
Thinkerin
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dr.münter
Guest
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liebe thinkerin,
was du beschreibst, nennt man "traumatische bindung". verurteile dich nicht für dein verhalten, denn so wie dir geht es sehr vielen opfern.
hole dir aber hilfe, um von diesem mann loszukommen und deine bindung an ihn aufzulösen.
viel glück!
dr. münter
" Der Fall traumatische Bindung
Autor: Dr. Patrick Carnes
Folgendes sind ausgesuchte Auszüge aus Dr. Carnes' Buch, "The Betrayal Bond", welches in der ITAD Buchhandlung verfügbar ist.
Über Traumabindung:
Diese Menschen kämpfen alle mit traumatischen Bindungen.
Die Außenstehenden sehen das offensichtliche.
Bei all diesen Beziehungen geht es um eine irrationale Loyalität und Zugehörigkeit.
Ausnutzung, Furcht und Gefahr sind ihnen gemeinsam.
Außerdem haben sie Anteile von Liebenswürdigkeit, Großmut und Rechtschaffenheit.
Es sind alles Menschen, die mit denen in Verbindung bleiben oder bleiben wollen, von denen sie betrogen werden.
Weder emotionaler Schmerz, noch schwerwiegende Folgen, noch die Aussicht auf den Tod, beenden ihr Interesse und ihre Hingabe.
Fachleute nennen dies "traumatische Bindung". Dies bedeutet, dass die Opfereine krankhafte Bindung haben, verursacht durch die Gegenwart von Gefahr,Scham oder Ausbeutung.
Oft sind Verführung, Täuschung und Betrug im Spiel.
Immer ist irgendeine eine Form von Gefahr oder Risiko vorhanden.
Manche Beziehungen sind traumatisch.
Nehmen Sie zum Beispiel die wiedersprüchlichen Bindungen in Filmen wie "Warof Roses" oder "Fatal Attraction". Oder was Lucy jedes Jahr Charlie Brownantut ( in dem Zeichentrickfilm Peanuts ), wenn sie den Fußball für ihn hält,ist ein Betrug, den wir zu erwarten gelernt haben.
Missbrauchszyklen, wie man sie bei Gewalt in der Familie findet, werden durch traumatische Bindungen gebildet.
Genauso findet man unangebrachte Loyalität bei ausbeuterischen Sekten, Inzestfamilien,oder in Geisel- oder Entführungssituationen.
Co-Abhängige, die mit Alkoholikern, zwanghaften Spielern oder Sexsüchtigenzusammenleben, und die ihre Situation nicht verlassen egal was ihr Partneranstellt, haben vermutlich genug erlitten, um eine traumatische Bindung zuhaben.
Hier sind die Zeichen, dass traumatische Bindungen in Ihrem Leben vorhanden sind:
-, wenn Sie von Menschen, von denen Sie verletzt wurden, völlig eingenommensind, obwohl diese längst aus Ihrem Leben verschwunden sind. (von jemandvöllig eingenommen sein bedeutet, voreingenommen zu sein, von demjenigenzu träumen und über ihn nachzudenken, obwohl Sie es nicht möchten)
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Wenn Sie fortfahren, Kontakt mit Menschen zu suchen, von denen Sie wissen, dass sie Ihnen weiteren Schmerz zufügen werden.
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Wenn Sie sich verausgaben, um den Menschen zu helfen, die Ihnen nur geschadet haben.
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Wenn Sie fortfahren, ein "Team" Mitglied zu sein, obwohl sich die Dinge zum Schaden entwickeln.
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Wenn Sie weiter versuchen, die Zuneigung der Menschen zu gewinnen, von denen Sie eindeutig ausgenutzt werden.
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Wenn Sie Menschen immer wieder neu vertrauen, obwohl diese ihre Unzuverläßigkeit unter Beweis gestellt haben.
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Wenn Sie ausserstande sind, sich von ungesunden Beziehungen zu distanzieren.
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Wenn Sie von denen verstanden werden wollen, die eindeutig kein Interesse an Ihnen haben.
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Wenn Sie in einer Konfliktsituation verharren, obwohl es Sie nichts kosten würde, wegzugehen.
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Wenn Sie darauf beharren, zu versuchen, Menschen davon zu überzeugen, dasses ein Problem gibt, obwohl sie gar nicht zuhören wollen.
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Wenn Sie Menschen, von denen Sie verraten wurden, treu bleiben.
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Wenn Sie an unzuverlässigen Menschen hängen.
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Wenn Sie schädliche Geheimnisse über Ausnutzung oder Missbrauch bewahren.
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Wenn Sie den Kontakt mit einem Missbraucher fortsetzen, der keine Verantwortung übernimmt.
Nehmen Sie Cheryl als ein Beispiel.
Cheryl wuchs bei einer Mutter auf, die eine zwanghafte Spielerin war, unddie ihre Sucht durch den Verkaufen von Sex finanzierte.
Der freundlichste Erwachsene in Cheryls Leben war ein Stiefvater, der den Wahnsinn, mit ihrer Mutter zu leben, verließ.
Aber Cheryl suchte ständig diese Liebenswürdigkeit.
Schließlich war sie einer Serie von beleidigenden Männern ausgesetzt.
Als Erwachsene hatte sie vier Ehen, jede missbrauchender als die vorangegangene.
Sie fand Männer, die freundlich und brutal waren.
Zwischen den Ehen, enthielt sie sich Nahrung vor, wurde dünn und berauschte sich mit Sex.
Als sie verheiratet war, aß sie zwanghaft zu viel, nahm zu und und verlor das Interesse an Sex.
In jeder Ehe wurde sie geschlagen.
In dieser letzten Ehe wurde sie sexuell gefoltert.
Ein Nachbar musste die Polizei anrufen und die Tür stürmen, um sie von ihrem Mann weg zu bekommen.
Ein cleverer Polizist sorgte dafür, dass sie eine Therapie bekam.
Cheryl war bereit zu kommen, weil sogar sie selbst schliesslich ein klares Muster sehen konnte.
Hier war also eine gebildete Frau mit einem "Masters" Diplom.
Sie war die Mutter von vier Kindern, eins mit jedem Ehemann.
Selbst während der Therapie schaute sie in einem Augenblick voller Entsetzenauf das, was ihr letzter Ehemann getan hatte, im nächsten fiel ihr irgendeinGrund ein, warum sie ihn anrufen müsse.
Sie tat dies, obwohl sie eindeutig sehen konnte, dass jeder Kontakt mit ihm gefährlich war.
Über Co-Abhängigkeit: "Zwischen Traumabindung und Co-Abhängigkeit bestehenParallelen, weil es oft traumatisch ist, mit einem aktiv Süchtigen zusammenzuleben.
Größtenteils hat das Gebiet Sucht, die Traumaforschung nicht integriert,obwohl diese dokumentiert, wie Menschen ihren Missbrauchern angesichts desTraumas näherkommen,
Und doch ist es klar, dass viele Co-Abhängige auch eine traumatische Bindung haben.
Genauso ist es umgekehrt.
Das Gebiet Trauma hat Themen die mit Sucht zu tun haben nicht wirklich angesprochen, geschweige denn Co-Abhängigkeit.
Und doch ist Sucht in ihren vielen Formen eine der Hauptlösungen, die vonÜberlebenden verwendet werden, um mit ihren Leben zurechtzukommen.
Und die meisten Menschen mit einer traumatischen Bindung, sind entwederals Kind oder als Erwachsener mit einem MIssbraucher konfrontiert, der eineoder mehrere Süchte hat.
Über Scham: Eine Verletzung des Selbstbewußtseins verursacht gewisse Bindungen.
Die Verletzung des Ichs wird Teil der Struktur der Beziehung, und behindert die natürliche Entfaltung des Ichs.
Wenn dies auch noch Schrecken und Entsetzen in irgendeiner Form beinhaltet,bildet sich eine Leere im Inneren des Menschen, und das Ich ist nicht zutrösten.
Keine Sucht kann die Leere füllen. Keine Selbstverleugnung stellt es wiederher.
Keine einzige Geste wird glaubhaft sein."
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Thinkerin
Guest
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Lieber Dr. Münter
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort auf mein Schreiben,
es hat mir enorm weitergeholfen und endlich kann ich dieses "Gefühl",
diese "Sehnsucht" einordnen.
Liebe Grüsse
Thinkerin
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Neue
Helferlein
102
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Wed, 08.Jan.03, 17:38 Können sich die Leute nicht etwas kürzer fassen? |
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Habe leider nicht die Geduld, so lange Briefe zu lesen.
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
2687
Deutschland W, 70
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hallo neue,
hier wird themenbezogen "gearbeitet", soll heißen, dass menschen, die in der überschrift eine nähe zum eigenen problem entdecken, auch bereit sind ,längere texte zu lesen.
vielleicht spricht das thema dich nicht besonders an?
dann solltest du es nicht lesen, es besteht aber keine notwendigkeit ein "nichtlesen" zu kommentieren.
viele grüße
Time
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