Author |
Message |
squarrel
neu an Bord!
1
Torgau W, 19
|
Mon, 29.Sep.03, 17:20 Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
Hi! Wer hat tipps für mich? ich muss mir dauernd die hände waschen, weil
ich panische angst vor hiv habe. alles, was nur im entferntesten wie Blut
aussieht( also rot oder braun), da krieg ich panik. wenn ich so einen
gegenstand berühre werde ich unruhig und muss hände waschen. wenn
jemand mit einer kleinen wunde an der hand neben mir sitzt, dann meide
ich verzweifelt jeden kontakt. ich muss alles desinfizieren. ich weiß nicht,
was ich tun soll!!!
|
_________________ squarrel |
|
|
|
Werbung |
|
Lemming07
neu an Bord!
2
M
|
Mon, 29.Sep.03, 22:39 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
hi squarel,
ein freund von mir hatte so was ähnliches. er duschte sich stundenlang oder wusch sich stundenlang die hände, bis die haut begann sich aufzulösen. ich hab nie erfahren warum er das gemacht hat, aber ich weiß, dass er dann eine therapie gemacht hat und die hat ihm sehr geholfen. er hat vor der therapie versucht selbst mit seinem problem fertig zu werden. wasser abstellen zum beispiel. aber geholfen hat im endeffekt nur die therapie.
hoffe ich konnte helfen
mfg
|
|
|
|
|
sonnenblume
Helferlein
98
W, 27
|
Wed, 01.Oct.03, 12:30 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
hallo du,
ich kann dir da spontan auch nur empfehlen, mach doch eine therapie. -VERHALTENSTHERAPIE, denk ich, wär da angesagt.
alles gute dir, sonnenblume
|
|
|
|
|
kili
Helferlein
121
Fake M, 35
|
Sat, 04.Oct.03, 20:00 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
hallo,
ich hatte auch ein Problem mit Hände-Waschen.
Habe ich teilweise immer noch, aber früher war das richtig krass.
Ich hatte damals auch noch andere Depressionen und war beim Psychiater.
Allerdings denke ich, dass das mir nicht viel gebracht hat - ausser, dass die Zeit weg war.
Ich würde an Deiner stelle mit Logik gegen das Problem angehen:
Wenn Du wieder irgendso einen Waschzwang hast sagste dir: "So, jetzt warte ich, bis ich zehn weitere "Berührungen" hatte und wasche mir dann die Hände.
Und das musst Du durchziehen!
Übrigens: Erkundige dich doch genau über Deinen Feind den HIV. Meines wissens nach wird das über Körperflüssigkeiten übertragen und ich denke nicht, dass Du die roten Flecken direkt in eine offene Wunde drückst.
Das bekommste schon noch hin.
Und wenn Du denkst: "Dieser kilian ausm Forum weiss net, wie gefährlich das HIV ist", dann ist das eine Ausrede vor Dir selbst.
Mach Dir klar, dass Du einen Zwang hast und GIB DIESEM ZWANG NICHT NACH!
Beweis Dir, wer der stärkere ist: dein Waschzwang oder die Logik.
Kilian
|
|
|
|
|
Werbung |
|
tatu
sporadischer Gast
20
Düsseldorf (D) / Allenstein (P) M, 22
|
Sat, 04.Oct.03, 21:19 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
Hallo
Ich habe letzte Woche im Fernsehen ein Bericht gesehen von einer Frau die das selbe problem hatte.
Ja hatte jetzt nicht mehr, und warum ??
Sie war für ca 1 Monat in einer Klinik, und sie mußte alles machen was ihr panik verbreitet . Sie mußte eine Glas halten wo HIV- Blut drinnen war.
Und noch vieles mehr.
Sie hat es geschaft ihre Angst zu bewältigen.
100 % sicher ist die behandlung nicht. 50 % werden nach 1 Jahr wieder rückfällig.
Und sowas solltes Du lieber auch mal machen.
Besser das , als überhaupt nichts
|
_________________ MEIN LEBEN
http://www.beepworld.de/members60/chriscass/ |
|
|
|
Arwen1983
Forums-InsiderIn
210
Augsburg- Bayern, Deutschland W, 20
|
Sat, 04.Oct.03, 22:03 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
hi squarrel!
Letzte Woche kam bei Galileo (Pro Sieben -Deutschland) ein Beitrag über Zwangserkrankungen. Dort wurde über Waschzwänge aufgeklärt und auch Lösungsmöglichkeiten gezeigt wie man aus diesem endlosen Kreis wieder herauskommen kann.
ich bin selber zwangserkrankt und hatte früher auch einmal eine Phase, in der ich mir ständig die Hände gewaschen habe. Doch irgendwann hat es aufgehört - klar sind die beunruhigende Gefühle noch weiter vorhanden, aber dann kommt es darauf an, wie du damit umzugehen lernst.
Wenn du bereit bist eine Therapie zu machen, dann würde ich dir eine Verhaltenstherapie vorschlagen, weil für Zwängler mit Waschzwang mit dieser Therapiemethode die größte Möglichkeit auf Erfolg besteht.
Wichtig ist aber, dass du dir eines klar machst: Wenn du nicht selber den Willen mitbringst etwas an deiner momentanen Situation zu verändern, dann kann dir die beste Therapie beim weltbesten Therapeuten nicht weiterhelfen. Um annähernd eine Heilung von 100 % erreichen zu können, brauchst du diesen Willen wieder gesund zu werden unbedingt!
|
|
|
|
|
Werbung |
|
r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
|
.. hier muß ich natürlich eine Lanze für die Systemische Therapie brechen - denn aus meiner persönlichen (natürlich in dieser Sache subjektiven) Sicht bestätigte der Beitrag unter anderem eines: daß eine rein verhaltensorientierte Therapie in vielen Fällen einfach nicht dauerhaft hilft. Daß im erwähnten Beitrag (wie auch sonst leider sehr häufig) eindimensional eine Verhaltenstherapie als "die" Therapiemethode für Angst- und Zwangserkrankungen dargestellt wurde, gleichzeitig aber - sic! - eine als "geheilt" bezeichnete Angststörung von der vorgeführten Patientin auch Monate nach dem Therapieende nicht wirklich als bewältigt empfunden wurde, sprach "Bände"... In solchen Fällen genügt oft ein neuer, deutlicher Streßmoment, und die "Heilung" bricht in sich zusammen oder es treten zeitverzögert Symptomverschiebungen ("merkwürdige" neue Ängste oder psychosomatische Beschwerden) auf. Übrig bleibt das verzweifelte Gefühl dieser Menschen, daß ihnen "wieder mal" nicht geholfen werden konnte.
SFT dauert meist auch nicht deutlich länger, berücksichtigt aber die Dynamiken und psychischen Zusammenhänge der Symptomatik, sodaß (jedenfalls nach meiner Erfahrung) meist eine spürbare und dauerhafte "(Auf-)Lösung" möglich wird. Allerdings, und das ist gerade hierbei ganz wichtig anzumerken, nur unter der Voraussetzung, daß der Patient/Klient die Therapie bis zum beidseitig vereinbarten Therapieende durchhält, und nicht bereits bei kurzzeitiger Symptombefreiung die Therapie für "erledigt" erklärt.
Freundliche Grüße
Richard L. Fellner
|
_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
|
|
|
sonnenblume
Helferlein
98
W, 27
|
interessant, was sie hier schreiben, herr fellner.
.... was ist SFT? (nehme mal schwer an, systemische therapie, nicht wahr?).
ich z.b., ebenfalls zwänglerin und angstbetroffene, machte 7 jahre lang psychoANALYTISCHE therapie.
fazit; war nicht nur schlecht, u.a. auch erkenntnisbringend, -aber meine beschwerden nicht wirklich gelöst. .
auch ich gehör mittlerweile zu denen; die der welt verkünden, dass verhaltenstherapie scheinbar die beste therapiemethode ist, für angst und zwänge.
... und nun frag ich mich; irre ich mich da????
es ist in der tat sehr verwirrend, als laie beobachte ich, dass es in fachkreisen ganz unterschiedliche meinungen gibt. -und halt auch verschiedene therapiemethoden.
meine frage nun; kann man denn gar nicht abschliessend sagen; von einer therapiemethode, dass sie DIE EINZIG richtige ist, für dieses und jenes problem????
gibt es das gar nicht?
... kann es auch sein, dass unter den verschiedenen therapierichtungen und deren fachmänner/frauen, ein regelrechter "krieg" gegeneinander herrscht?
(manchmal?) .
mir persönlich, und ich sage bewusst; MIR PERSÖNLICH, half z.b. jedenfalls die ANALYTISCHE therapie nicht wirklich effizient, gegen meine probleme.
...für andere, wiederum, könnte das vielleicht eine gute wirksame methode sein?
wie sieht denn so eine systemische therapie aus, bei zwängen? wie ist da ihr vorgehen?
grobo modo?
auch mit konfrontationsübungen? oder nicht?
mit freundlichen grüssen, sonnenblume
|
|
|
|
|
Arwen1983
Forums-InsiderIn
210
Augsburg- Bayern, Deutschland W, 20
|
Sun, 05.Oct.03, 11:51 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
Hi zusammen!
ich muss auch sagen, dass ich inzwischen zeimlich verwirrt bin, welche Therapie die beste für Zwangsstörungen und Angstzustände ist?
ich muss sagen, dass mir eine psychoanalytische und tiefenpsychologische Therapie keine bis kaum neue Möglichkeiten aufgeziegt hat. Meine Zwangserkrankung wurde erst ein bisschen besser als ich angefangen habe mich selber zu therapieren. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass keiner so wirklich weiß, welche Therapie für die verschiedenen Arten von OCD wirklich hilfreich sein können und welche weniger erfolgsversprechend sind.
|
|
|
|
|
r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
|
Sun, 05.Oct.03, 13:04 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
Es gibt verschiedene Forschungen dazu (zB. Grawe), die meisten bezeichnen Verhaltenstherapie bei Panik- u. Zwangsstörungen (z.T. auch Angststörungen) als die erfolgreichste Methode, fallweise wird auch Hypnotherapie gepriesen. Was die Studien (die ich kenne ) aber nicht ausreichend ausweisen, ist die Erfolgsdauer dieser Methoden - und das ist ein erheblicher (und für Betroffene leider höchst bedeutsamer..) wissenschaftlicher Schwachpunkt bzw. Fehler in derartig vereinfachenden Schlußfolgerungen und Medienberichten. Aus meiner Tätigkeit kann ich zB. sagen, daß sich nahezu alle PatientInnen, die mit OCD zu mir kommen, bereits in Verhaltenstherapie befanden. Mit bestenfalls vorübergehendem Erfolg. Ein reines "Wegtrainieren" oder die so gern in den Medien 'vorgeführte' Konfrontationstherapie helfen nur symptomorientiert und lösen damit das Problem (in +/- 50% der Fälle, wie auch im genannten TV-Beitrag in einem Nebensatz erwähnt wurde) nicht wirklich.
Dennoch: VT (Verhaltenstherapie) gehört mit Sicherheit zu den unter der Vielzahl an therapeutischen Verfahren erfolgsversprechendsten Verfahren. Meiner Ansicht und Erfahrung nach bewähren sich aber genauso gut - und vor allem häufig auch langfristig - Systemische Therapie und Gestalttherapie, da diese Therapiemethoden ein großes Spektrum an Techniken (u.a. auch verhaltenstherapeutische) nutzen können, aber sich bei der Bearbeitung der Problematik nicht nur auf das Wegtrainieren der Symptome konzentrieren. Ich habe dazu übrigens auch schon in einigen anderen Beiträgen geschrieben, mehr zum Methodenvergleich bei Zwangs- und Panikstörungen finden Sie natürlich auch über eine Google-Suche.
Abschließend möchte ich noch anmerken, daß meine oben ausgeführten Positionen zur Thematik natürlich durch meine ganz persönlichen therapeutischen Erfahrungen in diesem Bereich geprägt sind. Im Grunde könnte ich als Systemischer Therapeut ja auch mit rein verhaltensorientierten Ansätzen arbeiten, aber ich tue es aus Überzeugung - und eigentlich mit sehr guten Erfahrungen - nicht.
Freundliche Grüße
rlf
|
_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
|
|
|
Werbung |
|
Gloria
Helferlein
88
,
|
Mon, 20.Oct.03, 15:10 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
Sehr geehrter Herr Fellner,
hier im Forum haben sie schon mal geschrieben, dass viele Patienten nach einer VT bei ihnen landen würden. Dabei handelte es sich um Ängste. Mich würde es interessieren, ob diese Patienten dann geheilt werden, oder ob wieder nur eine Besserung auf unbestimmte Zeit erreicht wird. Konkret müsste meine Frage lauten: Kann eine Angststörung allein durch Psychotherapie geheilt werden???
m f G
Gloria
|
|
|
|
|
r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
|
Mon, 20.Oct.03, 16:03 Re: Händewaschzwang! Bitte helft mir! |
|
Gloria wrote: | Kann eine Angststörung allein durch Psychotherapie geheilt werden??? |
ja, definitiv.
Bei sehr schweren Angststörungen mag vorübergehend eine medikamentöse Unterstützung der Therapie helfen - ich stelle das aber den KlientInnen üblicherweise völlig frei (ich gehe davon aus, daß jeder selbst gut genug spürt, ob es "auch so" geht oder nicht).
Ganz wichtig ist es mir immer auch, zu erwähnen, daß die Therapie für eine dauerhafte "Erlösung" von Angststörungen keinesfalls vorzeitig beendet werden soll. Die Versuchung ist allzuoft sehr groß, bei zunehmender Symptomfreiheit gewissermaßen "zu vergessen", neue Termine zu vereinbaren - dann ist aber die Tragfähigkeit der Psyche für neue Belastungen noch nicht ausreichend wiederhergestellt, und häufig sehen sich derartige KlientInnen früher oder später erneut mit Angst- oder auch Panikstörungen, psychosomatischen Erkankungen oder dgl. konfrontiert. Also ein ähnlicher Effekt wie bei reinen kurzfristigen Verhaltenstherapien.
Unter'm Strich aber bleibt die Feststellung: ja, Psychotherapie kann bei Angst- und Panikstörungen sehr effizient helfen.
Herzliche Grüße
Richard L. Fellner
|
_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
|
|
|
|
|