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Quiet_Storm
Helferlein
31
ein wenig südlich von Hamburg M, 23
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Sun, 28.Sep.03, 22:33 Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Hallo Community,
ich hoffe,daß es nicht zu doof ist,daß ich jetzt x Probleme auf einmal poste, aber ich bin nunmal erst seit gestern in der Kenntnis über diese Seite.
Seitdem ich meinen Führerschein gemacht habe,hat sich bei mir eine Hemmung entwickelt, Autobahnen(bis auf eine ganz einfache),Stadtverkehr und speziell weite Wege,die ich nicht kenne, zu befahren. Eigentlich sollte mir klar sein,daß mir nichts passieren kann,aber ich bekomme es doch immer irgendwie mit der Angst zu tun, verlorengehen zu können oder anderen Zufällen zum Opfer fallen zu können.
Da ich auf dem Lande, kurz vor Hamburg wohne,fällt mein Problem ziemlich lästig auf,da ich eigentlich sehr gern in die Stadt fahren würde, es stört aber auch, da ich nicht in der Lage bin,neu kennengelernte Menschen einfach mal besuchen zu können,es sei denn,sie wohnen in dem Bereich, in dem ich in der Lage bin,mich mit dem Auto fortbewegen zu können.
Ich bin schon gespannt,ob jemand von euch vielleicht einen Denkansatz hat,wie ich dieses Problem lösen, ja sogar vielleicht allein bewältigen kann,denn mein Therapeut wird sich wohl kaum mit mir ins Auto setzen(zumindest vermute ich das mal).
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Suesserhund
sporadischer Gast
18
Wien W, 28
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Sun, 28.Sep.03, 22:55 Re: Schwieirigkeiten,Auto zu fahren |
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Hallo Quiet_Storm!
Tja, ich glaube, das ist gar nicht so ungewöhnlich: Ich kenne viele Leute, die vom Land kommen und in der Stadt nicht Auto fahren und das Auto am Stadtrand stehen lassen. Es sind ja auch viel mehr Eindrücke und wenn man sich verfährt kann es, in der Tat, sehr unangenehm werden.
Am Besten Du nimmst, auch wenn Du schon den Führerschein hast, nochmal ein paar extra-Fahrstunden in der Stadt, in denen DU bestimmst, wo es hingehen soll. Dann gewöhnst Du dich auch (wieder?) an die vielen Eindrücke und gewinnst Selbsticherheit.
Auf jeden Fall, nicht die Nerven verlieren, dann löst man gar nichts. Und je länger man die Situation, wieder in der Stadt zu fahren, hinausschiebt, umso schwerer wird es, sie wieder aufzunehmen.
Doch wenn sich das Problem erst nach und nach ergeben hat, ohne dass es unmittelbar nach der Führerscheinprüfung war, wo viele Angst haben, wenn sie plötzlich alleine fahren müssen, dann könnte es doch ein Anzeichen für eine andere Phobie (?) sein. Ich bin kein Spezialist (noch nicht zumindest), doch ist mir eben spontan das dazu eingefallen.
Grüße
SuesserHund
P.S.: Wenn ich mir Deine anderen Beiträge so durchlese, denke ich noch mehr, dass Deine Probleme vielleicht doch mehr mit Unsicherheit im Allgemeinen oder zumindest, dass alles auf eine andere grundlegende Erscheinung zurückführen mag, von der ich natürlich nicht sagen kann, welche sie ist. Aber wenn Du schon sagst, in Therapie zu sein, fände ich es, in diesem Zusammenhang, gar nicht so "blöd" es Deinem Therapeuten zu sagen, da es sich womöglich um eine zusätzliche Facette Deiner Unsicherheit/Angst handelt, und vielleicht eben nicht alleine mit dem Autofahren zu tun zu haben vermag.
Mir kommt vor, Du schaust Deine Situation nicht ganzheitlich an, als würdest Du die verschiedenen Probleme, die Du hier im Forum geschildert hast, immer als etwas Separates sehen, das nichts mit den anderen zu tun hat, aber vielleicht tut es das, und es gehört alles zum selben "Päckchen", und dann ist es für den Therapeuten von Bedeutung, könnte das nicht sein?
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danni
sporadischer Gast
6
Rheinlandpfalz W, 19
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Fri, 21.Nov.03, 2:16 Re: Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Beitrag gelöscht
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Last edited by danni on Sun, 23.Nov.03, 15:13; edited 1 time in total |
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Dunkelelf
Helferlein
129
Zwischen den Meeren W, 41
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Fri, 21.Nov.03, 22:09 Re: Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Hallo, quiet_storm
ich habe seit zwanzig Jahre einen Führerschein und bin mit dem Auto zu allen möglichen und unmöglichen Orten gefahren (bin sogar bei einem Fly&Drive-Urlaub in Irland mit einem rechtsgesteuerten Auto 2000 km links gefahren)... Autofahren ist wie Computer bedienen. Das Auto ist eine Maschine und ich bediene sie. Sie tut nichts, was ich nicht veranlasst habe, ich fahre das Auto, nicht das Auto fährt mich... - soweit alles ganz klar und logisch ging jahrzehntelang gut und dann -----
ich konnte nicht mehr Autofahren, nicht mal die kleinste Strecke. Allein die Vorstellung, ins Auto steigen zu müssen, um es nur vom Parkplatz wegzubewegen, war der blanke Horror. Ich saß fast zwölf Monate lang nur auf dem Beifahrersitz (und das auch noch panikgeschüttelt).
So plötzlich, wie es kam, war es auch wieder vorbei. Als wäre nichts gewesen, fuhr ich Auto, wie eh und jeh. Das ging zwei Jahre gut und dann fing es wieder an - genauso, wie damals!
In den gleichen Zeitraum fiel meine Psychotherapie. Ich schilderte meiner Therapeutin das Problem und sie fragte mich, was ich mit Autofahren verbinde (ich will hier nicht so sehr ins Detail gehen, aber herausgekommen ist dabei, dass das Problem mit dem Autofahren gar nicht am Autofahren lag, sondern an ganz anderen Dingen, die mit mir und meiner Persönlichkeit zu tun haben) - Wunderbar, nachdem das geklärt war, konnte ich tatsächlich wieder in mein Auto steigen und fahren, wohin ich wollte. Dies ging 1 Jahr gut, dann fingen die Probleme wieder an.
Heute fahre ich Auto nur, wenn ich genau weiss, wann ich warum wohin will. Vor dem Einsteigen geht es mir schlecht, schweissnasse Hände, Herzklopfen, einfach Angst. Nachdem ich den Motor angeworfen habe, ist der Spuk vorbei. Ich fahre das Auto. Allerdings ganz anders als früher (streng nach den Regeln, supersicher, lieber langsamer als schnell etc.)
Ich frage mich bis heute, woran das liegen mag! Ich kann es mir nicht erklären! Früher war Autofahren meine Leidenschaft (manchmal, wenn ich nachts nicht schlafen konnte, bin ich aufgestanden, ins Auto gestiegen und auf die Autobahn gefahren, habe die Musik aufgedreht und bin mit 200 kmh durch die Nacht gebraust und fühlte mich unendlich frei...), heute ist Autofahren fast eine Strafe.
Ich bin jedoch fest überzeugt, dass dieses Problem nicht mit dem Autofahren, sondern mit mir, meiner Psyche und dem, was ich vielleicht mit dem Autofahren verbinde zusammenhängt.
Vielleicht war dies nicht sehr hilfreich, aber Du siehst, es geht selbst "alten Hasen" plötzlich und unerwartet so - und vielleicht ist ja auch Dein Problem nicht wirklich das Auto, sondern das, was für Dich selbst Autofahren ist
lg
Dunkelelf
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Quiet_Storm
Helferlein
31
ein wenig südlich von Hamburg M, 23
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Fri, 21.Nov.03, 22:52 Re: Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Quote: | vielleicht ist ja auch Dein Problem nicht wirklich das Auto, sondern das, was für Dich selbst Autofahren ist
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Ich denke, daß es nichts mit dem Autofahren an sich zu tun hat......Irgendetwas sagt mir, daß dahinter die Angst steht, verlorenzugehen .....
HAHAHA(oder war das ein Schreibfehler??)
Quote: | ich weiss nicht genau ob das bei dir genauso ist wie bei mir das ich einfach nur schreckliche Angst habe fehler zu machen.hast du auch in manchen verkehrssituationen Angst, und hoffst einfach nur das richtige zu machen??
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Nein, Danni.......Ich bin eigentlich ein sehr routinierter und, was das Fahren betrifft, sehr sicherer Autofahrer......Ich habe nur Schwierigkeiten mit unbekannten Strecken, Autobahnen und ein wenig noch im Stadtverkehr.....
Quote: | Aber wenn Du schon sagst, in Therapie zu sein, fände ich es, in diesem Zusammenhang, gar nicht so "blöd" es Deinem Therapeuten zu sagen |
Ich habe jetzt gerade die Probandensitzungen hinter mir und teilweise bin ich mir auch nicht sicher, ob er wirklich der "Richtige" ist,a ber aufgrund der schwierigen Situation bezüglich der komplett verbuchten Psychotherapeuten in Niedersachsen, werde ich mir das noch genauer ansehen und dabei dann auch nochmal besagtes Thema besprechen.....
Vielen dank für euer Interesse!!
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Dunkelelf
Helferlein
129
Zwischen den Meeren W, 41
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Fri, 21.Nov.03, 23:16 Re: Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Quiet_Storm wrote: | Quote: | vielleicht ist ja auch Dein Problem nicht wirklich das Auto, sondern das, was für Dich selbst Autofahren ist
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Ich denke, daß es nichts mit dem Autofahren an sich zu tun hat......Irgendetwas sagt mir, daß dahinter die Angst steht, verlorenzugehen .....
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Das war doch genau das, was ich sagen wollte....
Hoffe, du kriegst das in den Griff
Dunkelelf
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Dr. Udo Brömme
neu an Bord!
2
Köln/Düsseldorf M, 37
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Thu, 22.Jan.04, 4:10 Re: Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Guten Tag.
Das wird schon, auch ich war einst ein Junge vom Lande und nun finde ich mich auch im tiefsten Verkehrs- wie auch Politikdschungel zurecht! Daumen hoch und viel Erfolg!
Mfg
Udo
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amy
neu an Bord!
2
W, 29
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Thu, 12.Feb.04, 17:47 Re: Schwierigkeiten, Auto zu fahren |
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Hi, liest du hier noch mit?
Auch ich bin eine Landpomeranze und fahre nur in Extremnotfällen durch die Stadt, wenn z.B. Sonntagvormittag ist. Autobahn bin ich noch nie ohne Beifahrer gefahren, dabei habe ich den Lappen seit mehreren Jahren.
Ich habe mehr elbstsicherheit gewonnen, als ich ein paarmal Kurierfahrerin spielenm musste, jeden Tag bin ich eine bestimmte Strecke gefahren und habe immer die Kraftfahrstraße gewählt. Ich bin dabei allerdings nur etwa 15 bis 20 km gefahren. Meine längste Strecke ohne Beifahrer waren 80 km, ich weiß nict, ob ich mir das zutraue.
Aber ich habe mir vorgenommen, eine Freundin demnächst zu besuchen, da habe ich die Wahl zwischen 20 Min. Autobahn und 30 Min. Landtsrecke.
Ich bin auch zuerst mit einer Freundin als Beifahrerin in die Stadt gefahren, die musste mir einfach den Weg weisen.
Ich bin zuversichtlich, dass ich das noch in den Griff kirege, wenn es sein muss.
Liebe Grüße,
Amy
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