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paulinne
Helferlein
30
Bayern W, 22
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Mon, 22.Sep.03, 22:36 Bin ich den total allein - was nun ? |
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Komisch, aber im Moment läuft in meinem Leben einfach alles schief! Ich habe noch nie vorher gekniffen, aber jetzt habe ich einfach keine Kraft mehr!! Ich wohne mit meinem Freund seit zwei Monaten im Ausland, weg von meiner Familie.. und es ist nur Stress, das Zusammenleben! Mitlerweile bin ich täglich am häulen, weil ich dem psychischen Druck nicht mehr standhalten kann. Und früher war ich so super beherrscht.
Das Studium ist furchtbar schwer. Ich bin nur noch am lernen und habe keine Zeit zum weggehen. Ich bin total einsam die meiste Zeit. Habe hier niemanden außer meinem Freund mit dem ich mich ständig streite.
Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meiner Mutter, aber es ist sehr teuer von hier Kontakt zu ihr zu halten. Und mein Freund schimpft ständig, dass ich mit ihr über unsere Probleme rede. Dann kann er ihr ja gar nicht unter die Augen kommen. Aber das ist doch nur die Wahrheit, die ich sage und ich brauche jemanden zum reden.
Ich stehe kurz davon alles hinzuschmeißen und nach Hause zufahren. Aber ich schäme mich vor meinen Eltern, weil ich es quasi nicht geschafft habe hier.
Jetzt ist meine bester Freund (mein Ex freund) auch nicht erreichbar, er hat eine neue Freundin. Und ich habe oft auf seine Ratschläge gehört.
Nun, im Moment bin ich so einsam, dass ich die Zeit täglich mit x Stunden Internet verbringe. Ich würde gerne raus gehen , aber ich muss eigentlich lernen. Aber ich mache das dann doch nicht....
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Bab
neu an Bord!
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W, 22
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Mon, 22.Sep.03, 23:39 Re: Bin ich den total allein - was nun ? |
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Hallo du, ich schick dir ne Portion Trost rüber.
Mir gehts im Moment ähnlich. Wir wohnen auch zusammen. Hab nun beschlossen auszuziehen. Doch vorher hab ich noch eine wichtige Prüfung, für die ich lernen muss. (Studiere auch)
Ich versuch mich nicht runter ziehen zu lassen. Sie sind es nicht wert, dass wir uns unsere Ziele verbauen. Vielleicht gelingt es dir, ein wenig Gelassenheit zu entwickeln und ne große Portion Egoismus aufzubauen!
Kannst du deine Mutter E-Mails schreiben? Denk auch über eine Trennung nach.
Viele Grüße Bab
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Syndra
sporadischer Gast
11
W
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Tue, 23.Sep.03, 9:18 Re: Bin ich den total allein - was nun ? |
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Hallo Paulinne,
wie lang kennst Du Deinen Freund denn schon und habt ihr schon vorher zusammengelebt? Ich weiß noch, wie es bei meinem Mann und mir im zweiten Jahr war. Wir haben uns täglich gestritten, so richtig dramatisch. Und das Zusammenleben mussten wir auch erst mühsam lernen. Du lernst es offenbar unter verschärften Bedingungen, im Ausland, ohne Freunde und im Lernstress. Ich kann deinen Freund schon verstehen, dass er es überhaupt nicht mag, wenn Du eure privaten Probleme mit Deiner Mutter besprichst. Sie kann ja schließlich überhaupt nicht objektiv sein, nicht wahr? Er kennt sie und da er Dich liebt, wird er sie recht häufig sehen und *muss* gut mit ihr auskommen. Es wird ihm sehr peinlich sein, kann ich mir vorstellen. Gibt es bei Dir an der Uni nicht eine Anlaufstelle für Probleme wie Deine? Bei uns gab es das. Das ist für Deinen Partner bestimmt akzeptabel und Du kannst reden.
Was den Lernstress angeht: Du musst hart arbeiten, das ist richtig. Aber Du musst auch Pausen machen, dass ist genauso wichtig. Man kann nicht ununterbrochen lernen, das klappt nicht. Nimm Dir beispielsweise vor, jeden Tag drei Stunden an einer Hausarbeit zu arbeiten und danach ohne jedes Schuldgefühl zwei Stunden spazieren zu gehen, Dich in der Plauderecke des Campus festzuquatschen oder zu tun, was immer Dir Entspannung bringt und Freude macht. Vielleicht musst Du auch erst lernen Deine Arbeit zu strukturieren und in verdauliche *Häppchen* zu unterteilen? War bei mir jedenfalls so... Es gibt ausreichend Literatur darüber. Bist Du noch nicht in einer Lerngruppe? Versuch doch eine zu finden oder gründe eine. Da hat man gegenseitige Hilfe ( wir haben die Vorlesungen *aufgeteilt*, abwechselnd mitgeschrieben und hatten so mehr Zeit für die Seminare, konnten miteinander reden, *Nachhilfe* geben, etc. und sind natürlich auch zusammen ausgegangen... ) Aber wahrscheinlich weißt Du das alles schon und ich quatsche Dich nur voll...
Und jetzt kommt noch ein typischer *Ich-weiß-es-weil-ich-es-erlebt-habe*Rat: Zum Zusammenleben mit einem anderen Menschen gehört, dass man lernt Kompromisse zu finden mit denen beide so einigermaßen leben können. Er will die Zahnpastatube anders ausquetschen als Du? Lass ihn und kauf Dir ne andere Tube...
Liebe Grüße,
Syndra
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paulinne
Helferlein
30
Bayern W, 22
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Sat, 27.Sep.03, 18:42 Re: Bin ich den total allein - was nun ? |
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Danke für eure Ratschläge!!
Im Moment ist es schon so eskaliert, dass ich keine Lust mehr habe auf gar nichts. Früher habe ich immer Panik verspürt, wenn der Gedanke an Trennung nur aufkam, aber nun will ich nur weg. Wir sind seit genau einem Jahr zusammen und haben noch nie so eng miteinander gelebt. Es ist so traurig, das das Zusammenleben unsere Beziehung systematisch zerstört.
Ich versuche schon toleranter zu sein. Wir haben nun sogar einen Plan aufgestellt. Aber es läuft dennoch nicht. Sein "Badputzen" besteht aus einem Unter-Wasse-Setzen des Bades mit der Dusche, dass man studnenlang nicht rein kann. Ich kann das einfach nicht so hinnehmen, und innerlich brodelt es immer wieder. Ich verstehe nun meine Mutter so gut, die sich über mich als Kind aufgeregt hat, wenn ich Schweinereien machte. Und nun fühle ich mich wie die Mutter meines eigenen Freundes, die ihn zu Sauberkeit zu drängen versucht.
Das schlimmste immer: er streitet mit mir was das Zeug hält, und behauptet, dass er im Recht ist, um dann einige Stunden später zu gestehen, dass er es doch nicht war. Und das jedes Mal.
Meine Nerven sind mitlerweile so abgerieben, dass ich nicht mehr kann. Ich habe aus der Wohnung wirklich was schönes gemacht, und er gesteht das auch ein. Aber zum Erhalt ist er nicht wirklich gewillt beizutragen.
Dann sagt er nur, ich solle das akzeptieren und so ist er einfach. Und ich kann das nicht akzeptieren. Ich kann aber auch nicht einfach ausziehen wegen Auslandssemester.
Es ist echt eine tiefe Verzweiflung, die mich oft "überfällt".
Ich will meine Pläne nicht umschmeisen wegen ihm, aber er ist stärker und er will nicht flüchten und das Fald räumen. Also werde ich das wohl tun müssen...
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ichdrehmichumdich
neu an Bord!
3
Österreich W
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Mon, 20.Oct.03, 22:05 Auslandssemester |
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Hallo!
Ich bin ganz neu auf diesem Board... zumindest ist es mein erstes Mal dass ich selbst einen Beitrag schreibe. Was mich dazu veranlasst hat, ist dass es mir im Moment net so gut geht und ich mich nicht mehr wirklich aus meiner Situation heraussehe. Und die ist folgende:
Also, ich studiere zur Zeit gerade für ein Semester in den USA und bin in den mehr als zwei Monaten, die ich inzwischen hier bin scho gegen einige Mauern und Probleme gelaufen, hab es bisher aber irgendwie immer geschafft, meine Probleme zu meistern. Nur fürchte ich dass das irgendwie nicht mehr der Fall ist. Eines meiner Probleme ist, dass ich mir vor meinem Auslandsaufenthalt anscheinend nicht genug Gedanken darüber gemacht hab, was es bedeutet, von einer Großstadt in den amerikanischen Süden zu gehen, in ein dry county im bible belt und an ein College das gerade mal 1000 Studenten beherbergt. Sich an die veränderten Lebensumstände zu gewöhnen war schon mal schwer aber im Endeffekt irgendwie möglich, vorallem da i weiß dass ich nicht mein ganzes Leben hier verbringen muss.
Nun ist es nur so, dass ich in den letzten Wochen zunehmend angespannter und gereizter geworden bin und mir die Leute inzwischen nicht mehr auf die Nerven fallen, sondern dass mich alles furchtbar schnell traurig macht und mich kränkt. Man muss mich nur leicht mit dem Finger anstupsen und ich bin schon bereit in Tränen auszubrechen. Ich kann mir das alles nicht anders erklären als durch den Stress, den die veränderten Lebensumstände, der tägliche Stress in einem Doppelzimmer und die Trennung von meiner Freundin mir bereiten. Was mich wirklich beunruhigt ist, dass ich diese ganzen Gefühle die sich in mir ausstauen nur zu gut kenne und eigentlich der Meinung war, dass ich solche Phasen überwunden hätte. Das letzte Mal als es mir so schlecht ging, hat es damit geendet dass ich nach einem Selbstmordversuch in stationärer Behandlung war und ich mir damals vor drei Jahren geschworen habe, dass mir das nie wieder passieren wird.
Ich weiß eigentlich gar nicht wirklich, was ich mir von diesem Posting erhoffe, aber wie kann ich es schaffen, irgendwie zu entspannen und gelassener zu werden? Es ist furchtbar schwer für mich hier allein zu sein und ruhig zu werden und ich hab einfach das Gefühl dass es nicht so weitergehen kann, ohne dass ich irgendwie einen nervösen Zusammenbruch krieg oder irgendwas Dummes mach. Und das ist wirklich das Letzte, was ich hier in den USA möchte. Hat jemand einen Ratschlag für mich?
Danke im Vorraus!
ichdrehmichumdich
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jade
sporadischer Gast
5
Österreich ,
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Fri, 24.Oct.03, 23:48 Re: Auslandssemester - bin ich denn total allein? |
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Hallo,
Rat kann ich Dir keinen geben, aber die Geschichte meiner Tochter kurz erzählen:
Nach einem Auslandssemester in Europa, das sie sehr genossen und dabei bis jetzt bestehende Freundschaften geschlossen hat, bekam sie eine weitere Gelegenheit, u.zw. in den USA (Westen). Für sie - indirekt auch für mich - war es die reinste Katastrophe und endete damit, dass sie das Vorhaben nach 3 Wochen - nach Absprache mit mir - abgebrochen hat. Sie kam mit den Verhältnissen einfach nicht klar (winziges Zimmer in einer 4er WG, mühsames Einkaufen, Stress durch Studium in Nichtmuttersprache ...). Bei einem Hilfe-Anruf habe ich gemerkt, dass sie am Ende ihrer psychischen Kräfte ist und organisierte ihre baldige Rückkehr. Ob meine Reaktion gut war oder nicht, kann man ja nunmehr nicht mehr prüfen - sie dankt es mir auf jeden Fall.
Die Lehre für sie: Ausland ja, aber nur im Urlaub. Sie betrachtet es als Lernprozess - denn bis zu diesem Erlebnis sprach sie auch vom Arbeiten im Ausland -, der ihr Klarheit verschafft hat, wie sie ihr weiteres berufliches Leben angehen soll und hat es bis jetzt auch durchgezogen. Studium fertig, postgraduales ebenfalls, derzeit werkt sie an der Doktorarbeit. Das Kurzerlebnis USA fehlt in ihrem schriftlichen Lebenslauf .
Dir wünsche ich von ganzem Herzen, dass Du Dein USA-Programm schaffst - aber bitte nicht um jeden Preis. Setze Prioritäten: DU als Mensch bist wichtiger als ein nachweisbares Auslandssemester, also lasse Dich nicht krankmachen.
Ich wünsche Dir alles Gute !
Jade
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