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sonnenblume24
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W, 33


Post Sun, 21.Sep.03, 4:50      zu Recht sauer auf Analytikerin - oder falsche Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo Zusammen!
ich bin 33, hab Lehramt u. Dipl. Päd. studiert und mich während beiden Studien immer wieder mit mit psychologischen Themen beschäftigt.
Habe 13 Jahre das Leben in vollen Zügen genossen - es aus eigener Kraft aber nicht geschafft letztlich so zu leben, wie ich es den Rest meines Lebens gerne machen möchte.
Weiß auch, daß ich Leichen im Keller habe, die ich gerne kennenlernen wollte und habe deshalb jetzt (vor zwei Jahren) eine Analyse begonnen, d.h. wollte mir nach dem Studienende ca. 1 Jahr geben, um mir selbst "auf die Schliche" zu kommen.
Habe KEINE offensichtlichen! Probleme, "Aufhänger" waren Schwarze Löcher, die mich immer wieder (1XMonat) ein paar Tage im Bett verbringen ließen.
Hab die Anlayse "gewählt", weil ich dachte, daß es hier am meisten zur Sache geht und ich WIRKLICH gerne arbeiten wollte.
Wie man so schön sagt: es hat sich zwar auch irgendetwas getan
ABER bin ursweit davon entfernt, was benennen zu können, geschweige denn, das Gefühl zu haben, etwas geklärt zu haben.
Laut meiner Analytikerin sind "wir" auch nicht weiter gekommen. (Sie zieht sich auf das Argument zurück, daß die Schwarzen Löcher nicht mehr so zahlreich vorhanden sind - stimmt, aber das kann doch nicht alles sein!!))
kleines Bsp.: vor einem Jahr bat ich meinen Vater um einen vorübergehenden Kontaktstopp, um ihm anders begegnen zu können... dieses Jahr ist rum und NICHTS hat sich geändert.

Ist meine Erwartung falsch: Die Frau sollte doch meine Probleme sehen und wenn sie auch sieht, daß ich es nicht schaffe von alleine z.B. eine Thematik zu bündeln - WARUM weist sie mich nicht darauf hin?
Oder ermuntert mich einmal Gefühle nicht nur zu beschreiben, sondern "in sie tiefer reinzugehen"? (was ich gespürt habe war Trauer, obwohl sie immer wieder auf Aggression raus wollte, habe mich zeitweise danach gesehnt weinen zu können: ein einziges Mal in den zwei Jahren sind drei 3 Tränen in der Stunde geflossen!) - Warum fragt sie nicht bestimmte Sachen ab, z.B. Erlebnisse aus der Kindheit? Situationen mit meinen Eltern? "Leitet" mich zu einer Erkenntnis, warum ich immer an bestimmte Typen gerate oder welche Funktion sie für mich haben? Warum bittet sie mich nicht, meine aufgeschrieben Träume seit zig Jahren mitzubringen oder gibt mir die Aufgabe, unter bestimmten Gesichtspunkten diese durchzugehen? "ihre" Traumdeutungen hätte ich auch selbst machen können!!!
außerdem hab ich das Gefühl, daß sie mich in meiner Spezifikation überhaupt nicht erfaßt hat (daß ich mit positiver Verstärkung viel weiter komme als durch Kritik - daß es mir nicht darum geht jetzt "ums verrecken" mir einen anderen Job zu suchen - daß ich keine Probleme mit Vertrauen habe (im Gegenteil, ich denke ich sollte wesentlich kritischer sein ...).
Sie weiß, daß für mich u.a. das spezielle ist, daß ich in der therapie NICHT auf mein Gegenüber eingehen muß, mich einmal nicht einzulassen (ist sonst ein "Problem": kann mich sehr schnell u. sehr gut in die Schuhe des anderen stellen und mich selbst ganz weit hintenanstellen) -
wie soll da was "aufgearbeitet" werden, wiedererlebt werden? Hätte sie mich auch darauf nicht hinweisen müssen?
Was ist mit meinen Mechanismen? meinen Traumata? wo liegen meine Entwicklungsdefizite, seelischen Verletzungen, Fremdbestimmungen?
außerdem finde ich es auch sehr komisch: es ging um eine neue Terminabsprache, daß wir von 2h/woche auf 1 reduzieren, welchen der beiden Termine ich behalte. sie:"ich hätte gerne, daß sie diese eine Stunde x weiternehmen, weil ich ja schließlich auch was davon haben muß!"-sorry, aber ist das nicht ganz schön "geschäftstüchtig"? genauso: egal aus welchen Gründen und innerhalb welchem Zeitraum: wenn ich eine Stunde abgesagt habe, mußte ich sie selbst zahlen.
Auf meine Frage hin, was mir helfen würde kam als einzige Antwort: Krieg!
(wurde natürlich relativiert, trozdem!)
Eins zum Schluß noch, bzgl. unterschiedlicher Wahrnehmung: sie: "ich habe noch keinem Klienten so massiv auf die Füße getreten wie ihnen, indem ich sie immer wieder auf ihre Bewerbung hingewiesen habe." ich: "Naja, Sie haben es immer mal wieder angesprochen, aber das war auch alles!" (v.a. mein Wunsch an sie war NICHT, daß ich den Berufseinstieg schaffe!)

Hab mit ihr darüber (fast alles was ich geschrieben habe) gesprochen: ihre Reaktion: "das ist genau das Gleiche was sie mit ihren Eltern gemacht haben: "auflaufen lassen", damit sie den Triumph spüren!!!"
Klar, daß ich mir genau das auch überlegt habe, aber so arg ich die letzten Wochen auch nachgedacht habe, bin immer wieder bei dem Gefühl gelandet: nicht mehr mit ihr, die Wahrscheinlichkeit, daß ich bei ihr weiter komme ist zu gering, warum sollte sich plötzlich einiges ändern?

Oh man, fast ein Roman geworden, aber ich weiß wirklich nicht, "woran" ich glauben soll und wäre um jede noch so kurze Antwort/Eindruck dankbar!

in diesem Sinne: DANKESCHÖN!
herzliche Grüße von
kirsten
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r.l.fellner
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Post Sun, 21.Sep.03, 23:06      Re: zu Recht sauer auf Analytikerin - oder falsche Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo sonnenblume,

wenn Sie tatsächlich nach 2 Jahren - und noch dazu übereinstimmend mit Ihrer Analytikerin - noch nicht "weitergekommen" sind, dann neige ich dazu, Ihre beiden Fragen (Betreffzeile) mit "ja" zu beantworten... Selbst bei der Psychoanalyse sollte nach dieser Zeit zumindest schon ein gewisses Gefühl von "Bewegung" auf Ihr persönliches Ziel hin bemerkbar sein.

Ich meine, Sie sollten hier auf Ihr Gefühl hören - offenbar überlegen Sie ja bereits einen Wechsel der Therapeutin und vermutlich auch der Therapiemethode. Basierend auf Ihren Zeilen vermute ich, daß für Sie der geistige und verbale Austausch sehr wichtig ist - als passend könnte ich mir da Systemische Therapie oder Gesprächspsychotherapie vorstellen, beides sehr effiziente und intensive Methoden, evt. auch körperorientierte Richtungen (letztere sind von den Kassen allerdings nicht anerkannt). Wichtig scheint mir aber, daß Sie sich darüber auch mit ihrer derzeitigen Therapeutin austauschen und Ihre etwaigen Überlegungen eines Abbruchs (bzw. Wechsels) mit ihr reflektieren. Dies hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung - ohne "Abschluß" einfach abgebrochene Therapien können oft auch emotional nicht gut beendet werden (aus verschiedensten Gründen).

Herzliche Grüße und alles Gute -
Richard L. Fellner

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W, 33


Post Sun, 21.Sep.03, 23:32      Re: zu Recht sauer auf Analytikerin - oder falsche Therapie? Reply with quoteBack to top

Hallo Herr Fellner!
Haben Sie VIELEN Dank für Ihre Antwort!!!
Es tut gut, Ihre Meinung zu lesen.
Natürlich werde ich mit ihr darüber weiter reden, allerdings bin ich nicht bereit, noch einen langen "Abschluß" zu praktizieren, v.a. weil diese Stunden ja "abgezogen" werden und sie mir zum Schluß der letzten Stunde vorgeworfen hat, ich würde sie als inkopetent darstellen, was wirklich nicht meine Absicht ist und was auch nicht in mein Weltbild paßt (ALLES hat seinen Sinn!).
Aber vielleicht bekomme ich in den nächsten 2 Stunden ja noch einige Argumente von ihr geliefert, mit denen ich was anfangen kann!!!
Bin mal gespannt!
In Richtung Systemik habe ich auch schon überlegt und werde mich auf die Suche machen.
Schön, daß Sie meine "körperorientierung" erspürt haben, vielleicht finde ich ja gemanden, der "multimethodisch" bewandert ist ...!

Vielleicht gleich noch eine Frage: Wie ist Ihr Erfahrungswert: sofern ich wünsche z.B. sofort aufzuhören, wie lange sollte es dauern, bis sie einen Ersatz für mich gefunden hat? Sie sagte mir nämlich, daß ich die Stunden so lange selbst zahlen müßte.
Aber wenn sie keine Warteliste hat, dann spricht das doch auch für sich!
Kann ich hier vielleicht die Krankenkasse hinzuziehen? (von wegen, daß sie sagen, z.B. innerhalb der nächsten mindestens 5 Stunden sollte sie einen Ersatz haben???) Ich hoffe ja, daß das nicht auf einen kleinen Kampf hinausläuft!
nochmals vielen, vielen Dank!
wünsche Ihnen eine gute Woche!
herzlich
kirsten
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W, 27


Post Thu, 25.Sep.03, 18:58      Re: zu Recht sauer auf Analytikerin - oder falsche Therapie? Reply with quoteBack to top

hallo sonnenblume24,


grrrr, das lässt in mir grad wieder eine wut aufkommen, wenn ich deine beiträge hier lese Evil or Very Mad .

-ich selbst war jahrelang! in analytischer behandlung.
zuletzt sogar noch eine richtige psychoanalyse probiert, auf der couch und so.... .
fazit; es hat mir im grossen und ganzen auch nicht viel gebracht!
ich kann dich gut verstehen, und deine unsicherheit!
kann dir nur raten; traue auf deine gefühle. und ich wünsche dir, dass du eine andere, für dich fruchtbarere therapie findest.
PS: vielleicht suchst du selbst, anhand von anlaufstellen eine neue thera?
hab ich jeweils so gemacht.

vieles hab ich gleich erlebt, was du beschreibst; z.b. die unbesuchten, abgesagten therapiestunden musste ich auch, egal in welchem zeitraum abgesagt, immer selbst bezahlen Evil or Very Mad . - grundsätzlich musste ich DIE GANZENS STUNDEN IMMER SELBST BEZAHLEN.
(weil eine psychoanalytische therapie bei dieser therapeutin meine kasse nicht übernahm, über einen längeren zeitraum).

ich könnte dir hier noch mehr dazu schreiben, -aber bin im moment etwas müde und geschlaucht.
drum nur soviel: ich kann dich verstehen, echt.
alles gute dir; bye bye, sonnenblume
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Post Thu, 25.Sep.03, 19:33      Re: zu Recht sauer auf Analytikerin - oder falsche Therapie? Reply with quoteBack to top

sonnenblume24 wrote:
sofern ich wünsche z.B. sofort aufzuhören, wie lange sollte es dauern, bis sie einen Ersatz für mich gefunden hat? Sie sagte mir nämlich, daß ich die Stunden so lange selbst zahlen müßte.

Das irritiert mich, wieso sollst du bei Ihr die stunden weiterzahlen wenn Du nicht mehr hingehst?
Soweit ich weis ist es so das Du bei Ihr aufhörst und deine Stunden die noch übrig sind einfach mitnimmst.
Sie hat ja keinen ausfall sondern du beendest bei Ihr die Therapie, Der grund warum du sie beendest ist doch egal?
Wenn du abbrechen würdest könnte sie dich ja auch nicht mehr zur Kasse bitten, weil Du nicht mehr erreichbar bist?

Oder läuft das nur in einer Verhaltenstherapie so und in der analyse anders, wäre doch schwachsinnig wenn die Bezahlung von der Methode abhängig gemacht würd, könnte ja keiner mehr durchblicken.

Kapier das nicht, oder hab ich dich jetzt falsch verstanden?

L.G.
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