total frustriert - will arbeiten, aber finde keinen job

Guest W

hallo ihr,

ich bin seit august arbeitslos und finde im moment keinen job. bin bürokauffrau, will aber als schreibkraft oder phonotypistin arbeiten, weil mir das viel mehr spass macht. es gibt auch stellen, die aber leider nicht in meiner stadt sind (bis jetzt), und das in einer stadt mit 1 million einwohnern!! die sachbearbeiter vom a-amt wollen mich drängen, eine stelle als bürokauffrau anzunehmen und schnallen nicht, dass ich lieber als schreibkraft arbeiten will, so von wegen, da hätte ich ja die ausbildung umsonst gemacht und dafür wäre ich überqualifiziert und so. aber das ist doch genau so ein guter job, ich meine, ich will ja nicht putzen gehen oder so was nun soll ich nächste woche wieder zum a-amt, zum gespräch, kriege aber zur zeit gar keine kohle vom amt, weil ich einen aufhebungsvertrag geschlossen habe und ich noch kein geld neu beantragt habe. ich hoffe jeden tag, dass was dabei ist. die beiden stellen, auf die ich mich beworben habe, waren leider doch schon weg. ich will ja arbeiten, aber im moment wird jeden tag meine hoffnung geringer, obwohl ich weiss, dass es im moment einfach schlecht aussieht mit arbeit und ich ja auch erst seit august arbeitslos bin im gegensatz zu vielen anderen, die es schon jahrelang sind. ich fühle mich so gebremst und nutzlos. zum glück habe ich meine eltern hinter mir, sie unterstützen mich auch finanziell und ich bin ihnen unendlich dankbar, dass sie immer für mich da sind. geht es vielleicht auch noch wem so? oder hat jemand ne stelle für mich? freue mich über jede antwort!

alundra

Helferlein 47 ,

Hallo Alundra,

auch auf die Gefahr hin, daß das nicht die Antwort ist, die du gerne haben wolltest : Mir scheint, du hast deine Situation noch nicht recht begriffen ?

Ich arbeite täglich mit Langzeitarbeitslosen und versuche, wie auch meine Kollegen, ihre Einstiegschancen zu verbessern.
In deiner Situation - das muss ich dir leider so nüchtern sagen - ist für

Quote:

will aber als schreibkraft oder phonotypistin arbeiten, weil mir das viel mehr spass macht

einfach kein Platz, tut mir leid.
Fakt ist : Du besitzt weder eine hochqualifizierende Ausbildung, noch bist du in einem Fachbereich derart spezialisiert, daß du dir nach dem Spaß-Faktor einen Job suchen kannst.
Fakt ist auch : Das A-amt hat (in meinen Augen nachvollziehbar) kein Verständnis dafür, daß "es", sprich die Arbeitende Bevölkerung, dich aushalten soll, bis du einen Job gefunden hast, der dir "Spaß macht".

Fakt No.3 ist : Ein Standpunkt wäre, zu sagen "Ok, ich suche mir was als Bürokauffrau, dann bin ich von der Stütze weg und kann mich in Ruhe nacheinem Job umsehen, der mir mehr Spaß macht."
Dagegen ist

Quote:

die beiden stellen, auf die ich mich beworben habe, waren leider doch schon weg

doch bitte nicht dein Ernst ?
Du willst arbeiten ?
Und hast ganze 2 Bewerbungen rausgeschickt ? Und das bei der Masse an Sachbearbeiterinnen und Phonotypistinnen, die gesucht werden ?

Tut mir leid, aber bevor du deine Einstellung nicht änderst, wird sich da nicht viel tun, fürchte ich.
Im Gegenteil.
Wenn du das so dem A-amt vorträgst, vonwegen "mehr Spaß" können die richtig ekelhaft werden.

Guest W

Hallo,

ich glaube, dass du meine situation nicht recht begriffen hast, denn wie ich geschrieben habe, bekomme ich z. zt. überhaupt kein geld vom amt, liege also der arbeitenden bevölkerung überhaupt nicht auf der tasche, sondern lebe von meinem ersparten geld, denn ich habe 5 jahre am stück gearbeitet - tja, da staunst du was!

ich verstehe auch nicht, was falsch daran ist, wenn ich beruflich das machen will, was mir spass macht. als bürokauffrau bewerben kann ich mich doch immer noch, wenn ich so nichts finde. solange ich kein geld vom amt bekomme, ist das ja wohl auch meine sache und geht keinen was an.

natürlich sind zwei bewerbungen wenig, aber wenn nun mal nicht mehr angeboten wird, kann ich mir ja wohl schlecht mehr stellen backen. ich wohne in einer großstadt und trotzdem sind momentan nicht mehr vollzeitstellen, das ist fakt, und ich suche täglich in allen zeitungen und im internet auf ca. 15 homepages intensiv.

du stellst mich hier hin als total naiv und faul und dumm - was mir das bringen soll, außer, nur noch mehr frustriert zu werden, ist mir schleierhaft.

Helferlein 47 ,

Hallo Alundra,

Quote:

du stellst mich hier hin als total naiv und faul und dumm - was mir das bringen soll, außer, nur noch mehr frustriert zu werden, ist mir schleierhaft.

Das ist nicht richtig. Nicht ich stelle dich so hin, du entnimmst diese Botschaft meiner Nachricht, obwohl ich nichts dergleichen geschrieben habe, oder meinte.

Ich fürchte, ich habe es nicht geschafft, mich so auszudrücken, daß man mich verstehen kann, also versuche ich es noch einmal Wink

Ich - für meinen Teil - habe deiner Nachricht Folgendes entnomme :

Du bist ausgebildete Bürokauffrau, hast 5 Jahre in diesem Job gearbeitet, nun (im August) wurde das Arbeitsverhältnis aufgelöst (leider hast du die Umstände nicht näher erläutert). Du schreibst :

Quote:

die sachbearbeiter vom a-amt wollen mich drängen, eine stelle als bürokauffrau anzunehmen und schnallen nicht, dass ich lieber als schreibkraft arbeiten will, so von wegen, da hätte ich ja die ausbildung umsonst gemacht und dafür wäre ich überqualifiziert und so.

Daraus schließe ich, daß du beim A-amt vorstellig geworden bist. Was diese Leute nun nicht verstehen (ein Versuch der Vermittlung) ist, weshalb du nicht die Chancen nutzen willst, die dir eine (üblicherweise) 3 jährige Ausbildung einbringen, die du bereits hinter dir hast. Anders formuliert : Die Chancen, schnell einen neuen Job zu finden, durch deine Ausbildung, lehnst du in Teilen ab, weil du in diesem Beruf nicht arbeiten möchtest.
Deren Job ist es nicht, dir eine möglichst erfüllende Stelle zu besorgen, sonder irgendeine zumutbare Stelle.
Und mit der Überqualifikation ist das so eine Sache.. die potentiellen Arbeitgeber werden mißtrauisch, wenn du dich mit einer abgeschlossenen Ausbildung um eine weniger anspruchsvolle Stelle bewirbst. Sie fragen sich natürlich, weshalb du das tust und werden spekulieren, daß du entweder
a) zur Zeit keine Stelle als Bürokauffrau finden kannst und dir damit nun die Zeit vertreibst, was allerdings bedeuten würde, daß du weg bist, sobald sich eine andere Stelle anbietet.
oder
b) Für diese Arbeit viel zu viel Gehalt verlangen wirst/dich langweilen wirst und wieder kündigst/das Arbeitsklima störst, weil du all deinen Kolleginnen in der Sachbearbeitung haushoch überlegen bist etc.pp

Du schreibst :

Quote:

nun soll ich nächste woche wieder zum a-amt, zum gespräch, kriege aber zur zeit gar keine kohle vom amt, weil ich einen aufhebungsvertrag geschlossen habe und ich noch kein geld neu beantragt habe.

Wenn ich dich richtig verstehe, heißt das, das A-amt zahlt dir momentan nichts, weil das Ende des Arbeitsverhältnisses für dich absehbar war und du somit Zeit und Gelegenheit hattest, dich nach einer anderen Stelle umzusehen, als du dort noch beschäftigt warst. "neu beantragt habe" daraus schließe ich, das du es vorhast. Alles andere wäre ja auch verwunderlich, von Luft und Liebe kann ja bekanntlich niemand leben Very Happy

Du schreibst :

Quote:

ich fühle mich so gebremst und nutzlos.

Quote:

geht es vielleicht auch noch wem so?

Daraus schließe ich, daß die momentanen Umstände für dich belastend sind und du sie schnellstmöglich ändern möchtest.

Mein Standpunkt noch einmal anders formuliert :

Ich kann nur schwer nachvollziehen, wie du auf der einen Seite so unter deiner Erwerbslosigkeit leiden kannst, weil du dich nutzlos fühlst, auf der anderen Seite aber ablehnst, eine Stelle als Bürokauffrau anzunehmen, bis du etwas gefunden hast, das dir besser gefällt.
Das Gefühl der Nutzlosigkeit rührt ja aus der Untätigkeit. Aus der Tatsache, daß du morgens aufstehst und nicht weißt, wozu, weil du das Wohnzimmer inzwischen zum fünften Mal in einer Woche gesaugt hast.

Das ist nur meine Sicht der Dinge und ich habe die Weisheit nicht erfunden, angreifen wollte ich dich allerdings nicht und es tut mir leid, wenn es so bei dir ankam.

LG

Ein Tipp am Rande : Gut gegen solche Gefühle sind z.B. ehrenamtliche Tätigkeiten im Tierheim etc.

Helferlein 50 Deutschland W, 32

Hallo Alunda,

also ich finde schon, dass Spaß an der Arbeit sehr wichtig ist. Ich kann es auch vestehen, dass dir Arbeit als Schreibkraft Spaß machen würde - mir geht es da ähnlich, das ist relativ einfach, man ist beschäftigt und hat hinterher das Gefühl, etwas getan zu haben. Als Sekretärin dagegen muss man sich um den ganzen "Kleinkram" kümmern, das ist einfach nicht so befriedigend, wie wenn man in einer Stunde 4 Bänder wegtippt.

Aber ich würde mir ernsthaft überlegen, wie in diesem Job auf Dauer die Zukunftsaussichten sind. Die PC-Lösungen zur Spracherkennung und Handschriftenerkennung werden immer besser. Vor allem Handschriftenerkennung dürfte für diejenigen, die etwas geschrieben brauchen, interessant sein, weil es keinen Lärm macht. (Es können ja im Büro nicht alle durcheinander ihrem PC etwas diktieren, das gäbe doch nur Chaos. Aber schreiben können sie alle gleichzeitig.)

Wenn dir das Tippen großen Spaß macht, habe ich allerdings eine Idee für dich, die du jetzt ganz kostenlos bekommst, weil ich sie selber nicht umsetzen möchte. Wie wäre es, wenn du eine 0190er Nummer schaltest, unter der man (= wichtiger Geschäftsmann/ -frau) dir was diktieren kann, was du dann tippst und innerhalb einer zugesicherten, sehr kurzen Zeit - sagen wir 15 Minuten - fertig formatiert per E-Mail lieferst? Ich glaube schon, dass dafür ein Markt vorhanden wäre. Da könnten alle wichtigen Leute z.B. vom Flughafen oder Auto aus anrufen und ein paar Briefe diktieren.

Ansonsten würde ich das mit der reinen Tippstelle ehrlich gesagt wieder vergessen - nicht, weil du in der heutigen Zeit nicht nach einer Arbeit suchen solltest, die dir Spaß macht, sondern einfach, weil es solche Tippstellen kaum noch gibt.

Oder du könntest auch zu einer Zeitarbeitsfirma gehen und dort deine Dienste anbieten. Viel verdient man da zwar nicht, aber besser als nichts, und wenn du gut mit der Firma klarkommst, kann es auch sein, dass du übernommen wirst.

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