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Trauernder
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Post Wed, 10.Sep.03, 20:26      Depressionsursachen? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich bin derzeit dabei meine Depressionen abklären zu lassen. Der Hausarzt untersucht den Stoffwechsel (Schilddrüse, Blutzucker, etc.) und ein anderer Facharzt wird ein EEG machen. Dazu fange ich bald eine Psychotherapie an. Was denkt ihr ist wahrscheinlich als Ursache? Kann ein EEG Aufschluss über eine endogene Depression geben? Kann eine endogene Depression besser als eine reaktive Depression behandelt werden?
Mir geht es so lange schon schlecht, ich habe keine Hoffnung, dass es mir einmal konstant gut gehen wird.
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r.l.fellner
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Post Thu, 11.Sep.03, 0:02      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

Lieber Trauernder,

"endogene Depressionen" werden heute immer seltener (und weit vorsichtiger als früher) diagnostiziert, und eine Analyse des Stoffwechsels und ein EKG allein können lt. heutigem Wissensstand bestenfalls Hinweise, aber nicht den "Nachweis" für eine endogene Depression erbringen (da dieser heute nicht mehr nur monokausale Ursachen zugeschrieben werden).

Die Therapie der Depression beinhaltet bei sehr großem Leidensdruck idealerweise ein Gesamtkonzept aus Psychotherapie, Soziotherapie und psychopharmakologischer Therapie, nach Möglichkeit wird man aber Psychopharmaka sehr vorsichtig und nur nach Notwendigkeit einsetzen (Vermeiden von Nebenwirkungen etc.)
Ihre Frage nach der "besseren" Behandlungsmöglichkeit von reaktiven oder endogenen Depressionsformen möchte ich 'von hinten aufziehen': da "endogene Depressionen" häufig dann diagnostiziert werden, wenn herkömmliche Therapiemethoden und -mittel fehlschlugen, haben die sog. "exogenen" Depressionsformen statistisch bessere Aussichten auf Symptomfreiheit. Wink (ich muß allerdings warnend hinzufügen, daß ich als systemischer Therapeut Diagnosen auch als Konstrukt sehe, das nicht unbedingt immer nur da ist, um den PatientInnen zu helfen... Insofern finde ich es gut, daß Sie unabhängig vom Ergebnis der Untersuchungen schon bald mit Ihrer Psychotherapie beginnen - und von Seiten Ihres Arztes werden Sie vermutlich ohnedies zur Unterstützung SSRI's oder dgl. erhalten (mehr dazu auch in diesem Forumsbereich)).

Alles Gute!
Richard L. Fellner

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Trauernder
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Post Thu, 11.Sep.03, 6:18      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

Danke für ihre Antwort.
Was mir sehr viel Angst macht, ist, dass die wahre Ursache meiner Depression nicht erkannt wird. Dass ich z.b. eine Therapie mache, die nichts bringt. Ich glaube auch nicht, dass mir reden helfen kann, es ist mein Wesen, dass nicht glücklich sein kann.
Sind SSRI's Medikamente, die den Serotoninmangel ausgleichen? Woher will der Arzt wissen, ob ein solcher Mangel bei mir vorliegt? Ist das Medikament auch beruhigend, also beruhigt es die Nerven und nimmt etwas die Sensibilität und Labilität? Denn das ist ein Problem bei mir...
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Post Thu, 11.Sep.03, 8:07      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

wo wir gerade beim Thema sind ... es würde mich auch interessieren, wo Depressionen her kommen, damit meine ich jetzt vorrangig die körperlichen Ursachen. Kann ein Mangel an gewissen Vitaminen oder Mineralstoffen zu einer Depression führen? Und wo die Schilddrüse angesprochen wurde, neigt man bei einer Unter- oder bei einer Überfunktion zu Depressionen? Gibt es sonstige Ursachen dafür, dass manche Menschen eben leichter depressiv werden als andere, abgesehen von der persönlichen Vergangenheit usw.?

Ich hoffe, dass ich jetzt nicht all zu dumme Fragen gestellt habe, denn ich habe mich zwar schon recht ausfürlich über das Thema informiert, nur diese Dinge würden mich eben noch interessieren ...

danke und viele Grüße
Rike

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zador
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Post Thu, 11.Sep.03, 8:21      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

Also ich denk bei mir kommt das viel aus meiner Kindheit (seltsame Mutter, nicht wirklich viel Aufmerksamkeit) etc.

Dann auf jeden Fall in die Brüche gegangene Beziehungen und wenn das Leben nicht wirklich "erfüllt" ist?! Jetzt weiss ich nicht ob die Despression die Ursache dafür ist, das das Leben nicht erfüllt ist oder umgekehrt...ist echt einfach blöd.

Hoffe irgendwann kommt jeder mal raus?!

Zador
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Trauernder
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Post Thu, 11.Sep.03, 19:38      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

Hallo Rike,

eine Unterfunktion wäre eine Ursache aber ich glaube, dass auch Vitaminmangel Ursache sein kann.

Gruß
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r.l.fellner
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Post Thu, 11.Sep.03, 21:15      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

Lieber Trauernder,

wenn Sie gewissermaßen eine "Garantie" dafür möchten, daß eine Psychotherapie nichts bringt, weil Ihre Depression ja rein organische Ursachen hätte - oder aber auch eine Garantie dafür, daß sie Ihnen etwas brächte -, dann muß ich Sie leider enttäuschen. Cool
Über dieses Stadium der wissenschaftlichen Diskussion ist man - jedenfalls was die Erklärung der Depression betrifft - heute glücklicherweise hinaus. Seriöse Wissenschafter gehen heute von multifaktoriellen Ursachen aus, und auch die Therapie (vor allem schwerer Formen der Depression) sollte aus diesem Grund, wie bereits oben erwähnt, ebenso auf mehreren Ebenen ansetzen.

Natürlich kommen Dispositionen (="Neigungen") zu Depressionen vor, natürlich wirkt sich Ernährung aus, natürlich spielt der Hormonhaushalt eine Rolle und selbstverständlich auch die Gene (wer würde sich heutzutage schon Gegenteiliges zu behaupten trauen? Wink) All das sagt aber noch überhaupt nichts darüber aus, warum bei Ihnen tatsächlich eine Depression ausgelöst wurde, und warum Sie heute mit ihr da stehen, wo Sie's tun ...

Rein persönlich fällt mir 'zwischen Ihren Zeilen' auf, daß Sie von der Idee, eine Psychotherapie zu beginnen, alles andere als begeistert sind, und offenbar bereit, viel Zeit darin zu investieren, erst mal nach "anderen Wegen" zu suchen. Ihre ganz persönliche Geschichte und Vergangenheit aber soll nicht unbedingt zum Thema werden (Zitat: "was gibt es [..] abgesehen von der persönlichen Vergangenheit?") - also steht das eigentlich Einfachste und Naheliegendste in Gefahr, verdrängt und bewußt aus den möglichen Wegen weg von der Depression ausgeschlossen zu werden. Das finde ich schade. Andererseits sehe ich auch den Vorteil, daß Sie dann am Ende Ihrer Suche vermutlich wenigstens innerlich bereit sind, sich in eine Therapie wirklich einzulassen, was vermutlich ohnedies besser ist, als zum derzeitigen Zeitpunkt eine, ständig zweifelnd, zu beginnen...

Trauernder wrote:
Ich glaube auch nicht, dass mir reden helfen kann, es ist mein Wesen, dass nicht glücklich sein kann.

diese Bemerkung finde ich höchst spannend: was ist denn Ihr "Wesen"? Wie definieren Sie sich denn selbst und klären die Fragen des Alltags - so ganz ohne Worte und Sprache? Wink

Damit von meiner Seite her genug in diesem Thread.

Herzliche Grüße und alles Gute für Ihre nächsten Schritte,
Richard L. Fellner

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Post Fri, 12.Sep.03, 0:54      Re: Depressionsursachen? (@Fellner, ua.) Reply with quoteBack to top

Hi Leute

Depressionen können viele Ursachen haben.
Einige der bekanntesten sind ADD/ADS; KPU; AS; BPS; einige andere
Bipolare Störungen; Unterfunktion der Schilddrüse ausglösst durch eine
Hashimoto Thyreoiditis; UF der Schilddrüse durch Jodmangel/Jodverwertungsstörung; weitere Autoimunerkrankungen der
SD;Neurotransmitter-Störungen;Lichtmangel im Winter;genetische Störungen (war jetzt ein Artikel in der Ärztezeitung)...ein bestimmtes
Gen, welches in unterschiedlichen Längen auftritt, in der kurzen Variante 2,5 mal mehr Depressionen auslösen kann,als die lange Variante,also
vererbbar.
Wahrscheinlich gibt es noch weitere Auslöser von Depressionen.
LG unlovable

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Sternchen1980
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Post Mon, 15.Dec.03, 14:07      Depression vererblich? Reply with quoteBack to top

Ich hätte da mal eine Frage, sind Depressionen wirklich vererblich?

Meine Mutter erkrankte vor ca. einem Jahr an einer schweren Depression, welche dann in eine Manie überging, naja jetzt ist sie manisch-depressiv. Aber damit beschäftigen sich meine Gedanken nicht in erster Linie.

Bis vor kurzem habe ich gedacht, ich würde nie in eine solche Situation kommen wie meine Mutter, jedoch habe ich mich da arg getäuscht.

Ich bin schon immer mit meiner Jobsituation unzufrieden, da ich mich total unterfordert fühle. Im Gegensatz dazu hat mich mein Privatleben immer mit Glück erfüllt. Bis gestern! Ich habe erfahren müssen, daß mich mein Freund nach 5 1/2 Jahren Beziehung betrogen hat. Ich komme mit der Situation überhaupt nicht klar. Seit ich weiß, daß es so ist bzw. seit ich die Vermutung das erste Mal geäußert habe, habe ich eine Stimmbandentzündung. Seit ich es bestätigt bekommen habe, weine ich selbst wenn mich nur jemand nett fragt, wie es mir geht?

Ich habe Angst, daß es nicht vorüber geht, sondern, daß ich so ende wie meine Mutter!

Hat jemand schon was ähnliches erlebt?

Bitte helft mir, ich weiß keinen Ausweg mehr! traurig

Es grüßt herzlich

sternchen
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Fipsi
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Post Mon, 15.Dec.03, 14:24      Re: Depression vererblich? Reply with quoteBack to top

bilde mir ein, dass angeblich depressionen nur zu 10% vererblich sind. also keine panik. depression kann einfach jeder bekommen. es spielen immer viele faktoren eine rolle. bei beruflicher unterforderung geht es halt vielen nicht gut. betrogen zu werden ist eben auch nicht lustig. von einer depression spricht man nur dann wenn die symptome über 2 wochen andauern. das kann bei dir wieder werden. vielleicht kannst du auch deinem freund verzeihen.

gruß, Fipsi
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Akai
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Post Wed, 17.Dec.03, 8:51      Re: Depression vererblich? Reply with quoteBack to top

Sagen wir eher du hast eine Veranlagung dazu. Soll aber keine grundsätzliche "Ausrede" sein bei z.B. Übergewicht d.h was die Menschen von den Tieren unterscheidet ist, dass wir nicht den Genen auf gedei und verderben ausgeliefert sind, sondern selbst entscheiden können in jedem Fall bevor wir was tun.

Aber ich bin nicht der Meinung, dass man schon immer nach 2 Wochen von dem Krankheitsbild Depression sprechen kann, vor allem nicht wenn kurz voran ein Schickschalschlag sich ereignete der meistens sehr negativ ist.
Was mir eher auffiel, das sie schrieb, dass im Privatleben immer mit "Glück erfüllt" war. Das "Problem" an der Sache ist, dass man Glück nicht nonstop erleben kann, sondern auch die andere Seite spüren muss in jeder Sparte des Leben (Privat/Beruf/Schule etc.).
Zurück zu deiner Frage, klingt zwar bestimmt blöd, aber die Zeit heilt alle Wunden und in 1-2 Jahren wunderst du dich nur noch wieso du ihm "nachgeheult" hast überhaupt...
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AH
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Post Sun, 21.Dec.03, 17:58      Re: Depression vererblich? Reply with quoteBack to top

Ja die Möglichkeit besteht immer- aber
das bedeutet nicht, dass du dieselbe Krankheit bekommst- erst Depression und dann Manie usw.
mir ging es ähnlich-
habe aber eine andere Art der Depression ew"- oder gehabt- das genetische- körperliche spielt bei Kindern mehr eine Rolle- denke ich-
in unserer heutigen achso tollen Welt, in der Nähe, Liebe und Worte selten zählen, und es wichtiger ist vielviel % Untergewicht Menschen haben oder die Größe der brüste eine Rolle spielt-
kann man- böse" ausgedrückt doch nur ... werden-
lga

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ich wollte nichts versäumen u hab mich dabei manchmal selbst versäumt
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