Selbstbefriedigung

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

ich habe eine frage, die wahrscheinlich vielen von euch ein bisschen pubertär anmutet, aber mich lässt sie einfach nicht mehr los... es geht um meinen freund, von dem ich weiss und dem ich auch glaube, dass er mich liebt. wir haben guten sex miteinander, zwar nicht so häufig, wie ich es mir wünschen würde, aber nun gut.
wir wohnen nicht zusammen, aber die letzten zwei wochen war ich bei ihm - es lief relativ wenig, ich habe einige versuche gestartet, bin aber meistens abgeblitzt: angeblich fühlt er sich von mir unter druck gesetzt, was ich nicht so recht verstehe und was er auch nicht näher erklärt. wenn mal etwas passiert, ist es ganz häufig so, dass seine erektion verschwindet - es ist ein ständiges auf und ab. angeblich findet mein freund mich aber attraktiv (was ich wahrscheinlich auch bin, ich habe keine perfekte figur, aber doch eine wirklich gute), das sei nicht das problem.
um aber zum punkt zu kommen: bei meinem letzten versuch, mit ihm zu kuscheln, hat er mich wieder weggeschoben; später kam raus, dass er sich selber befriedigt hat, als ich den tag vorher nicht da war. das heißt also, wir waren 14 tage zusammen, es läuft so gut wie nichts, bin ich einen tag weg, nutzt er die gelegenheit und onaniert. er will also prinzipiell schon, nur offenbar nicht mit mir. ganz besonders reizend fand ich dann noch, dass er dabei angeblich an mich gedacht hat.
ich weiss nicht mehr, was ich denken soll und er will über dieses thema partout nicht reden. punkt. angeblich steigere ich mich da in was rein und bewerte die sache über. er sei einfach heimgekommen und hätte lust gehabt. nur kommt das seltsamerweise extrem selten vor, wenn ich daheim auf ihn warte. anders als ihm ist mir sex in einer partnerschaft aber wichtig. obwohl, wenn man ihn grundsätzlich fragt, heißt es, er hätte sehr viel libido. vielleicht versteht hier irgendjemand, was bei uns los ist?

Forums-InsiderIn 374 Lübeck W, 22

Hi Nixe,

kann es sein, dass Du Deinen Freund mit Deinem Wunsch nach Sex manchmal so sehr unter Druck setzt, in dem Du oft nachbohrst, warum er nicht will und ihn damit auseinandernehmen willst, warum er trotzdessen, er Dich liebt, onaniert...?

Wenn ja, dann, schalte einen Gang zurück, Nixe!

Überfordere Deinen Freund nicht mehr und freue Dich an den kleinen Erfolgen, die Dir entgegenkommen. Alles andere enttäuscht und verunsichert und Lust kann man nicht von außen steuern...die muß von Deinem Freund kommen...

Hör auf ihn wegen dem Onanieren zu verachten. Das ist normal für Menschen - er darf seine eigene Sexualität haben, genau wie Du auch.

Wenn Du ihm diesen Bereich nehmen willst, dann versuchst Du ihn zu verändern. Aber das gehört zu ihm wie Deine Körperform zu Dir Exclamation

Könntest Du Dir vorstellen, Dich für Deinen Freund runterzuhungern, damit Du ihm gefällst (vorausgesetzt, er würde den Wunsch äußern)?

Wenn Du ihm sagst, dass das was er tut nicht okay ist und Du mehr von ihm erwartest in der Beziehung (in der Form wie Du Deinen Thread hier eröffnet hast), setzt Du ihn ganz schön unter Erfolgs- und Leistungsdruck...da geht jedes tolle Gefühl mit der Lust flöten und man kann sein Verhalten/Rückzug verstehen.

Er möchte doch nur mit Dir glücklich sein, aber er ist auch ein Mensch, der einen Kopf zum Denken hat; der eigenständig handeln kann und will wie jeder andere auch...Du solltest ihn nicht in seiner Freiheit beschneiden...eine Beziehung ist immer mit Kompromissen verbunden, aber ein Gefängnis, in dem nur noch einer außerhalb der Gitter das Sagen hat, ist sie niemals.

Wie redest Du mit Deinem Freund über das Problem...machst Du ihm indirekt oder direkt Vorwürfe für Eure momentane Lage oder öffnest Du ihm Dein herz und beschreibst Deine Gefühle und Empfindungen wie Du seine Zurückweisung verstehst...

Beginne ihm aktiv zuzuhören und lerne seine Sicht der Dinge kennen...rede nicht immer nur allein drauflos, sondern laß auch ihn zu Wort kommen, aber denke immer an eine freundliche, offene Gesprächs-Atmosphäre (!!!)...nur die zeigt ihm, dass Du daran interessiert bist die Fehler auch bei Dir zu sehen, die zu Eurer Situation geführt haben.

Laurièn

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

danke für deine antwort... das klingt alles sehr klug und überdacht. ich werde darüber nachdenken.

mein fehler ist wahrscheinlich, dass ich immer zu hektisch und aus dem bauch heraus reagiere, und dann ist die gesprächsatmosphäre auch nicht mehr so, wie du sie beschreibst und wie sie sein sollte.

mit dem "die körperform verändern" hast du da so einen punkt angesprochen. er würde so etwas nie von mir verlangen, solange ich nicht übermäßig dick oder extrem dünn würde. er liebt mich angeblich, wie ich bin und meint, auf das gesamtbild käme es an. nein, er will mich nicht anders als ich bin, aber ich leide seit knapp 6 jahren an essstörungen, was natürlich auch eine menge zündstoff in sich birgt und konflikte schafft...aber das ist ein anderes thema

Forums-InsiderIn 374 Lübeck W, 22

Oje

,

hoffentlich habe ich mit meinem Beispiel (Körperveränderung) keine Wunde in Dir aufgerissen; wußte nicht dass Du unter einer Eßstörung leidest...es tut mir leid.

Tust Du was dagegen oder versuchst Du die Probleme, die sich daraus ergeben zu verstecken und bist darum manchmal in der Beziehung etwas unausgeglichen?

Die Eßstörung ist wie andere psychische Probleme eine Sache, die man versuchen sollte mit sich und einer kompetenten Person (Therapeut, Psychologe,...) zu klären (Ursachen und Möglichkeiten der Therapie, um ein normales Verhältnis zu der Sucht nach etwas zu bekommen).

Wenn man seine psychischen Probleme beim Partner ablegt, der oft gar nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann, belastet man ihn stark mit. Das sollte man der Beziehung und sich nicht antun, weil das dann soviel Kopfzerbrechen mit sich bringt, dass an Liebe/Gefühle und Lust nicht mehr zu denken ist.

Ich selbst bin in psychotherapeutischer Behandlung gewesen und habe da Sachen aufgearbeitet, die aus meiner KIndheit kommen und bis heute nachwirken. Mein Freund hat damit nichts zu tun und darum hat er auch ein recht darauf fair behandelt zu werden...Ich kläre ihn über bestimmte Dinge auf - ja - aber alles andere ist meine Sache und die des Therapeuten (es hat nur mit meiner Person zu tun).

Warum bist Du da hinein abgerutscht?

Lauri Rolling Eyes

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

es ist nicht schlimm, dass du das mit der gewichtsveränderung erwähnt hast. konntest von meinen problemen ja nichts wissen Wink

ich hab über ein halbes jahr eine ambulante therapie gemacht, allerdings ging es da nicht "nur" um diese groteske mischform aus anorexie & bulimie, die ich da habe, eigentlich haben wir uns auf mein hauptproblem konzentriert, die soziale phobie. der mist hat mich in meinem leben am allermeisten eingeschränkt, ich hatte zeiten, da konnte ich nicht mal mehr ans telefon gehen vor angst. und in dem zustand sollte ich mein unistudium (mit referaten, sich präsentieren-müssen etc.) geregelt kriegen? es war wirklich ganz entsetzlich, dieses herzrasen, diese schweissausbrüche, zittern schon morgens in der bahn. frag mich nicht, wie es im seminar erst war. aber inzwischen geht es mir schon wesentlich besser, es gibt tage/wochen, da bin ich völlig angstfrei, manchmal noch ein bisschen ängstlich; zumindest habe ich das gefühl, es kann etwas getan werden, es gibt so etwas wie eine heilung (hab ich lange nicht dran geglaubt) und das motiviert mich, weiterzumachen, an mir zu arbeiten.

wenn ich nicht gerade in der tiefsten depression stecke und mich umbringen will.... aufgrund irgendwelcher rückschläge, gewichtszunahme.... eine zeitlang hab ich fluoxetin genommen (ad), hab davon aber angefangen zu stottern, was ich mir nicht leisten kann. momentan bin ich deshalb ohne medis und auch ohne therapie. die hab ich nämlich abgebrochen. ja, und aus dem grund muss sich mein freund natürlich einiges anhören, da hast du völlig recht. ich weiss, dass das nicht richtig ist, aber sonst habe ich so gut wie niemanden zum reden..... in der beziehung "unausgeglichen", wie du es formulierst, ist gut. mein gott, ich bin launisch ohne ende und wahrscheinlich manchmal nicht zu ertragen. mein freund nimmt das aus liebe alles hin, und ich verspreche immer wieder, mich zu bessern, was dann doch nicht passiert. natürlich ist klar, das das romantische gefühle nicht gerade befördert. wenn ich meine threads hier als die eines fremden lesen würde, wäre mir das auch klar. wenn es um einen selber geht, ist plötzlich alles furchtbar verwickelt, wie ein wollknäuel, und man weiss nicht mehr, wo vorne und hinten ist, wie was zusammenhängt, so blöd es klingt.

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

wie ich da hineingerutscht bin...? das ist ein lange geschichte... ich weiss nicht, womit es nun wirklich zusammenhängt.
ich hatte verschiedene stiefväter, die sich auf verschiedenste weise nicht unbedingt väterlich verhalten haben. zwölf jahre am stück waren nicht so angenehm. diese dinge sollen ja essstörungen begünstigen...
vergleichsweise harmlos: was meine soziale phobie begünstigt hat, war wahrscheinlich auch die erziehung, die frauen typischerweise vorbehalten ist, meine oma (die mich bis zur pubertät hatte) hat da noch ganz stark daran geglaubt: ein mädchen ist lieb, ruhig, widerspricht nicht, redet (vor erwachsenen) nicht in der öffentlichkeit, hat keine eigene meinung, ordnet sich brav unter etc. wenn man das tagtäglich hört und vorgelebt bekommt, ist dieses muster im eigenen kopf später ganz schwer wieder aufzulösen. wobei ich meiner oma keinen vorwurf machen will - sie hat es nur gut gemeint und wollte nur das beste für mich.
aber langsam schweife ich ab, und ich möchte dich ja nicht langweilen...
Nixe

Helferlein 100 W

Hi Nixe,
könntest du dir vorstellen, dich mal eine Zeitlang total zurückzunehmen und ihn von sich aus auf dich zukommen zu lassen? Dich mal ein bißchen rar zu machen?
Wenn du das Gefühl hättest, dich da groß verbiegen zu müssen, natürlich nicht. Aber war so ein Gedanke, Distanz wirkt manchmal.
Liebe Grüße,
Ellen

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

ach ellen, ich weiss. das hab ich auch schon versucht. aber dieses bedürfnis nach nähe ist einfach zu stark........ traurig

Helferlein 100 W

Nee dann isses keine gute Idee.
Ellen

Forums-InsiderIn 374 Lübeck W, 22

Hi Nixe,

bist Du wegen Deiner Eßstörung in psychotherapeutischer Behandlung?
Kann Dir das nur empfehlen, vorallem um Deine Kindheit/Jugend aufzuarbeiten, die mit Sicherheit nicht so optimal verlaufen ist wie bei vielen anderen in Deinem Alter.

Die Eßstörung ist ein physischer Ausdruck Deines Körpers Dir zu zeigen, dass etwas nicht okay ist - und in Deinem Fall sind es ja wie Du selbst erkennst psychische Probleme, die Du bekommen hast (durch Erziehung, mit der Du Schwierigkeiten im Alltag hast, den Stiefvätern - wechselnde Familienverhältnisse; nie mit durchgehenden engeren Kontakten,...)

Vielleicht ist das ein Grund, warum Du Deinem Freund gern nah bist und mit ihm Sex haben möchtest (als Bestätigung für Dich, dass er Dich liebt).

Zur Partnerschaft gehört nicht nur Sex. Sex allein ist kein Garant für Liebe (was man ja überall zu hören kriegt).

Kann es sein, dass Du nicht leicht mit Gefühlen umgehen kannst, weil Du das nicht gewohnt bist?
Legst Du mehr Wert auf körperliche Nähe als kommunikative, die vielleicht so nah/tief geht, dass Du Dich am liebsten irgendwo verstecken willst, aber nicht fliehen kannst?

Glaubst Du Deinem Freund ein "Ich liebe Dich." und wie bewertest Du diese Aussage? Was empfindest Du bei diesem Satz oder anderen ausgesprochenen Zärtlichkeiten?

Fühlst Du Dich verlegen oder kannst Du Komplimente dieser Art genießen, wenn sie von Deinem Freund kommen? Wie reagierst Du auf Komplimente, Äußerungen zu Deiner Person von außen (Familie, Bekannte, andere Freunde)?

Laurièn

sporadischer Gast 29 Deutschland W, 25

ich bin nicht mehr in behandlung, die habe ich abgebrochen (siehe oben). einerseits lag mir die therapeutin nicht und ich ihr wohl auch nicht. auf meine fragen zur behandlung ist sie nie eingegangen (wann sich wohl eine besserung einstellen wird, ob ich überhaupt heilbar bin, was ich nun genau für ein problem habe..), es hieß nur ständig: "nun, wir müssen arbeiten". andererseits wurden die gespräche sehr schmerzhaft, mit der zeit schmerzhafter als meine sozialen und essprobleme.

mir ist klar, dass auf sex allein keine beziehung basieren kann. die anderen aspekte habe ich nur alle ausgeklammert, weil es hier keine probleme gibt. ich möchte eben nur 2-3mal die woche das gefühl haben, als frau von meinem partner begehrt zu werden, weil das für mich eben a u c h zu einer glücklichen beziehung gehört. ich sagte nicht, dass sex alles für mich ist und man ein gleichheitszeichen zwischen sex und beziehung setzen könnte.

zu deinen nun folgenden fragen muss ich sagen, dass du gezielter und sinnvoller fragst als meine therapeutin, und oft genau ins schwarze triffst - das habe ich schon bei deiner ersten antwort gedacht. hast du irgendeine psychologische ausbildung oder bist du einfach ein "naturtalent"? wirklich. bin schwer beeindruckt.

"Kann es sein, dass Du nicht leicht mit Gefühlen umgehen kannst, weil Du das nicht gewohnt bist?"
was heisst nicht gewohnt. ich habe sehr viele und sehr tiefe gefühle, bin ein ungewöhnlich sensibler mensch, auch künstlerisch veranlagt. nur sind die meisten gefühle eher schmerzhaft als angenehm und davor fürchte ich mich.

"Legst Du mehr Wert auf körperliche Nähe als kommunikative, die vielleicht so nah/tief geht, dass Du Dich am liebsten irgendwo verstecken willst, aber nicht fliehen kannst?"
ich lege definitiv mehr wert auf seelisch-geistigen austausch in einer partnerschaft. wenn dieser aber für mich befriedigend ist, fehlt immer noch etwas, nämlich die körperliche nähe. das heisst aber nicht, dass ich dieser die oberste priorität einräume.
übrigens ist mein freund eher einsilbig, manchmal sogar ziemlich schweigsam. er ist viel ruhiger als ich und derjenige, der nicht gerne redet.

"Glaubst Du Deinem Freund ein "Ich liebe Dich." und wie bewertest Du diese Aussage? Was empfindest Du bei diesem Satz oder anderen ausgesprochenen Zärtlichkeiten?"
irgendwo glaube ich ihm schon. aber gleichzeitig wispert es in mir: wieso, was findet er an dir, das kann nicht sein, dass so ein toller mann gefühle für dich hat, wieso sagt er das... ich denke oft, hinter nettigkeiten, komplimenten o.ä. steckt irgendeine andere intention. wieso sollte man mir "einfach so" etwas derartiges sagen? weil ich solche äußerungen nicht einfach nur hinnehme und mich darüber freue, sondern automatisch darüber nachgrüble (warum, wieso), kann ich sie natürlich nicht wirklich genießen. mir ist klar, dass das paranoid ist.

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